„Deutsch-Russisches Haus“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
LA+
(27 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 4: Zeile 4:


----</noinclude>
----</noinclude>
'''Deutsch-Russisches Haus''' ({{RuS|Немецко-русский дом}}, Nemezko-russki dom) ist der Name mehrerer vergleichbarer [[Dezentralisierung (Politik)|dezentral]] organisierter [[Kulturinstitut|Kultureinrichtung]]en, gefördert durch die [[Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit]], in den [[Rußland|russischen]] Städten [[Kaliningrad]], [[Moskau]], [[Nowosibirsk]], [[Tomsk]], [[Smolensk]] und [[Barnaul]]. Die Einrichtungen wirken regional und verfügen dafür über Zweigstellen in den jeweiligen Gebietseinheiten (den russischen [[Oblast|Oblasti]]). Die Deutsch-russischen Häuser sind bedeutende Träger für den Austausch der deutsch-russischen [[Zivilgesellschaft|Zivilgesellschaften]] (vgl. [[Deutsch-russische Beziehungen]]). Zudem sind sie wichtige [[Interessenvertretung|Begegnungsstätten]] der [[Russlanddeutsche]]n. Die Deutsch-russischen Häuser tragen zur Erhaltung der [[Kulturelle Identität|kulturellen Identität]] der Russlanddeutschen bei.
'''Deutsch-Russisches Haus''' ({{RuS|Немецко-русский дом}}, Nemezko-russki dom) ist der Name zweier Einrichtungen in den [[Rußland|russischen]] Städten [[Kaliningrad]] und [[Moskau]].


== Das Deutsch-Russische Haus in Kaliningrad ==
== Das Deutsch-Russische Haus in Kaliningrad ==


Das '''Deutsch-Russische Haus in Kaliningrad''', dem früheren ''Königsberg'', befindet sich in der uliza Jaltinskaja in der Nähe des [[Sackheimer Tor]]es.
Das deutsch-russische Haus in Kaliningrad, dem früheren ''Königsberg'', befindet sich in der uliza Jaltinskaja in der Nähe des [[Sackheimer Tor]]es.
Die Einrichtung versteht sich als Begegnungsstätte der in der [[Oblast Kaliningrad]] lebenden Bevölkerung unter besonderer Berücksichtigung der dort ansässigen [[Russlanddeutsche]]n. Angeboten werden deutsche Sprachkurse, Klubs und Arbeitsgruppen aller Art, eine Bibliothek und Kulturveranstaltungen wie Konzerte, Lesungen, Ausstellungen und Theaterabende. Das Haus besitzt auch einen Konferenzraum.
Die Einrichtung versteht sich als Begegnungsstätte der in der [[Oblast Kaliningrad]] lebenden Bevölkerung unter besonderer Berücksichtigung der dort ansässigen [[Russlanddeutsche]]n. Angeboten werden deutsche Sprachkurse, Klubs und Arbeitsgruppen aller Art, eine Bibliothek und Kulturveranstaltungen wie Konzerte, Lesungen, Ausstellungen und Theaterabende. Das Haus besitzt auch einen Konferenzraum.


Finanziert wird das Haus von der [[Bundesrepublik Deutschland]]. Die Trägerorganisation ist die [[Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit]] (GIZ). Das Haus hat die russische Rechtsform ''Некоммерческого партнёрства'' (Nichtkommerzielle Partnerschaft), der neben der GIZ auch der Kulturverein der Russlanddeutschen in der Oblast Kaliningrad ''Eintracht'' und die [[Stiftung Königsberg]] angehören.<ref>http://www.klgd.ru/city/history/almanac/a5_56.php</ref>
Finanziert wird das Haus von der [[Bundesrepublik Deutschland]]. Die Trägerorganisation ist die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Das Haus hat die russische Rechtsform ''Некоммерческого партнёрства'' (Nichtkommerzielle Partnerschaft), der neben der GIZ auch der Kulturverein der Russlanddeutschen in der Oblast Kaliningrad ''Eintracht'' und die [[Stiftung Königsberg]] angehören.<ref>http://www.klgd.ru/city/history/almanac/a5_56.php</ref>

=== Entstehungsgeschichte ===


Die im Jahr 1990 von [[Herbert Beister]], Friedrich von der Groeben und [[Dietrich Wilhelm von Menges]] gegründete ''Stiftung Königsberg'' beschloss im Jahr 1991 den Bau eines Deutsch-Russischen Hauses in Kaliningrad. Unterstützung erhielt sie dabei von [[Bundesinnenministerium]], dessen Staatssekretär [[Horst Waffenschmidt]] das Haus im März 1993 einweihen konnte. Zunächst wurde das Haus von der Stiftung getragen, später übernahm die GIZ 90% der Trägerschaft.<ref >[http://www.webarchiv-server.de/pin/archiv03/4903ob46.htm Preußische Allgemeine Zeitung vom 6. Dezember 2003]</ref>
Die im Jahr 1990 von [[Herbert Beister]], Friedrich von der Groeben und [[Dietrich Wilhelm von Menges]] gegründete ''Stiftung Königsberg'' beschloss im Jahr 1991 den Bau eines Deutsch-Russischen Hauses in Kaliningrad. Unterstützung erhielt sie dabei von [[Bundesinnenministerium]], dessen Staatssekretär [[Horst Waffenschmidt]] das Haus im März 1993 einweihen konnte. Zunächst wurde das Haus von der Stiftung getragen, später übernahm die GIZ 90% der Trägerschaft.<ref >[http://www.webarchiv-server.de/pin/archiv03/4903ob46.htm Preußische Allgemeine Zeitung vom 6. Dezember 2003]</ref>


== Das Deutsch-Russische Haus in Moskau ==
== Deutsch-Russisches Haus in Moskau ==
Das Deutsch-Russische Haus wurde 1997 von Bundespräsident [[Roman Herzog]] eröffnet. Es beherbergt die Büros aller föderalen Dachorganisationen und Verbände der Russlanddeutschen. Das Deutsch-Russische Haus in Moskau befindet sich in der Malaja Pirogowskaja uliza im Stadtteil [[Chamowniki]] in der Nähe der Metrostation [[Frunsenskaja (Sokolnitscheskaja-Linie)|Frunsenskaja]].


Zielsetzung des Hauses ist es, die Interessen der deutschen Minderheit in Russland und den übrigen Ländern der ehemaligen [[Sowjetunion]] zu unterstützen und die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschen und Russen zu fördern. Bei Konzerten, Malerei- und Fotoausstellungen, Diskussionsveranstaltungen, Jugend- und Seniorentreffen stehen Kultur, Traditionen, Geschichte und Gegenwart der Russlanddeutschen im Vordergrund. Als Zeichen des gemeinsamen politischen Willens beider Staaten steht es unter der [[Schirmherrschaft]] der Regierungen beider Staaten. Das Haus erhält Fördermittel über das Bundesinnenministerium. Verantwortlich für das Programm des Deutsch-Russischen Hauses in Moskau ist die GIZ. Neben kommerziellen Einrichtungen und der GIZ sind im Haus durch Büros vertreten die [[Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren|Helmholtz-Gemeinschaft]], der [[Internationaler Verband der deutschen Kultur]], der ''Jugendring der Russlanddeutschen'' und die [[Moskauer Deutsche Zeitung]].
Das '''Deutsch-Russische Haus in Moskau''' befindet sich in der Malaja Pirogowskaja uliza im Stadtteil [[Chamowniki]] in der Nähe der Metrostation [[Frunsenskaja (Sokolnitscheskaja-Linie)|Frunsenskaja]].


== Deutsch-Russisches Haus in Nowosibirsk ==
Gegründet wurde die Einrichtung im September 1997. Zielsetzung des Hauses ist es, die Interessen der deutschen Minderheit in Russland und den übrigen Ländern der ehemaligen [[Sowjetunion]] zu unterstützen und die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschen und Russen zu fördern.
Das Deutsch-Russische Haus in [[Nowosibirsk]] besteht seit 1990 und zählt gemeinsam mit den 34 betreuten Begegnungszentren in der [[Oblast Nowosibirsk]] über 150 Mitarbeiter. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Unterstützung von Kultur und Traditionen der Russlanddeutschen sowie die Sprachausbildung. Das Angebot umfasst neben Bildungs- und Kulturveranstaltungen auch humanitäre Hilfen. Zu den Gruppenaktivitäten zählen mehrere Tanz- und Folkloregruppen, ein Chor und eine Gesangsgruppe.


== Deutsch-Russisches Haus in Tomsk ==
Bei Konzerten, Malerei- und Fotoausstellungen, Diskussionsveranstaltungen, Jugend- und Seniorentreffen stehen Kultur, Traditionen, Geschichte und Gegenwart der Russlanddeutschen im Vordergrund.
Im Russisch-Deutschen Haus in [[Tomsk]] sind fast alle Gesellschaftsorganisationen der Russlanddeutschen der [[Oblast Tomsk]] vereinigt. Das Russisch-Deutsche Haus hat 13 Niederlassungen in den [[Rajon]]en der [[Oblast]]. Das Russisch-Deutsche Haus arbeitet mit Institutionen für Ausildung und Kultur, mit vielen Hochschulen der Stadt Tomsk, sowie mit internationalen Organisationen wie die Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) und dem Goethe-Institut zusammen. Das Deutsch-russische Haus wurde mehrmals von Vertretern der GTZ und der [[Deutsche Botschaft in Moskau|Deutschen Botschafter in Moskau]] besucht.


== Deutsch-Russisches Haus in Barnaul ==
Das Haus erhält Fördermittel über das Bundesinnenministerium. Verantwortlich für das Programm des Deutsch-Russischen Hauses in Moskau ist die GIZ.


Seit 1998 existiert in Barnaul ein Deutsch-russisches Haus. Das Haus wurde als fünftes Deutsch-Russisches Haus in Russland und drittes in [[Sibirien]] erbaut. Das Deutsch-Russische Haus Barnaul realisiert jährlich mehrere große Projekte im Rahmen der Kultur- und Bildungsförderung.
Neben kommerziellen Einrichtungen und der GIZ sind im Haus durch Büros vertreten die [[Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren|Helmholtz-Gemeinschaft]], der [[Internationaler Verband der deutschen Kultur]], der ''Jugendring der Russlanddeutschen'' und die [[Moskauer Deutsche Zeitung]].


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.drh-k.ru/ Webseite des Deutsch-Russischen Hauses in Kaliningrad]
* [http://www.drh-k.ru/ Deutsch-russisches Haus in Kaliningrad]
* [http://http://www.drh-moskau.ru/ Webseite des Deutsch-Russischen Hauses in Moskau]
* [http://www.drh-moskau.ru/ Deutsch-russisches Haus in Moskau]
* [http://www.sibrd.ru/index.php?page=50%20Deutsch-Russisches%20Haus%20Nowosibirsk Deutsch-russisches Haus Nowosibirsk]
* [http://www.tomskergebiet.ru/de/dedom.html Deutsch-Russisches Haus Tomsk]
* [http://www.rusdeutsch.eu/?menu=9&menu0=39&level3=&z=1 Deutsch-russisches Haus Barnaul]


== Fußnoten ==
== Fußnoten ==

Version vom 22. Juli 2012, 16:25 Uhr

Dieser Artikel wurde zur Löschung vorgeschlagen.

Falls du Autor des Artikels bist, lies dir bitte durch, was ein Löschantrag bedeutet, und entferne diesen Hinweis nicht.
Zur Löschdiskussion

Begründung:

Enzyklopädische Relevanz im Artikel nicht erkennbar bei vollständigem Verzicht auf belegte Darstellung der Außenwahrnehmung. Zum Teil Umgehung dieser Löschung mit gleicher Begründung. Siehe auch Löschprüfung. Millbart talk 10:58, 22. Jul. 2012 (CEST)


Deutsch-Russisches Haus (russisch Немецко-русский дом, Nemezko-russki dom) ist der Name mehrerer vergleichbarer dezentral organisierter Kultureinrichtungen, gefördert durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, in den russischen Städten Kaliningrad, Moskau, Nowosibirsk, Tomsk, Smolensk und Barnaul. Die Einrichtungen wirken regional und verfügen dafür über Zweigstellen in den jeweiligen Gebietseinheiten (den russischen Oblasti). Die Deutsch-russischen Häuser sind bedeutende Träger für den Austausch der deutsch-russischen Zivilgesellschaften (vgl. Deutsch-russische Beziehungen). Zudem sind sie wichtige Begegnungsstätten der Russlanddeutschen. Die Deutsch-russischen Häuser tragen zur Erhaltung der kulturellen Identität der Russlanddeutschen bei.

Das Deutsch-Russische Haus in Kaliningrad

Das deutsch-russische Haus in Kaliningrad, dem früheren Königsberg, befindet sich in der uliza Jaltinskaja in der Nähe des Sackheimer Tores.

Die Einrichtung versteht sich als Begegnungsstätte der in der Oblast Kaliningrad lebenden Bevölkerung unter besonderer Berücksichtigung der dort ansässigen Russlanddeutschen. Angeboten werden deutsche Sprachkurse, Klubs und Arbeitsgruppen aller Art, eine Bibliothek und Kulturveranstaltungen wie Konzerte, Lesungen, Ausstellungen und Theaterabende. Das Haus besitzt auch einen Konferenzraum.

Finanziert wird das Haus von der Bundesrepublik Deutschland. Die Trägerorganisation ist die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Das Haus hat die russische Rechtsform Некоммерческого партнёрства (Nichtkommerzielle Partnerschaft), der neben der GIZ auch der Kulturverein der Russlanddeutschen in der Oblast Kaliningrad Eintracht und die Stiftung Königsberg angehören.[1]

Die im Jahr 1990 von Herbert Beister, Friedrich von der Groeben und Dietrich Wilhelm von Menges gegründete Stiftung Königsberg beschloss im Jahr 1991 den Bau eines Deutsch-Russischen Hauses in Kaliningrad. Unterstützung erhielt sie dabei von Bundesinnenministerium, dessen Staatssekretär Horst Waffenschmidt das Haus im März 1993 einweihen konnte. Zunächst wurde das Haus von der Stiftung getragen, später übernahm die GIZ 90% der Trägerschaft.[2]

Deutsch-Russisches Haus in Moskau

Das Deutsch-Russische Haus wurde 1997 von Bundespräsident Roman Herzog eröffnet. Es beherbergt die Büros aller föderalen Dachorganisationen und Verbände der Russlanddeutschen. Das Deutsch-Russische Haus in Moskau befindet sich in der Malaja Pirogowskaja uliza im Stadtteil Chamowniki in der Nähe der Metrostation Frunsenskaja.

Zielsetzung des Hauses ist es, die Interessen der deutschen Minderheit in Russland und den übrigen Ländern der ehemaligen Sowjetunion zu unterstützen und die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschen und Russen zu fördern. Bei Konzerten, Malerei- und Fotoausstellungen, Diskussionsveranstaltungen, Jugend- und Seniorentreffen stehen Kultur, Traditionen, Geschichte und Gegenwart der Russlanddeutschen im Vordergrund. Als Zeichen des gemeinsamen politischen Willens beider Staaten steht es unter der Schirmherrschaft der Regierungen beider Staaten. Das Haus erhält Fördermittel über das Bundesinnenministerium. Verantwortlich für das Programm des Deutsch-Russischen Hauses in Moskau ist die GIZ. Neben kommerziellen Einrichtungen und der GIZ sind im Haus durch Büros vertreten die Helmholtz-Gemeinschaft, der Internationaler Verband der deutschen Kultur, der Jugendring der Russlanddeutschen und die Moskauer Deutsche Zeitung.

Deutsch-Russisches Haus in Nowosibirsk

Das Deutsch-Russische Haus in Nowosibirsk besteht seit 1990 und zählt gemeinsam mit den 34 betreuten Begegnungszentren in der Oblast Nowosibirsk über 150 Mitarbeiter. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Unterstützung von Kultur und Traditionen der Russlanddeutschen sowie die Sprachausbildung. Das Angebot umfasst neben Bildungs- und Kulturveranstaltungen auch humanitäre Hilfen. Zu den Gruppenaktivitäten zählen mehrere Tanz- und Folkloregruppen, ein Chor und eine Gesangsgruppe.

Deutsch-Russisches Haus in Tomsk

Im Russisch-Deutschen Haus in Tomsk sind fast alle Gesellschaftsorganisationen der Russlanddeutschen der Oblast Tomsk vereinigt. Das Russisch-Deutsche Haus hat 13 Niederlassungen in den Rajonen der Oblast. Das Russisch-Deutsche Haus arbeitet mit Institutionen für Ausildung und Kultur, mit vielen Hochschulen der Stadt Tomsk, sowie mit internationalen Organisationen wie die Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) und dem Goethe-Institut zusammen. Das Deutsch-russische Haus wurde mehrmals von Vertretern der GTZ und der Deutschen Botschafter in Moskau besucht.

Deutsch-Russisches Haus in Barnaul

Seit 1998 existiert in Barnaul ein Deutsch-russisches Haus. Das Haus wurde als fünftes Deutsch-Russisches Haus in Russland und drittes in Sibirien erbaut. Das Deutsch-Russische Haus Barnaul realisiert jährlich mehrere große Projekte im Rahmen der Kultur- und Bildungsförderung.

Fußnoten

  1. http://www.klgd.ru/city/history/almanac/a5_56.php
  2. Preußische Allgemeine Zeitung vom 6. Dezember 2003