Großer Preis von San Marino 1999

 Großer Preis von San Marino 1999
Renndaten
3. von 16 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1999
Streckenprofil
Name:XIX Gran Premio Warsteiner di San Marino
Datum:2. Mai 1999
Ort:Imola
Kurs:Autodromo Enzo e Dino Ferrari
Länge:305,66 km in 62 Runden à 4,93 km

Wetter:sonnig und warm
Zuschauer:~ 90.000[1]
Pole-Position
Fahrer:Finnland Mika HäkkinenVereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes
Zeit:1:26,362 min
Schnellste Runde
Fahrer:Deutschland Michael SchumacherItalien Ferrari
Zeit:1:28,547 min (Runde 45)
Podium
Erster:Deutschland Michael SchumacherItalien Ferrari
Zweiter:Vereinigtes Konigreich David CoulthardVereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes
Dritter:Brasilien Rubens BarrichelloVereinigtes Konigreich Stewart-Ford

Der Große Preis von San Marino 1999 (offiziell XIX Gran Premio Warsteiner di San Marino) fand am 2. Mai auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola statt und war das dritte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1999.

Bericht

Hintergrund

Nach dem Großen Preis von Brasilien führte Eddie Irvine in der Fahrerwertung mit zwei Punkten vor Mika Häkkinen und Heinz-Harald Frentzen. In der Konstrukteurswertung führte Ferrari mit acht Punkten vor Jordan-Mugen-Honda und McLaren-Mercedes.

Bei dem Rennen wurden neue Flaggen mit phosphoreszierendes Material verwendet, welche die Flaggen für die Piloten deutlicher erkennbar machen sollten.

Das Rennen in San Marino war das zehnte Rennen für den Motorenhersteller Supertec und das 100. Rennen für den Sauber-Rennstall.

Vor dem Rennwochenende gab es zwei Fahrwechsel: Ricardo Zonta, welcher sich beim vorherigen Rennwochenende schwer am Fuß verletzt hatte, wurde durch Mika Salo ersetzt. Luca Badoer kehrte für Stéphane Sarrazin bei Minardi zurück.

Dieses Rennen war für Badoer die 35. Rennteilnahme ohne einen Weltmeisterschaftspunkt zu erzielen. Er brach damit den bisher bestehenden Rekord von Brett Lunger.

Mit Damon Hill (zweimal), David Coulthard, Frentzen und Michael Schumacher (jeweils einmal) traten vier ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Training

Freitagstraining

Wie in den beiden vorherigen Rennwochenenden belegten die McLaren mit Häkkinen vor Coulthard die ersten beiden Plätze. Häkkinen erzielte mit 1:28,467 Minuten die Bestzeit, rund eine halbe Sekunde dahinter folgte Irvine auf dem dritten Platz, während Michael Schumacher auf dem fünften Platz liegend schon eine Sekunde Rückstand aufwies. Alle Fahrer lagen innerhalb von fünf Sekunden platziert, der Letzte Marc Gené lag zwei Sekunden vor dem Vorletzten Toranosuke Takagi zurück.[2][3]

Samstagstraining

Diesmal holte sich Coulthard mit einer Zeit von 1:26,509 Minuten die schnellste Trainingszeit vor Häkkinen, Michael Schumacher und Irvine. Gené konnte sich verbessern und lag am Ende auf dem vorletzten Platz, eine Sekunde vor seinem Teamkollegen und dem Letztplatzierten Badoer. Alle Fahrer lagen innerhalb von fünf Sekunden platziert.[4]

Qualifying

Zum dritten Mal in Folge belegte McLaren die erste Startreihe, Häkkinen schlug mit einer Zeit von 1:26,362 Minuten Coulthard um knapp zwei Hundertstel. Dahinter folgten die Ferrari mit Michael Schumacher, welcher sich um rund 17 Hundertstel geschlagen geben musste und Irvine. Beide Benetton hatten während des Qualifyings Probleme und konnten nur den 16. und 17. Platz, mit Giancarlo Fisichella um 15 Tausendstel vor Alexander Wurz, erreichen. Alle Fahrer waren innerhalb von viereinhalb Sekunden platziert.[5]

Warm-Up

Das Warm-Up zum Rennen war die erste offizielle Sitzung in der Formel-1-Saison 1999, wo McLaren nicht die ersten beiden Plätze belegte. Coulthard holte sich mit 1:28,642 Minuten die schnellste Zeit vor Irvine, Häkkinen und Michael Schumacher. Alle Fahrer lagen innerhalb von vier Sekunden platziert.[6]

Rennen

Häkkinen fuhr eine unnormal zügige Einführungsrunde, um seine Bremsen testen zu können. Erst in den letzten Kurven drosselte der Finne das Tempo stark, damit das Feld wieder zusammengeschoben wurde.

Häkkinen konnte beim Start die Führung vor Coulthard, Michael Schumacher, Irvine und Frentzen behaupten. Jacques Villeneuve blieb beim Start anfangs stehen, konnte kurzzeitig den Wagen anfahren, bis der Motor wieder ausging. Die Streckenposten schoben den BAR-Boliden in die Box, wo die Mechaniker an dem Wagen wieder arbeiten durften. Mehrere Fahrer, unter anderem Wurz, mussten im letzten Moment über das Gras vor dem stehenden Villeneuve ausweichen. Jean Alesi und Fisichella konnten beide nach dem Start vier Plätze aufholen und lagen auf den Plätzen neun und zwölf. Nach der ersten Runde führte Häkkinen vor Coulthard, Michael Schumacher, Irvine, Rubens Barrichello und Frentzen. Der Führende Häkkinen begann nun, sich vom restlichen Feld abzusetzen und laufend schnellste Rundenzeiten zu fahren.

In Runde fünf drehte sich Pedro de la Rosa in Kurve sieben und traf dabei das linke Hinterrad von Wurz, welcher daraufhin mit einer gebrochenen Hinterradsaufhängung das Rennen nicht mehr fortsetzen konnte. de la Rosa musste ebenfalls in weiterer Folge aufgeben.

In Runde 17 beging Häkkinen in der letzten Kurve durch Unachtsamkeit einen Fahrfehler und beschädigte seinen Wagen irreparabel. Zu diesem Zeitpunkt hatte Häkkinen einen Vorsprung von 13 Sekunden. In Runde 31 machte Michael Schumacher seinen ersten von zwei geplanten Stopps, während Coulthard in Runde 35 zu seinem einzigen Boxenstopp kam. Coulthard fiel nach seinem Stopp hinter Michael Schumacher und ein paar überrundete Wagen zurück, welche ihn in weiterer Folge an schnellen Rundenzeiten hinderten. Diese Situation ermöglichte Michael Schumacher, selbst nach seinem zweiten Boxenstopp vor Coulthard zu bleiben und das Rennen somit zur Freude der angereisten Tifosi zu gewinnen. Barrichello als Dritter komplettiert mit einer Runde Rückstand das Podium. Hill, Fisichella und Alesi belegten die restlichen Punkteränge.[7][8]

Die Siegertrophäe wurde vom san-marinesischen Tourismusminister Claudio Podeschi an Michael Schumacher überreicht, der Pokal für den siegreichen Konstrukteur Ferrari nahm der Teamchef Jean Todt entgegen.

Michael Schumacher sicherte sich zudem mit 1:28,547 Minuten die schnellste Runde.

Nach dem Rennen

Auf die Frage eines deutschen Fernsehteams, wie Häkkinens Unfall zustande kam, antwortete der Motorsportchef von McLaren-Mercedes Norbert Haug nur trocken:

„Er ist in die Boxenmauer gefahren. In der Fachsprache sagt man ‚das Talent ist ihm ausgegangen‘.“

Norbert Haug

In der Fahrerwertung übernahm Michael Schumacher die Führung vor Irvine und Frentzen. In der Konstrukteurswertung blieb Ferrari vorne und McLaren-Mercedes und Jordan-Mugen-Honda tauschten die Plätze.

Meldeliste

TeamNr.FahrerChassisMotorReifen
Vereinigtes Konigreich West McLaren Mercedes01Finnland Mika HäkkinenMcLaren MP4/14Mercedes-Benz 3.0 V10B
02Vereinigtes Konigreich David Coulthard
Italien Scuderia Ferrari Marlboro03Deutschland Michael SchumacherFerrari F399Ferrari 3.0 V10B
04Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine
Vereinigtes Konigreich Winfield Williams05Italien Alessandro ZanardiWilliams FW21Supertec 3.0 V10B
06Deutschland Ralf Schumacher
Irland Benson & Hedges Jordan07Vereinigtes Konigreich Damon HillJordan 199Mugen-Honda 3.0 V10B
08Deutschland Heinz-Harald Frentzen
Italien Mild Seven Benetton Playlife09Italien Giancarlo FisichellaBenetton B199Playlife 3.0 V10B
10Osterreich Alexander Wurz
Schweiz Red Bull Sauber Petronas11Frankreich Jean AlesiSauber C18Petronas 3.0 V10B
12Brasilien Pedro Diniz
Vereinigtes Konigreich Arrows14Spanien Pedro de la RosaArrows A20Arrows 3.0 V10B
15Japan Toranosuke Takagi
Vereinigtes Konigreich Stewart Ford16Brasilien Rubens BarrichelloStewart SF3Ford Cosworth 3.0 V10B
17Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert
Frankreich Gauloises Prost Peugeot18Frankreich Olivier PanisProst AP02Peugeot 3.0 V10B
19Italien Jarno Trulli
Italien Fondmetal Minardi Ford20Italien Luca BadoerMinardi M01Ford 3.0 V10B
21Spanien Marc Gené
Vereinigtes Konigreich British American Racing22Kanada Jacques VilleneuveBAR 01Supertec 3.0 V10B
23Finnland Mika Salo

Klassifikation

Qualifying

Pos.FahrerKonstrukteurZeitStart
01Finnland Mika HäkkinenVereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes1:26,36201
02Vereinigtes Konigreich David CoulthardVereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes1:26,38405
03Deutschland Michael SchumacherItalien Ferrari1:26,53803
04Vereinigtes Konigreich Eddie IrvineItalien Ferrari1:26,99304
05Kanada Jacques VilleneuveVereinigtes Konigreich BAR-Supertec1:27,31305
06Brasilien Rubens BarrichelloVereinigtes Konigreich Stewart-Ford1:27,40906
07Deutschland Heinz-Harald FrentzenIrland Jordan-Mugen-Honda1:27,61307
08Vereinigtes Konigreich Damon HillIrland Jordan-Mugen-Honda1:27,70808
09Deutschland Ralf SchumacherVereinigtes Konigreich Williams-Supertec1:27,77009
10Italien Alessandro ZanardiVereinigtes Konigreich Williams-Supertec1:28,14210
11Frankreich Olivier PanisFrankreich Prost-Peugeot1:28,20511
12Vereinigtes Konigreich Johnny HerbertVereinigtes Konigreich Stewart-Ford1:28,24612
13Frankreich Jean AlesiSchweiz Sauber-Petronas1:28,25313
14Italien Jarno TrulliFrankreich Prost-Peugeot1:28,40314
15Brasilien Pedro DinizSchweiz Sauber-Petronas1:28,59915
16Italien Giancarlo FisichellaItalien Benetton-Playlife1:28,75016
17Osterreich Alexander WurzItalien Benetton-Playlife1:28,76517
18Spanien Pedro de la RosaVereinigtes Konigreich Arrows1:29,29318
19Finnland Mika SaloVereinigtes Konigreich BAR-Supertec1:29,45119
20Japan Toranosuke TakagiVereinigtes Konigreich Arrows1:29,65620
21Spanien Marc GenéItalien Minardi-Ford1:30,03521
22Italien Luca BadoerItalien Minardi-Ford1:30,94522
107-Prozent-Zeit: 1:32,407 min (bezogen auf die Bestzeit von 1:26,362 min)

Rennen

Pos.FahrerKonstrukteurRundenStoppsZeitStartSchnellste Runde
01Deutschland Michael SchumacherItalien Ferrari6221:33:44,792031:28,547 (45.)
02Vereinigtes Konigreich David CoulthardVereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes621+ 4,265021:29,199 (52.)
03Brasilien Rubens BarrichelloVereinigtes Konigreich Stewart-Ford612+ 1 Runde061:30,564 (21.)
04Vereinigtes Konigreich Damon HillIrland Jordan-Mugen-Honda612+ 1 Runde081:30,140 (37.)
05Italien Giancarlo FisichellaItalien Benetton-Playlife611+ 1 Runde161:30,977 (33.)
06Frankreich Jean AlesiSchweiz Sauber-Petronas613+ 1 Runde131:30,442 (39.)
07Finnland Mika SaloVereinigtes Konigreich BAR-Supertec592+ 3 Runden191:31,007 (44.)
08Italien Luca BadoerItalien Minardi-Ford592+ 3 Runden221:32,851 (35.)
09Spanien Marc GenéItalien Minardi-Ford592+ 3 Runden211:33,175 (38.)
10Vereinigtes Konigreich Johnny HerbertVereinigtes Konigreich Stewart-Ford581+ 4 Runden121:31,238 (24.)
11Italien Alessandro ZanardiVereinigtes Konigreich Williams-Supertec582+ 4 Runden101:30,254 (55.)
Brasilien Pedro DinizSchweiz Sauber-Petronas493DNF151:30,908 (24.)
Frankreich Olivier PanisFrankreich Prost-Peugeot482DNF111:30,081 (28.)
Vereinigtes Konigreich Eddie IrvineItalien Ferrari461DNF041:29,726 (45.)
Deutschland Heinz-Harald FrentzenIrland Jordan-Mugen-Honda461DNF071:30,229 (46.)
Japan Toranosuke TakagiVereinigtes Konigreich Arrows292DNF201:31,587 (29.)
Deutschland Ralf SchumacherVereinigtes Konigreich Williams-Supertec281DNF091:30,737 (22.)
Finnland Mika HäkkinenVereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes170DNF011:29,145 (15.)
Spanien Pedro de la RosaVereinigtes Konigreich Arrows50DNF181:33,328 (03.)
Osterreich Alexander WurzItalien Benetton-Playlife50DNF171:33,337 (03.)
Kanada Jacques VilleneuveVereinigtes Konigreich BAR-Supertec00DNF05
Italien Jarno TrulliFrankreich Prost-Peugeot00DNF14

WM-Stände nach dem Rennen

Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Fahrerwertung

Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
01Deutschland Michael SchumacherFerrari16
02Vereinigtes Konigreich Eddie IrvineFerrari12
03Deutschland Heinz-Harald FrentzenJordan-Mugen-Honda10
04Finnland Mika HäkkinenMcLaren-Mercedes10
05Deutschland Ralf SchumacherWilliams-Supertec7
06Vereinigtes Konigreich David CoulthardMcLaren-Mercedes6
07Brasilien Rubens BarrichelloStewart-Ford6
08Italien Giancarlo FisichellaBenetton-Playlife5
09Vereinigtes Konigreich Damon HillJordan-Mugen-Honda3
10Frankreich Olivier PanisProst-Peugeot1
11Frankreich Jean AlesiSauber-Petronas1
12Spanien Pedro de la RosaArrows1
Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
13Japan Toranosuke TakagiArrows0
14Osterreich Alexander WurzBenetton-Playlife0
15Spanien Marc GenéMinardi-Ford0
16Finnland Mika SaloBAR-Supertec0
17Italien Luca BadoerMinardi-Ford0
18Vereinigtes Konigreich Johnny HerbertStewart-Ford0
19Italien Alessandro ZanardiWilliams-Supertec0
Brasilien Pedro DinizSauber-Petronas0
Brasilien Ricardo ZontaBAR-Supertec0
Italien Jarno TrulliProst-Peugeot0
Kanada Jacques VilleneuveBAR-Supertec0
Frankreich Stéphane SarrazinMinardi-Ford0

Konstrukteurswertung

Pos.KonstrukteurPunkte
01Italien Ferrari28
02Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes16
03Irland Jordan-Mugen-Honda13
04Vereinigtes Konigreich Williams-Supertec7
05Vereinigtes Konigreich Stewart-Ford6
06Italien Benetton-Playlife5
Pos.KonstrukteurPunkte
07Frankreich Prost-Peugeot1
08Schweiz Sauber-Petronas1
09Vereinigtes Konigreich Arrows1
10Vereinigtes Konigreich BAR-Supertec0
11Italien Minardi-Ford0

Einzelnachweise

  1. motorsportarchiv.de Übersicht San Marino 1999 (Memento vom 22. März 2007 im Internet Archive)
  2. motorsportarchiv.deFreitagstraining San Marino 1999 (Memento vom 24. März 2007 im Internet Archive)
  3. Motorsport-Magazin.com: Formel 1 San Marino GP 1999 - 1. Training - Ergebnis. Abgerufen am 9. November 2023.
  4. Motorsport-Magazin.com: Formel 1 San Marino GP 1999 - 2. Training - Ergebnis. Abgerufen am 9. November 2023.
  5. Motorsport-Magazin.com: Formel 1 San Marino GP 1999 - Qualifying - Ergebnis. Abgerufen am 9. November 2023.
  6. Motorsport-Magazin.com: Formel 1 San Marino GP 1999 - Warm Up - Ergebnis. Abgerufen am 9. November 2023.
  7. motorsportarchiv.deRennen San Marino 1999 (Memento vom 24. März 2007 im Internet Archive)
  8. Motorsport-Magazin.com: Formel 1 San Marino GP 1999 - Rennen - Ergebnis. Abgerufen am 9. November 2023.