Albert Mücke (* 13. Juni 1894 in Rybnik, Provinz Schlesien; † 20. März 1958 in Meißen) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und der erste Oberbürgermeister von Meißen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

Leben

Albert Mücke war mit Alice Mücke, geb. Wycisk verheiratet. Das Lehrerpaar musste 1921 wegen der anstehenden Abtretung Ostoberschlesiens vom Deutschen Reich an Polen seine Heimat verlassen und siedelte mit seinen zwei Söhnen,^[1] darunter der spätere Mediziner Dietrich Mücke, nach Meißen über.^[2] Hier fand der Familienvater eine Anstellung als Lehrer und wurde 1925 die Tochter geboren, die spätere Orientalistin Gudrun Goeseke. Als aktiver Pazifist trat Albert Mücke 1927 der KPD und später der SED bei.^[3]

Am 9. Mai 1945 wurde er vom sowjetischen Stadtkommandanten in Nachfolge von Hans Drechsel (NSDAP) zum Oberbürgermeister berufen. Zum 2., stellvertretenden Bürgermeister wurde Willy Anker ernannt.^[4]

Am 28. Februar 1948 gab er das Amt des Oberbürgermeisters an Georg Stachs ab. Vom 1. März 1948 bis zum 31. März 1950 war Mücke Leiter des Zweckverbandes für die sächsische Energieversorgung, ab dem 1. Juli 1950 des Stenographischen Landesamtes Dresden.^[5]

Albert Mücke starb am 20. März 1958 im 64. Lebensjahr an den Folgen der Haft wegen Hochverrats und der Misshandlungen unter den Nationalsozialisten. In Meißen ist die Straße Albert-Mücke-Ring nach ihm benannt.

Weblinks

Commons: Albert Mücke – Album mit Bildern

Commons: Albert Mücke – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

1. ↑ Laudatio auf Gudrun Goeseke anlässlich der Verleihung des Emil-Fackenheim-Preises an Gudrun Goeseke durch die Jüdische Gemeinde zu Halle (PDF)
2. ↑ Nekrologe für Joseph Alouf (S. 115) und Dietrich Mücke (S. 116) (PDF; zs.thulb.uni-jena.de)
3. ↑ Auch Anker dachte und handelte menschlich. (willy-anker-meissen.de)
4. ↑ Schwierigste Aufgaben für die neue Stadtverwaltung 1945/46. (willy-anker-meissen.de)
5. ↑ Historie der Meißner Bürger- und Oberbürgermeister (stadt-meissen.de)