„Verwaltungsgliederung Dänemarks“ – Versionsunterschied

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::¹ Die Umgestaltung dieser Ämter 1920 resultiert aus der [[Herzogtum Schleswig#Teilung Schleswigs|Aufteilung Schleswigs]] zwischen Dänemark und Deutschland nach einer Volksabstimmung aufgrund einer Bestimmung des [[Versailler Vertrag]]s.


Im 19. Jahrhundert bildeten sich Landgemeinden heraus, die auf den Kirchspielen basierten. Die Verwaltung der Städte ging z.T. auf Privilegien aus dem Mittelalter zurück, aber in neuerer Zeit waren die Funktionen der Städte und der Landgemeinden praktisch dieselben. Jedoch stieg die Anzahl der Städte wegen der Industrialisierung von ca. 40 bis auf letztlich 81 an.
Im 19. Jahrhundert bildeten sich Landgemeinden heraus, die auf den Kirchspielen basierten. Die Verwaltung der Städte ging z.T. auf Privilegien aus dem Mittelalter zurück, aber in neuerer Zeit waren die Funktionen der Städte und der Landgemeinden praktisch dieselben. Jedoch stieg die Anzahl der Städte wegen der Industrialisierung von ca. 40 bis auf letztlich 81 an.

Version vom 6. Januar 2010, 11:59 Uhr

Mittelalterliche Einteilung in Sysseln

Das Königreich Dänemark ist gegliedert in

Der Zusammenschluss des eigentlichen Dänemarks mit den autonomen Gebieten Färöer und Grönland wird als rigsfælleskab (Reichsgemeinschaft) bezeichnet. Die Verwaltungsgliederung des dänischen Mutterlandes umfasst seit dem 1. Januar 2007 fünf Regionen und 98 Kommunen.

Regionen

Dänemarks fünf Regionen (seit 2007)

Seit 2007 gibt es fünf Regionen:

(Stand Januar 2009)

Hauptaufgaben der Regionen sind:

  • Krankenhäuser
  • Öffentliche Krankenversicherung (Refusion der Patientenkosten von Familien- und Spezialärzten)
  • Psychiatrie
  • Angebote für Schwerbehinderte
  • Regionale Entwicklungsrahmen für die Bereiche Natur, Umwelt, Unterricht und Kultur (für die praktische Lösung dieser Aufgaben sind dagegen die Kommunen zuständig)

Im Vergleich zu den früheren Amtsbezirken sind die Aufgaben der Regionen etwas eingeschränkt. Die Regionen haben kein selbständiges Steuerausschreiberecht mehr, sondern ihre Aufgaben werden per Staatsanschlag finanziert.

Färöer und Grönland

Grönland und die Färöer gehören zum dänischen Königreich, haben aber einen autonomen Status mit eigenen Parlamenten und Regierungen. Beide sind allerdings mit jeweils zwei Sitzen im dänischen Parlament vertreten.

Kommunen

Dänemarks 98 Kommunen (seit 2007)
Gemeinden nach Einwohnerzahl
EinwohnerzahlAnzahl Gemeinden
Vor
1. Apr.
1970
Ab
1. Apr.
1974
Ab
1. Jan.
2007
> 150.000144
100.000 – 150.000312
40.000 – 100.000101850
20.000 – 40.000222535
15.000 – 20.0001320
10.000 – 15.00022413
3.000 – 10.0002061603
< 3.00082121
Insgesamt1.09827598

Unter der regionalen Ebene ist das Land in 98 Kommunen eingeteilt. Mit einer typischen Größe von über 30.000 Einwohnern gehören die dänischen Kommunen zu den drittgrößten (1. Großbritannien.2. Irland) europa- oder weltweit. 25 Kommunen haben weniger als 30.000 Einwohner (2007). Die kleinsten Kommunen sind Læsø, Fanø und Ærø mit wenigen Tausend Einwohnern; diese bilden aber als Inseln Sonderfälle.

Mit der Vergrößerung der Kommunen wurde auch die Breite der kommunalen Aufgaben etwas erweitert. Dadurch sollte den Kommunen ermöglicht werden, den öffentlichen Dienst weiter auszubauen und zu rationalisieren. Jedoch befürchteten Gegner, dass der Abstand zwischen Bürgern und Kommunalpolitikern zu groß werden könnte und dass besonders Landgebiete und Dörfer infolge von Einsparungsmaßnahmen leiden könnten. So fürchtet der Verband dänischer Kleininseln Folgen wie Schulschließungen, verringerte Seniorenpflege, Einschränkungen im Fährverkehr und Einschränkungen bei der Unterhaltung der Deiche.[2]

Die Inselgruppe Christiansø ist - nach wie vor - völlig von der Verwaltungseinteilung ausgenommen und beim Verteidigungsministerium eingeordnet. Demzufolge bezahlen die Einwohner keine Kommunalsteuern.

Geschichte

Dänemarks Amtsbezirke 1662-1793

Älteste Einteilung des Landes waren die Syssel und Harden, die schon in der frühen Wikingerzeit entstanden. Die oberhalb der Hardentinge angesiedelten Landstinge bestanden in Viborg (Nørrejylland), in Urnehoved (Sønderjylland), in Ringsted (Dänische Inseln) und in Lund (Skåneland). Im Mittelalter folgte die Einteilung in Lehen nach feudalem Muster, meistens einem Herrensitz unterordnet. Auf dem Gebiet Sønderjyllands bildete sich um 1200 das Herzogtum Schleswig heraus, das dem Königreich als königlich-dänisches Lehen weiter verbunden blieb, aber zum Teil eigene Verwaltungsstrukturen entwickelte (siehe Ämter und Harden in Schleswig).

Nach der Christianisierung Dänemarks wurden um 1060 die acht traditionellen Stifte geschaffen. 1536 wurden mit der Reformation in Dänemark die Stifte in Propsteien unterteilt, deren Grenze den weltlichen Harden entsprachen. Die Stifte sind:

1661, zur Zeit der Einführung des Absolutismus unter Frederik III., wurde die Gliederung des Königreichs Dänemark-Norwegen in 49 Ämter geschaffen. 1794 wurde eine Neueinteilung von Dänemark in 24 Ämter durchgeführt, die sich grundsätzlich bis 1970 hielt.

Dänemarks Amtsbezirke 1793-1970
  1. Hjørring Amt
  2. Thisted Amt
  3. Ålborg Amt
  4. Viborg Amt (vor 1970)
  5. Randers Amt
  6. Ringkøbing Amt
  7. Ribe Amt (vor 1970)
  8. Århus Amt (vor 1970)
  9. Skanderborg Amt
  10. Vejle Amt (vor 1970)
  11. Tønder Amt (ab 1920)¹
  12. Haderslev Amt (ab 1920)¹
  13. Åbenrå Amt (1920-1931, danach mit Sønderborg Amt zum Åbenrå-Sønderborg Amt zusammengelegt)¹
  14. Sønderborg Amt (1920-1931, danach mit Åbenrå Amt zum Åbenrå-Sønderborg Amt zusammengelegt)¹
  15. Odense Amt
  16. Svendborg Amt
  17. Holbæk Amt
  18. Frederiksborg Amt
  19. Københavns Amt
  20. Roskilde Amt (bis 1808) (bis 1808, danach zu Københavns Amt)
  21. Sorø Amt
  22. Præstø Amt (ab 1803)
  23. Maribo Amt
  24. Bornholms Amt
¹ Die Umgestaltung dieser Ämter 1920 resultiert aus der Aufteilung Schleswigs zwischen Dänemark und Deutschland nach einer Volksabstimmung aufgrund einer Bestimmung des Versailler Vertrags.

Im 19. Jahrhundert bildeten sich Landgemeinden heraus, die auf den Kirchspielen basierten. Die Verwaltung der Städte ging z.T. auf Privilegien aus dem Mittelalter zurück, aber in neuerer Zeit waren die Funktionen der Städte und der Landgemeinden praktisch dieselben. Jedoch stieg die Anzahl der Städte wegen der Industrialisierung von ca. 40 bis auf letztlich 81 an.

1. April 1970 wurde durch eine Kommunalreform die Anzahl der Gemeinden von 1.098 (reduziert auf freiwilliger Basis von fast 1400 in den 50er-Jahren) auf 277 reduziert, die Anzahl der Ämter von 23 auf 14, und der Begriff Stadt (købstad) verschwand aus dem offiziellen Vokabular. 1. April 1974 wurde Københavns Amt ein Teil der Reform, und die Gemeinden Sengeløse und Høje-Taastrup wurden zusammengelegt und die Kirchspielen Store Magleby und Dragør wurden zum Gemeinde Dragør. Die Anzahl der Gemeinden waren so 275. Die Kommunen Kopenhagen, Frederiksberg und Bornholm waren wegen ihrer besonderen Voraussetzungen (Großstadt- bzw. Insellage) amtsbezirkfrei, also direkt dem Staat unterstellt, jedoch Bornholm nur ab 2003 bis 2007.

Von 1970 bis 2007 wurden viele Änderungen diskutiert, jedoch wenige durchgeführt. So wurden in den letzten Jahren die relativ kleinen und finanziell schwachen Kommunen der Inseln Bornholm (5 Kommunen 2003) bzw. Ærø (2 Kommunen 2006) zu inselweiten Kommunen zusammengelegt. Die Kommunen der Insel Langeland wurden erst 2007 zusammengelegt. Zwei Volksabstimmungen in den drei Kommunen auf der Insel wurden vor 2006 abgehalten. Die letzte war positiv für die Zusammenlegung. 30 Kommunen von insgesamt 275 "alten" Kommunen wurden also nicht kurz vor und nicht in dieser Kommunalreform zusammengelegt.

Liste der Amter (Amtsbezirke) (1970-2006)


Wappen und Name (Ziffer in der Karte)
VerwaltungssitzStatusGeografische LageBevölkerung (2006)Fläche (km²)Einwohner
(pro km²)
Københavns Kommune (1)KopenhagenKommuneStadtgebiet von Kopenhagen501.15891,35.489,1
Frederiksbergs Kommune (2)FrederiksbergKommuneStadt, von Kopenhagener Stadtgebiet umschlossen91.8558,710.560,5
Københavns Amt (3)GlostrupAmtUmland von Kopenhagen618.5295261.175,9
Datei:Frederiksborg amt coa.pngFrederiksborg Amt (4)HillerødAmtNord-Seeland378.6861.347281,1
Datei:Roskilde amt coa.pngRoskilde Amt (5)RoskildeAmtMittel-Seeland241.523891271
Vestsjællands Amt (6)SorøAmtWest-Seeland307.2072.984103
Datei:Storstrøms amt coa.pngStorstrøms Amt (7)NykøbingAmtSüd-Seeland, Lolland, Falster, Møn262.7813.39877,3
Datei:Fyns amt coa.pngFyns Amt (8)OdenseAmtFünen, Langeland, Ærø478.3473.485137,2
Datei:Sønderjyllands amt coa.pngSønderjyllands Amt (9)AabenraaAmtSüd-Jütland, Rømø, Alsen252.4333.93964,1
Datei:Ribe amt coa.pngRibe Amt (10)RibeAmtSüdwest-Jütland224.2613.13271,6
Vejle Amt (11)VejleAmtSüdost-Jütland360.9212.997120,4
Ringkjøbing Amt (12)RingkøbingAmtWest-Jütland275.0654.85456,7
Viborg Amt (13)ViborgAmtNordwest-Jütland234.8964.12257
Datei:Nordjyllands amt coa.pngNordjyllands Amt (14)ÅlborgAmtNord-Jütland495.0906.17380,2
Århus Amt (15)ÅrhusAmtNordost-Jütland661.3704.561145
Datei:Bornholms regionskommune coa.pngBornholms Regionskommune (16)RønneRegionskommune, Amt bis 2002Insel Bornholm43.24558773,6
DänemarkKopenhagenGesamtstaatJütland und dänische Inseln5.427.45943.093125,9

Bemerkungen:

  • Ringkjøbing Amt wurde offiziell anders geschrieben als sein Verwaltungssitz Ringkøbing.
  • Für Frederiksbergs Kommune ist derzeit kein Wappen in der Wikipedia verfügbar.

Literatur

  • Erik Harder: Dansk kommunestyre i grundtræk. 4. udgave. 1985. Forlaget Kommuneinformation. ISBN 87-7316-211-6 Tabelle Gemeinden nach Einwohnerzahl (dänisch)

Einzelnachweise

  1. Einwohner 2009
  2. Reform trifft Kleininseln, Danmarks Radio, 2. Juni 2007 (dänisch)

Karten

Hintergrundinformationen