„Sumpfdotterblume“ – Versionsunterschied

[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Änderungen von 92.227.130.95 (Diskussion) auf die letzte Version von 2003:5D:8E14:4189:7488:B76:4863:F2F7 zurückgesetzt
Zeile 39: Zeile 39:
Die Sumpfdotterblume ist eine ausdauernde, [[krautige Pflanze]], die je nach Standort Wuchshöhen zwischen 15 und 60 Zentimetern erreicht. Sie hat ein kräftiges [[Rhizom (Botanik)|Rhizom]], den „Wurzelstock“. Die [[Stängel]] sind bogig aufsteigend bis aufrecht. Im oberen Bereich sind die hohlen und kahlen Stängel verzweigt und mehrblütig.
Die Sumpfdotterblume ist eine ausdauernde, [[krautige Pflanze]], die je nach Standort Wuchshöhen zwischen 15 und 60 Zentimetern erreicht. Sie hat ein kräftiges [[Rhizom (Botanik)|Rhizom]], den „Wurzelstock“. Die [[Stängel]] sind bogig aufsteigend bis aufrecht. Im oberen Bereich sind die hohlen und kahlen Stängel verzweigt und mehrblütig.


Die dunkelgrünen, oft glänzenden [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] haben einen Durchmesser von bis zu 15 Zentimetern, sind herz- bis nierenförmig, ungeteilt und am Rand gekerbt. Die grundständigen Blätter sind lang gestielt; weiter oben am Stängel sitzende weisen dagegen fast keinen Blattstiel auf.Hallo ihr da ihr seit auf einer Seite wo jeder volldepp irgendwas reinschreiben kann und ihr denkt das alles was hier steht sei von Professoren geschrieben worden.
Die dunkelgrünen, oft glänzenden [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] haben einen Durchmesser von bis zu 15 Zentimetern, sind herz- bis nierenförmig, ungeteilt und am Rand gekerbt. Die grundständigen Blätter sind lang gestielt; weiter oben am Stängel sitzende weisen dagegen fast keinen Blattstiel auf.


=== Blüte ===
=== Blüte ===

Version vom 28. April 2015, 16:55 Uhr

Sumpfdotterblume

Sumpfdotterblume (Caltha palustris)

Systematik
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus: Caltheae
Gattung: Dotterblumen (Caltha)
Art: Sumpfdotterblume
Wissenschaftlicher Name
Caltha palustris
L.

Die Sumpfdotterblume (Caltha palustris) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Dotterblumen (Caltha) innerhalb der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Sie ist auf der Nordhalbkugel in Eurasien und Nordamerika weitverbreitet.

Beschreibung und Ökologie

Habitus (Gesamterscheinung der Pflanze)
Blüte der Sumpfdotterblume – deutlich zu erkennen sind die fünf Perigonblätter und die zahlreichen Staubblätter
Junge Sammelfrucht mit heranreifenden Balgfrüchten
Sammelfrucht mit reifen Balgfrüchten und Samen
Eine seltene Schwebfliege der Art Sphegina montana nimmt Pollen von den Staubblättern auf
Sumpfdotterblumen sind typische Pflanzen von Gewässerrändern
Caltha palustris var. alba
Abbildung der Sumpfdotterblume in Otto Wilhelm Thomés Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, Gera 1885
Früher wurden die Knospen der Sumpfdotterblumen in Essig eingelegt und als sogenannte „Deutsche Kapern“ gegessen
Blütenknospe unmittelbar vor ihrer Entfaltung

Erscheinungsbild

Die Sumpfdotterblume ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die je nach Standort Wuchshöhen zwischen 15 und 60 Zentimetern erreicht. Sie hat ein kräftiges Rhizom, den „Wurzelstock“. Die Stängel sind bogig aufsteigend bis aufrecht. Im oberen Bereich sind die hohlen und kahlen Stängel verzweigt und mehrblütig.

Die dunkelgrünen, oft glänzenden Laubblätter haben einen Durchmesser von bis zu 15 Zentimetern, sind herz- bis nierenförmig, ungeteilt und am Rand gekerbt. Die grundständigen Blätter sind lang gestielt; weiter oben am Stängel sitzende weisen dagegen fast keinen Blattstiel auf.

Blüte

Die einfachen Schalenblüten sind aufgrund von Karotinoiden glänzend goldgelb. Sie bestehen in der Regel aus fünf breit ovalen Perigonblättern, die bis zu 2 Zentimeter lang sind. Ein Blütenkelch ist nicht vorhanden. Auf den Perigonblättern wurden nur für UV-empfindliche Tiere sichtbare Bereiche nachgewiesen, die als Saftmale gedeutet wurden.[1] Zahlreiche gelbe Staubblätter reihen sich um die fünf bis fünfzehn eng stehenden Fruchtblätter. Die Nektardrüsen befinden sich jeweils am Grunde der Fruchtknoten. Die Blüten erscheinen schon ab März und blühen je nach Standort bis April oder Juni. Gelegentlich kommt es im Zeitraum von Juli bis Oktober zu einer schwächeren Zweitblüte.

Die Blüten enthalten sehr reichlich Pollen und Nektar. Sie werden von Käfern, Fliegen und Bienen bestäubt, wobei insbesondere Schwebfliegen häufig an den Blüten zu beobachten sind. Bei Regen sind die Blüten geöffnet und füllen sich mit Wasser. Die Staubbeutel und Narben stehen auf gleicher Höhe wie der Wasserspiegel, so dass es zur Selbstbestäubung kommt (Regenbestäubung).

Frucht und Samen

Aus jedem befruchteten Fruchtblatt entwickelt sich eine schlanke Balgfrucht, wobei die reifen Balgfrüchte sternförmig angeordnet sind. Die reifen dunkelbraunen Samen sind etwa 2,5 Millimeter lang und in den Balgfrüchten zweireihig angeordnet.

Ausbreitungsstrategien der Sumpfdotterblume

Die Sumpfdotterblume ist in idealer Weise an eine Ausbreitung mit Hilfe von Wasser angepasst. Wie bei vielen anderen Hahnenfußgewächsen trocknen mit zunehmender Reifung die dünnen Fruchtwände der Balgenfrüchte aus und öffnen sich allmählich entlang ihrer Bauchnaht. Geschlossen bleibt jedoch der untere Bereich dieser Balgfrucht. Dieser öffnet sich erst, wenn die Balgfrucht durch Regen oder Berührung mit Wasser aufquillt.

Die Samen der Sumpfdotterblumen sind im unreifen Zustand mit kleinen, kurzen Stielen an der Fruchtwand befestigt. Sind die Samen reif, trocknet dieser Stiel ab. Die sternförmig angeordneten Balgenfrüchte sind ausgereift nach oben gerichtet. Treffen Regentropfen auf diese Früchte, werden die losen Samen durch die aufprallenden Regentropfen herausgeschwemmt und ausgebreitet. Aufgrund dieses Verbreitungsmechanismus zählt man die Sumpfdotterblume zu den Regenschwemmlingen (so genannte Ombrochorie).

Die Samen der Sumpfdotterblume sind außerdem schwimmfähig (so genannte Nautochorie). Sie sind mit einem Schwimmgewebe versehen, das aus lufthaltigen Hohlräumen besteht und das die Samen an der Wasseroberfläche hält. Mit Hilfe dieses Verbreitungsmechanismus sind Sumpfdotterblumen in der Lage, sich entlang der Ufer eines Gewässers auszubreiten.

Vorkommen

Die Sumpfdotterblume ist in Europa, dem gemäßigten und nördlichen Asien sowie dem nördlichen und arktischen Nordamerika beheimatet. Sie zählt damit zu den zirkumpolar vertretenen Pflanzen. In Europa ist sie nördlich bis nach Island und im arktischen Russland verbreitet.

Die Sumpfdotterblume wächst in Sumpfwiesen, an Quellen, Bächen und Gräben. Sie ist außerdem in Bruch- und Auenwäldern zu finden. Wechselnden Wasserstand verträgt sie gut. Die Feuchtezahl (F-Zahl) in der neunstufigen Skala nach Ellenberg beträgt 8. Häufige Begleitpflanzen der Sumpfdotterblume sind Mädesüß, Kohldistel, Schlangen-Knöterich, Sumpfvergissmeinnicht, Kuckuckslichtnelke sowie Schwarzerlen. Pflanzensoziologisch ist Caltha palustris die namensgebende Verbandscharakterart der Sumpfdotterblumenwiesen (Calthion palustris). Das sind nährstoffreiche Nasswiesen und Hochstaudenfluren feucht-nasser Standorte. Ferner ist sie Begleitart in Erlenbruchwäldern (Alnion), in Hartholz-Auwäldern (Alno-Ulmion) und in Röhrichten (Gesellschaften der Phragmitetalia) sowie der Quellfluren (Montio-Cardaminetalia).

Taxonomie

Die Erstveröffentlichung von Caltha palustris erfolgte 1753 durch Carl von Linné. Ein Synonym für Caltha palustris L. ist Caltha polypetala Hochst. ex Lorent.[2] Das Artepitheton palustris leitet sich vom lateinischen Wort palus für „Sumpf“ ab und weist darauf hin, dass die Sumpfdotterblume an feuchten Standorten zu finden ist.

Krankheiten

Die Sumpfdotterblume wird von den Rostpilzen Puccinia calthae und Puccinia calthicola mit Spermogonien und Telien befallen.[3]

Gefährdung

Zu Bestandsrückgängen der Sumpfdotterblume kommt es, wenn nasse Wiesen trockengelegt, Bachläufe begradigt und Gräben eingedolt (verrohrt) werden. Die Stallhaltung von Milchvieh, bei der die Kühe mit siliertem Gras gefüttert werden, hat indirekt auch zu Bestandsrückgängen geführt. Zur Vereinfachung der maschinellen Mahd wurden die Wiesen planiert und damit Senken und Mulden beseitigt, die aufgrund des sich dort ansammelnden Wassers den Pflanzen gute Standortbedingungen boten. Die Sumpfdotterblume ist derzeit nur auf den Roten Listen Niedersachsens, Brandenburgs, Berlins und Hamburgs als gefährdete Art eingestuft, ist jedoch bundesweit im Rückgang begriffen.

Die Sumpfdotterblume als Gartenpflanze

Seitdem es üblich geworden ist, auch in Privatgärten Teiche oder Wassergräben anzulegen, ist die Sumpfdotterblume auch im Gartenhandel erhältlich. Gärtnerische Bemühungen haben dabei auch einige Sorten hervorgebracht, die sich von der ursprünglichen Art unterscheiden:

  • Caltha palustris ‘Monstrosa’ ist eine Art mit pomponartig gefüllten gelben Blüten
  • ebenfalls gefüllte gelbe Blüten weist die Sorte Caltha palustris ‘Flore Pleno’ auf
  • ungefüllte Blüten in der Farbe Weiß besitzt die Sorte Caltha palustris var. alba

Das reiche Insektenleben an der Sumpfdotterblume sowie ihr interessanter Fortpflanzungsmechanismus über Balgfrüchte lassen sich nur an ungefüllten Sorten und am besten an der ursprünglichen Art beobachten.

Die Sumpfdotterblume aus pädagogischer Perspektive

Insbesondere bei Kindern ist die Sumpfdotterblume besonders beliebt. So schreibt bereits Hieronymus Bock in seinem 1539 erschienen Standardwerk Das Kreütter Buch: „Die Kinder haben ihre kurzweil und freude mit disen schönen Goldblumen. Werden jezunder nit sonders inn der Arznei gebraucht.“[4]

Die Sumpfdotterblume als Giftpflanze

Sumpfdotterblumen sind als schwach giftig bis giftig einzuordnen. Vergiftungserscheinungen sind vor allem auf enthaltene Anemonine, Saponine, Aporchinalkaloide (u. a. Magnoflorin) und Triterpenlacone (u. a. Caltholid) zurückzuführen. Bei empfindlichen Menschen kann es zu Vergiftungserscheinungen bereits durch den äußerlichen Kontakt mit der Pflanze kommen, wodurch die Haut und die Schleimhäute gereizt werden. Dies kann nach vier bis fünf Stunden zu Ausschlag und gelegentlich zu Anschwellungen im Gesicht führen.

Der Verzehr von Bestandteilen der Sumpfdotterblume kann zu Schwindel, Erbrechen und Krämpfen sowie Wassereinlagerungen führen. Je nach Schwere der Vergiftung durch Verzehr von Pflanzenbestandteilen gehört zu den Gegenmaßnahmen das Auslösen von Erbrechen, die Einnahme von Aktivkohle sowie Magenspülungen.

Verwendung als Nahrungs- und Genussmittel

Weidevieh vermeidet das Fressen von Sumpfdotterblumen.

Trotz der Giftigkeit der Pflanze wurde die Sumpfdotterblume in der Vergangenheit als Nahrungsmittel, Färbepflanze für Milchprodukte sowie als Genussmittel verwendet. Die Blätter der Sumpfdotterblume wurden traditionell in der spanischen Küche als Salatgrün eingesetzt. In der englischen Küche wurde sie zur Verfeinerung bzw. geschmacklichen Färbung von Landwein und Essig eingesetzt. Die Knospen der scharf schmeckenden Pflanze wurden in Notzeiten als Kapernersatz gehandelt, haben heute als Lebensmittelverfälschungen aber kaum noch Bedeutung.[5]

Werden die Pflanzenbestandteile gekocht, reduziert sich die Giftigkeit. Häufig wurde deshalb mindestens ein zweimaliger Wechsel des Kochwassers empfohlen.

Als essbar wurden früher auch die gekochten Wurzeln sowie die noch nicht aufgeblühten Knospen angesehen. Die Blütenknospen wurden dabei in Essig eingelegt und als Kapernersatz gegessen. Sie wurden als „Deutsche Kapern“ bezeichnet. Aufgrund des Anemonin-Gehalts kann es nach reichlichem Genuss solcher „Kapern“ zu Erbrechen, Durchfall und Hautausschlag kommen. Aus heutiger Sicht sollte man auf den Verzehr von Bestandteilen der Sumpfdotterblume verzichten.

Pharmazie- und Botanikgeschichte

Dotterblumen. Hieronymus Bock, Kräuterbuch 1546.

In der römischen und griechischen Antike war die Sumpfdotterblume als Heilpflanze nicht bekannt. Als „muß blume“ wurde sie erstmals in einer Elsässer Handschrift aus der Mitte des 15. Jh. erwähnt.[6] Hier wurde das aus den Blumen gebrannte Wasser zur Behandlung von „dorren augen geswer“ empfohlen. Hieronymus Brunschwig übernahm diese Angaben in sein Kleines Destillierbuch. Er nannte die Sumpfdotterblume „moß blůmen“, „gel mey blůmen“ und „dutter blůmen“.[7] In seinem im Jahre 1539 erschienenen Kräuterbuch deutete Hieronymus Bock die Sumpfdotterblume als „chrysanthemon“ des Dioskurides, welches bei den Römern auch „caltha“ genannt wurde.[8] Bock übernahm die bei Dioskurides angegebenen Indikationen: 1. Die fein zerriebenen Blüten mit Wachssalbe verteilen Hautgeschwülste. 2. Das Kraut mit den Blüten nach einem Dampfbade in Wein getrunken vertreibt Gelbsucht. Das „chrysanthemon“ des Dioskurides wird heute als Kronenwucherblume gedeutet.[9]

In der eigentlichen Volksmedizin wurde die Sumpfdotterblume nur vereinzelt als Heilpflanze verwendet. Die krautigen Bestandteile wurden in Mitteleuropa früher bei Hauterkrankungen und Menstruationsstörungen eingesetzt. In Russland wurde sie als harntreibendes und abführendes Mittel gebraucht. Die frischen Blätter wurden auch als Wundheilmittel angesehen und bei Insektenstichen aufgelegt, des Weiteren soll sie durch die ihre Eigenschaft als feuchte Sumpfpflanze trockene Verletzungen wie Knochenbrüche, Raucherlunge oder schorfige Wunden kurieren können. In der evidenzbasierten Medizin wird die Sumpfdotterblume nicht mehr genutzt; die heutige Verwendung der Pflanze bei Hautausschlägen, Bronchialerkrankungen und Menstruationsbeschwerden beschränkt sich nur noch auf die Homöopathie.

Trivialnamen

Weitere deutsche Trivialnamen spielen eher auf die goldgelbe Blütenfarbe an. Sie wird je nach Region auch als Schmalzblume, Butterblume, Eierblume, Wiesengold oder Goldrose bezeichnet. Der häufigste volkstümliche Name ist jedoch Dotterblume. In der Schweiz ist diese Pflanzenart unter dem Namen Bachbummele bekannt.

Für die Sumpfdotterblume bestehen bzw. bestanden, zum Teil auch nur regional, auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Ankeballe (Berner Oberland), Ankenblume (Unterwald., Luzern), Bachblume (Bayern bei Kirchheim, Berner Oberland), Bachkappeln (Württemberg), Beinblume, Botterblöme (Ostfriesland bis Altmark), Butterblume (Schlesien), Butterstriegel (Berner Oberland), Chrotabluama (St. Gallen), Dodderblömen (Siebenbürgen), Dotterblume, Drathblume (Sachsen), Dutterblume, Eierblume (St. Gallen), Filzkraut (Livland), Goldblümli (Appenzell), Goldbluama (St. Gallen), Goldblumen, Goldschmilhagel (Appenzell), Goldwiesenblumen, Golleke, deutsche Kapern, Kaublume (Göttingen), Kohlblume (Kärnten bei Glödnitz), Kooblome (Norddeutschland, niederdeutsch), Kühblume, Kühschmirgeln (Schlesien), Kuhnblumen (Ostpreußen, Pommern, Mark Brandenburg), Kuhblume (Ostpreußen, Pommern, Mark Brandenburg), Mattenblumen, gel Maiblume, Moosblume (Berner Oberland), Mossblumen, die Mueterne (Graubünden), Muttere (Graubünden), Osterbluame (St. Gallen, Appenzell), großes Pfändla (Bayern bei Memmingen), Polpes (Eifel bei Bertrich), Polsterblume (Eifel bei Adenau), Riedrolle (Graubünden bei Sans.), Rossbluama (Oberrheintal), Ruckerzu (für die gefüllte Variante, Bayern), Schirmle (Bayern bei Kirchheim), Schmalzbleaml (Tirol im Pongau und Pinzgau), große Schmalzblum (Bayern), Schmalzknollen (Tirol), Schmeerblume, Schmergeln (Schlesien), Schmirgeln (Schlesien), Schmirbla (St. Gallen bei Toggenburg), Schöaleken (Göttingen, Grubenhagen), Wasserschmalzbluoma (St. Gallen bei Sargans), Wasservogelblumen (Bayern im Donauried, Schwaben bei Holzheim) und Wiesenblumen.[10]

Die Sumpfdotterblume im Aberglauben

Wie viele andere Frühlingspflanzen galt auch die Dotterblume bei vielen Völkern als Dämonen abwehrend. An Walpurgis gesammelt und vor die Tür des Viehstalles gestreut, sollte sie die Hexen abhalten. Man gab sie auch dem Vieh zu fressen, damit die Butter das ganze Jahr eine schöne, gelbe Farbe hat. In Dänemark, Schweden und in Irland galt die (an Walpurgis bzw. Georgi gesammelte) Pflanze ebenfalls als zauberkräftig.

Blume des Jahres 1999

Die Sumpfdotterblume wurde in Deutschland zur „Blume des Jahres 1999“ gewählt. Mit dieser Wahl sollte stellvertretend auf den Artenverlust aufmerksam gemacht werden, der durch die Begradigung von Bächen und die Trockenlegung vormals feuchter Wiesen und Niedermoore entsteht.

Quellen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Peter Sitte, Elmar Weiler, Joachim W. Kadereit, Andreas Bresinsky, Christian Körner: Lehrbuch der Botanik für Hochschulen. Begründet von Eduard Strasburger. 35. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2002, ISBN 3-8274-1010-X, S. 771.
  2. Caltha palustris im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 12. März 2015.Vorlage:GRIN/Wartung/Keine ID angegeben
  3. Peter Zwetko: Die Rostpilze Österreichs. Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil, Heft 1, Uredinales. (PDF; 1,8 MB).
  4. botanikus.de: Sumpf-Dotterblume. Abgerufen am 21. April 2010 (german). 
  5. Gewürzseiten: Kaper (Capparis spinosa L.). Abgerufen am 6. Dezember 2012 (german). 
  6. Heidelberg Cpg 226, Elsass 1459-1469, Blatt 105r Digitalisat
  7. Hieronymus Brunschwig. Kleines Destillierbuch. Straßburg 1500. Digitalisat
  8. Hieronymus Bock. New Kreütter Buch. Straßburg 1539, Buch I, Cap. 44 Digitalisat
  9. Julius Berendes. Des Pedanius Dioskurides Arzneimittellehre in 5 Büchern. Enke, Stuttgart 1902, Buch IV, Cap. 58 Digitalisat
  10. Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, Seite 73 f. (online).
Wiktionary: Sumpfdotterblume – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Sumpfdotterblume (Caltha palustris) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien