Henry-Ford-Bau

Henry-Ford-Bau

OrtBerlin-Dahlem
ArchitektFranz-Heinrich Sobotka und Gustav Müller
Baujahr1952–1954
Koordinaten52° 26′ 52,3″ N, 13° 16′ 42,9″ OKoordinaten: 52° 26′ 52,3″ N, 13° 16′ 42,9″ O
Henry-Ford-Bau

Der Henry-Ford-Bau ist eines der repräsentativen Gebäude der Freien Universität Berlin. Es wurde 1952–1954 nach Plänen der Architekten Franz-Heinrich Sobotka und Gustav Müller errichtet.

Geschichte und Funktion

Das Gebäude wurde von 1952 bis 1954 errichtet; die acht Millionen D-Mark Baukosten wurden von der US-amerikanischen Henry-Ford-Stiftung übernommen. Es ist über eine Brücke mit der zur gleichen Zeit erbauten Universitätsbibliothek verbunden. Einige bedeutende Persönlichkeiten nahmen die Ehrendoktorwürde der FU im Auditorium Maximum entgegen und hielten in diesem Zusammenhang dort eine Rede: darunter 1956 Louise Schroeder, 1958 Celal Bayar, 1963 John F. Kennedy, 1963 Walter Gropius, 1992 Hans Jonas, 1995 Fernando Henrique Cardoso, 1999 Bronislaw Geremek, 1999 Salman Rushdie, 2001 Kofi Annan, 2005 Günter Grass und 2007 Orhan Pamuk.[1]

Ab 1966 war das Audimax des Henry-Ford-Baus Zentrum der Studentenproteste. Zuerst standen dabei die Verbesserung der Studienbedingungen im Vordergrund. Dabei wurde 1967 die Gründung der Kritischen Universität (KU) als Gegenmodell zur FU ausgerufen. Bei einer anderen Versammlung wurde dagegen das Siegel der FU von der Wand gerissen und vor den Türen des Rektorats angezündet.[2] Unter dem Sprecher des SDS Rudi Dutschke war später aber zum Beispiel auch der Vietnamkrieg Gegenstand der Proteste.[3]

Foyer

Von 2005 bis 2007 wurde das Gebäude für vier Millionen Euro grundsaniert.[4] Seitdem beherbergt der Bau neben 4 Hörsälen und dem Auditorium maximum für Vorlesungen des Fachbereichs Politik auch Konferenzräume. Das Audimax trägt den Namen „Max-Kade-Auditorium“, da die amerikanische Max-Kade-Stiftung seine Sanierung in Höhe von 600.000€ übernahm. Seit 2005 schmückt die Dauer-Galerie: „Zukunft von Anfang an“ mit Gesichtern von bedeutenden Politikern der Zeitgeschichte den Bau.[5]

Im Henry-Ford-Bau tagt der Akademische Senat.[6] Wegen des Streites um restriktivere Studienbedingungen kam es bis 2013 immer wieder zu Protesten der Studentenschaft rund um den Bau. Die mehrmaligen massiven Polizeieinsätze zur Beendigung der Proteste führten zu Verwerfungen zwischen dem AStA und dem Präsidenten der FU.[7]

Der Bau wird für zahlreiche Feierlichkeiten, Kongresse und öffentliche Verantstaltungen benutzt. So wird hier seit 1995 der Margherita-von-Brentano-Preis und seit 2007 der Freiheitspreis verliehen. Seit 1996 finden die InFU.tage für Studieninteressierte aber auch zahlreiche Immatrikulationsfeiern für Erstsemestler statt.[8][9][10]

Trivia

Der Bau und die Räumlichkeiten wurden im 1966 gedrehten britischen Film Das Quiller-Memorandum – Gefahr aus dem Dunkel als Grundschule dargestellt.

Im April 2014 wurde das Gebäude für Filmarbeiten zu "Agent 47" verwendet. Der Bau war hierbei ein amerikanisches Konsulat.[11]

Commons: Henry-Ford-Bau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kleine Chronik der Freien Universität Webseite der FU
  2. Zeugen hitziger Studentenproteste Webseite der FU
  3. Sprich Ka-U Der Spiegel vom 6.11.1967
  4. Sanierter Henry-Ford-Bau wird eröffnet im Tagesspiegel
  5. Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin auf der Webseite der FU
  6. Raumübersicht auf der Webseite der FU
  7. Polizei nach AS-Sitzung doch an der Uni bei furios-campus.de
  8. Freiheitspreis Webseite der FU
  9. Einladung zur Immatrikulationsfeier Webseite der Charité
  10. Referenzen Webseite der FU
  11. Ein Hauch von Hollywood im Henry-Ford-Bau Pressemitteilung der FU vom 11. April 2014