Ulrike Wulf-Rheidt

Ulrike Wulf-Rheidt, geborene Ulrike Wulf, (* 21. Dezember 1963 in Freiburg im Breisgau; † 13. Juni 2018 in Athen, Griechenland) war eine deutsche Bauforscherin.

Ulrike Wulf-Rheidt studierte von 1982 bis 1990 Architektur an der Universität Karlsruhe. Anschließend wurde sie wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Baugeschichte der Universität Karlsruhe und arbeitete dort am Teilprojekt A2 Studien zur Geschichte von Baukonstruktion und Bautechnik des Sonderforschungsbereiches 315 der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 1991 wurde sie daselbst wissenschaftliche Angestellte. Zwischen 1992 und 1994 nahm Wulf mehrfach an Ausgrabungen des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) in Pergamon und Aizanoi teil. Zudem wirkte sie in einer wissenschaftlichen Kommission zur Restaurierung der Hagia Sophia mit. Von 1995 bis 2001 war sie als wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Baugeschichte der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus beschäftigt. Sie wurde 1997 in Karlsruhe mit einer Arbeit zum Thema Die hellenistischen und römischen Wohnhäuser von Pergamon – unter besonderer Berücksichtigung der Anlagen zwischen der Mittel- und der Ostgasse der Stadtgrabung in Pergamon promoviert. 2001 wurde Wulf Oberassistentin in Cottbus. 2004 wechselte sie als Leiterin des Architekturreferats zum Deutschen Archäologischen Institut.

Wulf-Rheidt war Ordentliches Mitglied des DAI. Sie beschäftigte sich mit hellenistischer und byzantinischer Siedlungs- und Wohnarchitektur, mit römischer und spätrömischer Palastbaukunst sowie der Methodenentwicklung in der archäologischen Bauforschung. Wulf-Rheidt forschte zu traditionellen Bauweisen in Nordwest-China, zu den Kaiserpalästen in Rom und zur spätantiken Kaiserpalastarchitektur in Serbien.

Ulrike Wulf-Rheidt war mit dem Bauforscher Klaus Rheidt verheiratet. Am 13. Juni 2018 starb sie an den Folgen eines Unfalls auf der Akropolis in Athen. Sie wurde au dem Friedhof der Bergkirche Nimburg bestattet.

Literatur

  • mit Klaus Rheidt: Die Matthias-Kapelle auf der Oberburg bei Kobern (= Materialien zu Bauforschung und Baugeschichte. Bd. 2, ISSN 0940-578X). Institut für Baugeschichte, Karlsruhe 1991.
  • Die hellenistischen und römischen Wohnhäuser von Pergamon. Unter besonderer Berücksichtigung der Anlagen der Mittel- und der Ostgasse (= Altertümer von Pergamon. Band 15: Die Stadtgrabung. Teil 3). de Gruyter, Berlin u. a. 1999, ISBN 3-11-016412-4.
  • mit Adolf Hoffmann: Die Kaiserpaläste auf dem Palatin in Rom. Das Zentrum der römischen Welt und seine Bauten (= Zaberns Bildbände zur Archäologie. Sonderbände zur Antiken Welt). von Zabern, Mainz 2004, ISBN 3-8053-3325-0 (2., leicht veränderte Auflage. ebenda 2006).
  • mit Felix Pirson (Hrsg.): Austausch und Inspiration. Kulturkontakt als Impuls architektonischer Innovation (= Diskussionen zur archäologischen Bauforschung. Bd. 9). Kolloquium vom 28.–30.4.2006 in Berlin anlässlich des 65. Geburtstages von Adolf Hoffmann. von Zabern, Mainz 2008, ISBN 978-3-8053-3925-4.