„Ursula Engelen-Kefer“ – Versionsunterschied

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'''Ursula Engelen-Kefer''' (* [[20. Juni]] [[1943]] in [[Prag]]) war von 1990 bis 2006 stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB). Zurzeit ist sie Dozentin an der [[Hochschule der Bundesagentur für Arbeit]] in [[Schwerin]], hat einen Lehrauftrag an der Freien Universität Berlin und leitet darüber hinaus den Arbeitskreis Sozialversicherung im [[Sozialverband Deutschland]] (SoVD). Ursula Engelen-Kefer ist seit 1986 Mitglied im Parteivorstand der SPD und tritt bei der [[Bundestagswahl]] am 27.September als Direktkandidatin im Wahlkreis [[Ingolstadt]], [[Eichstätt]] & [[Neuburg]]-[[Schrobenhausen]] an.
'''Ursula Engelen-Kefer''' (* [[20. Juni]] [[1943]] in [[Prag]]) ist eine deutsche Politikerin ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) und war von 1990 bis 2006 stellvertretende Vorsitzende des [[Deutscher Gewerkschaftsbund|Deutschen Gewerkschaftsbunds]] (DGB) und ist Vorsitzende des Verwaltungsrats der [[Bundesagentur für Arbeit]].


== Leben ==
== Leben ==


Ursula Engelen-Kefer studierte [[Volkswirtschaftslehre]] an der [[Universität zu Köln]]. 1970 wurde sie mit der Arbeit ''Umschulung in einer wachsenden Wirtschaft'' über [[Arbeitsmarkt]]probleme in den [[USA|Vereinigten Staaten]] [[Promotion (Doktor)|promoviert]]. Zunächst war sie als freie [[Journalist]]in in [[New York City|New York]] tätig, später als Wissenschaftlerin am Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut des DGB. 1974 wurde sie Referentin für internationale Sozialpolitik im DGB-Bundesvorstand. Sie war und ist Mitglied in verschiedenen Gremien bei der Europäischen Gemeinschaft, Mitglied des Wirtschafts- und Sozialausschusses der [[Europäische Union|Europäischen Union]] (seit 1978) und Arbeitnehmervertreterin in der [[Internationale Arbeitsorganisation|Internationalen Arbeitsorganisation]]. 1984 wurde sie Vizepräsidenten der [[Bundesanstalt für Arbeit]]. Seit 1986 ist sie Mitglied im Parteivorstand der SPD. Darüber hinaus war sie bis Ende 2006 alternierende Vorsitzende des Vorstandes der [[Deutsche Rentenversicherung Bund|Deutschen Rentenversicherung Bund]].
Ursula Engelen-Kefer studierte Volkswirtschaftslehre an der [[Universität zu Köln]] und wurde 1970 mit der Arbeit „Umschulung in einer wachsenden Wirtschaft - dargestellt am Beispiel der USA“ promoviert. Zunächst war sie als freie [[Journalistin]] in [[New York]] tätig, später als Wissenschaftlerin am Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut des DGB. 1974 wurde sie Referatsleiterin für Internationale Sozialpolitik beim DGB. Von 1980 bis 1984 war sie dort Leiterin der Abteilung Arbeitsmarktpolitik. 1984 rückte sie ins Amt des Vizepräsidenten der [[Bundesanstalt für Arbeit]].


1990 wählte der DGB Bundeskongress Ursula Engelen-Kefer zur Stellvertretenden Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Diese Funktion hatte sie mit dreimaliger Wiederwahl bis Mai 2006. In dieser Zeit war sie alternierende Vorsitzende von Vorstand und später Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit. Darüber hinaus war sie über mehrere Jahre auch alternierende Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Rentenversicherung Bund - vormals Verband Deutscher Rentenversicherungsträger. Seit 1985 ist sie Mitglied in der Kammer für Soziale Ordnung der Evangelischen Kirche Deutschland und hat die Gewerkschaften über zwei Amtsperioden in der Synode der Evangelischen Kirche vertreten. Ebenfalls war sie zwei Amtsperioden Mitglied im Senat der Max Plank Gesellschaft sowie Mitglied im Fernsehrat des [[ZDF]].
1990 wurde sie auf dem DGB-Bundeskongress zur stellvertretenden Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes gewählt. Nachdem der bisherige Vorsitzende [[Heinz-Werner Meyer]] 1994 überraschend gestorben war, übernahm Engelen-Kefer kommissarisch die Geschäftsführung. Der DGB-Vorstand sprach sich jedoch gegen sie als zukünftige Vorsitzende aus und nominierte [[Dieter Schulte (Gewerkschafter)|Dieter Schulte]]. In einer von manchen Beobachtern so genannten „Kampfabstimmung“ um ihren bisherigen Posten als stellvertretende Vorsitzende unterlag Engelen-Kefer auf dem DGB-Bundeskongress in Berlin am 23. Mai 2006 [[Ingrid Sehrbrock]], die von den Vorsitzenden der acht Einzelgewerkschaften vorgeschlagen worden war. Für Engelen-Kefer stimmten 161 Delegierte, für Sehrbrock 212. Zuletzt hatte es 1952 eine Kampfabstimmung über den DGB-Vizevorsitz gegeben.


Nachdem der damalige Vorsitzende [[Heinz-Werner Meyer]] kurz vor dem DGB Bundeskongreß 1994 überraschend gestorben war, übernahm Engelen-Kefer kommissarisch den Vorsitz. Der DGB-Bundesvorstand nominierte jedoch [[Dieter Schulte]], Mitglied des Vorstandes der [[IG Metall]], für den Vorsitz des DGB. Nach vier Amtsperioden entschied sich Engelen-Kefer auf dem DGB Bundeskongress 2006 in Berlin zu einer erneuten Kandidatur. Bei der Abstimmung am 23. Mai 2006 unterlag sie [[Ingrid Sehrbrock]] (CDU), die von den Vorsitzenden der acht Einzelgewerkschaften vorgeschlagen worden war. Für Engelen-Kefer stimmten 161 Delegierte, für Frau Ingrid Sehrbrock 212 Delegierte.
Ursula Engelen-Kefer ist mit dem Wirtschaftsjournalisten Klaus C. Engelen verheiratet und hat zwei Söhne.

Auf internationaler Ebene war Ursula Engelen-Kefer in verschiedenen Gremien tätig. Von 1991 bis 2008 vertrat sie den DGB im Verwaltungsrat der Internationalen Arbeitsorganisation(IAO). Darüber hinaus war sie Mitglied im Wirtschafts-und Sozialausschuss der Europäischen Union (1978 bis 1986 und 1990 bis 2006). Sie war Mitglied im Beratenden Ausschuss für den Europäischen Sozialfonds (1974 bis 1980), Mitglied im Exekutivausschuss des Europäischen Gewerkschaftsbundes (1990 bis 2006) sowie Mitglied im Exekutivausschuss des Internationalen Bundes Freier Gewerkschaften (1990 bis 2006).

Ursula Engelen-Kefer hat verschiedene Ehrungen auf nationaler und internationaler Ebene erhalten- insbesondere das Verdienstkreuz 1.Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, überreicht vom damaligen Bundesarbeitsminister [[Norbert Blüm]].

Sie ist mit dem Wirtschaftsjournalisten Klaus C. Engelen verheiratet und hat zwei Söhne.


== Weblinks ==
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Version vom 11. März 2009, 12:10 Uhr

Ursula Engelen-Kefer (* 20. Juni 1943 in Prag) war von 1990 bis 2006 stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB). Zurzeit ist sie Dozentin an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit in Schwerin, hat einen Lehrauftrag an der Freien Universität Berlin und leitet darüber hinaus den Arbeitskreis Sozialversicherung im Sozialverband Deutschland (SoVD). Ursula Engelen-Kefer ist seit 1986 Mitglied im Parteivorstand der SPD und tritt bei der Bundestagswahl am 27.September als Direktkandidatin im Wahlkreis Ingolstadt, Eichstätt & Neuburg-Schrobenhausen an.

Leben

Ursula Engelen-Kefer studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität zu Köln und wurde 1970 mit der Arbeit „Umschulung in einer wachsenden Wirtschaft - dargestellt am Beispiel der USA“ promoviert. Zunächst war sie als freie Journalistin in New York tätig, später als Wissenschaftlerin am Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut des DGB. 1974 wurde sie Referatsleiterin für Internationale Sozialpolitik beim DGB. Von 1980 bis 1984 war sie dort Leiterin der Abteilung Arbeitsmarktpolitik. 1984 rückte sie ins Amt des Vizepräsidenten der Bundesanstalt für Arbeit.

1990 wählte der DGB Bundeskongress Ursula Engelen-Kefer zur Stellvertretenden Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Diese Funktion hatte sie mit dreimaliger Wiederwahl bis Mai 2006. In dieser Zeit war sie alternierende Vorsitzende von Vorstand und später Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit. Darüber hinaus war sie über mehrere Jahre auch alternierende Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Rentenversicherung Bund - vormals Verband Deutscher Rentenversicherungsträger. Seit 1985 ist sie Mitglied in der Kammer für Soziale Ordnung der Evangelischen Kirche Deutschland und hat die Gewerkschaften über zwei Amtsperioden in der Synode der Evangelischen Kirche vertreten. Ebenfalls war sie zwei Amtsperioden Mitglied im Senat der Max Plank Gesellschaft sowie Mitglied im Fernsehrat des ZDF.

Nachdem der damalige Vorsitzende Heinz-Werner Meyer kurz vor dem DGB Bundeskongreß 1994 überraschend gestorben war, übernahm Engelen-Kefer kommissarisch den Vorsitz. Der DGB-Bundesvorstand nominierte jedoch Dieter Schulte, Mitglied des Vorstandes der IG Metall, für den Vorsitz des DGB. Nach vier Amtsperioden entschied sich Engelen-Kefer auf dem DGB Bundeskongress 2006 in Berlin zu einer erneuten Kandidatur. Bei der Abstimmung am 23. Mai 2006 unterlag sie Ingrid Sehrbrock (CDU), die von den Vorsitzenden der acht Einzelgewerkschaften vorgeschlagen worden war. Für Engelen-Kefer stimmten 161 Delegierte, für Frau Ingrid Sehrbrock 212 Delegierte.

Auf internationaler Ebene war Ursula Engelen-Kefer in verschiedenen Gremien tätig. Von 1991 bis 2008 vertrat sie den DGB im Verwaltungsrat der Internationalen Arbeitsorganisation(IAO). Darüber hinaus war sie Mitglied im Wirtschafts-und Sozialausschuss der Europäischen Union (1978 bis 1986 und 1990 bis 2006). Sie war Mitglied im Beratenden Ausschuss für den Europäischen Sozialfonds (1974 bis 1980), Mitglied im Exekutivausschuss des Europäischen Gewerkschaftsbundes (1990 bis 2006) sowie Mitglied im Exekutivausschuss des Internationalen Bundes Freier Gewerkschaften (1990 bis 2006).

Ursula Engelen-Kefer hat verschiedene Ehrungen auf nationaler und internationaler Ebene erhalten- insbesondere das Verdienstkreuz 1.Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, überreicht vom damaligen Bundesarbeitsminister Norbert Blüm.

Sie ist mit dem Wirtschaftsjournalisten Klaus C. Engelen verheiratet und hat zwei Söhne.