Ministerium für Gesellschaft und Kultur

Ministerium für Gesellschaft und Kultur
Logo der Landesverwaltung Fürstentum Liechtenstein
Hauptsitz Vaduz
Vorsteher Manuel Frick (FBP), Regierungsrat
Ämter

Gesellschaft

  • Amt für Gesundheit
  • Amt für Lebensmittelkontrolle und Veterinärwesen
  • Amt für Soziale Dienste

Kultur

  • Amt für Kultur
Website www.regierung.li

Das Ministerium für Gesellschaft und Kultur ist eines der fünf Ministerien der Liechtensteinischen Landesverwaltung (LLV). In ihm sind die Aufgabenbereiche zusammengefasst, die in anderen Ländern vom Gesundheits-, Sozial- und vom Kulturministerium wahrgenommen werden. Vorsteher ist seit dem 25. März 2021 Regierungsrat Manuel Frick.

Wichtige Aufgaben des Ministeriums sind die Gesundheits- und Sozialpolitik. Ein Schwerpunkt ist die Sicherung der finanziellen Leistungsfähigkeit der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV),[1] die als selbständige öffentlich-rechtliche Anstalt organisiert ist.[2]

Organigramm

 
 
Ministerium für Gesellschaft und Kultur
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Gesellschaft
Amt für Gesundheit
Amt für Lebensmittelkontrolle und Veterinärwesen
Amt für Soziale Dienste
 
Kultur
Amt für Kultur

Gesellschaft

Amt für Gesundheit

Das Liechtensteinische Landes­spital in Vaduz ist das einzige öffent­liche Krankenhaus in Liechtenstein.

Das Amt für Gesundheit (AG) ist für das Spitalwesen und die Gesundheitspolitik zuständig. Das Land Liechtenstein ist für die Spitalversorgung zuständig, für das Krankenversicherungs- und Arzneimittelwesen sowie für eine wirksame Kontrolle und Steuerung der Gesundheitskosten verantwortlich.[1]

Im Jahr 2004 wurde ein Amt für Gesundheitsdienste geschaffen, dass 2007 zum Amt für Gesundheit ausgebaut wurde. Seither sind alle Aufgaben des Gesundheitswesens beim Amt für Gesundheit, dessen Mitarbeiterbestand sich durch die Reorganisation verdoppelte, konzentriert. Aufgrund seiner Kleinheit ist Liechtenstein im medizinischen und psychiatrischen Bereich auf Zusammenarbeit angewiesen. Mit Kliniken in der Schweiz, Österreich und Deutschland wurden Verträge abgeschlossen. Das Gesundheitswesen finanziert sich weitgehend über den Staat und über gesetzlich geregelte Kranken- und Unfallversicherungen. Seit 1972 besteht ein Krankenversicherungsobligatorium.[3] Nebst inländischen sind auch Schweizer Krankenkassen in Liechtenstein tätig.[4]

Amt für Lebensmittelkontrolle und Veterinärwesen

Das Amt für Lebensmittelkontrolle und Veterinärwesen (ALKVW) schützt der Konsumenten vor gesundheitsgefährdenden Lebensmitteln und stellt die Lebensmittelhygiene sicher. Es kontrolliert das Trink- und Badewasser und beaufsichtigt das Messwesen. Im Bereich des Veterinärwesens kontrolliert es die Tiergesundheit, den Tierschutz, die Hygiene bei der Milch- und Fleischproduktion, den Verkehr mit Tierarzneimitteln sowie das Hundewesen.[5]

Amt für Soziale Dienste

Das Amt für Soziale Dienste (ASD) berät, betreut und unterstützt die Klienten. Auf einer zweiten behördlichen Ebene erfüllt das Amt Aufgaben vom Jugendschutz über wirtschaftliche Sozialhilfe[6] zur Gewährleistung des Existenzminimums bis hin zu Rechtsfürsorgeverfahren, die zur Einweisung geisteskranker oder schwer verwahrloster Personen in geeignete Anstalten führen können. Das Amt für Soziale Dienste betreute 2005 insgesamt 1390 Klienten, davon waren 53 % Liechtensteiner und 28 % EU- oder Schweizer Staatsbürger.[7]

Kultur

Bis 1999 führte der Histo­rische Verein Ausgrabungen durch. Grabung auf dem Borscht in Schellenberg im Jahr 1947.

Das Amt für Kultur (AKU) erforscht, bewahrt und entwickelt das kulturelle Erbe Liechtensteins weiter. Mit der Organisation von Projekten werden zudem Impulse im Kulturbereich gesetzt. Das Amt besteht aus den vier Abteilungen Archäologie, Denkmalpflege, Landesarchiv und Kulturschaffen sowie der Fachstelle Liechtensteinische Aktenverwaltung (LiVE).[8] Eine Hauptaufgabe der Abteilung Archäologie ist die Überwachung der Bautätigkeit. Die Abteilung ist gezwungen, sich auf Notgrabungen zu beschränken. Ausserdem treibt sie Inventarisierungen und Publikationen voran.[9] Der Begriff Denkmalpflege umfasst Massnahmen zur Erhaltung von Kulturdenkmälern und ihre kulturhistorische Erforschung. Seit 1950 wurden in Liechtenstein rund 180 Objekte wie Altäre, Urkunden oder Kirchenschätze und Bauten unter Denkmalschutz gestellt.[10] Das 1961 geschaffene Landesarchiv ist für die gesamte Archivierung des staatlichen Schriftguts verantwortlich.[11]

Eine staatliche Kulturstelle fehlte bis 1964. Teilweise erfüllte der Historische Verein für das Fürstentum Liechtenstein entsprechende Funktionen. Kultur in Liechtenstein wird im Vergleich zum Ausland stark gefördert. Die staatlichen Pro-Kopf-Ausgaben für Kultur betrugen im Jahr 2005 813 Franken.[12]

Einzelnachweise

  1. a b Ministerium für Gesellschaft und Kultur. Auf der Website der Landesverwaltung Fürstentum Liechtenstein, abgerufen am 15. März 2019
  2. Allgemeines. Auf der Website der Liechtensteinische AHV-IV-FAK, abgerufen am 15. Februar 2019
  3. Friedrich Besl: Gesundheitswesen. In: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein. 31.12.2011
  4. Hilmar Hoch: Krankenkassen. In: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein. 31.12.2011
  5. Amt für Lebensmittelkontrolle und Veterinärwesen. Auf der Website der Landesverwaltung, abgerufen am 15. März 2019
  6. Amt für Soziale Dienste. Auf der Website der Landesverwaltung, abgerufen am 15. März 2019
  7. Julia Frick: Sozialhilfe (Fürsorge). In: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein. 31.12.2011
  8. Amt für Kultur. Auf der Website der Landesverwaltung, abgerufen am 15. März 2019
  9. Ulrike Mayr: Archäologie. In: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein. 31. Dezember 2011
  10. Patrik Birrer: Denkmalschutz. In: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein. 31. Dezember 2011
  11. Paul Vogt: Archive. In: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein. 31. Dezember 2011
  12. Thomas Büchel: Kulturförderung. In: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein. 31. Dezember 2011