Carlos Kleiber

Carlos Kleiber (* 3. Juli 1930 in Berlin; † 13. Juli 2004 in Konjšica, Slowenien) war ein österreichischer Dirigent.

Er wurde als Sohn des österreichischen Dirigenten Erich Kleiber und einer US-amerikanischen Mutter in Berlin geboren. Aus dem argentinischen Exil (Vater Kleiber hatte keine Einmischung von Joseph Goebbels in seine Tätigkeit akzeptiert) zurück, begann er seine Karriere 1952 mit kürzeren Engagements am Gärtnerplatz-Theater in München und an den Opernhäusern der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf, in Duisburg, Zürich und Stuttgart. Von 1968 bis 1988 war er Ständiger Gastdirigent der Bayerischen Staatsoper München, daneben hatte er wenige Gastauftritte bei den Bayreuther Festspielen, an der Metropolitan Opera, der Mailänder Scala und der Royal Opera Covent Garden sowie mit einigen Orchestern, vor allen den Wiener Philharmonikern und der Bayerischen Staatskapelle.

Carlos Kleiber trat extrem selten auf, in vielen Jahren akzeptierte er kein einziges Engagement auf Dauer, obwohl er einer der meistgesuchten Dirigenten war. Auch die Zahl seiner Schallplatteneinspielungen ist gering: im wesentlichen Carl Maria von Webers Freischütz, Richard Wagners Tristan und Isolde, ein Live-Mitschnitt von Richard Strauss' Rosenkavalier, Giuseppe Verdis La Traviata, Johann Strauß' Fledermaus, die Beethoven-Sinfonien Nr. 4 (Liveaufnahme), 5, 6 (Liveaufnahme) und 7, Johannes Brahms 4. Sinfonie, Schuberts 3. und 8. Sinfonie, Antonín Dvorák Klavierkonzert und die Neujahrskonzerte der Wiener Philharmoniker 1989 und 1992. Alle Aufnahmen sind bis ins kleinste Detail ausgefeilt, von großer Ausdrucksstärke und von der Kritik meist hochgelobt. 1999 gab Kleiber sein letztes Konzert.

Carlos Kleiber starb am 13. Juli 2004 im Alter von 74 Jahren nach langer Krankheit. Er wurde an der Seite seiner im Dezember 2003 verstorbenen Frau Stanislava in Konjšica im Osten Sloweniens (bei Litija) beigesetzt.

Carlos Kleiber erhielt 1993 das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst