„Wilhelm Heise (Künstler, 1892)“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Zeile 68: Zeile 68:
[[Kategorie:Gestorben 1965]]
[[Kategorie:Gestorben 1965]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:7 Münchner Maler]]


{{Personendaten
{{Personendaten

Version vom 23. März 2015, 22:53 Uhr

Wilhelm Heise (* 19. Mai 1892 in Wiesbaden; † 17. September 1965 in München) war ein deutscher Künstler und Hochschullehrer.

Nach seiner Schulzeit in Metz und einer kaufmännischen Lehre in einem Elektrogeschäft machte Heise, Sohn eines Militärbeamten, in Kassel Bekanntschaft mit einem Trübner-Schüler. Es folgten erste - impressionistische - Bilder, die sämtlich verschollen sind, und ein halbes Jahr Zeichenlehrer-Seminar in Kassel. Anschließend ging Heise zu Hans Olde nach Weimar.

1912 kam Hans Olde an die Kunstakademie Kassel und nahm Heise in seine Klasse auf. Heise stand unter dem Zwang zum Geldverdienen, da er von seiner Familie finanziell nicht unterstützt wurde. Durch Oldes Vermittlung erhielt er ein Stipendium für Ausbildung im Buchgewerbe in Berlin und Leipzig.

Bedingt durch den Beginn des Ersten Weltkriegs und aus Geldmangel musste Heise 1914/15 seine Ausbildung beenden. Eine Hauslehrertätigkeit bei der Prinzessin Reuß in Züllichau und eigene Buchbinderarbeiten ließen kaum freie Zeit zu eigener künstlerischer Arbeit.

1916 heiratete Heise Lisa Schmidt (1893 – 1969), die er in Kassel kennengelernt hatte, als sie eine Ausbildung zur Klavierlehrerin machte. nachdem Pläne, die Burg Ludwigstein bei Kassel zu renovieren und zu bewohnen, sich zerschlagen hatten, zog das Paar nach Hofgeismar, im März 1918 nach München. Beide hatten einen Sohn, ließen sich aber bereits 1919 wieder scheiden.[1][2]. Lisa Heise wurde als Empfängerin der Briefe an eine junge Frau von Rainer Maria Rilke bekannt, die sie nach dessen Tod 1930 herausbrachte, und schrieb selbst einen Roman (Der Brunnen, Leipzig 1952).

In München nahm Wilhelm Heise am "Abendakt" in der Malschule von Moritz Haymann teil. Ab Herbst hatte er zusammen mit Erich Glette und Martin Lauterburg ein Atelier in der Blütenstraße. Es folgten erste - expressionistische - Buchillustrationen: Don Quijote (1918); Märchen vom Strom, Maculaturalia, Das Fräulein von Scuderi (1919).

1920 bemalte Heise für einen Uhrenhändler Zifferblätter für den Export nach den USA. Im Herbst malte er erste Bilder auf Holz. ». . . ich malte meine Bilder jetzt ebenso sorgfältig, wie ich die Uhren bemalt und früher auch meine Bücher gebunden hatte. Als ich ein paar Jahre später wieder anfing, graphisch zu arbeiten, dehnte ich diese Sorgfalt auch darauf aus. «

1926-1928 hatte Heise eine Wohnung am Starnberger See. 1929 war er Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Von 1931 bis 1932 war sein zweiter Aufenthalt in der Villa Massimo.

1924-1936 entstanden als wichtigste graphische Arbeiten die »Nächtlichen Blumenstücke«,[3] eine Serie von Steinstichen, von Heise selbst als seine »eigentliche graphische Arbeit« bezeichnet. Einige hundert davon sind in zahlreichen in- und ausländischen Museen zu sehen. In diesem Jahrzehnt malte Heise etwa fünfzig Bilder - es waren seine produktivsten Jahre.

Von 1925-35 nahm er an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland teil (s.u.). Von 1937 bis 1943 arbeitete er als Lehrer an der Staatlichen Meisterschule in Königsberg, von 1943 bis 1953 in Frankfurt am Main und bis 1945 an der Städelschule.

1946 übernahm Heise die Leitung, die innere Reorganisation und den äußeren Wiederaufbau der Städelschule als Staatliche Hochschule für bildende Künste. 1953 wurde er nach München als Leiter einer Klasse für Zeichnen und Malen an der Akademie der bildenden Künste berufen - ein Amt, das er bis 1958 ausübte.

Am 17. September 1965 wählte Heise den Suizid in München.

Werke (Auswahl)

  • Der Morgen (1921; Öl auf Holz)
  • Die Stadt (1922; Öl auf Holz)
  • Kleine Gartenblume (o.J.; Grafik, Lithografie)
  • "Nächtliche Pflanzenstücke" - 19 Steinradierungen, auf der Handpresse gedruckt (1924)

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1925 Mannheim, Städtische Kunsthalle (»Neue Sachlichkeit«)
  • 1928 Berlin, (Galerie Wiltschek) und Warschau.
  • 1929 Kassel, Kunstverein.
  • 1930 Berlin, Reckendorfhaus, (Kunstblatt-Ausstellung von P. Westheim arrangiert).
  • 1931 Essen, Künstlerbund.
  • 1932 München, Städtische Galerie (Kollektiv-Ausstellung).
  • 1934 Venedig, Biennale. - Besondere Förderung durch Eberhard Hanfstaengl.
  • 1936 Los Angeles (The Print Maker's Society in California International).
  • 1937 Paris, Weltausstellung.
  • In diesen Jahren außerdem Teilnahme an den Ausstellungen im Glaspalast und später im Haus der Kunst (München).
  • 1972 Frankfurt am Main, Städel: Gedächtnisausstellung Wilhelm Heise 1892 - 1965

Gemälde von Wilhelm Heise besitzen die Städtische Galerie, das Stadtmuseum und die Bayerischen Staatsgemäldesammlung in München, die Berliner Nationalgalerie, die Staatsgalerie Stuttgart, die Städtischen Kunstsammlungen in der Albrechtsburg in Meißen, sowie private Sammler.

Mitglied der Münchner Sezession seit Ende der zwanziger Jahre.

Auszeichnungen

Literatur

  • Andreas Heise (Hrsg.): Wilhelm Heise - ein Maler photographiert in Ostpreußen. Zürich 1982, 160 S. m. zahlr. Abb.; ISBN 3-280-01324-0
  • Wilhelm Heise u. Andreas Heise (Hrsg.): Ostpreussen wie es war - in wiederentdeckten Fotografien eines Malers. Stuttgart 1983

Einzelnachweise

  1. Lebenskämpferin zeigte Größe, inSüdthüringen.de 1. Mai 2012, abgerufen 3. Juli 2014
  2. Mitteilungen des hessischen Vereins für Landesgeschichte, , abgerufen 3. Juli 2014
  3. Nächtliche Blumenstücke, Ausstellung des University of Richmond Museums 2010, abgerufen 3. Juli 2014