„Tonhalle Zürich“ – Versionsunterschied

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=== Vorgeschichte ===
=== Vorgeschichte ===
Aus dem reformierten Psalmengesang in der Kirche und der häuslichen Musikpflege entwickelten sich im 17. Jahrhundert mehrere bürgerliche Musikgesellschaften mit Laienorchestern.<ref>Gute Übersicht in: Bernhard Hangartner, David Reissfelder (Hrsg.): ''Musik in Zürich, ein Stadtführer: Menschen, Orte, Institutionen.'' Chronos Verlag, Zürich 2021, ISBN 978-3-0340-1641-4, S. 217–220 betr. Tonhalle, Tonhalle-Gesellschaft, Tonhalle-Orchester.</ref> Sie schlossen sich im Jahr 1812 zusammen unter dem Namen [[Allgemeine Musik-Gesellschaft Zürich]] (AMG).<ref>Claudia Heine: ''Musikgesellschaften.'' In: Bernhard Hangartner, David Reissfelder (Hrsg.): ''Musik in Zürich, ein Stadtführer: Menschen, Orte, Institutionen.'' Chronos Verlag, Zürich 2021, ISBN 978-3-0340-1641-4, S. 150–152.</ref> Damit entstand, unter Beizug von Berufsmusikern, ein Liebhaberorchester von ungefähr 50 Musikern. Für ein halbes Jahrhundert war die AMG die wichtigste Institution für öffentliche Konzerte.<ref>Max Fehr: ''Hans Conrad Ott-Usteri und seine Aufzeichnungen über das zürcherische Musikleben 1834–1866.'' (= ''Neujahrsblatt der Allgemeinen Musik-Gesellschaft in Zürich.'' 115). Orell Füssli, Zürich 1927.</ref> Ihr Orchester lieh sie jeweils für Opernaufführungen dem 1834 gegründeten Aktientheater im Casino aus. Dieser Theatersaal stand, wie der erste Konzertsaal, in den Bauten des ehemaligen Barfüsserklosters zwischen [[Hirschengraben (Zürich)|Hirschengraben]] und Neumarkt. Dieses erste ständige Theater erlebte unter der Direktorin [[Charlotte Birch-Pfeiffer]] (1800–1868) bis 1843 eine Blütezeit. Im Saal fanden auf 100 Bänken etwa 400 Leute Platz.<ref>David Reissfelder: ''Opernhaus.'' In: Bernhard Hangartner, David Reissfelder (Hrsg.): ''Musik in Zürich, ein Stadtführer: Menschen, Orte, Institutionen.'' Chronos Verlag, Zürich 2021, ISBN 978-3-0340-1641-4, S. 159–161.</ref> 1846 endete diese Zusammenarbeit, und die Orchesterfrage beschäftigte die Institutionen weiterhin, und dies auch im 20. Jahrhundert.
Aus dem reformierten Psalmengesang in der Kirche und der häuslichen Musikpflege entwickelten sich im 17. Jahrhundert mehrere bürgerliche Musikgesellschaften mit Laienorchestern.<ref>Gute Übersicht in: Bernhard Hangartner, David Reissfelder (Hrsg.): ''Musik in Zürich, ein Stadtführer: Menschen, Orte, Institutionen.'' Chronos Verlag, Zürich 2021, ISBN 978-3-0340-1641-4, S. 217–220 betr. Tonhalle, Tonhalle-Gesellschaft, Tonhalle-Orchester.</ref> Sie schlossen sich im Jahr 1812 zusammen unter dem Namen [[Allgemeine Musik-Gesellschaft Zürich]] (AMG).<ref>Claudia Heine: ''Musikgesellschaften.'' In: Bernhard Hangartner, David Reissfelder (Hrsg.): ''Musik in Zürich, ein Stadtführer: Menschen, Orte, Institutionen.'' Chronos Verlag, Zürich 2021, ISBN 978-3-0340-1641-4, S. 150–152.</ref> Damit entstand, unter Beizug von Berufsmusikern, ein Liebhaberorchester von ungefähr 50 Musikern. Für ein halbes Jahrhundert war die AMG die wichtigste Institution für öffentliche Konzerte.<ref>Max Fehr: ''Hans Conrad Ott-Usteri und seine Aufzeichnungen über das zürcherische Musikleben 1834–1866.'' (= ''Neujahrsblatt der Allgemeinen Musik-Gesellschaft in Zürich.'' 115). Orell Füssli, Zürich 1927.</ref> Ihr Orchester lieh sie für Opernaufführungen dem 1834 gegründeten Aktientheater im Casino aus. Dieser Theatersaal stand, wie der erste Konzertsaal, in den Bauten des ehemaligen Barfüsserklosters zwischen [[Hirschengraben (Zürich)|Hirschengraben]] und Neumarkt. Dieses erste ständige Theater erlebte unter der Direktorin [[Charlotte Birch-Pfeiffer]] (1800–1868) bis 1843 eine Blütezeit. Im Saal fanden auf 100 Bänken etwa 400 Leute Platz.<ref>David Reissfelder: ''Opernhaus.'' In: Bernhard Hangartner, David Reissfelder (Hrsg.): ''Musik in Zürich, ein Stadtführer: Menschen, Orte, Institutionen.'' Chronos Verlag, Zürich 2021, ISBN 978-3-0340-1641-4, S. 159–161.</ref> 1846 endete diese Zusammenarbeit, und die Orchesterfrage beschäftigte die Institutionen weiterhin, und dies auch im 20. Jahrhundert.


Von 1850 an wirkte [[Richard Wagner]] als Publikumsmagnet, doch blieben die engen Verhältnisse bestehen, worauf er sich 1855 aus dem Konzertleben Zürichs zurückzog. Aber in der Stadt war der Wunsch nach einem stehenden Orchester für Theater und Konzerte sowie nach einem grossen Konzertsaal geweckt.
Von 1850 an wirkte [[Richard Wagner]] als Publikumsmagnet, doch blieben die engen Verhältnisse bestehen, worauf er sich 1855 aus dem Konzertleben Zürichs zurückzog. Aber in der Stadt war der Wunsch nach einem stehenden Orchester für Theater und Konzerte sowie nach einem grossen Konzertsaal geweckt.
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1868 bildete sich die Tonhalle-Gesellschaft, welche den 1862 gegründeten Orchesterverein von etwa 30 Instrumentalisten, meist Liebhabern, übernahm, der nun zum [[Tonhalle-Orchester Zürich|Tonhalle-Orchester]] wurde. Von der Stadt mietete die Tonhalle-Gesellschaft das Gebäude. Die Chöre waren treibende Kräfte, so der 1841 als Männerchor gegründete Sängerverein Harmonie Zürich, und der 1863 gegründete [[Gemischter Chor Zürich|Gemischte Chor Zürich]], der von [[Friedrich Hegar]] geleitet wurde. Hegar wurde im Tonhalle-Orchester erster Geiger, dann Kapellmeister und hat während fast vier Jahrzehnten als Dirigent, auch als Komponist und Direktor des Konservatoriums, das Musikleben Zürichs geprägt.<ref>Dominique Ehrenbaum: ''Friedrich Hegar.'' In: Bernhard Hangartner, David Reissfelder (Hrsg.): ''Musik in Zürich, ein Stadtführer: Menschen, Orte, Institutionen.'' Chronos Verlag, Zürich 2021, ISBN 978-3-0340-1641-4, bes. S. 80–81.</ref>
1868 bildete sich die Tonhalle-Gesellschaft, welche den 1862 gegründeten Orchesterverein von etwa 30 Instrumentalisten, meist Liebhabern, übernahm, der nun zum [[Tonhalle-Orchester Zürich|Tonhalle-Orchester]] wurde. Von der Stadt mietete die Tonhalle-Gesellschaft das Gebäude. Die Chöre waren treibende Kräfte, so der 1841 als Männerchor gegründete Sängerverein Harmonie Zürich, und der 1863 gegründete [[Gemischter Chor Zürich|Gemischte Chor Zürich]], der von [[Friedrich Hegar]] geleitet wurde. Hegar wurde im Tonhalle-Orchester erster Geiger, dann Kapellmeister und hat während fast vier Jahrzehnten als Dirigent, auch als Komponist und Direktor des Konservatoriums, das Musikleben Zürichs geprägt.<ref>Dominique Ehrenbaum: ''Friedrich Hegar.'' In: Bernhard Hangartner, David Reissfelder (Hrsg.): ''Musik in Zürich, ein Stadtführer: Menschen, Orte, Institutionen.'' Chronos Verlag, Zürich 2021, ISBN 978-3-0340-1641-4, bes. S. 80–81.</ref>


Eine Orgel, 1872 durch die Firma [[Orgelbau Kuhn]] in Männedorf in den Saal eingebaut (siehe unten), wurde finanziert von [[Mäzen]]en und durch Benefizkonzerte der Chöre, besonders des Gemischten Chores Zürich und des Männerchores Harmonie. Sie erklang zum ersten Mal bei zwei Aufführungen der [[Matthäus-Passion (J. S. Bach)|Matthäus-Passion]] von Johann Sebastian Bach, je vor 2300 Zuhörern, unter Mitwirkung der Chöre.<ref>Adolf Steiner: ''Aus dem zürcherischen Konzertleben der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts, 1. Teil, 1855–1877.'' (= ''Neujahrsblatt der Allgemeinen Musik-Gesellschaft in Zürich.'' 92). Orell Füssli, Zürich 1903, bes. S. 9–11.</ref>
Eine Orgel, 1872 durch die Firma [[Orgelbau Kuhn]] in Männedorf in den Saal eingebaut (siehe unten), wurde von [[Mäzen]]en und durch Benefizkonzerte der Chöre, besonders des Gemischten Chores Zürich und des Männerchores Harmonie, finanziert. Sie erklang zum ersten Mal bei zwei Aufführungen der [[Matthäus-Passion (J. S. Bach)|Matthäus-Passion]] von Johann Sebastian Bach, je vor 2300 Zuhörern, unter Mitwirkung der Chöre.<ref>Adolf Steiner: ''Aus dem zürcherischen Konzertleben der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts, 1. Teil, 1855–1877.'' (= ''Neujahrsblatt der Allgemeinen Musik-Gesellschaft in Zürich.'' 92). Orell Füssli, Zürich 1903, bes. S. 9–11.</ref>


Die Abonnementskonzerte der Allgemeinen Musikgesellschaft fanden nun im Kornhaus am See statt, auf Rechnung der Tonhalle-Gesellschaft. Auch Kammermusik wurde angeboten. Hier kamen in Zürich die grossen Oratorien zu Gehör: 1868 das [[Ein deutsches Requiem|deutsche Requiem]] von [[Johannes Brahms]], 1869 das Oratorium «[[Samson (Händel)|Samson]]» von [[Georg Friedrich Händel]] sowie «[[Paulus (Mendelssohn)|Paulus]]» von [[Felix Mendelssohn Bartholdy]] und 1870 die [[Missa solemnis (Beethoven)|Missa solemnis]] von [[Ludwig van Beethoven]]. 1881 dirigierte Johannes Brahms selber einige seiner Werke, darunter als Uraufführung seine «[[Nänie#Brahms’ Nänie|Nänie]]». Im folgenden Jahr tagte die 19. Tonkünstlerversammlung des [[Allgemeiner Deutscher Musikverein|Allgemeinen Deutschen Musikvereins]] hier, mit Konzerten von Werken unter anderem von [[Franz Liszt]]. Während der [[Schweizerische Landesausstellung 1883|Schweizerischen Landesausstellung 1883]] gastierte hier das Orchester des [[Teatro alla Scala]] Mailand, wie auch überhaupt das Konzertleben international wurde. Als Werk von einheimischen Komponisten ragt Friedrich Hegars Oratorium «Manasse» heraus, in der Fassung für Gemischten Chor uraufgeführt 1888, das in der Folge bis zum Weltkrieg im deutschen Sprachbereich das meist aufgeführte Oratorium wurde.
Die Abonnementskonzerte der Allgemeinen Musikgesellschaft fanden nun im Kornhaus am See statt, auf Rechnung der Tonhalle-Gesellschaft. Auch Kammermusik wurde angeboten. Hier kamen in Zürich die grossen Oratorien zu Gehör: 1868 das [[Ein deutsches Requiem|deutsche Requiem]] von [[Johannes Brahms]], 1869 das Oratorium «[[Samson (Händel)|Samson]]» von [[Georg Friedrich Händel]] sowie «[[Paulus (Mendelssohn)|Paulus]]» von [[Felix Mendelssohn Bartholdy]] und 1870 die [[Missa solemnis (Beethoven)|Missa solemnis]] von [[Ludwig van Beethoven]]. 1881 dirigierte Johannes Brahms selber einige seiner Werke, darunter als Uraufführung seine «[[Nänie#Brahms’ Nänie|Nänie]]». Im folgenden Jahr tagte die 19. Tonkünstlerversammlung des [[Allgemeiner Deutscher Musikverein|Allgemeinen Deutschen Musikvereins]] hier, mit Konzerten von Werken unter anderem von [[Franz Liszt]]. Während der [[Schweizerische Landesausstellung 1883|Schweizerischen Landesausstellung 1883]] gastierte hier das Orchester des [[Teatro alla Scala]] Mailand, wie auch überhaupt das Konzertleben international wurde. Als Werk von einheimischen Komponisten ragt Friedrich Hegars Oratorium «Manasse» heraus, in der Fassung für Gemischten Chor uraufgeführt 1888, das in der Folge bis zum Weltkrieg im deutschen Sprachbereich das meist aufgeführte Oratorium wurde.
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Von 1924 an hörte man neben dem Aufkommen neuer Musik auch Werke einheimischer Komponisten wie [[Hermann Suter]] mit seinem Oratorium «Le laudi di San Francesco» (1925/1926) und [[Arthur Honegger]]s «König David».<ref>Andres Briner: ''Von Johannes Brahms zu Arnold Schönberg: die «Novitäten» in der Neuen Tonhalle von 1895 an.'' (= ''Neujahrsblatt der Allgemeinen Musik-Gesellschaft in Zürich.'' 179). Verlag Hug & Co., Zürich 1995, ISBN 3-906415-07-4.</ref> 1927 wurde die Orgel durch die Firma Kuhn auf 71 Register erweitert, beraten durch [[Marcel Dupré]], wiederum mit finanzieller Beteiligung der Chöre. Andreae brachte neben den Abonnements- und Sinfoniekonzerten auch Jugend- und Volkskonzerte zu Gehör, und auch der Kleine Saal und der Kammermusiksaal wurden stark benützt: 1928/1929 zählte man neben den hauseigenen Veranstaltungen zusätzlich 130 Vermietungen der Säle.<ref>Ernst Isler: ''Das zürcherische Konzertleben seit der Eröffnung der neuen Tonhalle 1895, 2. Teil: 1878–1895.'' (= ''Neujahrsblatt der Allgemeinen Musik-Gesellschaft in Zürich.'' 124). Hug & Co, Zürich 1935, S. 62–66.</ref> [[Datei:Tonhalle Zürich, grosser Saal, renoviert 2021, mit neuer Orgel.jpg|mini|Tonhalle Zürich, grosser Saal von 1895, renoviert 2021, mit neuer Orgel]]
Von 1924 an hörte man neben dem Aufkommen neuer Musik auch Werke einheimischer Komponisten wie [[Hermann Suter]] mit seinem Oratorium «Le laudi di San Francesco» (1925/1926) und [[Arthur Honegger]]s «König David».<ref>Andres Briner: ''Von Johannes Brahms zu Arnold Schönberg: die «Novitäten» in der Neuen Tonhalle von 1895 an.'' (= ''Neujahrsblatt der Allgemeinen Musik-Gesellschaft in Zürich.'' 179). Verlag Hug & Co., Zürich 1995, ISBN 3-906415-07-4.</ref> 1927 wurde die Orgel durch die Firma Kuhn auf 71 Register erweitert, beraten durch [[Marcel Dupré]], wiederum mit finanzieller Beteiligung der Chöre. Andreae brachte neben den Abonnements- und Sinfoniekonzerten auch Jugend- und Volkskonzerte zu Gehör, und auch der Kleine Saal und der Kammermusiksaal wurden stark benützt: 1928/1929 zählte man neben den hauseigenen Veranstaltungen zusätzlich 130 Vermietungen der Säle.<ref>Ernst Isler: ''Das zürcherische Konzertleben seit der Eröffnung der neuen Tonhalle 1895, 2. Teil: 1878–1895.'' (= ''Neujahrsblatt der Allgemeinen Musik-Gesellschaft in Zürich.'' 124). Hug & Co, Zürich 1935, S. 62–66.</ref> [[Datei:Tonhalle Zürich, grosser Saal, renoviert 2021, mit neuer Orgel.jpg|mini|Tonhalle Zürich, grosser Saal von 1895, renoviert 2021, mit neuer Orgel]]


In den Dreissigerjahren diente der Saal auch für Führergeburtstage und andere Feiern der Nationalsozialisten.<ref>Alfred Cattani: ''Die Tonhalle als Tribüne der Politik: willommene und weniger willkommene Gäste.'' In: René Karlen, Andreas Honegger, Marianne Zelger-Vogt (Hrsg.): ''«Ein Saal, in dem es herrlich klingt», hundert Jahre Tonhalle Zürich.'' Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1995, ISBN 3-85823-568-7, bes. S. 180–184, ill.</ref> Seit 1933 hatte der deutsche Nationalsozialismus auch auf das Musikleben der Schweiz gewirkt.<ref>Zum folgenden vgl. den gut gegliederten Bericht in der Publikation zum 100. Jubiläum der Erbauung der Tonhalle von René Karlen: ''Geschichte des Konzertlebens in der Tonhalle.'' In: René Karlen, Andreas Honegger, Marianne Zelger-Vogt (Hrsg.): ''«Ein Saal, in dem es herrlich klingt», hundert Jahre Tonhalle Zürich.'' Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1995, ISBN 3-85823-568-7, bes. S. 50–146.</ref> Für jüdische Musiker blieb nun die Schweiz ein Ort für Engagements. So wirkte der berühmte Bassist [[Hermann Schey]] als «Christus» in Bachs Matthäus-Passion des Gemischten Chores Zürich 1933, und der Geiger [[Adolf Busch]] feierte 1934 hier sein 25-Jahr-Jubiläum als Solist und trat kurz vor Kriegsausbruch und vor seiner Emigration in die USA zum hundertsten Mal in der Tonhalle auf. Eine weitere Folge der Kriegszeit war, dass bei der Programmierung der Konzerte einheimische Musiker und Komponisten vermehrt berücksichtigt wurden, auch die Aufführung zeitgenössischer Musik. Als «wunderbares Zusammentreffen» gepriesen wurde das Konzert des Frühjahrszyklus der Tonhalle-Gesellschaft, zu dem Volkmar Andreae die 9. Sinfonie Ludwig van Beethovens auf den 8. Mai 1945 angesetzt hatte, so dass die «Ode an die Freude» auf den Tag des Waffenstillstandes des 2. Weltkrieges fiel. Auch [[Erich Schmid (Komponist)|Erich Schmid]] als Nachfolger förderte die neue Musik. Nationale und internationale Musikfeste folgten sich, und auch in Gastspielen traten berühmte Dirigenten, Solisten und Orchester auf. Das [[Tonhalle-Orchester Zürich|Tonhalle-Orchester]] war zwar seit 1902 ein grosses Orchester, aber die Aufteilung der Dienste für die Konzerte und für das [[Opernhaus Zürich]] war kompliziert und bot manche Reibungsflächen, trotz oft Dutzenden von Zuzügern. 1984/1985 gelang die Trennung, und es bildete sich eine Konzert- und eine Opernformation (diese 2012 umbenannt in [[Philharmonia Zürich]]), was sich seither durch die erhöhte Homogenität in künstlerischer Hinsicht bewährt hat.<ref>René Karlen: ''Geschichte des Konzertlebens in der Tonhalle.'' In: René Karlen, Andreas Honegger, Marianne Zelger-Vogt (Hrsg.): ''«Ein Saal, in dem es herrlich klingt», hundert Jahre Tonhalle Zürich.'' Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1995, ISBN 3-85823-568-7, bes. S. 126.</ref>
In den Dreissigerjahren diente der Saal auch für Führergeburtstage und andere Feiern der Nationalsozialisten.<ref>Alfred Cattani: ''Die Tonhalle als Tribüne der Politik: willommene und weniger willkommene Gäste.'' In: René Karlen, Andreas Honegger, Marianne Zelger-Vogt (Hrsg.): ''«Ein Saal, in dem es herrlich klingt», hundert Jahre Tonhalle Zürich.'' Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1995, ISBN 3-85823-568-7, bes. S. 180–184, ill.</ref> Seit 1933 hatte der deutsche Nationalsozialismus auch auf das Musikleben der Schweiz gewirkt.<ref>Zum folgenden vgl. den gut gegliederten Bericht in der Publikation zum 100. Jubiläum der Erbauung der Tonhalle von René Karlen: ''Geschichte des Konzertlebens in der Tonhalle.'' In: René Karlen, Andreas Honegger, Marianne Zelger-Vogt (Hrsg.): ''«Ein Saal, in dem es herrlich klingt», hundert Jahre Tonhalle Zürich.'' Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1995, ISBN 3-85823-568-7, bes. S. 50–146.</ref> Für jüdische Musiker blieb nun die Schweiz ein Ort für Engagements. So wirkte der berühmte Bassist [[Hermann Schey]] als «Christus» in Bachs Matthäus-Passion des Gemischten Chores Zürich 1933, und der Geiger [[Adolf Busch]] feierte 1934 hier sein 25-Jahr-Jubiläum als Solist und trat kurz vor Kriegsausbruch und vor seiner Emigration in die USA zum hundertsten Mal in der Tonhalle auf. Eine weitere Folge der Kriegszeit war, dass bei der Programmierung der Konzerte einheimische Musiker und Komponisten vermehrt berücksichtigt wurden, auch die Aufführung zeitgenössischer Musik. Als «wunderbares Zusammentreffen» gepriesen wurde das Konzert des Frühjahrszyklus der Tonhalle-Gesellschaft, zu dem Volkmar Andreae die 9. Sinfonie Ludwig van Beethovens auf den 8. Mai 1945 angesetzt hatte, so dass die «Ode an die Freude» auf den Tag des Waffenstillstandes des 2. Weltkrieges fiel. Auch [[Erich Schmid (Komponist)|Erich Schmid]] als Nachfolger förderte die neue Musik. Nationale und internationale Musikfeste folgten, und auch in Gastspielen traten berühmte Dirigenten, Solisten und Orchester auf. Das [[Tonhalle-Orchester Zürich|Tonhalle-Orchester]] war zwar seit 1902 ein grosses Orchester, aber die Aufteilung der Dienste für die Konzerte und für das [[Opernhaus Zürich]] war kompliziert und bot manche Reibungsflächen, trotz oft Dutzenden von Zuzügern. 1984/1985 gelang die Trennung, und es bildete sich eine Konzert- und eine Opernformation (diese 2012 umbenannt in [[Philharmonia Zürich]]), was sich seither durch die erhöhte Homogenität in künstlerischer Hinsicht bewährt hat.<ref>René Karlen: ''Geschichte des Konzertlebens in der Tonhalle.'' In: René Karlen, Andreas Honegger, Marianne Zelger-Vogt (Hrsg.): ''«Ein Saal, in dem es herrlich klingt», hundert Jahre Tonhalle Zürich.'' Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1995, ISBN 3-85823-568-7, bes. S. 126.</ref>


== Orgel ==
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=== Neue Kuhn-Orgel (2021) ===
=== Neue Kuhn-Orgel (2021) ===
[[Datei:Tonhalle Zürich, neue Orgel 2021 der Firma Orgelbau Kuhn AG Männedorf.jpg|mini|Tonhalle Zürich, neue Orgel 2021 der Firma Orgelbau Kuhn AG Männedorf]]2017 wurde der Bau einer neuen Orgel ausgeschrieben, und die Firma [[Orgelbau Kuhn]] bekam den Auftrag. Ein kompakter Bau ermöglichte die Rückversetzung in die Klangmuschel des Saales, so dass das Podium für das Orchester vergrössert wurde.<ref>Michael Meyer: ''Zur Orgel und ihrer Entstehung.'' In: ''Die Orgel in der Tonhalle Zürich: Klang, Raum, Geschichte, Festschrift zur Einweihung der neuen Kuhn-Orgel.'' hrsg. von Lion Gallusser und Michael Meyer; Tonhalle-Gesellschaft Zürich und Orgelbau Kuhn, Zürich 2021, S. 12–27, bes. S. 14.</ref> Die Orgel wurde im Sommer 2021 eingeweiht. Hauptsächliche Spenderin war die «Genossenschaft und Stiftung Baugarten Zürich».
[[Datei:Tonhalle Zürich, neue Orgel 2021 der Firma Orgelbau Kuhn AG Männedorf.jpg|mini|Tonhalle Zürich, neue Orgel 2021, Orgelbau Kuhn AG Männedorf]]
2017 wurde der Bau einer neuen Orgel ausgeschrieben, und die Firma [[Orgelbau Kuhn]] bekam den Auftrag. Ein kompakter Bau ermöglichte die Rückversetzung in die Klangmuschel des Saales, so dass das Podium für das Orchester vergrössert wurde.<ref>Michael Meyer: ''Zur Orgel und ihrer Entstehung.'' In: ''Die Orgel in der Tonhalle Zürich: Klang, Raum, Geschichte, Festschrift zur Einweihung der neuen Kuhn-Orgel.'' hrsg. von Lion Gallusser und Michael Meyer; Tonhalle-Gesellschaft Zürich und Orgelbau Kuhn, Zürich 2021, S. 12–27, bes. S. 14.</ref> Die Orgel wurde im Sommer 2021 eingeweiht. Hauptsächliche Spenderin war die «Genossenschaft und Stiftung Baugarten Zürich».


Die Orgel ist sowohl für solistisches Spiel, als auch für begleitendes Spiel mit Orchester, Solisten und Chören geeignet. Das Instrument enthält neben dem Hauptwerk ein deutsch-romantisch disponiertes Orchesterwerk und ein französisch disponiertes Récit, beide jeweils in Schwellkästen untergebracht. Hinter dem Hauptwerk wurde ein Solowerk mit Hochdruckregistern platziert, welches als ''floating division'' an alle Werke gekoppelt werden kann. Neben dem Pedalwerk ist aus dem II. Manual (Orchesterwerk) ein Orchesterpedal mittels Transmissionen registrierbar.
Die Orgel ist sowohl für solistisches Spiel, als auch für begleitendes Spiel mit Orchester, Solisten und Chören geeignet. Das Instrument enthält neben dem Hauptwerk ein deutsch-romantisch disponiertes Orchesterwerk und ein französisch disponiertes Récit, beide jeweils in Schwellkästen untergebracht. Hinter dem Hauptwerk wurde ein Solowerk mit Hochdruckregistern platziert, welches als ''floating division'' an alle Werke gekoppelt werden kann. Neben dem Pedalwerk ist aus dem II. Manual (Orchesterwerk) ein Orchesterpedal mittels Transmissionen registrierbar.
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[[Kategorie:Erbaut in den 1890er Jahren|Zurich, Tonhalle]]
[[Kategorie:Bauwerk in Zürich]]
[[Kategorie:Bauwerk in Zürich]]
[[Kategorie:Konzerthaus in der Schweiz]]

Version vom 26. September 2022, 21:49 Uhr

Die Tonhalle ist seit 1895 Zürichs Konzerthaus, Heimstätte des 1868 gegründeten Tonhalle-Orchesters Zürich. Beim Neubau des Kongresshauses Zürich 1936 wurden die seit 1895 bestehenden Tonhalle-Konzertsäle in den neuen Gebäudekomplex integriert. Der Saal der Grossen Tonhalle mit seiner berühmten Akustik bietet 1430 Plätze (816 im Parkett, 614 auf Galerie und Balkon), die Kleine Tonhalle bietet 609 Plätze (Parkett und Balkon). Beim Umbau des Kongresshauses 2017 bis 2019 wurden die Konzertsäle der Tonhalle renoviert und ihre Farbigkeit und Ornamentik der Gründerzeit wiederhergestellt.[1]

Die 1868 gegründete Tonhalle-Gesellschaft Zürich übernahm den 1862 gegründeten Orchesterverein als Tonhalle-Orchester Zürich und organisiert pro Saison mehr als 150 Konzerte (Stand 2022). Die Tonhalle-Gesellschaft Zürich wird als Trägerschaft subventioniert von der Stadt Zürich und ist seit 2020 eine Aktiengesellschaft. Der ehrenamtliche Verwaltungsrat besteht aus 11 Mitgliedern, davon vier Vertretungen der öffentlichen Hand und zwei Vertretungen des Personals.

Tonhalle Zürich, renoviert 2017–2021

Geschichte

Vorgeschichte

Aus dem reformierten Psalmengesang in der Kirche und der häuslichen Musikpflege entwickelten sich im 17. Jahrhundert mehrere bürgerliche Musikgesellschaften mit Laienorchestern.[2] Sie schlossen sich im Jahr 1812 zusammen unter dem Namen Allgemeine Musik-Gesellschaft Zürich (AMG).[3] Damit entstand, unter Beizug von Berufsmusikern, ein Liebhaberorchester von ungefähr 50 Musikern. Für ein halbes Jahrhundert war die AMG die wichtigste Institution für öffentliche Konzerte.[4] Ihr Orchester lieh sie für Opernaufführungen dem 1834 gegründeten Aktientheater im Casino aus. Dieser Theatersaal stand, wie der erste Konzertsaal, in den Bauten des ehemaligen Barfüsserklosters zwischen Hirschengraben und Neumarkt. Dieses erste ständige Theater erlebte unter der Direktorin Charlotte Birch-Pfeiffer (1800–1868) bis 1843 eine Blütezeit. Im Saal fanden auf 100 Bänken etwa 400 Leute Platz.[5] 1846 endete diese Zusammenarbeit, und die Orchesterfrage beschäftigte die Institutionen weiterhin, und dies auch im 20. Jahrhundert.

Von 1850 an wirkte Richard Wagner als Publikumsmagnet, doch blieben die engen Verhältnisse bestehen, worauf er sich 1855 aus dem Konzertleben Zürichs zurückzog. Aber in der Stadt war der Wunsch nach einem stehenden Orchester für Theater und Konzerte sowie nach einem grossen Konzertsaal geweckt.

Die «alte Tonhalle»

1867 wurde das Kornhaus am See, auf dem heutigen Sechseläuten-Platz, für das Fest der Schweizerischen Musikgesellschaft zur Festhalle umgebaut. Sie fasste ein Publikum bis zu 3600 Personen, und das Podium bot Platz für ein Orchester von 100 Mann und über 500 Sängern. Es war die grosse Zeit der Liedertafeln, der Männerchöre und der patriotischen Feiern. Dann entstand hier ein Konzertsaal mit 1400 Sitzplätzen, samt einem Restaurant mit Palmengarten. Die Halle diente dem Konzertleben, trotz akustischen Mängeln, für fast 30 Jahre. 1890 wurde nebenan ein neues Stadttheater gebaut, das heutige Opernhaus Zürich.

Die Gründung der Tonhalle-Gesellschaft

1868 bildete sich die Tonhalle-Gesellschaft, welche den 1862 gegründeten Orchesterverein von etwa 30 Instrumentalisten, meist Liebhabern, übernahm, der nun zum Tonhalle-Orchester wurde. Von der Stadt mietete die Tonhalle-Gesellschaft das Gebäude. Die Chöre waren treibende Kräfte, so der 1841 als Männerchor gegründete Sängerverein Harmonie Zürich, und der 1863 gegründete Gemischte Chor Zürich, der von Friedrich Hegar geleitet wurde. Hegar wurde im Tonhalle-Orchester erster Geiger, dann Kapellmeister und hat während fast vier Jahrzehnten als Dirigent, auch als Komponist und Direktor des Konservatoriums, das Musikleben Zürichs geprägt.[6]

Eine Orgel, 1872 durch die Firma Orgelbau Kuhn in Männedorf in den Saal eingebaut (siehe unten), wurde von Mäzenen und durch Benefizkonzerte der Chöre, besonders des Gemischten Chores Zürich und des Männerchores Harmonie, finanziert. Sie erklang zum ersten Mal bei zwei Aufführungen der Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach, je vor 2300 Zuhörern, unter Mitwirkung der Chöre.[7]

Die Abonnementskonzerte der Allgemeinen Musikgesellschaft fanden nun im Kornhaus am See statt, auf Rechnung der Tonhalle-Gesellschaft. Auch Kammermusik wurde angeboten. Hier kamen in Zürich die grossen Oratorien zu Gehör: 1868 das deutsche Requiem von Johannes Brahms, 1869 das Oratorium «Samson» von Georg Friedrich Händel sowie «Paulus» von Felix Mendelssohn Bartholdy und 1870 die Missa solemnis von Ludwig van Beethoven. 1881 dirigierte Johannes Brahms selber einige seiner Werke, darunter als Uraufführung seine «Nänie». Im folgenden Jahr tagte die 19. Tonkünstlerversammlung des Allgemeinen Deutschen Musikvereins hier, mit Konzerten von Werken unter anderem von Franz Liszt. Während der Schweizerischen Landesausstellung 1883 gastierte hier das Orchester des Teatro alla Scala Mailand, wie auch überhaupt das Konzertleben international wurde. Als Werk von einheimischen Komponisten ragt Friedrich Hegars Oratorium «Manasse» heraus, in der Fassung für Gemischten Chor uraufgeführt 1888, das in der Folge bis zum Weltkrieg im deutschen Sprachbereich das meist aufgeführte Oratorium wurde.

Die neue Tonhalle

Die neue Tonhalle, 1900

Das aufstrebende Musikleben verlangte nach einem Konzerthaus mit einer besseren Akustik, als die ehemalige Lagerhalle der alten Tonhalle bieten konnte. Die Stadt hatte sich durch Eingemeindungen vergrössert und baute seit 1882 am Seeufer auf Initiative des Stadtingenieurs Arnold Bürkli neue Uferpromenaden. Am Alpenquai, heute General-Guisan-Quai, wurde nach Plänen der Architekten Fellner & Helmer aus Wien ein neues Konzerthaus im Trocadéro-Stil errichtet, mit grossem und kleinem Konzertsaal, einem Rundbau als Pavillon für Promenadenkonzerte, sowie einem Restaurant, und 1895 eingeweiht. Aus der alten Tonhalle wurde die Orgel hier in den heute noch bestehenden grossen Konzertsaal eingebaut. Zwar wurden die Nebengebäude im Jahr 1937 abgebrochen, um einem Kongresshaus Zürich im Stil des Neuen Bauens Platz zu machen, aber die hervorragenden Konzertsäle der Tonhalle blieben zum Glück erhalten.[8] In rascher Folge konzertierten jetzt hier auch auswärtige und ausländische Orchester.[9] Der grosse Saal mit seiner berühmten Akustik zählt heute zu den besten Sälen der Welt.[10]

Tonhalle Zürich mit Orchester

1906 wurde Volkmar Andreae (1879–1962) Hegars Nachfolger und leitete seinerseits das Tonhalle-Orchester während 40 Jahren. Aufbauend auf Hegars Orchesterarbeit machte er das Tonhalle-Orchester zu einem Klangkörper von internationaler Bedeutung.[11] Schwierig wurde die Zeit des Weltkriegs und der nachfolgenden Grippe-Epidemie: 1918 musste der Pavillon der Tonhalle als Militärspital für todkranke Soldaten dienen.[12]

Von 1924 an hörte man neben dem Aufkommen neuer Musik auch Werke einheimischer Komponisten wie Hermann Suter mit seinem Oratorium «Le laudi di San Francesco» (1925/1926) und Arthur Honeggers «König David».[13] 1927 wurde die Orgel durch die Firma Kuhn auf 71 Register erweitert, beraten durch Marcel Dupré, wiederum mit finanzieller Beteiligung der Chöre. Andreae brachte neben den Abonnements- und Sinfoniekonzerten auch Jugend- und Volkskonzerte zu Gehör, und auch der Kleine Saal und der Kammermusiksaal wurden stark benützt: 1928/1929 zählte man neben den hauseigenen Veranstaltungen zusätzlich 130 Vermietungen der Säle.[14]

Tonhalle Zürich, grosser Saal von 1895, renoviert 2021, mit neuer Orgel

In den Dreissigerjahren diente der Saal auch für Führergeburtstage und andere Feiern der Nationalsozialisten.[15] Seit 1933 hatte der deutsche Nationalsozialismus auch auf das Musikleben der Schweiz gewirkt.[16] Für jüdische Musiker blieb nun die Schweiz ein Ort für Engagements. So wirkte der berühmte Bassist Hermann Schey als «Christus» in Bachs Matthäus-Passion des Gemischten Chores Zürich 1933, und der Geiger Adolf Busch feierte 1934 hier sein 25-Jahr-Jubiläum als Solist und trat kurz vor Kriegsausbruch und vor seiner Emigration in die USA zum hundertsten Mal in der Tonhalle auf. Eine weitere Folge der Kriegszeit war, dass bei der Programmierung der Konzerte einheimische Musiker und Komponisten vermehrt berücksichtigt wurden, auch die Aufführung zeitgenössischer Musik. Als «wunderbares Zusammentreffen» gepriesen wurde das Konzert des Frühjahrszyklus der Tonhalle-Gesellschaft, zu dem Volkmar Andreae die 9. Sinfonie Ludwig van Beethovens auf den 8. Mai 1945 angesetzt hatte, so dass die «Ode an die Freude» auf den Tag des Waffenstillstandes des 2. Weltkrieges fiel. Auch Erich Schmid als Nachfolger förderte die neue Musik. Nationale und internationale Musikfeste folgten, und auch in Gastspielen traten berühmte Dirigenten, Solisten und Orchester auf. Das Tonhalle-Orchester war zwar seit 1902 ein grosses Orchester, aber die Aufteilung der Dienste für die Konzerte und für das Opernhaus Zürich war kompliziert und bot manche Reibungsflächen, trotz oft Dutzenden von Zuzügern. 1984/1985 gelang die Trennung, und es bildete sich eine Konzert- und eine Opernformation (diese 2012 umbenannt in Philharmonia Zürich), was sich seither durch die erhöhte Homogenität in künstlerischer Hinsicht bewährt hat.[17]

Orgel

Erste Kuhn-Orgel

Die erste Orgel wurde 1872 für das Kornhaus am See, später «alte Tonhalle» genannt, erstellt. Erbauer war Johann Nepomuk Kuhn (1827–1888), Firmengründer der Firma Orgelbau Kuhn. Die Orgel verfügte über 33 Register. Treibende Kraft waren die Chöre, die auch mit Spenden und Benefizkonzerten für die Finanzierung sorgten.[18] 1895 wurde die Orgel in die neue Tonhalle eingebaut, 1927 mit einem zweiten Schwellwerk auf 71 Register erweitert, 1939 mit technischen Neuerungen versehen. 1995 wurde die Orgel ausgebaut und in der reformierten Kirche Neumünster (Zürich) eingebaut und ist heute als sogenannte «alte Tonhalle-Orgel» ein geschätztes Instrument.[19]

Kleuker/Steinmeyer-Orgel (1988–2017)

1987/1988 finanzierte ein privater Gönner den Neubau einer Orgel durch die Orgelbauer Kleuker und Steinmeyer auf Grund eines Konzeptes des Pariser Virtuosen Jean Guillou. Das Schleifladen-Instrument hat 67 Register auf vier Manualwerken und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.[20][21] Als die Renovation der Tonhalle-Säle 2017 bevorstand, verzichtete man auf die Orgel und gab sie ab an die Kathedrale von Koper in Slowenien.[22]

Neue Kuhn-Orgel (2021)

Tonhalle Zürich, neue Orgel 2021, Orgelbau Kuhn AG Männedorf

2017 wurde der Bau einer neuen Orgel ausgeschrieben, und die Firma Orgelbau Kuhn bekam den Auftrag. Ein kompakter Bau ermöglichte die Rückversetzung in die Klangmuschel des Saales, so dass das Podium für das Orchester vergrössert wurde.[23] Die Orgel wurde im Sommer 2021 eingeweiht. Hauptsächliche Spenderin war die «Genossenschaft und Stiftung Baugarten Zürich».

Die Orgel ist sowohl für solistisches Spiel, als auch für begleitendes Spiel mit Orchester, Solisten und Chören geeignet. Das Instrument enthält neben dem Hauptwerk ein deutsch-romantisch disponiertes Orchesterwerk und ein französisch disponiertes Récit, beide jeweils in Schwellkästen untergebracht. Hinter dem Hauptwerk wurde ein Solowerk mit Hochdruckregistern platziert, welches als floating division an alle Werke gekoppelt werden kann. Neben dem Pedalwerk ist aus dem II. Manual (Orchesterwerk) ein Orchesterpedal mittels Transmissionen registrierbar.

Das Instrument hat 67 klingende Register, vier Verlängerungen, sieben Transmissionen (Orchesterpedal) und zwei Effektregister auf vier Manualwerken und Pedal.[24] Eine Besonderheit ist das Register «Flauto turicensis» (Nr. 55; dt. «Zürcherflöte») sein, dessen Pfeifen ein umlaufendes (360°) Labium haben.[25]

I Hauptwerk C–c4
01. Principal 16′
02. Bourdon 16′
03. Principal 08′
04. Doppelflöte 08′
05. Flauto 08′
06. Flauto Dolce 08′
07. Gamba 08′
08. Octave 04′
09. Rohrflöte 04′
10. Fugara 04′
11. Quinte 0223
12. Octave 02′
13. Mixtur major IV0 0223
14. Mixtur minor IV 0113
15. Cornet V (ab f0) 08′
16. Bombarde 16′
17. Trompette 08′
18. Trompete 08′
II Orchesterwerk[A 1] C–c4
19. Lieblich Gedackt 16′
20. Salicetbass (Ext. Nr. 25) 16′
21. Geigenprincipal 08′
22. Doppelbordun 08′
23. Gedeckt 08′
24. Wienerflöte 08′
25. Salicional 08′
26. Unda maris 08′
27. Flauto 04′
28. Violine 04′
29. Nasat[A 2] 0223
30. Waldflöte 02′
31. Terz[A 2] 0135
32. Piccolo 01′
33. Harmonia aetherea II-V0 0223
34. Aeoline[A 3] 16′
35. Waldhorn 08′
36. Orchesterclarinette 08′
Tremulant
III Récit[A 1] C–c4
37. Quintaton 16′
38. Diapason 08′
39. Flute traversiere 08′
40. Cor de nuit 08′
41. Viole de Gambe 08′
42. Voix céleste 08′
43. Prestant 04′
44. Flute octaviante 04′
45. Gambette 04′
46. Quinte[A 4] 0223
47. Doublette 02′
48. Tierce[A 4] 0135
49. Plein-jeu IV 02′
50. Basson 16′
51. Trompette harmonique 0 08′
52. Basson-Hautbois 08′
53. Voix humaine 08′
54. Clairon harmonique 04′
Tremulant
Solo[A 5] C–c4
55. Flauto turicensis 08′
56. Stentorgambe 08′
57. Tuba Felix (Ext. Nr. 58) 16′
58. Tuba Regula 08′
59. Trompette orchestrale 0 08′
60. Clarinette[A 3] 08′
Tremulant (f. Nr. 60)
Pedal C–g1
61. Untersatz 32′
62. Principalbass 16′
63. Subbass 16′
64. Violonbass 16′
65. Octavbass 08′
66. Flötbass 08′
67. Octave 04′
68. Kontraposaune 000000000 32′
69. Bombarde 16′
70. Posaune 16′
71. Trompete 08′
72. Clairon 04′

Orchesterpedal[A 6] C–g1
73. Lieblich Gedackt (= Nr. 19) 0 16′
74. Salicetbass (= Nr. 20) 16′
75. Bourdon (= Nr. 22) 08′
76. Cello (= Nr. 25) 08′
77. Flöte (= Nr. 27) 04′
78. Aeoline (= Nr. 34)[A 3] 16′
79. Waldhorn (= Nr. 35) 08′
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
    • Suboktavkoppeln: I/I, II/II, III/III
    • Superoktavkoppeln: I/I, II/II, III/III, I/P, II/P, III/P
    • Solowerk-Koppeln: S/I, S/II, S/III, S/P; S/S (Sub- und Superoktavkoppeln)
  • Spielhilfen
    • Absteller Äquallage für I, II, III und Solo
    • I. I. Sostenuto und III
    • Winddrosseln für ganze Orgel (außer Hochdruckwerk) und für Clarinette (Nr. 60)
    • Registercrescendi

Literatur

(in zeitlicher Reihenfolge)

  • Adolf Steiner: Aus dem zürcherischen Konzertleben der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts, 1. Teil, 1855–1877. (= Neujahrsblatt der Allgemeinen Musik-Gesellschaft in Zürich. 92). Orell Füssli, Zürich 1903. (42 Seiten)
  • Adolf Steiner: Aus dem zürcherischen Konzertleben der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts, 2. Teil, 1878–1895. (= Neujahrsblatt der Allgemeinen Musik-Gesellschaft in Zürich. 93). Orell Füssli, Zürich 1904. (42 Seiten)
  • Ernst Isler: Das zürcherische Konzertleben seit der Eröffnung der neuen Tonhalle 1895, 1. Teil: 1895–1914. (= Neujahrsblatt der Allgemeinen Musik-Gesellschaft in Zürich. 123). Hug & Co, Zürich 1934. (64 Seiten)
  • Ernst Isler: Das zürcherische Konzertleben seit der Eröffnung der neuen Tonhalle 1895, 2. Teil: 1914–1931. (= Neujahrsblatt der Allgemeinen Musik-Gesellschaft in Zürich. 124). Hug & Co, Zürich 1935. (85 Seiten)
  • René Karlen, Andreas Honegger, Marianne Zelger-Vogt (Hrsg.): «Ein Saal, in dem es herrlich klingt», hundert Jahre Tonhalle Zürich. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1995, ISBN 3-85823-568-7.
  • Andres Briner: Der lange Weg zur Neuen Tonhalle, künstlerische und organisatorische Voraussetzungen. In: René Karlen, Andreas Honegger, Marianne Zelger-Vogt (Hrsg.): «Ein Saal, in dem es herrlich klingt», hundert Jahre Tonhalle Zürich. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1995, ISBN 3-85823-568-7, bes. S. 8–19.
  • Dorothea Baumann: Ein Spätling im goldenen Zeitalter des Konzertsaalbaus, die Tonhalle unter akustischen Gesichtspunkten. In: René Karlen, Andreas Honegger, Marianne Zelger-Vogt (Hrsg.): «Ein Saal, in dem es herrlich klingt», hundert Jahre Tonhalle Zürich. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1995, ISBN 3-85823-568-7, bes. S. 37–49.
  • René Karlen: Geschichte des Konzertlebens in der Tonhalle. In: René Karlen, Andreas Honegger, Marianne Zelger-Vogt (Hrsg.): «Ein Saal, in dem es herrlich klingt», hundert Jahre Tonhalle Zürich. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1995, ISBN 3-85823-568-7, bes. S. 50–146.
  • Andres Briner: Von Johannes Brahms zu Arnold Schönberg: die «Novitäten» in der Neuen Tonhalle von 1895 an. (= Neujahrsblatt der Allgemeinen Musik-Gesellschaft in Zürich. 179). Verlag Hug & Co., Zürich 1995, ISBN 3-906415-07-4.
  • Lion Gallusser und Michael Meyer (Hrsg.): Die Orgel in der Tonhalle Zürich: Klang, Raum, Geschichte. Festschrift zur Einweihung der neuen Kuhn-Orgel. Tonhalle-Gesellschaft Zürich und Orgelbau Kuhn, Zürich 2021.
  • Bernhard Hangartner, David Reissfelder (Hrsg.): Musik in Zürich, ein Stadtführer: Menschen, Orte, Institutionen. Chronos Verlag, Zürich 2021, ISBN 978-3-0340-1641-4.
  • Inga Mai Groote, Laurenz Lütteken, Ilona Schmiel (Hrsg.): Tonhalle Zürich 1895–2021. Bärenreiter Verlag, Kassel 2021, ISBN 978-3-7618-2608-9. (deutsch, englisch).
  • Ulrike Thiele: Casino, Kornhaus und Komponistenhimmel, die musikalische (Vor-) Geschichte der Zürcher Tonhalle. In: Inga Mai Groote, Laurenz Lütteken, Ilona Schmiel (Hrsg.): Tonhalle Zürich 1895–2021. Bärenreiter Verlag, Kassel 2021, ISBN 978-3-7618-2608-9, bes. S. 18–31, englisch S. 32–39.

Siehe auch

Commons: Tonhalle Zürich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Inga Mai Groote, Laurenz Lütteken, Ilona Schmiel (Hrsg.): Tonhalle Zürich 1895–2021. Bärenreiter Verlag, Kassel 2021, ISBN 978-3-7618-2608-9. (deutsch, englisch)
  2. Gute Übersicht in: Bernhard Hangartner, David Reissfelder (Hrsg.): Musik in Zürich, ein Stadtführer: Menschen, Orte, Institutionen. Chronos Verlag, Zürich 2021, ISBN 978-3-0340-1641-4, S. 217–220 betr. Tonhalle, Tonhalle-Gesellschaft, Tonhalle-Orchester.
  3. Claudia Heine: Musikgesellschaften. In: Bernhard Hangartner, David Reissfelder (Hrsg.): Musik in Zürich, ein Stadtführer: Menschen, Orte, Institutionen. Chronos Verlag, Zürich 2021, ISBN 978-3-0340-1641-4, S. 150–152.
  4. Max Fehr: Hans Conrad Ott-Usteri und seine Aufzeichnungen über das zürcherische Musikleben 1834–1866. (= Neujahrsblatt der Allgemeinen Musik-Gesellschaft in Zürich. 115). Orell Füssli, Zürich 1927.
  5. David Reissfelder: Opernhaus. In: Bernhard Hangartner, David Reissfelder (Hrsg.): Musik in Zürich, ein Stadtführer: Menschen, Orte, Institutionen. Chronos Verlag, Zürich 2021, ISBN 978-3-0340-1641-4, S. 159–161.
  6. Dominique Ehrenbaum: Friedrich Hegar. In: Bernhard Hangartner, David Reissfelder (Hrsg.): Musik in Zürich, ein Stadtführer: Menschen, Orte, Institutionen. Chronos Verlag, Zürich 2021, ISBN 978-3-0340-1641-4, bes. S. 80–81.
  7. Adolf Steiner: Aus dem zürcherischen Konzertleben der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts, 1. Teil, 1855–1877. (= Neujahrsblatt der Allgemeinen Musik-Gesellschaft in Zürich. 92). Orell Füssli, Zürich 1903, bes. S. 9–11.
  8. Dietrich Erben: Die Zürcher Tonhalle. In: Inga Mai Groote, Laurenz Lütteken, Ilona Schmiel (Hrsg.): Tonhalle Zürich 1895–2021. Bärenreiter Verlag, Kassel 2021, ISBN 978-3-7618-2608-9, S. 40–50, bes. S. 45; engl., S. 57–63.
  9. Ernst Isler: Das zürcherische Konzertleben seit der Eröffnung der neuen Tonhalle 1895, 1. Teil: 1895–1914. (= Neujahrsblatt der Allgemeinen Musik-Gesellschaft in Zürich. 123). Hug & Co, Zürich 1934.
  10. Dorothea Baumann: Ein Spätling im goldenen Zeitalter des Konzertsaalbaus: die Tonhalle unter akustischen Gesichtspunkten. In: René Karlen, Andreas Honegger, Marianne Zelger-Vogt (Hrsg.): «Ein Saal, in dem es herrlich klingt», hundert Jahre Tonhalle Zürich. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1995, ISBN 3-85823-568-7, S. 37–48, bes. S. 48.
  11. Hans-Joachim Hinrichsen: Andreae. In: Bernhard Hangartner, David Reissfelder (Hrsg.): Musik in Zürich, ein Stadtführer: Menschen, Orte, Institutionen. Chronos Verlag, Zürich 2021, ISBN 978-3-0340-1641-4, S. 14–15.
  12. Ernst Isler: Das zürcherische Konzertleben seit der Eröffnung der neuen Tonhalle 1895, 2. Teil: 1878–1895. (= Neujahrsblatt der Allgemeinen Musik-Gesellschaft in Zürich. 124). Hug & Co, Zürich 1935, S. 18–19, sowie zum folgenden bis S. 52.
  13. Andres Briner: Von Johannes Brahms zu Arnold Schönberg: die «Novitäten» in der Neuen Tonhalle von 1895 an. (= Neujahrsblatt der Allgemeinen Musik-Gesellschaft in Zürich. 179). Verlag Hug & Co., Zürich 1995, ISBN 3-906415-07-4.
  14. Ernst Isler: Das zürcherische Konzertleben seit der Eröffnung der neuen Tonhalle 1895, 2. Teil: 1878–1895. (= Neujahrsblatt der Allgemeinen Musik-Gesellschaft in Zürich. 124). Hug & Co, Zürich 1935, S. 62–66.
  15. Alfred Cattani: Die Tonhalle als Tribüne der Politik: willommene und weniger willkommene Gäste. In: René Karlen, Andreas Honegger, Marianne Zelger-Vogt (Hrsg.): «Ein Saal, in dem es herrlich klingt», hundert Jahre Tonhalle Zürich. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1995, ISBN 3-85823-568-7, bes. S. 180–184, ill.
  16. Zum folgenden vgl. den gut gegliederten Bericht in der Publikation zum 100. Jubiläum der Erbauung der Tonhalle von René Karlen: Geschichte des Konzertlebens in der Tonhalle. In: René Karlen, Andreas Honegger, Marianne Zelger-Vogt (Hrsg.): «Ein Saal, in dem es herrlich klingt», hundert Jahre Tonhalle Zürich. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1995, ISBN 3-85823-568-7, bes. S. 50–146.
  17. René Karlen: Geschichte des Konzertlebens in der Tonhalle. In: René Karlen, Andreas Honegger, Marianne Zelger-Vogt (Hrsg.): «Ein Saal, in dem es herrlich klingt», hundert Jahre Tonhalle Zürich. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1995, ISBN 3-85823-568-7, bes. S. 126.
  18. Lion Gallusser: Die Orgel in der Geschichte der Tonhalle-Gesellschaft Zürich. In: Lion Gallusser, Michael Meyer (Hrsg.): Die Orgel in der Tonhalle Zürich: Klang, Raum, Geschichte, Festschrift zur Einweihung der neuen Kuhn-Orgel. Tonhalle-Gesellschaft Zürich und Orgelbau Kuhn, Zürich 2021, S. 49–55, bes. S. 50.
  19. Michael Meyer: Zur Orgel und ihrer Entstehung. In: Lion Gallusser, Michael Meyer (Hrsg.): Die Orgel in der Tonhalle Zürich: Klang, Raum, Geschichte, Festschrift zur Einweihung der neuen Kuhn-Orgel. Tonhalle-Gesellschaft Zürich und Orgelbau Kuhn, Zürich 2021, S. 12–27, bes. S. 13–14.
  20. Informationen zur Orgel auf der Website von Van den Heuvel Orgelbau
  21. Website zur Tonhalle-Orgel
  22. Michael Meyer: Zur Orgel und ihrer Entstehung. In: Lion Gallusser, Michael Meyer (Hrsg.): Die Orgel in der Tonhalle Zürich: Klang, Raum, Geschichte, Festschrift zur Einweihung der neuen Kuhn-Orgel. Tonhalle-Gesellschaft Zürich und Orgelbau Kuhn, Zürich 2021, S. 12–27, bes. S. 17.
  23. Michael Meyer: Zur Orgel und ihrer Entstehung. In: Die Orgel in der Tonhalle Zürich: Klang, Raum, Geschichte, Festschrift zur Einweihung der neuen Kuhn-Orgel. hrsg. von Lion Gallusser und Michael Meyer; Tonhalle-Gesellschaft Zürich und Orgelbau Kuhn, Zürich 2021, S. 12–27, bes. S. 14.
  24. Instrumentenporträt auf der Website der Erbauerfirma, Stand 4. Juli 2021, abgerufen am 1. August 2021.
  25. Nähere Informationen zur neuen Orgel auf der Website der Orgelbaufirma Kuhn (gesehen am 5. November 2018)