British Formula One Racing Team

British Formula One Racing Team war ein in Großbritannien ansässiger Formel-1-Rennstall, der sich 1977 zu fünf Formel-1-Rennen meldete. Das Team trat als sog. Kundenteam mit einem zugekauften Wagen von March an. Es konnte sich zu keinem Weltmeisterschaftslauf qualifizieren.

Geschichte

Das British Formula One Racing Team wurde 1977 von dem Rennfahrer Brian Henton und dem Journalisten Don Shaw gegründet. Henton hatte 1975 zwei Läufe der Formel-1-Weltmeisterschaft für das Team Lotus bestritten. In der Saison 1977 erhielt er beim March-Werksteam, das zeitweise unter der Bezeichnung Rothmans International antrat, einen Vertrag für ein Rennen. Danach ergaben sich keine Möglichkeiten eines weiteren Engagements bei einem bestehenden Team. Um gleichwohl weiter an Formel-1-Rennen teilzunehmen, gründete Henton seinen eigenen Rennstall. Von March erwarb er für 5000 £ einen gebrauchten March 761 (Nr. 761/5),[1] der im vergangenen Jahr das Reserveauto des March-Werksteams gewesen war,[2] als Antrieb diente ein älterer Cosworth-DFV-Achtzylindermotor.

Das Team meldete sich 1977 zu vier Großen Preisen sowie einem nicht zur Weltmeisterschaft zählenden Formel-1-Rennen. Im Spätsommer 1977 wurde der Rennstall wieder geschlossen, nachdem die Finanzmittel aufgebraucht waren.

Henton fuhr zum Ende der Saison noch zwei Rennen für das niederländische Team HB Bewaking Systems. Nach drei Jahren in der Formel 2 kehrte er mit dem neu gegründeten Team Toleman in die Formel 1 zurück. 1982 fuhr er einige Rennen für Arrows und Tyrrell, erreichte aber mit keinem der Teams Positionierungen in den Punkterängen. Danach beendete Henton seine Karriere als Rennfahrer.

Formel-1-Rennen

Einsatzfahrzeug des Teams: Der March 761

British Formula One Racing debütierte beim nicht zur Formel-1-Weltmeisterschaft zählenden XII. Race of Champions, das am 20. März 1977 in Brands Hatch abgehalten wurde. Henton erzielte im Zeittraining mit seinem March 761 die Pole-Position vor dem Werks-March von Alex-Dias Ribeiro. Das Rennen beendete er als bester Privatfahrer auf Rang vier. Es war das einzige Rennen, an dem Henton mit seinem eigenen Team teilnahm.

Der erste Weltmeisterschaftslauf des Teams war der Große Preis von Spanien, der im Mai 1977 in Jarama stattfand. Henton verpasste hier die Qualifikation um 0,3 Sekunden. Den anschließenden Großen Preis von Monaco ließ das Team aus, da Henton sich keine Chancen ausrechnete, in den Kreis der 20 zum Rennen zugelassenen Fahrzeuge vorzudringen. Die nächste Meldung erfolgte zum Großen Preis von Belgien. Hier überließ Henton das Auto dem belgischen Rennfahrer Bernard de Dryver, der für das Cockpit zahlte.[2] De Dryver verpasste die Qualifikation um eine Sekunde; sein Rückstand auf die Pole-Zeit von James Hunt im Werks-McLaren betrug 5,7 Sekunden. Zum Großen Preis von Großbritannien meldete Henton sich wieder selbst. Zu diesem Rennen traten neben den Werksteams insgesamt acht Kundenteams an. Nur zwei von ihnen – das Team Merzario und Williams Grand Prix Engineering – qualifizierten sich. Hentons British Formula One Racing Team war das beste der nicht qualifizierten Kundenteams; der Rückstand auf den letzten Startplatz betrug 0,5 Sekunden. Der Große Preis von Österreich war das letzte Formel-1-Rennen, zu dem das British Formula One Team gemeldet wurde. Auch hier ergab sich keine Rennteilnahme. Henton verpasste die Qualifikation um 0,1 Sekunden.

Rennergebnisse

SaisonChassisNr.Fahrer1234567891011121314151617PunkteRang
1977March 7610
38Vereinigtes Konigreich B. HentonDNQDNQDNQ
Belgien B. De DryverDNQ
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Literatur

Mike Lawrence: March, The Rise and Fall of a Motor Racing Legend, MRP, Orpington 2001, ISBN 1-899870-54-7.

Einzelnachweise

  1. Renngeschichte des March 761/5 auf der Internetseite www.oldracingcars.com (abgerufen am 1. April 2021).
  2. a b Mike Lawrence: March, The Rise and Fall of a Motor Racing Legend, MRP, Orpington 2001, ISBN 1-899870-54-7, S. 117.