Topologischer Vektorraum

Ein topologischer Vektorraum ist ein Vektorraum, auf dem neben seiner algebraischen auch noch eine damit verträgliche topologische Struktur definiert ist.[1]

Definition

Sei . Ein -Vektorraum , der zugleich topologischer Raum ist, heißt topologischer Vektorraum, wenn folgende Verträglichkeitsaxiome gelten:

Bemerkungen

  • Es ist wichtig, dass die beiden genannten Abbildungen nicht nur komponentenweise stetig sind.
  • Manchmal wird auch zusätzlich gefordert, dass ein Kolmogoroff-Raum (d. h. T0-Raum) ist, also verschiedene Punkte stets topologisch unterscheidbar sind. Daraus folgt für topologische Vektorräume bereits die Hausdorffeigenschaft (d. h. T2-Raum).
  • ist eine topologische Gruppe.
  • Für einen topologischen Vektorraum lässt sich in sinnvoller Art und Weise der topologische Dualraum erklären.
  • In jedem topologischen Vektorraum sind die Abbildungen, die eine Verschiebung um einen bestimmten Vektor oder eine Streckung um einen von Null verschiedenen Skalar darstellen, Homöomorphismen. Daher reicht es, topologische Eigenschaften des Raumes im Ursprung zu betrachten, da jede Menge homöomorph in den Ursprung verschoben werden kann.

Beispiele

  • Die Menge ist ein Vektorraum, der für mit der Metrik zu einem topologischen Vektorraum wird, der nicht lokalkonvex ist.
  • Allgemeiner seien ein Maßraum und . Dann macht die Metrik den Lp-Raum zu einem topologischen Vektorraum, der im Allgemeinen nicht lokalkonvex ist. Ist und das Zählmaß, so erhält man das obige Beispiel . Der Raum besitzt außer dem Nullfunktional kein weiteres stetiges lineares Funktional.

Topologische Eigenschaften

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Uwe Storch, Hartmut Wiebe: Topologische Grundlagen. In: Grundkonzepte der Mathematik. Springer Berlin Heidelberg, Berlin, Heidelberg 2017, ISBN 978-3-662-54215-6, S. 507–614, doi:10.1007/978-3-662-54216-3_4 (springer.com [abgerufen am 29. Januar 2023]).