Alexei Wiktorowitsch Kassatonow

RusslandRussland  Alexei Kassatonow
IIHF Hall of Fame, 2009

Geburtsdatum 14. Oktober 1959
Geburtsort Leningrad, Russische SFSR
Größe 185 cm
Gewicht 96 kg

Position Verteidiger
Schusshand Links

Draft

NHL Entry Draft 1983, 12. Runde, 225. Position
New Jersey Devils

Karrierestationen

1976–1978 SKA Leningrad
1978–1989 HK ZSKA Moskau
1989–1993 New Jersey Devils
1993–1994 Mighty Ducks of Anaheim
1994 St. Louis Blues
1994–1996 Boston Bruins
1996–1997 HK ZSKA Moskau

Alexei Wiktorowitsch Kassatonow (russisch Алексей Викторович Касатонов; * 14. Oktober 1959 in Leningrad, Russische SFSR) ist ein ehemaliger russischer Eishockeyspieler (Verteidiger).

Karriere

Seine Karriere begann im Alter von 16 Jahren bei SKA Leningrad. Zwei Jahre später wurde er von HK ZSKA Moskau verpflichtet. In Moskau wurde er einer der besten Verteidiger der Welt und gewann mit dem ZSKA 11 Mal den Meistertitel.

Kassatonow und sein Partner Wjatscheslaw Fetissow galten als das beste Verteidigerteam außerhalb der NHL.[1] Als Block hinter der berühmten KLM-Reihe bildeten sie eine fast unschlagbare Mannschaft. Manche Experten glaubten auch, dass er noch besser gewesen sei als Fetissow. Dies und die Tatsache, dass er der „Lieblingsspieler“ und das sogenannte „Auge“ des damaligen Trainers der sowjetischen Nationalmannschaft Wiktor Tichonow gewesen war, führte zu einem unrettbaren Bruch in der Freundschaft. Auch wollte er die Rebellion der russischen Spieler, angeführt von Igor Larionow und Fetissow, gegen das sowjetische System, für eine bessere Behandlung und die Möglichkeit auch außerhalb der Sowjetunion zu spielen, nicht unterstützen.[2]

1989 wechselte er zu den New Jersey Devils, von ihnen war er schon beim NHL Entry Draft 1983 in der 12. Runde an 225. Stelle gezogen worden. Hier traf er wieder auf Fetissow, doch beide vermieden es weiterhin, miteinander zu kommunizieren.[1]

Mittlerweile 30 Jahre alt, war Kassatonow noch immer ein sehr guter Verteidiger und so wechselte er 1993 zu den Mighty Ducks of Anaheim. Hier wurde er auch für das All-Star Game nominiert. 1995 wurde er von den Boston Bruins verpflichtet, um die Bruins Legende Ray Bourque zu unterstützen. Seine Karriere beendete er in der Saison 1996/97 beim ZSKA Moskau unter Wiktor Tichonow.

International

Mit der sowjetischen Nationalmannschaft nahm Kassatonow an drei Olympischen Winterspielen teil und gewann dabei zwei Goldmedaillen (1984, 1988) und eine Silbermedaille (1980). Darüber hinaus erreichte er fünf Mal den Gewinn der Eishockey-Weltmeisterschaft, zudem wurde Kassatonow bei der Weltmeisterschaft 1983 zum besten Verteidiger des Turniers gekürt.[2]

1981 wurde er als Verdienter Meister des Sports der UdSSR ausgezeichnet.

Als Manager und Trainer

Auch nach seiner aktiven Zeit blieb Alexei Kassatonow dem Eishockey verbunden. So führte er die russische Eishockeynationalmannschaft bei den Olympischen Winterspielen 1998 in Nagano als General Manager zur Silbermedaille.[2] Kassatonow betreute die Sbornaja in gleicher Position auch bei der Eishockey-Weltmeisterschaft der Herren 1999 und 2000.[3] Parallel begann er seinen Sohn zu trainieren und gründete seine eigene Eishockeyschule („International Hockey Academy Kasatonov“) im Großraum New York. Dabei führte er wöchentlich Trainingseinheiten auf Staten Island durch. 2003 gründete er den Admirals Hockey Club, der bis zu fünf Nachwuchsmannschaften betrieb.[4] 2004 wurde er Cheftrainer der Columbia University.[5]

2008 kehrte er nach Russland zurück und wurde Cheftrainer beim HK Rys Podolsk aus der zweitklassigen Wysschaja Liga.[3] In der Saison 2009/10 betreute er Krylja Sowetow Moskau, ebenfalls in der zweiten Spielklasse. 2010 wurde er Sportdirektor und Vizepräsident beim HK ZSKA Moskau, ehe er zwischen 2011 und April 2014 als General Manager und Vizepräsident des SKA Sankt Petersburg tätig war, bei dem er auch seine Karriere begonnen hatte.[6]

Im Mai 2009 wurde er in die IIHF Hall of Fame aufgenommen.

2013 wurde Kassatonow erneut zum General Manager des russischen Nationalteams für die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi[7] sowie die Eishockey-Weltmeisterschaft der Herren 2013[3] berufen.

Erfolge und Auszeichnungen

Orden und Ehrungen

Klubwettbewerbe

International

Karrierestatistik

Klubwettbewerbe

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1976/77 SKA Leningrad Wysschaja Liga 7 0 0 0 0
1977/78 SKA Leningrad Wysschaja Liga 35 4 7 11 15
1978/79 ZSKA Moskau Wysschaja Liga 40 5 14 19 30
1979/80 ZSKA Moskau Wysschaja Liga 37 5 8 13 26
1980/81 ZSKA Moskau Wysschaja Liga 47 10 12 22 38
1981/82 ZSKA Moskau Wysschaja Liga 46 12 27 39 45
1982/83 ZSKA Moskau Wysschaja Liga 44 12 19 31 37
1983/84 ZSKA Moskau Wysschaja Liga 39 12 24 36 20
1984/85 ZSKA Moskau Wysschaja Liga 40 18 18 36 26
1985/86 ZSKA Moskau Wysschaja Liga 40 6 17 23 27
1985/86 ZSKA Moskau Wysschaja Liga 40 6 17 23 27
1986/87 ZSKA Moskau Wysschaja Liga 40 13 17 30 16
1987/88 ZSKA Moskau Wysschaja Liga 43 8 12 20 8
1988/89 ZSKA Moskau Wysschaja Liga 41 8 14 22 8
1989/90 ZSKA Moskau Wysschaja Liga 30 6 7 13 16
1989/90 New Jersey Devils NHL 39 6 15 21 16 6 0 3 3 14
1989/90 Utica Devils AHL 3 0 2 2 14
1990/91 New Jersey Devils NHL 78 10 31 41 76 7 1 3 4 10
1991/92 New Jersey Devils NHL 76 12 28 40 70 7 1 1 2 12
1992/93 New Jersey Devils NHL 64 3 14 17 57 4 0 0 0 0
1993/94 Mighty Ducks of Anaheim NHL 55 4 18 22 43
1993/94 St. Louis Blues NHL 8 0 2 2 19 4 2 0 2 2
1994/95 ZSKA Moskau MHL 9 2 3 5 6
1994/95 Boston Bruins NHL 44 2 14 16 33 5 0 0 0 2
1995/96 Boston Bruins NHL 19 1 0 1 12
1995/96 Providence Bruins AHL 16 3 6 9 10
1996/97 ZSKA Moskau Superliga 38 3 20 23 68 1 0 0 0 0
NHL gesamt 383 38 122 160 326 33 4 7 11 40

International

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
1978 Sowjetunion U20-WM Goldmedaille 7 1 2 3 2
1979 Sowjetunion U20-WM Goldmedaille 6 3 4 7 6
1980 Sowjetunion Olympia Silbermedaille 7 2 5 7 2
1981 Sowjetunion WM Goldmedaille 8 1 3 4 8
1981 Sowjetunion Canada Cup 1. Platz 7 1 10 11 8
1982 Sowjetunion WM Goldmedaille 10 0 3 3 6
1983 Sowjetunion WM Goldmedaille 10 1 10 11 14
1984 Sowjetunion Olympia Goldmedaille 7 3 3 6 0
1984 Sowjetunion Canada Cup Halbfinale 6 1 4 5 2
1985 Sowjetunion WM Bronzemedaille 9 5 6 11 19
1986 Sowjetunion WM Goldmedaille 10 3 4 7 4
1987 Sowjetunion WM Bronzemedaille 10 3 5 8 8
1987 Sowjetunion Canada Cup Silbermedaille 9 1 4 5 4
1988 Sowjetunion Olympia Goldmedaille 7 2 6 8 0
1989 Sowjetunion WM Goldmedaille 10 2 0 2 2
1991 Sowjetunion WM Bronzemedaille 10 3 3 6 8
1991 Sowjetunion Canada Cup 5. Platz 5 0 1 1 6
Junioren gesamt 13 4 6 10 8
Herren gesamt 125 28 67 95 97

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b russianrocket.de, Alexei Kasatonov (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)
  2. a b c internationalhockeylegends.blogspot.de, International Hockey Legends: Alexei Kasatonov
  3. a b c r-hockey.ru, Profil von Alexei Kassatonow
  4. International Ice Hockey Academy of Alexei Kasatonov: About Us (Memento vom 2. November 2009 im Internet Archive)
  5. Columbia Daily Spectator, Volume CXXVIII, Number 100, 14 October 2004, Club Hockey Adds Former Soviet Legend Kasatonov as Head Coach
  6. Руководство клуба - Вице-президент - Генеральный менеджер - Алексей Викторович Касатонов (Memento vom 22. September 2013 im Internet Archive)
  7. eurohockey.com, Kasatonov named Russian General Manager for Sochi, 25. April 2013