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* In der Mitgliederzeitschrift des [[Verkehrsclub]]s [[ADAC]], der [[ADAC Motorwelt]], erschien regelmäßig Röhrls [[Kolumne]] mit Fahrsicherheitstipps.
* In der Mitgliederzeitschrift des [[Verkehrsclub]]s [[ADAC]], der [[ADAC Motorwelt]], erschien regelmäßig Röhrls [[Kolumne]] mit Fahrsicherheitstipps.
* Röhrl gilt als ausgewiesener Kritiker jener Entwicklung, die der Rallye-Sport vom Ende der Gruppe-B-Ära bis heute genommen hat, und bringt seinen Standpunkt regelmäßig zum Ausdruck: „Rallye hat vieles verloren, was mal wichtig war. Es ist nicht mehr gefragt, auf das Auto aufzupassen, die Reifen zu schonen, behutsam zu schalten, eine Taktik zu finden, sich Strecken zu merken. Rallye war einmal eine Prüfung von Mensch und Material auf Schnelligkeit, Zuverlässigkeit, auch auf Cleverness. Aber solche komplizierten Sachen stören heute wohl nur die Show. Ich frage mich wirklich, wo – außer beim Vollgas-Geben – heute noch die Kunst liegen soll.“<ref>Wilfried Müller, Walter Röhrl, ''Aufschrieb: Erinnerungen eines Weltmeisters'', Verlag Reinhard Klein, Köln 2002, ISBN 3-927458-04-X. S. 238.</ref> „[...] 320 PS, viel bessere Bremsen und Fahrwerke. Dazu sind die Rallyes ganz andere: Es gibt nur noch kurze Wertungsprüfungen. Da müssen die Jungs ab dem ersten Meter Vollgas geben. Taktieren gibt es nicht mehr. [...] Der Fan reist nicht mehr, bleibt an einer Stelle stehen und wartet darauf, dass die Autos dreimal vorbeikommen. Zu unserer Zeit waren die meisten Zuschauer pfiffiger [...]“<ref>''Donaukurier'', Ausgabe vom 28. Dezember 2011, S. 27.</ref>
* Röhrl gilt als ausgewiesener Kritiker jener Entwicklung, die der Rallye-Sport vom Ende der Gruppe-B-Ära bis heute genommen hat, und bringt seinen Standpunkt regelmäßig zum Ausdruck: „Rallye hat vieles verloren, was mal wichtig war. Es ist nicht mehr gefragt, auf das Auto aufzupassen, die Reifen zu schonen, behutsam zu schalten, eine Taktik zu finden, sich Strecken zu merken. Rallye war einmal eine Prüfung von Mensch und Material auf Schnelligkeit, Zuverlässigkeit, auch auf Cleverness. Aber solche komplizierten Sachen stören heute wohl nur die Show. Ich frage mich wirklich, wo – außer beim Vollgas-Geben – heute noch die Kunst liegen soll.“<ref>Wilfried Müller, Walter Röhrl, ''Aufschrieb: Erinnerungen eines Weltmeisters'', Verlag Reinhard Klein, Köln 2002, ISBN 3-927458-04-X. S. 238.</ref> „[...] 320 PS, viel bessere Bremsen und Fahrwerke. Dazu sind die Rallyes ganz andere: Es gibt nur noch kurze Wertungsprüfungen. Da müssen die Jungs ab dem ersten Meter Vollgas geben. Taktieren gibt es nicht mehr. [...] Der Fan reist nicht mehr, bleibt an einer Stelle stehen und wartet darauf, dass die Autos dreimal vorbeikommen. Zu unserer Zeit waren die meisten Zuschauer pfiffiger [...]“<ref>''Donaukurier'', Ausgabe vom 28. Dezember 2011, S. 27.</ref>

[[Datei:Walter Roehrl Autogramm autograph.jpg|miniatur|Walter Röhrls Unterschrift auf einer Schildmütze]]


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 24. Mai 2012, 20:36 Uhr

Walter Röhrl
Walter Röhrl (2012)
Nation: Deutschland Deutschland
Rallye-Weltmeisterschaft (WRC)
Erste Rallye: Rallye Monte Carlo 1973
Letzte Rallye: Akropolis-Rallye 1987
Beifahrer: Deutschland Christian Geistdörfer
Team: Fiat, Opel, Lancia, Audi
Fahrzeug:
Rallyes Siege Podien WP
75 14 31 420
Meistertitel: 1980, 1982
Punkte: 494

Walter Röhrl (* 7. März 1947 in Regensburg) ist ein deutscher Rallyefahrer.

„Der Lange“, wie sein auch in den Medien häufig verwendeter Spitzname lautet,[1][2] war zwischen 1973 und 1987 als Profi aktiv und gewann in dieser Zeit zwei FIA-Fahrerweltmeisterschaften (1980 und 1982) sowie eine Europameisterschaft (1974). Parallel zu seiner Karriere als Rallyesportler fuhr Röhrl auch Rundstreckenrennen. Seine Laufbahn als Profirennfahrer endete 1992 bei Audi, wo er bereits seit 1988 hauptsächlich Entwicklungsaufgaben wahrgenommen hatte. Die letzte Meisterschaft, in der er startete, war die DTM. Seit 1993 ist Walter Röhrl Repräsentant und Versuchsfahrer bei Porsche. Für diese Marke nahm er noch bis 1994 sporadisch an Rennen teil, bis heute fährt er Wettbewerbe im historischen Automobilsport.

Karriere

Opel Ascona A von Röhrl/Berger aus der Saison 1974
Fiat 131 Abarth, Weltmeisterfahrzeug von Walter Röhrl 1980
Opel Ascona 400, Weltmeisterfahrzeug von Walter Röhrl 1982
Röhrl/Geistdörfer auf Audi quattro A2 bei der Rallye Portugal 1984
Röhrl im Audi Sport quattro S1, Siegerfahrzeug des Pikes Peak International Hill Climb 1987, hier bei einer Vorführung in Ingolstadt 2005

Vorgeschichte und Anfänge (bis 1972)

Walter Röhrl arbeitete vor seiner Rallyekarriere als Sekretär und Chauffeur eines Oberfinanzdirektors, der als Rechtsvertreter im Dienste der sieben Bischöfe Bayerns stand. Die Medien nannten ihn deswegen später gerne – allerdings fälschlicherweise – den „Privatchauffeur des Bischofs von Regensburg“.

Röhrls Laufbahn als Privatfahrer im Rallyesport begann 1968 mit der Teilnahme an der Bavaria-Rallye auf einem Fiat 850 Coupé. Beifahrer war Herbert Marecek. In den Jahren 1969 und 1970 nahm dieses Duo vereinzelt an Läufen zur Deutschen Rallyemeisterschaft teil. Als Fahrzeuge dienten hierbei ein BMW 2002 ti, ein Alfa Romeo 1750 GT Veloce sowie ein Porsche 911 S, allesamt privat eingesetzt. In der Saison 1971 konnten Röhrl/Marecek den Sport semi-professionell ausüben, durch ein Engagement im Ford-Team des Hamburgers Ernie Kleint. Stammfahrer dort war Jochi Kleint, der Bruder des Team-Managers. Bei Kleint absolvierten Röhrl/Marecek auf einem Ford Capri die komplette Deutsche Meisterschaftssaison 1971 mit der Teilnahme an elf Läufen. Ebenfalls bei Kleint entstand der Kontakt zwischen Walter Röhrl und seinem künftigen Co-Piloten Jochen Berger.

Profilaufbahn Rallye und Rundstrecke (1973 bis 1987)

Nach sporadischen Einsätzen für Kleint im Jahr 1972 starteten Röhrl/Berger ab 1973 für Opel. Für Röhrl, der bis dahin noch immer Angestellter des Bischöflichen Ordinariats Regensburg gewesen war, bedeutete dies den Beginn der Profikarriere. Betreut wurden die Fahrzeuge (Commodore Coupé und Ascona) in diesem Jahr vom Tuner Irmscher. Erstmals nahm Röhrl an Läufen zur Rallye-Weltmeisterschaft teil, die seinerzeit ausschließlich als Markenweltmeisterschaft (ohne Fahrertitel) ausgetragen wurde.

Walter Röhrl wurde 1974 Rallye-Europameister mit Co-Pilot Jochen Berger auf Opel Ascona A. Während der laufenden Saison 1977 wechselte er zum Werksteam von Fiat. Sein Beifahrer war fortan und bis zum Karriereende Christian Geistdörfer. 1980 gewannen Röhrl/Geistdörfer die Weltmeisterschaft auf einem Fiat 131 Abarth. Für die Saison 1981 hatte Röhrl einen Vertrag bei Mercedes-Benz unterschrieben, jedoch stoppte der Hersteller sein Rallye-Projekt noch vor Beginn der WM-Saison. Nach dieser Zwangspause absolvierten Röhrl/Geistdörfer 1982 wieder eine komplette WM-Saison, jetzt erneut bei Opel. Mit ihrem Ascona 400 der Baureihe B errangen sie zum zweiten Mal den Titel in der Fahrer-WM. Damit wurde Röhrl zum letzten Weltmeister, der auf einem zweiradgetriebenen Fahrzeug unterwegs war. Im selben Jahr errang Röhrl durch einen Sieg bei der Rallye Elfenbeinküste sowie einen zweiten Platz bei der Safari-Rallye die erstmals ausgetragene Afrikanische Rallye-Meisterschaft. 1983, abermals auf einem Hecktriebler, dem Lancia Rally 037, wurden Röhrl/Geistdörfer Vizeweltmeister hinter Hannu Mikkola/Arne Hertz auf einem vierradgetriebenen Audi quattro. Ab 1984 fuhren Röhrl/Geistdörfer ebenfalls für Audi. Sie erlebten dort das Ende der Gruppe-B-Ära 1986 und fuhren in der nachfolgenden Saison noch drei WM-Läufe auf einem Audi 200 quattro, der gemäß des nunmehr gültigen Reglements der Gruppe A vorbereitet war.

Insgesamt stehen für Walter Röhrl 14 Siege bei Rallye-WM-Läufen zu Buche, hiervon einer mit Co-Pilot Jochen Berger, alle weiteren mit Christian Geistdörfer. Wie Röhrl verschiedentlich betonte, betrachtet er seine vier Siege bei der Rallye Monte Carlo als persönlich besonders bedeutsam. Er errang diese auf vier unterschiedlichen Fabrikaten: 1980 Fiat, 1982 Opel, 1983 Lancia und 1984 Audi.

1987 stellte Röhrl beim Pikes Peak International Hill Climb einen neuen Rekord für die 19,99 Kilometer lange Bergstrecke auf den Gipfel des Pikes Peak auf. In einem rund 600 PS starken Audi Sport quattro S1 benötigte er für den damals noch mit einer durchgängig unbefestigten Fahrbahndecke versehenen Pikes Peak Highway 10 Minuten und 47,85 Sekunden. Er war damit der erste Fahrer, der die Strecke in weniger als 11 Minuten bewältigte.

Die Rundstreckenkarriere von Walter Röhrl begann in der Deutschen Rennsport-Meisterschaft, wo ihn sein damaliger Arbeitgeber Opel während der Saison 1976 als Imageträger und Publikumsmagnet bei vier Läufen einsetzte. 1979 und 1980 trat Röhrl zusätzlich zur Rallye-Weltmeisterschaft mit Fiat auch in der Markenweltmeisterschaft für Sportwagen an, wo er die 6 Stunden von Brands Hatch 1980 gewann. Einsatzfahrzeug war ein Lancia Beta Montecarlo Turbo, dessen Cockpit sich Röhrl während dieser beiden Jahre vor allem mit Riccardo Patrese, daneben auch mit Michele Alboreto, Eddie Cheever, Giorgio Pianta und Hans Heyer teilte.[3][4]

Nach der Zeit in der Rallye-WM (ab 1988)

Röhrl im Porsche Carrera GT bei Werbeaufnahmen in Berlin 2003

Audi beteiligte sich ab 1988 nicht mehr werksseitig am Rallye-Sport. Röhrl war fortan bis 1992 als Testfahrer für Audi tätig und trat sporadisch bei Rundstreckenrennen der US-Serien TransAm (zwei Siege) und IMSA-GTO (ein Sieg) sowie in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (ein Laufsieg) an.

In seiner späteren Eigenschaft als Versuchsfahrer für Porsche war Röhrl unter anderem an der Entwicklung des Supersportwagens Carrera GT beteiligt, der von 2003 bis 2006 produziert wurde. 2001 fuhr Röhrl mit Co-Pilot Geistdörfer einen Porsche 996 GT3 als Vorauswagen der vom 5. bis 8. Juli ausgetragenen ADAC Rallye Deutschland.[5][6]

Ergebnisse

Rallye-Weltmeisterschaft

Saison Team Fahrzeug 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Pos. Punkte
1973 Irmscher Tuning Opel Commodore GS/E MON
45
SWE POR KEN MAR GRE POL FIN - -
Opel Ascona AUT
DNF
ITA USA GBR
DNF
FRA
1974 Opel Euro Händler Team Opel Ascona POR
DNF
KEN FIN ITA CAN USA GBR
5
FRA - -
1975 Opel Euro Händler Team Opel Ascona MON
DNF
SWE KEN GRE
1
MAR
DNF
POR
DNF
FIN - -
Opel Kadett GT/E ITA
DNF
FRA GBR
DNF
1976 Opel Euro Händler Team Opel Kadett GT/E MON
4
ZWE POR
DNF
KEN
DNF
GRE MAR FIN ITA
DNF
FRA
DNF
GBR
DNF
- -
1977 Opel Euro Händler Team Opel Kadett GT/E MON
DNF
SWE POR KEN NZL GRE
DNF
FIN GBR
DNF
- -
Fiat S.p.A. Fiat 131 Abarth CAN
DNF
ITA
DNF
FRA
1978 Fiat Alitalia Fiat 131 Abarth MON
4
SWE POR
DNF
KEN GRE
1
FIN CAN
1
ITA
DNF
IVK FRA GBR
6
- -
1979 Fiat Alitalia Fiat 131 Abarth MON
DNF
SWE POR KEN
8
GRE NZL FIN ITA
2
CAN FRA GBR
8
IVK 9 21
1980 Fiat Italia Fiat 131 Abarth MON
1
SWE POR
1
KEN GRE
5
ARG
1
FIN NZL
2
FRA
2
GBR IVK 1 118
Jolly Club ITA
1
1981 Eminence Porsche 911 SC MON SWE POR KEN FRA GRE ARG BRA FIN ITA
DNF
IVK GBR - 0
1982 Rothmans Opel Rally Team Opel Ascona 400 MON
1
SWE
3
POR
DNF
KEN
2
FRA
4
GRE
2
NZL
3
BRA
2
FIN ITA
3
IVK
1
GBR 1 109
1983 Martini Racing Lancia Rally 037 MON
1
SWE POR
3
KEN FRA
2
GRE
1
NZL
1
ARG FIN ITA
2
IVK GBR 2 102
1984 Audi Sport Audi quattro A2 MON
1
SWE POR
6
KEN 11 26
Audi Sport quattro FRA
DNF
GRE
DNF
NZL ARG FIN ITA
DNF
IVK GBR
1985 Audi Sport Audi Sport quattro MON
2
SWE
DNF
POR
3
KEN FRA
DNF
GRE
DNF
NZL
3
ARG FIN 3 59
Audi Sport quattro S1 ITA
1
IVK GBR
DNF
1986 Audi Sport Audi Sport quattro S1 MON
4
SWE POR
DNF
KEN FRA GRE NZL ARG FIN IVK ITA GBR USA 22 10
1987 Audi Sport Audi 200 quattro MON
3
SWE POR KEN
2
FRA GRE
DNF
USA NZL ARG FIN IVK ITA GBR 11 27

Podestplatzierungen auf der Rundstrecke

Walter Röhrl
Nation:
DTM
Erstes Rennen:
Teams (Hersteller)
Statistik
Starts Siege Poles SR
Podestplätze:
Gesamtsiege:
Punkte:
  • 16.03.1980 – Sieger der 6 Stunden von Brands Hatch auf Lancia Beta Montecarlo, zusammen mit Riccardo Patrese
  • 13.04.1980 – 2. Platz bei den 6 Stunden von Vallelunga auf Lancia Beta Montecarlo, zusammen mit Michele Alboreto
  • 27.04.1980 – 3. Platz bei den 6 Stunden von Monza auf Lancia Beta Montecarlo, zusammen mit Riccardo Patrese
  • 10.05.1981 – Sieger bei den 6 Stunden von Silverstone auf Porsche 935, zusammen mit Harald Grohs und Dieter Schornstein
  • 12.06.1988 – Sieger beim TransAm-Rennen in Niagara Falls auf Audi 200 quattro
  • 23.10.1988 – Sieger beim TransAm-Rennen in Saint Petersburg auf Audi 200 quattro
  • 24.09.1989 – Sieger beim Rennen der IMSA-GTO in Watkins Glen auf Audi 90 quattro, zusammen mit Hans-Joachim Stuck
  • 01.07.1990 – 2. Platz beim DTM-Lauf 1 Norisring auf Audi V8 quattro
  • 02.09.1990 – Sieger beim DTM-Lauf 2 Nürburgring auf Audi V8 quattro
  • 14.10.1990 – 3. Platz beim DTM-Lauf 1 Hockenheim auf Audi V8 quattro
  • 14.10.1990 – 3. Platz beim DTM-Lauf 2 Hockenheim auf Audi V8 quattro
  • 29.09.1991 – 3. Platz beim DTM-Lauf 1 Hockenheim auf Audi V8 quattro
  • 20./21.06.1992 – 3. Platz beim 24-Stunden-Rennen Nürburgring auf Porsche 911, zusammen mit Hans-Joachim Stuck und Olaf Manthey

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1981 Deutschland Porsche Systems Engineering Porsche 924 GTR Deutschland Jürgen Barth Rang 7
1993 Deutschland Le Mans Porsche Team Porsche 911S LM GT Deutschland Hans-Joachim Stuck Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hurley Haywood Ausfall Motorschaden

Auszeichnungen

  • Im Jahr 1980 wurde Walter Röhrl, gemeinsam mit Co-Pilot Christian Geistdörfer, zum ADAC-Motorsportler des Jahres gewählt. Der Preis wurde in diesem Jahr erstmalig verliehen.[7]
  • In Frankreich wurde Walter Röhrl im November 2000 von seinen Kollegen als „Rallye-Fahrer des Millenniums“ gewählt.[8]
  • In Italien wählte eine Jury aus 100 Motorsport-Experten aus der ganzen Welt Walter Röhrl zum „besten Rallye-Fahrer aller Zeiten“.[9]

Privates

Vor seiner Rallyekarriere absolvierte Walter Röhrl die Ausbildung zum staatlich geprüften Skilehrer.[10] In seiner Jugend war er Skirennläufer, gab diese Laufbahn jedoch verletzungsbedingt auf. Durch die Mitgliedschaft im Skiclub Regensburg entstand die Bekanntschaft mit Herbert Marecek. Dieser brachte Röhrl zum Rallye-Sport und wurde sein erster Beifahrer.

Walter Röhrl ist verheiratet und lebt mit seiner Frau kinderlos in Sankt Englmar im Bayerischen Wald.

Trivia

  • Walter Röhrls erstes Auto, das er sich im Alter von 21 Jahren selbst kaufte, war ein Porsche 356.
  • Röhrls vielbeachteter Sieg bei der Rallye Portugal 1980 beruhte maßgeblich darauf, dass er die Sonderprüfung Arganil bei extrem dichtem Nebel mit einem Vorsprung von 4:58 Minuten auf den Zweitschnellsten Björn Waldegård für sich entscheiden konnte. Vereinzelt wurde kolportiert, Röhrl sei die Prüfung mit geschlossenen Augen aus dem Gedächtnis gefahren. In einer von ihm autorisierten Biographie revidierte Röhrl diesen Mythos und führte seinen Sieg auf gründliche Vorbereitung und einen besonders detaillierten Aufschrieb zurück: „Wir wussten seit Jahren: Arganil hat viel Nebel und tief hängende Wolken. Für den Nebel schrieben wir keine langen Geraden. Dreihundert Meter kann da kein Mensch abschätzen. Wir unterteilten die Geraden in kleine, leicht erkennbare Abschnitte mit Wegmarken wie Büschen, Bäumen. [...] Ich hatte nie den Eindruck, dass ich in Arganil was Wahnsinniges getan hatte.“[11]
  • Niki Lauda nannte ihn „ein Genie auf Rädern“.[12]
  • In der Mitgliederzeitschrift des Verkehrsclubs ADAC, der ADAC Motorwelt, erschien regelmäßig Röhrls Kolumne mit Fahrsicherheitstipps.
  • Röhrl gilt als ausgewiesener Kritiker jener Entwicklung, die der Rallye-Sport vom Ende der Gruppe-B-Ära bis heute genommen hat, und bringt seinen Standpunkt regelmäßig zum Ausdruck: „Rallye hat vieles verloren, was mal wichtig war. Es ist nicht mehr gefragt, auf das Auto aufzupassen, die Reifen zu schonen, behutsam zu schalten, eine Taktik zu finden, sich Strecken zu merken. Rallye war einmal eine Prüfung von Mensch und Material auf Schnelligkeit, Zuverlässigkeit, auch auf Cleverness. Aber solche komplizierten Sachen stören heute wohl nur die Show. Ich frage mich wirklich, wo – außer beim Vollgas-Geben – heute noch die Kunst liegen soll.“[13] „[...] 320 PS, viel bessere Bremsen und Fahrwerke. Dazu sind die Rallyes ganz andere: Es gibt nur noch kurze Wertungsprüfungen. Da müssen die Jungs ab dem ersten Meter Vollgas geben. Taktieren gibt es nicht mehr. [...] Der Fan reist nicht mehr, bleibt an einer Stelle stehen und wartet darauf, dass die Autos dreimal vorbeikommen. Zu unserer Zeit waren die meisten Zuschauer pfiffiger [...]“[14]
Walter Röhrls Unterschrift auf einer Schildmütze

Literatur

  • Klein, Reinhard und Wilfried Müller, Thomas Senn, Walter Röhrl: Rückspiegel: Meine Laufbahn in Bildern, Verlag Reinhard Klein, Köln 2007, ISBN 3-927458-27-9.
  • Kräling, Ferdi und Wilfried Müller, Walter Röhrl: Die Sucht nach Perfektion, Sportverlag, Berlin 1994, ISBN 3-328-00624-9.
  • Müller, Wilfried und Walter Röhrl, Aufschrieb: Erinnerungen eines Weltmeisters, Verlag Reinhard Klein, Köln 2002, ISBN 3-927458-04-X.
Commons: Walter Röhrl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Autobild.de, aufgerufen am 16. Dezember 2011.
  2. Focus.de, aufgerufen am 16. Dezember 2011.
  3. Wilfried Müller, Walter Röhrl, Aufschrieb: Erinnerungen eines Weltmeisters, Verlag Reinhard Klein, Köln 2002, ISBN 3-927458-04-X. S. 249–251.
  4. Classicscars.com, aufgerufen am 8. Dezember 2011.
  5. MOTORSPORT 2000:Rallye EM: Comeback des Jahres Auf: www.motorsport2000.de. 7. Mai 2008, 00:00 Uhr
  6. Rallye Deutschland:Walter Röhrl: Vier Fragen an die Rallye-Legende Auf: www.rallye-deutschland.de. 7. Mai 2008, 00:00 Uhr
  7. Pressemitteilung vom 28. Oktober 2009 Auf: presse.adac.de. 7. November 2009, 00:00 Uhr
  8. Ausführlicher Artikel im: „Rally Yearbook 2000–2001“ von Chronosport Editeur Philippe Joubin
  9. Wertungstabelle in der Zeitschrift „Rally-Sprint“ (anno 3 numero 1/2)
  10. „Geburtstage“, Sport-Bild vom 3. März 1993, S.40
  11. Wilfried Müller, Walter Röhrl, Aufschrieb: Erinnerungen eines Weltmeisters, Verlag Reinhard Klein, Köln 2002, ISBN 3-927458-04-X. S. 100–101.
  12. Der Gott hinter dem Lenkrad, Stern-Magazin vom 7. März 2007, abgerufen am 22. November 2011.
  13. Wilfried Müller, Walter Röhrl, Aufschrieb: Erinnerungen eines Weltmeisters, Verlag Reinhard Klein, Köln 2002, ISBN 3-927458-04-X. S. 238.
  14. Donaukurier, Ausgabe vom 28. Dezember 2011, S. 27.