Werner Großmann

Werner Großmann (* 6. März 1929 in Oberebenheit, Kreis Pirna) ist ehemaliger stellvertretender Minister für Staatssicherheit der DDR.

Leben

Der aus einer Handwerkerfamilie stammende Großmann wurde als Jugendlicher noch zum Volkssturm geholt. Nach einer Maurerlehre, Abitur und einigen Semestern Studium an der TH Dresden, wo er FDJ-Sekretär war, kam Großmann 1952 zur Schule des Aussenpolitischen Nachrichtendienstes (APN), des Vorläufers der Hauptverwaltung Aufklärung im MfS. Nach einer Karriere in der Aufklärung, die ihn bis zum Abteilungsleiter führte, kam Großmann 1966/67 zur Parteihochschule nach Moskau. Im Fernstudium an der Juristischen Hochschule Potsdam (Golm) wurde er 1972 Diplom-Jurist. Er stieg in der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) des MfS weiter auf und wurde schließlich 1986 Nachfolger des langjährigen Abteilungsleiters Markus Wolf, zugleich stellvertretender Minister. 1989 wurde er zum Generaloberst befördert.

Es waren Großmann und dessen Mitarbeiter, die während der Wende in der DDR die "Arbeitsgruppe Sicherheit des Zentralen Runden Tisches" dazu bewegen konnten, der fast drei Monate anhaltenden Vernichtung der Aktenbestände der HVA zuzustimmen.

Großmann, der noch bei der Präsentation seiner Memoiren im Jahre 2001 bestritt, dass die HVA auch innerhalb der DDR mit Hilfe von IM "Aufklärungsarbeit" betrieb, hatte Ende 1988 selbst Anweisung gegeben, geeignete IM auf dem Territorium der DDR in die Bespitzelung oppositioneller Kräfte und Gruppierungen einzubeziehen.

Großmann wurde 1990 aus dem Dienst entlassen.

Ehrungen

Großmann erhielt 1980 den Vaterländischen Verdienstorden der DDR.

Werke

Werner Großmann:Bonn im Blick. Die DDR-Aufklärung aus der Sicht ihres letzten Chefs, Berlin 2001