Tornax

Tornax

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Markenzeichen von Tornax ab 1929
RechtsformG.M.B.H.
Gründung1925
SitzWuppertal

Tornax war ein deutscher Motorrad- und Automobilhersteller mit Sitz in Wuppertal, Schwelmer Straße 100-108.

Gegründet wurde das Unternehmen Weihnachten 1925 von Ernst Wewer und Herrn Schmidtmann in Barmen-Langerfeld. Die Geschäftstätigkeit wurde am 2. Januar 1926 aufgenommen.

Konstrukteur war von Beginn an Otto Karpe.

Werksrennfahrer waren unter anderem Heinz Kürten, Anton Gosse und Karl Hobelmann.

Motorräder

Das erste im April 1926 fertig gestellte Modell I/26 besaß einen 600 cm³ JAP-SV-Motor mit 15 PS.

1927 folgten die Modelle I/27 mit 14 PS 550cm³ JAP-SV-Roadster-Motor, sowie II/27 mit 15 PS 600cm³ JAP-SV-Motor (eigentlich die unveränderte I/26). Beide wurden ebenfalls 1928 unter den Bezeichnungen I/28 und II/28 hergestellt, wobei die II/28 zuletzt 18 PS entwickelte. Hinzu kam das Modell III/28 mit einem 22 PS starken 500cm³ JAP-OHV-Motor.

Moped

Ab 1953 entstand das Moped F P 50/II "Tornax Toxy", mit einem 1,5 PS starken 49ccm ILO-Motor.

Automobile

1934 begann die Firma mit der Herstellung eines kleinen Sportwagens namens Tornax Rex. Der im Jahr 1933 selbstentworfene Wagen mit Zentralrohrrahmen und von Hebmüller eingekleideten Roadsterkarosserie hatte den durch polierte Kanäle leicht frisierten 2-Zylinder-Zweitaktmotor CM700 (700 ccm) vom DKW F4, allerdings mit geänderter Getriebeübersetzung. Als DKW 1936 einen eigenen Sportwagen (DKW Front Luxus Sport) herausbrachte, wurde der Rex wegen Abbruch der Motorenlieferung seitens des DKW-Werkes nach etwa 150 vertraglich zugesicherten Aggregaten eingestellt.[1]

Seitdem lieferte Tornax nur mehr Zeiräder.

Produktion

Im März 1945 wurden große Teile des Werkes durch Bombardierung zerstört, nicht zuletzt wegen der seit 1942 laufenden Fertigung sogenannter "Abwurftrommeln" für den Rommel-Feldzug in Afrika[2]

Im Jahr 1945 wurde die Produktion mit 60 aus dem Krieg zurückgekehrten ehemaligen Mitarbeitern wieder aufgenommen, allerdings stellte man zunächst einfache blecherne Handkarren zum Wiederaufbau sowie Waffeleisen her.

Später im Jahr 1945 erteilte die englische Rheinarmee unter Alan Bruce dann die Genehmigung zur Reparatur armeeeigener Kräder, die dann auch auf eigene Tornax-Kräder ausgedehnt wurde. Hinzu kam die Produktion eines einfachen Kastenseitenwagens für Motorräder, um die Handwerker des Wiederaufbaus mobil zu halten.

1948, nachdem die ILO-Werke in Pinneberg wieder Einbaumotoren lieferten startete dann wieder die eigentliche Motorradproduktion mit dem Vorkriegsmodell K 125.

1955 stellte die Firma ihre Fertigung ein.

Das Ehepaar Wewer und einige Mitarbeiter übernahmen aber weiterhin die Reparatur und Ersatzteilversorgung der bis dahin produzierten Kräder.

Hinzu kamen eine BMW-Motorrad und Isetta Vertretung, sowie der Vertrieb von Rasenmähern[3]


Fußnoten

  1. Originalprospekt / Gespräch mit Erna Wewer, der Gattin von Ernst Wewer
  2. Gespräch mit Erna Wewer im Sommer 1995
  3. Gespräch mit Erna Wewer im Sommer 1995