Wissenschaftspreis des Deutschen Bundestages

Der Wissenschaftspreis des Deutschen Bundestages ist ein Wissenschaftspreis, der vom Deutschen Bundestag vergeben wird. Der Preis wird in der Regel alle zwei Jahre für herausragende wissenschaftliche Arbeiten, zumeist Dissertationen oder Habilitationsschriften, zum Parlamentarismus vergeben. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine interdisziplinäre Jury von insgesamt neun Professoren des Staatsrechts, der Geschichtswissenschaft und der Politikwissenschaft, die jeweils für die Dauer einer Legislaturperiode vom Bundestagspräsidenten ernannt wird. Die derzeitige Vorsitzende der Jury ist Suzanne S. Schüttemeyer, die zuvor 1999 bereits selbst mit dem Preis ausgezeichnet wurde.

Preisträger

Jahr Preisträger Titel der Arbeit
1989 Udo Di Fabio Rechtsschutz in parlamentarischen Untersuchungsverfahren
1990 Werner Jann Parlamente und Gesetzgebung. Akteure und Ressourcen der parlamentarischen Gesetzgebung im internationalen Vergleich
1993 Hermann Butzer Immunität im demokratischen Rechtsstaat – Verfassungsgrundlagen und Parlamentspraxis
Wolfgang Ismayr Der Deutsche Bundestag – Funktionen, Willensbildung, Reformansätze
1994 Thomas Kühne Dreiklassenwahlrecht und Wahlkultur in Preußen 1867–1914
Werner J. Patzelt Abgeordnete und Repräsentation – Amtsverständnis und Wahlkreisarbeit
1995 Wolfgang Demmler Der Abgeordnete im Parlament der Fraktionen
Patrick Horst Haushaltspolitik und Regierungspraxis in den USA und der Bundesrepublik Deutschland
1996 Frank Brettschneider Öffentliche Meinung und Politik. Eine empirische Studie zur Responsivität des Deutschen Bundestages
Philippe A. Weber-Panariello Nationale Parlamente in der Europäischen Union
1997 Martin Sebaldt Organisierter Pluralismus. Kräftefeld, Selbstverständnis und politische Arbeit deutscher Interessengruppen
1999 Suzanne S. Schüttemeyer Fraktionen im Deutschen Bundestag, Empirische Befunde und theoretische Folgerungen
Arnd Uhle Parlament und Rechtsverordnung
2001 Hans-Michael Kloth Vom „Zettelfalten“ zum freien Wählen. Die Demokratisierung der DDR 1989/1990 und die „Wahlfrage“
Manfred Schwarzmeier Parlamentarische Mitsteuerungs-Strukturen und Prozesse informalen Einflusses im Deutschen Bundestag
2003 Andreas Maurer Parlamentarische Demokratie in der Europäischen Union – Der Beitrag des Europäischen Parlaments und der nationalen Parlamente
2006 Bernd Mertens Gesetzgebungskunst im Zeitalter der Kodifikationen. Theorie und Praxis der Gesetzgebungstechnik aus historisch-vergleichender Sicht
2008 Nino Galetti Der Bundestag als Bauherr in Berlin: Ideen, Konzepte, Entscheidungen zur politischen Architektur
2010 Dieter Düding Parlamentarismus in Nordrhein-Westfalen 1946–1980
2012 Friederike Lange Grundrechtsbindung des Gesetzgebers
2014 Benjamin Höhne Rekrutierung von Abgeordneten des Europäischen Parlaments. Organisation, Akteure und Entscheidungen in Parteien
Tim Neu Die Erschaffung der landständischen Verfassung. Kreativität, Heuchelei und Repräsentation in Hessen 1509–1655
2017 Jelena von Achenbach Demokratische Gesetzgebung in der Europäischen Union. Theorie und Praxis der dualen Legitimationsstruktur europäischer Hoheitsgewalt
2019 Tino Frieling Gesetzesmaterialien und Wille des Gesetzgebers. Fallgruppen verbindlicher Willensäußerungen
2021 Benedikt Wintgens Treibhaus Bonn. Die politische Kulturgeschichte eines Romans
2023[1] Mechthild Roos The Parliamentary Roots of European Social Policy. Turning Talk into Power
Oliver Haardt Bismarcks ewiger Bund. Eine neue Geschichte des Deutschen Kaiserreichs

Weblinks

  1. Wissenschaftspreis des Deutschen Bundestages geht 2023 an Mechthild Roos und Oliver Haardt. In: bundestag.de. Deutscher Bundestag, 21. Februar 2023, abgerufen am 5. März 2023.