Bahnstrecke Kiel-Hassee–Osterrönfeld

Kiel-Hassee Cittipark–Osterrönfeld
Streckenverlauf bei Osterrönfeld vor Bau der Rendsburger Hochbrücke
Streckenverlauf bei Osterrönfeld vor Bau der Rendsburger Hochbrücke
Streckennummer:1022
Streckenlänge:30,9 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Zugbeeinflussung:PZB
von Flensburg
Osterrönfeld (alter Bahnhof)[1]
nach Rader Insel (bis ca. 1913)
30,9 Osterrönfeld (PV bis Mai 1962)[1]
nach Neumünster
nach Rader Insel (ab ca. 1913)
alte Trasse bis ca. 1913
27,2 Schülldorf (bis 30. Mai 1981 Bf, seit 2015)
24,4 Ostenfeld (bis 1984)
20,4 Kronsburg (bis 1984)
19,6 Bredenbek (seit 4. Januar 2015)
Anschlussbahn Tanklager Groß-Nordsee (1940–1945)[2]
13,9 Felde (früher Brandsbek, bis 1984, seit 2000)
12,6 Achterwehr (bis 1984, seit 2015)
11,6 Flemhude (bis 1984)
8,1 Melsdorf (bis 1984, seit 2015)
7,0 Kiel-Mettenhof (1969–1977)
5,4 Kiel-Russee (bis 30. Mai 1981, seit 2015)
von Flensburg
von Kiel West
0,0 Kiel-Hassee Cittipark
nach Meimersdorf
nach Kiel Hbf

Die Bahnstrecke Kiel-Hassee–Osterrönfeld ist eine eingleisige, nicht elektrifizierte Hauptbahn in Schleswig-Holstein. Sie verläuft vom Bahnhof Kiel-Hassee Cittipark nach Osterrönfeld südlich von Rendsburg.

Streckenverlauf

Die Strecke zweigt im Bahnhof Kiel-Hassee Cittipark, etwa zwei Kilometer westlich des Hauptbahnhofs, von der Bahnstrecke Kiel–Flensburg ab. Die Strecke läuft von dort nach Westen, teilweise parallel zur Bundesautobahn 210. Bei Felde überquert die Bahnstrecke die Eider. Ursprünglich endete die Strecke im ersten Osterrönfelder Bahnhof.[1] Für den Bau der Rendsburger Hochbrücke musste die Bahnstrecke Neumünster–Flensburg jedoch in Dammlage durch den Ort neutrassiert werden und es wurde ein neuer Bahnhof südlich des Ortes gebaut. Um die Strecke von Kiel an den neuen Bahnhof anzuschließen, wurde sie zwischen Schülldorf und Osterrönfeld nach Süden verschwenkt.

Geschichte

Die Strecke wurde am 15. Oktober 1904 durch die Preußischen Staatseisenbahnen eröffnet. Der Personenverkehr wurde zumeist mit Nahverkehrszügen betrieben. Bereits in den späten 1920er Jahren gab es durchgehende Züge nach Husum, die teilweise nur wenige Unterwegshalte hatten. Später befuhren regelmäßig drei bis vier Eilzugpaare die Strecke, darunter ein Zugpaar Husum–Lübeck. Nach Stilllegung der Bahnstrecke Flensburg–Niebüll 1980 wurde das saisonal verkehrende Zugpaar Sylter Welle (Lübeck–Westerland) zeitweise über Rendsburg statt über Flensburg geführt. Dieser Zug verkehrte 2005 zum letzten Mal. Er war der letzte lokbespannte Personenzug auf dieser Strecke.

Mit dem Haltepunkt Mettenhof wurde in den frühen 1970er Jahren eine nahe gelegene Kieler Trabantensiedlung erschlossen. Am 2. Juni 1984 wurden sämtliche Unterwegshalte gestrichen.[3] 1987 wurden Regionalschnellbahnen (RSB) eingeführt.

Der Bahnhof Felde (früher: Brandsbek) wurde mit der Betriebsaufnahme der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) am 5. November 2000 als Haltepunkt wieder in Betrieb genommen.

Aktueller Betrieb und Planungen

Im Personenverkehr verkehrt die Linie RE74 Kiel–Rendsburg–Husum im Stundentakt mit Triebwagen des Typs LINT 41, die zwischen Kiel und Rendsburg lediglich in Felde hält. Seit Dezember 2011 wird die Linie von DB Regio betrieben, die die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) als Betreiber ablöste.

Am 4. Januar 2015 wurden die Haltepunkte Kiel-Russee, Melsdorf, Achterwehr und Schülldorf reaktiviert sowie der neue Haltepunkt Bredenbek eröffnet, die seitdem von der zusätzlich eingeführten Regionalbahnlinie RB75 Kiel–Rendsburg stündlich bedient werden.[4] Außerdem bedient die Linie den Bahnhof Kiel-Hassee Cittipark. Der Haltepunkt Felde erhielt durch den Einbau des einst abgebauten Kreuzungsgleises wieder den Status eines Bahnhofes.[5][6] Seitdem finden dort die Kreuzungen zwischen Zügen der Linien RE74 und RB75 statt. Einzelne Züge der Regionalbahnlinie verkehren in Tagesrandlage und an bestimmten Tagen bis Schleswig oder Husum.

Die am wenigsten frequentierten Haltepunkte Kiel-Russee und Achterwehr sind Bedarfshalte.

Ab Dezember 2023 übernimmt die NBE nordbahn Eisenbahngesellschaft den Betrieb des Nordgebietes des schleswig-holsteinischen Akkunetzes und damit auch diese Strecke.[7]

Literatur

  • Martin Wenz: Die Eisenbahn von Kiel nach Rendsburg und ihre Bauten. In: Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein (Hrsg.): DenkMal! Zeitschrift für Denkmalpflege in Schleswig-Holstein. Nr. 1/1994. Buchverlag Boyens, 1994, ISSN 0946-4549.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Jochen Schulz, Alexander Horn: Beschreibung der OPTION SCHNELL–LANGSAM–KONZEPT KIEL–RENDSBURG (–FOCKBEK) mit Potenzialanalyse für neue Bahnstationen. (PDF) LVS Schleswig-Holstein, Landesweite Verkehrsservicegesellschaft mbH, 27. November 2008, S. 25, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. November 2012; abgerufen am 24. September 2021.
  2. German Maps (Topographische Karte 1:25,000). Flemhude. contentdm.lib.byu.edu, abgerufen am 24. September 2021 (englisch).
  3. Bericht von der Strecke (Memento vom 10. März 2010 im Internet Archive), abgerufen am 20. Mai 2010
  4. Faltblatt zur neuen Regionalbahn Kiel–Rendsburg. (PDF) 14. September 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. September 2014; abgerufen am 24. September 2021.
  5. Frank Höfer: Die Stadtbahn im Wartestand. In: shz.de. 14. Januar 2014, abgerufen am 24. September 2021.
  6. Fünf neue Bahnhöfe in Schleswig-Holstein wiedereröffnet. In: Nahverkehr Hamburg. 6. Januar 2015, abgerufen am 24. September 2021.
  7. Nordbahn startet im Teilnetz SH-Nord. In: Eisenbahnjournal Zughalt.de. Abgerufen am 11. Januar 2022.