„Buyeo-Sprachen“ – Versionsunterschied

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== Mögliche Verwandtschaften ==
Die Buyeo-Sprachen werden mit einigen theoretischen Sprachgruppen zusammengefasst:
Die Buyeo-Sprachen werden mit einigen theoretischen Sprachgruppen zusammengefasst. So gibt es die [[Makro-Tungusisch|Makro-Tungusische]] Sprachfamilie die eine Verwandtschaft der Buyeo-Sprachen mit den [[Tungusische Sprachen|Tungusischen Sprachen]] vermutet. Eine andere erweiterte Form ist die [[Makro-Buyeo (Sprachfamilie)|Makro-Buyeo Sprachfamilie]], die eine Verwandtschaft mit dem [[Niwchische Sprache|Niwchischen]] und den [[Tschuktscho-kamtschadalische Sprachen|Tschuktscho-kamtschadalischen Sprachen]] vermutet.

So gibt es die [[Makro-Tungusisch|Makro-Tungusische]] Sprachfamilie die eine Verwandtschaft der Buyeo-Sprachen mit den [[Tungusische Sprachen|Tungusischen Sprachen]] vermutet. [[James Marshall Unger]] (1960) und [[Alexander Vovin]] (2001), zeigen starke Ähnlichkeiten zwischen dem Tungusischen, dem Koreanischen und dem Japanischen auf. Die Theorie geht davon aus dass alle drei Sprachen einen gemeinsamen genetischen Ursprung haben. Die angenommene [[Urheimat]] liegt in der heutigen [[Mandschurei]], genauer entlang des [[Amur]] Flusses.<ref>Martine Robbeets. "Book Reviews 161 Andrej L. Malchukov and Lindsay J. Whaley (eds.), Recent advances in Tungusic linguistics (Turcologica 89). Wiesbaden: Harrassowitz, 2012. vi + 277 pages, ISBN 978-3-447-06532-0, EUR 68" (PDF). Retrieved 25 Nov2016.</ref><ref>Vovin, Alexander. 2001. "Japanese, Korean, and Tungusic: evidence for genetic relationship from verbal morphology." ''Altaic Affinities'' (Proceedings of the 40th Meeting of PIAC, Provo, Utah, 1997), edited by David B. Honey and David C. Wright, 83–202. Indiana University, Research Institute for Inner Asian Studies.</ref> Fast alle Befürworter der Theorie sind gegen die Verwandtschaft mit den umstrittenen [[Altaische Sprachen|Altaischen Sprachen]] (Turksprachen und Mongolisch) und führen etwaige Ähnlichkeiten auf Sprachkontakt zurück.<ref>{{Literatur |Autor=Francis-Ratte, Alexander Takenobu |Titel=Proto-Korean-Japanese: A New Reconstruction of the Common Origin of the Japanese and Korean Languages |Datum=2016 |Online=https://etd.ohiolink.edu/pg_10?0::NO:10:P10_ETD_SUBID:113782 |Abruf=2018-08-29}}</ref>

Eine andere erweiterte Form ist die [[Makro-Buyeo (Sprachfamilie)|Makro-Buyeo Sprachfamilie]], die eine Verwandtschaft mit dem [[Niwchische Sprache|Niwchischen]] und den [[Tschuktscho-kamtschadalische Sprachen|Tschuktscho-kamtschadalischen Sprachen]] vermutet.


Es ist zu beachten, dass das heutige Japanische unter großem Einfluss von [[Austronesische Sprachen]] und der [[Ainu (Sprache)|Ainu Sprache]] stand, die bereits in der [[Jōmon-Zeit]] in Japan existierten.
Es ist zu beachten, dass das heutige Japanische unter großem Einfluss von [[Austronesische Sprachen]] und der [[Ainu (Sprache)|Ainu Sprache]] stand, die bereits in der [[Jōmon-Zeit]] in Japan existierten.

Version vom 5. September 2018, 00:38 Uhr

Die Buyeo-Sprachen stellen eine Sprachfamilie dar, die die Koreanischen Sprachen (Silla-Baekje-Goguryeo), das Japanische (Yamato) und die Ryūkyū-Sprachen zu einer Einheit zusammenfasst. Die Hauptaussage dieser Theorie ist es, dass das Koreanische (inklusive der Goguryeo-Sprachen) und die Japanisch-Ryūkyū Sprachen genetisch miteinander verwandt sind.[1][2] Die Buyeo-Sprachen sind nach aktuellem Stand der Forschung mit keinen anderen Sprachen verwandt.

Die Komponenten der Buyeo Sprachfamilie

Argumente

Es wurde bis vor kurzem angenommen, dass das Koreanische und Japanische keine gemeinsamen verwandten Wörter haben, diese Ansicht wurde aber widerlegt. Im Jahr 2016 wurden über 500 übereinstimmende Basis-Wörter entdeckt, die auf einen gemeinsamen Ursprung deuten.[3]

Beide Sprachen weisen des Weiteren beinahe identische Grammatik und Höflichkeitsformen auf. Andere Ähnlichkeiten zwischen den Sprachen sind:[4][5]

Hier wird ein kleines Beispiel der verwandten Wörter gezeigt:

Deutsch Koreanisch Japanisch
Wir uri ore-ra
nicht / nein ani, an -na(-i), -n(-u)
kratzen geulg- kak-
Sonne hae hi, -bi
Wasser mul mizu
See mot mizuumi
Wolke gureum kumo
Insel seom shima
Bär gom kuma
hart gud- kata-
packen / bündeln dabal taba

Mögliche Verwandtschaften

Die Buyeo-Sprachen werden mit einigen theoretischen Sprachgruppen zusammengefasst:

So gibt es die Makro-Tungusische Sprachfamilie die eine Verwandtschaft der Buyeo-Sprachen mit den Tungusischen Sprachen vermutet. James Marshall Unger (1960) und Alexander Vovin (2001), zeigen starke Ähnlichkeiten zwischen dem Tungusischen, dem Koreanischen und dem Japanischen auf. Die Theorie geht davon aus dass alle drei Sprachen einen gemeinsamen genetischen Ursprung haben. Die angenommene Urheimat liegt in der heutigen Mandschurei, genauer entlang des Amur Flusses.[6][7] Fast alle Befürworter der Theorie sind gegen die Verwandtschaft mit den umstrittenen Altaischen Sprachen (Turksprachen und Mongolisch) und führen etwaige Ähnlichkeiten auf Sprachkontakt zurück.[8]

Eine andere erweiterte Form ist die Makro-Buyeo Sprachfamilie, die eine Verwandtschaft mit dem Niwchischen und den Tschuktscho-kamtschadalischen Sprachen vermutet.

Es ist zu beachten, dass das heutige Japanische unter großem Einfluss von Austronesische Sprachen und der Ainu Sprache stand, die bereits in der Jōmon-Zeit in Japan existierten.

Einzelnachweise und Quellen

  1. LINGUIST List 19.2334: Historical Linguistics: Beckwith (2007). In: The LINGUIST List. 23. Juli 2008 (linguistlist.org [abgerufen am 29. August 2018]).
  2. Samuel E. Martin: Lexical Evidence Relating Korean to Japanese. In: Language. Band 42, Nr. 2, 1966, S. 185–251, doi:10.2307/411687, JSTOR:411687.
  3. Francis-Ratte, Alexander Takenobu: Proto-Korean-Japanese: A New Reconstruction of the Common Origin of the Japanese and Korean Languages. 2016 (ohiolink.edu [abgerufen am 29. August 2018]).
  4. Russell Tomlin, "Basic Word Order: Functional Principles", Croom Helm, London, 1986, page 22
  5. Lucien Brown: CONTRASTS BETWEEN KOREAN AND JAPANESE HONORIFICS. In: Rivista degli studi orientali. Band 81, Nr. 1/4, 2008, S. 369–385, JSTOR:41913346.
  6. Martine Robbeets. "Book Reviews 161 Andrej L. Malchukov and Lindsay J. Whaley (eds.), Recent advances in Tungusic linguistics (Turcologica 89). Wiesbaden: Harrassowitz, 2012. vi + 277 pages, ISBN 978-3-447-06532-0, EUR 68" (PDF). Retrieved 25 Nov2016.
  7. Vovin, Alexander. 2001. "Japanese, Korean, and Tungusic: evidence for genetic relationship from verbal morphology." Altaic Affinities (Proceedings of the 40th Meeting of PIAC, Provo, Utah, 1997), edited by David B. Honey and David C. Wright, 83–202. Indiana University, Research Institute for Inner Asian Studies.
  8. Francis-Ratte, Alexander Takenobu: Proto-Korean-Japanese: A New Reconstruction of the Common Origin of the Japanese and Korean Languages. 2016 (ohiolink.edu [abgerufen am 29. August 2018]).