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Das Elagabalium war ein vom römischen Kaiser Elagabal genutzter Tempel an der nordöstlichen Ecke des Palatin. Während der Regierungszeit von Elagabalus von 218 bis 222 war das Elagabalium das Zentrum eines umstrittenen religiösen Kultes, der der Gottheit Elagabal gewidmet war und dessen Hohepriester der Kaiser selbst war.

Geschichte

Elagabalium, Lage auf dem Hügel Palatin; heutige Lage der römisch-katholischen Kirche San Sebastiano al Palatino
Büste von Elagabal

Der Tempel war ein etwa 70 mal 40 Meter großes Kolonnadenbauwerk vor dem Kolosseum innerhalb einer Säulenumfriedung. Die Tempelplattform wurde ursprünglich zwischen 81 und 96 unter Kaiser Domitian erbaut und diente möglicherweise als Kultstätte für Jupiter. Die Überreste dieser Terrasse sind noch heute an der nordöstlichen Ecke des Palatinhügels sichtbar.

Als Elagabal im Jahr 218 Kaiser wurde, wurde der Tempel erweitert und dem Gott Elagabal, der Schutzgottheit seines Heimatortes Emesa in Syrien, neu geweiht. Elagabal wurde durch einen konischen schwarzen Stein verkörpert, bei dem es sich vermutlich um ein Stück Meteoritengestein handelte.

Nach Elagabalus‘ Tod wurde der Tempel von Kaiser Severus Alexander erneut dem Gott Jupiter geweiht. Ein zweiter, kleinerer Tempel für den Gott Elagabal wurde dort errichtet, wo heute die Kirche San Sebastiano al Palatino steht. Wenn es im 4. Jahrhundert noch genutzt wurde, wäre es während der Heidenverfolgung im späten Römischen Reich geschlossen worden.

Der Kult des Elagabalus

Römischer Aureus, der Elagabal darstellt, auf der Rückseite steht „Sanct Deo Soli Elagabal“ und ein vierspänniger, goldener Streitwagen, der den heiligen Stein des Emesa-Tempels trägt.

Seit der Herrschaft von Kaiser Septimius Severus hatte die Sonnenverehrung im gesamten Reich zugenommen. Elagabal sah darin eine Gelegenheit, seinen Gott El-Gabal zur Hauptgottheit des römischen Pantheons zu machen. Elagabal wurde sogar über Jupiter platziert. Als Zeichen der Verbindung zwischen den beiden Religionen gab er der Gottheit Elagabal entweder Astarte, Minerva, Urania oder eine Kombination der drei zur Frau. Der römische Geschichtsschreiber Herodian erwähnt, dass Elagabal die Senatoren dazu zwang, zuzusehen, wie er zum Klang von Trommeln und Becken um den Altar von Elagabal tanzte, und dass jede Sommersonnenwende zu einem großen Fest für Elagabal wurde, das wegen seiner weiten Verbreitung bei den Massen beliebt war. Während dieses Festes setzte er die Statue des Elagabal auf einen mit Gold und Juwelen geschmückten Wagen, den er durch die Stadt geleitete, woraufhin er Geschenke in die römische Volksmenge warf.

Nachdem Kaiser Elagabal den Gott auf diese Weise gezeigt hatte und in den Tempel danach gestellt hatte, führte er die oben beschriebenen Riten und Opfer durch; dann kletterte er zu den riesigen, hohen Türmen, die er errichtet hatte, und warf der Menge unten wahllos Becher voller Gold und Silber, Kleidung und Stoffe aller Art hin.

Die heiligsten Reliquien der römischen Religion wurden von ihren jeweiligen Schreinen in das Elagabalium überführt, darunter die Statue der Großen Mutter, das Ewige Feuer der Göttin Vesta, die Schilde der Salier und das Palladium. Am 11. März 222 wurde Elagabal von Mitgliedern der Prätorianergarde getötet und durch seinen Cousin Kaiser Severus Alexander ersetzt.[1] Die religiösen Erlasse von Elagabalus wurden aufgehoben und die Statuen, die in den Tempel Elagabalium gebracht worden waren, wurden an ihren ursprünglichen Tempeln wiederaufgestellt.

Commons: Elagalabium – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

Einzelnachweise

  1. Berliner-Zeitung: Fürst der Vieldeutigkeit im Alten Rom: War Kaiser Elagabal eine Transfrau?

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