Benutzer:Mautpreller/AC

Rezeption

Auflagen, Daten, Publikum

Agatha Christies Werke haben eine sehr große Anzahl von Rezipienten erreicht. Vor allem bei den Büchern ist von einer sehr hohen verkauften Auflage auszugehen. Es gibt eine Reihe von Schätzungen ihrer Weltauflagen, die jedoch mit sehr großen Unsicherheiten behaftet sind. So gibt Janet Morgan, ihre Biografin, eine Angabe der UNESCO von 1980 wieder: 400 Millionen Exemplare weltweit. Dagegen spricht Earl F. Bargainnier in seinem 1980 erschienenen Buch von zwei Milliarden Weltauflage bereits zum Zeitpunkt ihres Todes 1976. Jochen Schmidt nennt eine Zahl von 500 Millionen, während neuere Schätzungen meist von über zwei Milliarden ausgehen, davon etwa die Hälfte auf Englisch und die andere Hälfte in Übersetzungen. Die Schätzungen können jedoch meist keine belastbare Datenbasis angeben. Sicher ist, dass die verkauften Auflagen mindestens im neun-, möglicherweise im zehnstelligen Bereich liegen.

Diese Höhen erreichten Christies Auflagen freilich erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Wie Laura Thompson berichtet, verkauften sich etwa ihre Bücher aus den 1930er und 1940er Jahren, die noch heute ihre bekanntesten sind, gut und stetig, aber nicht im Ausmaß von Bestsellerzahlen. So betrugen die Startauflagen von Die Schattenhand, xxx und xxx und xxx ungefähr 25.000 und diese Titel waren nach etwa xxx ausverkauft (Morgan). Aber bereits 1950 wurde ihre Weltauflage auf 50 Mio. geschätzt, und von da an "stiegen ihre verkauften Auflagen einfach kontinuierlich" (Thompson). 19xx druckte Penguin Books zehn ausgewählte Christie-Titel als Taschenbücher in einer Startauflage von je 100.000 nach und verkaufte allein von dieser Nachauflage schließlich zweieinhalb Millionen Exemplare. Es ist also eher von Longsellern auszugehen, deren Verkäufe über Jahrzehnte immer weiter wuchsen. Erst ab 1950, so Thompson, wurde A.C. zu dem "Phänomen Agatha Christie".

Diese ungeheuren Auflagensteigerungen hingen nach Laura Thompson vor allem damit zusammen, dass Christies Werk auch in anderen Präsentationsformen nach dem Krieg äußerst populär wurde. In England waren das vor allem Theateraufführungen, wobei Christie meist selbst die Bearbeitung der Romane oder Kurzgeschichten für die Bühne übernahm. Das bekannteste Beispiel ist Die Mausefalle, die seit 1952 ununterbrochen im Londoner St. Martns Theatre läuft und 2000 ihre zwanzigtausendste Aufführung erlebte. Dazu kam der Film und später das Fernsehen, oft durchaus gegen Christies Wünsche. Zeugin der Anklage kann als das bekannteste Beispiel gelten. Dazu kam eine geschickte Werbung ihres Agenten Edmund Cork, der die alljährlich neu erscheinenden Bücher mit dem Slogan „A Christie for Christmas“ bewarb.

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