„Transitivität (Grammatik)“ – Versionsunterschied

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'''Transitivität''' ist eine beschreibende Eigenschaft von [[Verb]]en. Sie gibt an, wieviele [[Argument (Linguistik)|Argumente]] ein Verb verlangt.
Als '''transitiv''' (zielend) werden [[Verb]]en bezeichnet, die sich auf ein [[Objekt (Grammatik)#Akkusativobjekt|Akkusativobjekt]] beziehen können. Das wird mit dem Zusatz ''„etw.“'' (etwas) oder ''„jdn.“'' (jemanden) gekennzeichnet. Beispiel: "Ich esse einen Fisch (Akkusativobjekt)". Ein intransitives (nichtzielendes) Verb wäre z. B. "gehen". Man kann nicht ''etwas'' oder ''jemanden'' gehen. Ausnahme: "Ich gehe den Jakobsweg (Akkusativobjekt)."
Als ''transitiv'' werden Verben bezeichnet, die zwei Argumente verlangen, im Deutschen wären das beispielsweise alle Verben, die in einem [[Markiertheit|unmarkierten]], [[Diathese (Linguistik)|aktivischen]] Satz sowohl Subjekt als auch ein Objekt benötigen, damit der Satz grammatisch wird. Als ''intransitiv'' werden Verben bezeichnet, die nur ein Argument benötigen, benötigt ein Verb drei Argumente, so ist es ''ditransitiv''.


== Siehe auch ==
Im Deutschen neigen [[Unregelmäßiges Verb|starke Verben]] eher zu [[Intransitivität_(Grammatik)|Intransitivität]], während [[Regelmäßiges Verb|schwache Verben]] zu Transitivität neigen.


== Weitere Beispiele für transitive Verben ==
* ''etwas'' begründen
* ''etwas'' essen
* ''etwas'' kaufen
* ''etwas'' beenden

Manche transitive Verben können intransitiv benutzt werden: "Er trinkt" bedeutet "Er ist ein Trinker". Wird das Verb ''trinken'' in diesem Sinne verwendet, so kann kein Akkusativobjekt folgen. Das Verb ''essen'' hingegen kann nicht in einem Sinne genutzt werden, der es verbieten würde, ein Akkusativobjekt zu binden. Zwar fehlt im Satz "Sie isst" das Akkusativobjekt, doch das Verb ''essen'' ist nicht intransitiv, weil es auch mit Akkusativobjekt stehen kann. Eine Ausnahme gilt für den Satz: "Er isst (d. h. speist) nicht, er frisst!"

Verben, die nur ein Argument benötigen, werden '''intransitiv''' genannt. Sie verlangen meist ein Subjekt im Nominativ oder ein semantisch leeres, nur syntaktisch motiviertes "es" (z.B. Witterungsverben). Die meisten intransitiven Verben bilden kein [[Passiv]]; es wäre also falsch zu sagen: ''Von dir wird geschlafen'', richtig ist: ''Hier wird jetzt geschlafen!''

== Beispiele für intransitive Verben ==
* ''laufen, schlafen, blühen''
* ''scheinen, vergehen, erblinden''

Bei intransitiven Verben ist eine Passivierung – außer mit dem Platzhalter ''es'' – nicht ohne weiteres möglich:

* ''Er wird gelaufen / Sie wird geschlafen'' etc. '''ist falsch'''
* ''Es wird gelaufen / Es wird geschlafen'' etc. '''ist erlaubt'''

Im Passiv erscheint das Objekt des Aktiv-Satzes als Subjekt im [[Nominativ]]. Das gilt nicht für Verben, zu denen ein [[Objekt (Grammatik)#Dativobjekt|Dativobjekt]] oder [[Objekt (Grammatik)#Genitivobjekt|Genitivobjekt]] gehört. Bei ihnen wird im Passiv das Subjekt des Aktiv-Satzes zur [[Präpositionalphrase]] mit einem vorgestellten "von", die auch entfallen kann, das Objekt erscheint in seinem ursprünglichen Fall:
{|
|'''Aktiv'''
|'''Passiv'''
|-
|''Sie gedachten der Toten.''
|''Der Toten wurde gedacht.'' oder ''Es wurde der Toten gedacht.''
|-
|''Klaus''(NOM)'' half Marie''(DAT).
|''Marie''(DAT) ''wurde'' (''von Klaus''(DAT)) ''geholfen.'' oder ''Es wurde Marie geholfen.''
|}

Die Transitivität in ihrer klaren grammatischen Scheidung vom intransitivem und passivem Modus ist ein besonderes Kennzeichen der [[Indogermanische Sprachen|indogermanischen]] und [[Semitisch|semitischen]] Sprachen. Sie bedingt die sprachliche und denkerische [[Subjekt-Objekt-Spaltung]].

== Siehe auch ==
*[[Ergativ]]
*[[Ergativ]]
*[[Intransitivität (Grammatik)]]
*[[Intransitivität (Grammatik)]]

Version vom 21. April 2009, 21:12 Uhr

Transitivität ist eine beschreibende Eigenschaft von Verben. Sie gibt an, wieviele Argumente ein Verb verlangt. Als transitiv werden Verben bezeichnet, die zwei Argumente verlangen, im Deutschen wären das beispielsweise alle Verben, die in einem unmarkierten, aktivischen Satz sowohl Subjekt als auch ein Objekt benötigen, damit der Satz grammatisch wird. Als intransitiv werden Verben bezeichnet, die nur ein Argument benötigen, benötigt ein Verb drei Argumente, so ist es ditransitiv.

Siehe auch

Literatur

  • Paul J. Hopper u. Sandra A. Thompson: Transitivity in grammar and discourse. In: Language. Bd. 56, Heft 2, 1980, S. 251–299.