„Silvius von Kessel“ – Versionsunterschied

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'''Silvius Carlos Benedict [[Kessel (Thüringer Adelsgeschlecht)|von Kessel]]''' (* [[20. Februar]] [[1965]] in [[Oldenburg (Oldb)]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Kirchenmusiker]], [[Organist]], Improvisator<ref>[https://www.musik-am-13.de/zeitung/artikel/der-hoerer-wird-in-eine-klangflut-hineingenommen ''Der Hörer wird in eine Klangflut hineingenommen'']</ref>, [[Komponist]] und [[Hochschullehrer]]. Er ist [[Domorganist]] am Katholischen [[Erfurter Dom|Dom St. Marien]] zu [[Erfurt]] und [[Honorarprofessor]] für Orgel an der [[Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar]].
'''Silvius Carlo Benedikt [[Kessel (Thüringer Adelsgeschlecht)|von Kessel]]''' (* [[20. Februar]] [[1965]] in [[Oldenburg (Oldb)]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Kirchenmusiker]], [[Komponist]] und [[Hochschullehrer]].


== Leben und Wirken ==
== Leben und Wirken ==
Silvius von Kessel begann 1986 an der [[Folkwang-Hochschule]] in [[Essen]] das Studium der katholischen Kirchenmusik, welches er 1991 mit dem A-Examen abschloss. Prägende Lehrer waren [[Gisbert Schneider]] (Orgel) und [[Godehard Joppich]] (Gregorianik).
Silvius von Kessel wurde als Sohn des Kaufmanns Mortimer von Kessel und dessen Frau Benedicta, geb. Freiin von Lützow, in Oldenburg geboren. 1986 begann er an der [[Folkwang-Hochschule]] in [[Essen]] das Studium der katholischen Kirchenmusik, welches er 1991 mit dem [[Staatsexamen|staatlichen]] [[A-Examen (Kirchenmusik)|A-Examen]] mit einer Auszeichnung für die schriftliche [[Staatsexamensarbeit|Examensarbeit]] im Fach [[Gregorianik]] und [[Hymnologie]] (''Original oder Adaption? Eine Untersuchung an fünf Paaren Gregorianischer Gesänge gleicher Melodie bei verschiedenem Text'') abschloss. Der Rektor der Folkwang-Hochschule Essen, [[Wolfgang Hufschmidt]], verlieh ihm für die „hervorragende Examensleistung“ eine zusätzliche Auszeichnung der Hochschule.<ref>Wortlaut der Urkunde: „Die Folkwang-Hochschule Essen verleiht Silvius von Kessel eine Auszeichnung für herausragende Examensleistungen“. Urkunde, signiert am 24. Februar 1992 durch den Rektor Prof. Wolfgang Hufschmidt.</ref> Prägende Lehrer waren [[Gisbert Schneider (Organist)|Gisbert Schneider]] (Orgel) und [[Godehard Joppich]] (Gregorianik).
Ab 1991 war er Stipendiat des [[DAAD]] und studierte in Paris bei [[Olivier Latry]], dem [[Titularorganist]]en an der [[Kathedrale]] [[Notre-Dame de Paris]]. Er schloss dieses Aufbaustudium im Juni 1994 mit dem Konzertdiplom ab.
Ab 1991 war er Stipendiat des [[DAAD]] und studierte in Paris bei [[Olivier Latry]] am [[Conservatoire à rayonnement régional de Saint-Maur-des-Fossés]]. Er schloss dieses Aufbaustudium im Juni 1994 mit dem „Diplôme de Concertiste“ ab.


Als seine erste hauptamtliche Stelle wurde er 1994 zum Domorganisten und Domkantor am [[Erfurter Dom]] als Nachfolger von [[Wilhelm Kümpel (Organist)|Wilhelm Kümpel]] berufen. Außerdem wirkt er seitdem als Orgelsachverständiger und Beauftragter für Kirchenmusik des Bistums Erfurt. Ab 1999 wirkte er als Initiator und Leiter des Internationalen Orgelwettbewerbes „Domberg–Prediger“ zu Erfurt, der 1999, 2002 und 2005 stattfand. Aus diesem Wettbewerb ging der neu gegründete „Bach/Liszt Orgelwettbewerb Erfurt-Weimar-Merseburg“ in Zusammenarbeit mit der Weimarer Musikhochschule hervor, der 2008 zum ersten Mal stattfand.
Als seine erste hauptamtliche Stelle wurde er 1994 zum Domorganisten und Domkantor am [[Erfurter Dom|Dom St. Marien]] zu [[Erfurt]] als Nachfolger von [[Wilhelm Kümpel (Organist)|Wilhelm Kümpel]] berufen. Außerdem wirkt er seitdem als Orgelsachverständiger und Beauftragter für Kirchenmusik des [[Bistum Erfurt|Bistums Erfurt]]. Ab 1999 wirkte er als Initiator und Leiter des Internationalen Orgelwettbewerbes „Domberg–Prediger“ zu Erfurt, der 1999, 2002 und 2005 stattfand. Aus diesem Wettbewerb ging der neu gegründete „Bach/Liszt Orgelwettbewerb Erfurt-Weimar-Merseburg“ in Zusammenarbeit mit der Weimarer Musikhochschule hervor, der 2008 zum ersten Mal stattfand.


Neben der Tätigkeit als Kirchenmusiker hatte er 1995–2004 einen Lehrauftrag für Orgel an der [[Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar]]. Diesen nahm er zum Wintersemester 2007 wieder auf. Am 24. Juni 2008 wurde er im Rahmen eines Festaktes anlässlich des Dies academicus der Hochschule zum Honorarprofessor für Orgel ernannt.
Neben der Tätigkeit als Kirchenmusiker hatte von Kessel 1995–2004 einen Lehrauftrag für Orgel an der [[Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar]]. Diesen nahm er zum Wintersemester 2007 wieder auf. Am 24. Juni 2008 wurde er zum [[Honorarprofessor]] für Orgel ernannt.


Seit Juli 2004 ist er Künstlerischer Leiter des Festivals „[[Thüringer Bachwochen]]“, des größten Festivals klassischer Musik im Freistaat Thüringen und Vorsitzender des gleichnamigen Vereins.<ref>[https://www.thueringer-bachwochen.de/de/infos/ueber-uns/ ''Thüringer Bachwochen/Infos/über uns'']</ref>
Seit Juli 2004 ist er Künstlerischer Leiter des Festivals „[[Thüringer Bachwochen]]“, des größten Festivals klassischer Musik im Freistaat Thüringen und Vorsitzender des gleichnamigen Vereins.<ref>[https://www.thueringer-bachwochen.de/de/infos/ueber-uns/ ''Thüringer Bachwochen/Infos/über uns'']</ref> 2015 erhielt er den Titel Kirchenmusikdirektor.


Im September 2019 wurde die von ihm in den Jahren 2017–2018 komponierte „Missa Cum Jubilo“ im [[Erfurter Dom|Erfurter Dom St. Marien]] uraufgeführt.<ref>[https://www.welt.de/sonderthemen/achava-festpiele/article198670173/Missa-Cum-Jubilo-bei-den-Achava-Festspielen-Thueringen.html/ ''Musikalische Herausforderung im Erfurter Dom'']. In: ''[[Die Welt|WELT]]'' vom 23. August 2019. Abgerufen am 18. November 2019.</ref><ref>[https://www.thueringer-allgemeine.de/regionen/erfurt/katholische-messe-aus-21-jahrhundert-im-erfurter-dom-uraufgefuehrt-id227168977.html ''Katholische Messe aus 21. Jahrhundert im Erfurter Dom uraufgeführt'']. In: ''[[Thüringer Allgemeine]]'' vom 23. August 2019. Abgerufen am 18. November 2019.</ref> Es handelt sich hierbei um eine Vertonung des gleichnamigen [[Ordinarium Missae]] für vier Gesangssolisten, Gemischten Chor, Kinderchor, Orgel und Großes [[Orchester]]. Bei der Uraufführung wirkten u.&nbsp;a. die [[Deutsches Nationaltheater und Staatskapelle Weimar|Staatskapelle Weimar]] und [[Thomas Bloch]] ([[Ondes Martenot]]) mit. Das Werk ist beim Verlag Ries und Erler/[[Berlin]] erschienen.<ref>[https://shop.rieserler.de/advanced_search_result.php?categories_id=0&keywords=Missa+Cum+Jubilo&inc_subcat=1/ ''Missa Cum Jubilo - Ries und Erler'']. Abgerufen am 18. November 2019.</ref>
Im September 2019 wurde die von ihm in den Jahren 2017–2018 komponierte ''Missa Cum Jubilo'' im [[Erfurter Dom|Erfurter Dom St. Marien]] uraufgeführt.<ref>[https://www.welt.de/sonderthemen/achava-festpiele/article198670173/Missa-Cum-Jubilo-bei-den-Achava-Festspielen-Thueringen.html/ ''Musikalische Herausforderung im Erfurter Dom.''] In: ''[[Die Welt]]'' vom 23. August 2019. Abgerufen am 18. November 2019.</ref><ref>[https://www.thueringer-allgemeine.de/regionen/erfurt/article227168977/Katholische-Messe-aus-21-Jahrhundert-im-Erfurter-Dom-uraufgefuehrt.html ''Katholische Messe aus 21. Jahrhundert im Erfurter Dom uraufgeführt.''] In: ''[[Thüringer Allgemeine]]'' vom 23. August 2019. Abgerufen am 18. November 2019.</ref> Es handelt sich hierbei um eine Vertonung des gleichnamigen [[Ordinarium Missae]] für vier Gesangssolisten, Gemischten Chor, Kinderchor, Orgel und Großes [[Orchester]]. Bei der Uraufführung wirkten u.&nbsp;a. die [[Deutsches Nationaltheater und Staatskapelle Weimar|Staatskapelle Weimar]] und [[Thomas Bloch]] ([[Ondes Martenot]]) mit. Das Werk ist beim Verlag Ries und Erler/[[Berlin]] erschienen.<ref>[https://shop.rieserler.de/advanced_search_result.php?categories_id=0&keywords=Missa+Cum+Jubilo&inc_subcat=1/ ''Missa Cum Jubilo - Ries und Erler'']. Abgerufen am 18. November 2019.</ref>


Silvius von Kessel ist verheiratet mit Christine, geb. [[Königsmarck|Gräfin von Königsmarck]], und hat mit ihr fünf Kinder. Er ist ein Cousin der Schauspielerin [[Sophie von Kessel]] und Enkel des Generals [[Mortimer von Kessel]].
== Familie ==
Silvius von Kessel ist verheiratet mit Christine, geb. [[Königsmarck|Gräfin von Königsmarck]], und hat mit ihr fünf Kinder. Er ist ein Cousin der Schauspielerin [[Sophie von Kessel]].


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==
* 2006: Ehrenbrief des Freistaates Thüringen<ref>[https://www.erfurt.de/ef/de/service/aktuelles/am/2006/100099.html www.erfurt.de]; abgerufen am 25. Februar 2021.</ref>
* 2006: Ehrenbrief des [[Thüringen|Freistaates Thüringen]]<ref>[https://www.erfurt.de/ef/de/service/aktuelles/am/2006/100099.html www.erfurt.de]; abgerufen am 25. Februar 2021.</ref>
* 2012: Ernennung zum Erfurt-Botschafter<ref>[https://www.erfurt-marketing.de/erfurt-botschafter/silvius-von-kessel/ ''Erfurt-Botschafter Silvius von Kessel'']</ref>
* 2012: Ernennung zum Erfurt-Botschafter<ref>[https://www.erfurt-marketing.de/erfurt-botschafter/silvius-von-kessel/ ''Erfurt-Botschafter Silvius von Kessel'']</ref>
* 2015: Ernennung zum [[Kirchenmusikdirektor]]
* 2015: Ernennung zum [[Kirchenmusikdirektor]]


== Tondokumente ==
== Publikationen ==
=== Compact Discs ===
=== Compact Discs ===
* ''Orgeln und Glocken des Erfurter Domberges''. Motette, 1997.
* ''Orgeln und Glocken des Erfurter Domberges.'' Motette, 1997.
* ''Wachet auf ruft uns die Stimme''. Allmusic, 2001.
* ''Wachet auf ruft uns die Stimme''. Allmusic, 2001.
* ''Die Orgel in der Wallfahrtskirche St. Antonius zu Worbis''. Zusammen mit Michael Kapsner. Jubal, 2013.
* ''Die Orgel in der Wallfahrtskirche St. Antonius zu Worbis.'' Zusammen mit Michael Kapsner. Jubal, 2013.


== Schriften ==
=== Schriften ===
* Silvius von Kessel: ''Original oder Adaption? Eine Untersuchung an fünf Paaren Gregorianischer Gesänge gleicher Melodie bei verschiedenem Text'' (in: Beiträge zur Gregorianik, Heft 18, ConBrio Verlagsgesellschaft Regensburg 1994)<ref>[http://www.rimab.ch/content/bibliographie/SCB-Bib-1994-01-548/ ''Original oder Adaption?'']</ref>
* ''Original oder Adaption? Eine Untersuchung an fünf Paaren Gregorianischer Gesänge gleicher Melodie bei verschiedenem Text.'' In: ''Beiträge zur Gregorianik.'' Heft 18. ConBrio Verlagsgesellschaft, Regensburg 1994.<ref>[http://www.rimab.ch/content/bibliographie/SCB-Bib-1994-01-548/ ''Original oder Adaption?'']</ref>
* Silvius von Kessel: ''Die Hauptorgel des Erfurter Domes St. Marien'' (in: Ars Organi 52, Jg. 2004, S. 227–230).<ref>[https://www.gdo.de/recherchen/literaturdatenbank/suche-in-der-datenbank-orgelliteratur/ ''Die Hauptorgel des Erfurter Domes St. Marien'']</ref>
* ''Die Hauptorgel des Erfurter Domes St. Marien.'' In: ''[[Ars Organi]].'' 52, Jg. 2004, S. 227–230.<ref>[https://www.gdo.de/recherchen/literaturdatenbank/suche-in-der-datenbank-orgelliteratur/ ''Die Hauptorgel des Erfurter Domes St. Marien'']</ref>
* Silvius von Kessel: ''Die Volckland-Orgel der Cruciskirche (Neuwerkkirche) zu Erfurt'' (in: Ars Organi 52, Jg. 2004, S. 223–226).<ref>[https://www.gdo.de/recherchen/literaturdatenbank/suche-in-der-datenbank-orgelliteratur/ ''Die Volckland-Orgel der Cruciskirche (Neuwerkkirche) zu Erfurt'']</ref>
* ''Die Volckland-Orgel der Cruciskirche (Neuwerkkirche) zu Erfurt.'' In: ''Ars Organi.'' 52, Jg. 2004, S. 223–226.<ref>[https://www.gdo.de/recherchen/literaturdatenbank/suche-in-der-datenbank-orgelliteratur/ ''Die Volckland-Orgel der Cruciskirche (Neuwerkkirche) zu Erfurt'']</ref>
* Silvius von Kessel: ''„Der Mond ist aufgegangen“ – Das Lieblingslied von Silvius von Kessel, Domorganist am St.-Marien-Dom Erfurt'' (2013) (in: www.mein-gotteslob.de/lieder/mein-lieblingslied/.html).<ref>[https://www.mein-gotteslob.de/lieder/mein-lieblingslied/der-mond-ist-aufgegangen.html/ ''Der Mond ist aufgegangen'']</ref>
* ''„Der Mond ist aufgegangen“ – Das Lieblingslied von Silvius von Kessel, Domorganist am St.-Marien-Dom Erfurt.'' 2013. In: www.mein-gotteslob.de/lieder/mein-lieblingslied/.html.<ref>[https://www.mein-gotteslob.de/lieder/mein-lieblingslied/der-mond-ist-aufgegangen.html/ ''Der Mond ist aufgegangen'']</ref>
* Silvius von Kessel: ''Katholische Kirchenmusik in Erfurt'' (in: Musica Sacra, Heft 2016/05, Im Fokus: Kirchenmusik in Ostdeutschland (3), Hrsg.: Allgemeiner Cäcilien-Verband für Deutschland).<ref>[https://www.musica-sacra-online.de/module.php5?mod=register&fid=11&id=21806/ ''Katholische Kirchenmusik in Erfurt'']</ref>
* ''Katholische Kirchenmusik in Erfurt.'' In: ''[[Musica sacra (Zeitschrift)|Musica Sacra]].'' Heft 2016/05, Im Fokus: ''Kirchenmusik in Ostdeutschland.'' (3) Hrsg.: Allgemeiner Cäcilien-Verband für Deutschland.<ref>[https://www.musica-sacra-online.de/module.php5?mod=register&fid=11&id=21806/ ''Katholische Kirchenmusik in Erfurt'']</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://www.hfm-weimar.de/mitarbeiter/lehrende/lehre-detail.html?tx_jobase_pi3&#x5B;joOrgaDetail&#x5D;=68&tx_jobase_pi3&#x5B;joRefererId&#x5D;=220&tx_jobase_pi3&#x5B;action&#x5D;=orgadetail&tx_jobase_pi3&#x5B;controller&#x5D;=Elements&cHash=48fdf8081833968d19cf20b6cd0ea353 Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar]
* [https://www.hfm-weimar.de/institut-fuer-musikpaedagogik-und-kirchenmusik/lehrende/detailansicht?tx_jobase_pi3%5Baction%5D=orgadetail&tx_jobase_pi3%5Bcontroller%5D=Elements&tx_jobase_pi3%5BjoAlternateAmt%5D=0&tx_jobase_pi3%5BjoAlternateMail%5D=0&tx_jobase_pi3%5BjoOrgaDetail%5D=68&tx_jobase_pi3%5BjoRefererId%5D=1141&cHash=fa05cb9345f7b42d8dcc27b865e6e939 ''Silvius von Kessel''] auf der Website der [[Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar]]
* [http://dom-erfurt.de/index.php?article_id=29 Erfurter Dom]
* [https://dom-erfurt.de/index.php?article_id=29 ''Domorganist''] auf der Website zum [[Erfurter Dom]]
* [https://www.kirchenmusik-erfurt.de/kirchenmusiker/silvius-von-kessel/ ''Kirchenmusik – Prof. Silvius von Kessel.''] auf der Website „Kirchenmusik Erfurt“
* [https://www.bistum-erfurt.de/bildung_kultur_engagement/kirchenmusik/ Bistum Erfurt]


== Einzelnachweise ==
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<references />
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Aktuelle Version vom 20. Februar 2024, 17:26 Uhr

Silvius Carlo Benedikt von Kessel (* 20. Februar 1965 in Oldenburg (Oldb)) ist ein deutscher Kirchenmusiker, Komponist und Hochschullehrer.

Leben und Wirken

Silvius von Kessel wurde als Sohn des Kaufmanns Mortimer von Kessel und dessen Frau Benedicta, geb. Freiin von Lützow, in Oldenburg geboren. 1986 begann er an der Folkwang-Hochschule in Essen das Studium der katholischen Kirchenmusik, welches er 1991 mit dem staatlichen A-Examen mit einer Auszeichnung für die schriftliche Examensarbeit im Fach Gregorianik und Hymnologie (Original oder Adaption? Eine Untersuchung an fünf Paaren Gregorianischer Gesänge gleicher Melodie bei verschiedenem Text) abschloss. Der Rektor der Folkwang-Hochschule Essen, Wolfgang Hufschmidt, verlieh ihm für die „hervorragende Examensleistung“ eine zusätzliche Auszeichnung der Hochschule.[1] Prägende Lehrer waren Gisbert Schneider (Orgel) und Godehard Joppich (Gregorianik). Ab 1991 war er Stipendiat des DAAD und studierte in Paris bei Olivier Latry am Conservatoire à rayonnement régional de Saint-Maur-des-Fossés. Er schloss dieses Aufbaustudium im Juni 1994 mit dem „Diplôme de Concertiste“ ab.

Als seine erste hauptamtliche Stelle wurde er 1994 zum Domorganisten und Domkantor am Dom St. Marien zu Erfurt als Nachfolger von Wilhelm Kümpel berufen. Außerdem wirkt er seitdem als Orgelsachverständiger und Beauftragter für Kirchenmusik des Bistums Erfurt. Ab 1999 wirkte er als Initiator und Leiter des Internationalen Orgelwettbewerbes „Domberg–Prediger“ zu Erfurt, der 1999, 2002 und 2005 stattfand. Aus diesem Wettbewerb ging der neu gegründete „Bach/Liszt Orgelwettbewerb Erfurt-Weimar-Merseburg“ in Zusammenarbeit mit der Weimarer Musikhochschule hervor, der 2008 zum ersten Mal stattfand.

Neben der Tätigkeit als Kirchenmusiker hatte von Kessel 1995–2004 einen Lehrauftrag für Orgel an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Diesen nahm er zum Wintersemester 2007 wieder auf. Am 24. Juni 2008 wurde er zum Honorarprofessor für Orgel ernannt.

Seit Juli 2004 ist er Künstlerischer Leiter des Festivals „Thüringer Bachwochen“, des größten Festivals klassischer Musik im Freistaat Thüringen und Vorsitzender des gleichnamigen Vereins.[2] 2015 erhielt er den Titel Kirchenmusikdirektor.

Im September 2019 wurde die von ihm in den Jahren 2017–2018 komponierte Missa Cum Jubilo im Erfurter Dom St. Marien uraufgeführt.[3][4] Es handelt sich hierbei um eine Vertonung des gleichnamigen Ordinarium Missae für vier Gesangssolisten, Gemischten Chor, Kinderchor, Orgel und Großes Orchester. Bei der Uraufführung wirkten u. a. die Staatskapelle Weimar und Thomas Bloch (Ondes Martenot) mit. Das Werk ist beim Verlag Ries und Erler/Berlin erschienen.[5]

Silvius von Kessel ist verheiratet mit Christine, geb. Gräfin von Königsmarck, und hat mit ihr fünf Kinder. Er ist ein Cousin der Schauspielerin Sophie von Kessel und Enkel des Generals Mortimer von Kessel.

Ehrungen

Publikationen

Compact Discs

  • Orgeln und Glocken des Erfurter Domberges. Motette, 1997.
  • Wachet auf ruft uns die Stimme. Allmusic, 2001.
  • Die Orgel in der Wallfahrtskirche St. Antonius zu Worbis. Zusammen mit Michael Kapsner. Jubal, 2013.

Schriften

  • Original oder Adaption? Eine Untersuchung an fünf Paaren Gregorianischer Gesänge gleicher Melodie bei verschiedenem Text. In: Beiträge zur Gregorianik. Heft 18. ConBrio Verlagsgesellschaft, Regensburg 1994.[8]
  • Die Hauptorgel des Erfurter Domes St. Marien. In: Ars Organi. 52, Jg. 2004, S. 227–230.[9]
  • Die Volckland-Orgel der Cruciskirche (Neuwerkkirche) zu Erfurt. In: Ars Organi. 52, Jg. 2004, S. 223–226.[10]
  • „Der Mond ist aufgegangen“ – Das Lieblingslied von Silvius von Kessel, Domorganist am St.-Marien-Dom Erfurt. 2013. In: www.mein-gotteslob.de/lieder/mein-lieblingslied/.html.[11]
  • Katholische Kirchenmusik in Erfurt. In: Musica Sacra. Heft 2016/05, Im Fokus: Kirchenmusik in Ostdeutschland. (3) Hrsg.: Allgemeiner Cäcilien-Verband für Deutschland.[12]

Einzelnachweise

  1. Wortlaut der Urkunde: „Die Folkwang-Hochschule Essen verleiht Silvius von Kessel eine Auszeichnung für herausragende Examensleistungen“. Urkunde, signiert am 24. Februar 1992 durch den Rektor Prof. Wolfgang Hufschmidt.
  2. Thüringer Bachwochen/Infos/über uns
  3. Musikalische Herausforderung im Erfurter Dom. In: Die Welt vom 23. August 2019. Abgerufen am 18. November 2019.
  4. Katholische Messe aus 21. Jahrhundert im Erfurter Dom uraufgeführt. In: Thüringer Allgemeine vom 23. August 2019. Abgerufen am 18. November 2019.
  5. Missa Cum Jubilo - Ries und Erler. Abgerufen am 18. November 2019.
  6. www.erfurt.de; abgerufen am 25. Februar 2021.
  7. Erfurt-Botschafter Silvius von Kessel
  8. Original oder Adaption?
  9. Die Hauptorgel des Erfurter Domes St. Marien
  10. Die Volckland-Orgel der Cruciskirche (Neuwerkkirche) zu Erfurt
  11. Der Mond ist aufgegangen
  12. Katholische Kirchenmusik in Erfurt