Kreis Helgoland

Basisdaten[1]
Bestandszeitraum 1922–1932
Preußische Provinz Schleswig-Holstein
Regierungsbezirk Schleswig
Verwaltungssitz Helgoland
Fläche 82,329 Hektar
Einwohner 2576 (1925)
Bevölkerungsdichte 3129 Einw./km² (1925)
Gemeinden 1

Der Kreis Helgoland, amtlich auch Kreis Insel Helgoland, war ein von 1922 bis 1932 bestehender Kreis in der preußischen Provinz Schleswig-Holstein.[2][1]

Geschichte

Die Gemeinde Helgoland gehörte vom 18. Februar 1891 bis zum 30. September 1922 zum Kreis Süderdithmarschen in der Provinz Schleswig-Holstein.[3] Am 1. Oktober 1922 wurde sie zur einzigen Gemeinde im neuen Kreis Helgoland. Mit der Gründung des Kreises wollte man separatistischen Bewegungen auf der Insel begegnen. In der Folge führte es aber zu einem permanenten Streit zwischen Landrat und Gemeindevertretung auf der Insel.[4] Am 1. Oktober 1932 wurde der Kreis wieder aufgelöst.[5] Helgoland kam als amtsfreie Landgemeinde zum Kreis Pinneberg.[6] Bis heute ist sie mit einem direkt gewählten Abgeordneten im Pinneberger Kreistag vertreten. Der Grund für die Zuordnung zum Kreis Pinneberg war, dass Pinneberg von allen schleswig-holsteinischen Kreisstädten aufgrund seiner Nähe zu Hamburg die beste Verkehrsverbindung nach Helgoland hatte.

Kommissare, Landräte etc.

  • bis 1921: Verlohr, Polizeimeister, landr. Hilfsbeamter
  • 1921–1923: Krönig, Regierungskommissar, ab 1922 kommissarischer Landrat[7]
  • 1923–1924: Hermann Pirscher, Regierungsrat, Landrat[7]
  • 1925–1931: Gustav Etzel (1877–1938), Landrat[7]
  • 1932–1933: William Helmke (1872–1955), Kreisobersekretär, i. V. des Landrats (dann des Kreises Pinneberg)[8]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen. Band IX: Provinz Schleswig-Holstein. Verlag des Preußischen Statistischen Landesamts, Berlin 1930, Kapitel 9. Kreis Insel Helgoland, S. 22.
  2. Jörg Bülow: Gemeindeverfassungsrecht für Schleswig-Holstein. 25. Auflage. Deutscher Gemeindeverlag, Stuttgart 2018, ISBN 3-555-01995-3, S. iv (Digitalisat).
  3. Gemeindelexikon für die Provinz Schleswig-Holstein. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft VIII, 1908, DNB 365941743, ZDB-ID 1046036-6, S. 100 (Kapitel Liste der Gemeinden des Kreises Süderdithmarschen).
  4. Eckhard Wallmann, Eine Kolonie wird deutsch, Bredstedt 2016, 2. Auflage, Seite 23 ff.
  5. Verordnung über die Neugliederung von Landkreisen vom 1. August 1932. In: Preußisches Staatsministerium (Hrsg.): Preußische Gesetzessammlung. Berlin 1932, § 49, Auflösung des Kreises Helgoland, S. 259 (Digitalisat).
  6. Verordnung über die Neugliederung von Landkreisen vom 1. August 1932. In: Preußisches Staatsministerium (Hrsg.): Preußische Gesetzessammlung. Berlin 1932, § 48, Eingliederung von Helgoland in den Kreis Pinneberg, S. 259 (Digitalisat).
  7. a b c territorial.de: Landräte des Kreises Helgoland
  8. Erwin Weber, Beiträge zur Geschichte der Insel Helgoland, Typoskript ca. 1941, IV. Teil, Seite 162 Nachdruck