Schrott

Schrott ist metallischer Wertstoff. Er entsteht bei der Verschrottung metallhaltiger Erzeugnisse, z. B. von Autos und anderen Fahrzeugen sowie beim Abwracken von Schiffen und Flugzeugen, wenn deren Nutzungsdauer vorüber ist. Schrott entsteht auch in der Metallverarbeitenden Industrie wie beispielsweise Späne beim Drehen oder Fräsen.

Es wir in verschiedene Schrottsorten unterschieden. Die Sortenkriterien zielen auf die spätere Verwendung des Schrottes hin. Die verschiedenen Sorten unterscheiden sich im allgemeinen durch 1. die Größe der einzelnen Teile des Schrottes. In der allgemeinen Schrottsorte 3 z.B. dürfen die einzelnen Stücke nicht über die Abmessung 150 x 50 x 50 cm hinausgehen und müssen eine Materialstärke von mindestens 6mm besitzen. 2. die Ausgangsmaterialien, aus denen der Schrott gewonnen wurde, z.B. Blechschrott, Trägerschrott, Kupferschrott, etc. 3. die chemischen Eigenschaften und der Grad/Menge der sogenannten Anhaftungen, d.h. ob sich Fremdstoffe oder Müll in dem Schrott befinden. Zum Beispiel Erde, Kunststoff, Verpackungen etc., oder ob der Schrott aus einem einzigen Material besteht, z.B. Kupferrohre oder Kupferrohre mit Dämmmaterialien oder ob es eine Mischung verschiedener Metalle ist, z.B. Blech, Stahlträger, Eisen. Einen Anhaltspunkt gibt das sogenannte "europäische Schrottsortenverzeichniss für Fe-Schrotte", das die Kriterien für FE-Schrott (Eisenhaltiger Schrott) festlegt.

Aus den drei oben genannten Punkten ergibt sich eine bestimmte Schrottsorte und somit sowohl ihr Geldwert als auch das Recyclingpotential. Der Geldwert einer Tonne Schrott kann zwischen wenigen Euros bis in den 5 stelligen Bereich reichen, je nach Art und Güte.

Schrott ist das wohl älteste Beispiel für Recycling der Menschheitsgeschichte. Metall kann theoretisch beliebig oft ohne nennenswerte Verluste eingeschmolzen und neu verarbeitet werden. Tatsächlich ist es eines der wenigen Beispiele von echtem Recycling. Hier wird aus einem Ausgangstoff ein neues Produkt gleicher Güte und Qualität erschaffen. Bei den meisten heutigen sogenannten Recyclingprozessen handelt es sich in Wirklichkeit um Downcycling, d.h. aus deinem Ausgangsstoff hoher Qualität wird ein neues Produkt niederer Güte. Bsp. Beton durch zerkleinern zu Schotter, bunter Kunststoff zu schwarzem Plastik, Verpackungen durch Verbrennen zu Energie und Wärme. Im Schrottrecycling wird eine Sortiertiefe, eine Qualitätssicherung und eine Effizienz erreicht, die viele der "vorzeige-high-teck" Recycler für Kunststoff oder andere Wertstoffe gerne mal erreichen würden.

Die Verfahrenskette der Wiederverwendung sieht im Groben so aus: Nach der Nutzung wird metallhaltiger Abfall entsorgt und durch Schrottsammler eingesammelt. Hierbei handelt es sich im Regelfall um selbständige Miniunternehmer, die durch die Gegend mit einem Lkw fahren und Schrott von Firmen und Privatpersonen einsammeln und diesen zu einem Schrotthändler bringen. Alternativ dazu kann es auch verschiedene Sammelformen durch die Komunen oder durch andere Entsorgungsbetriebe geben. Der Schrotthändler, der klassische Schrottplatz, sortiert und reinigt und charchiert die ankommenden Schrotte in einzelne Sorten und verkauft diese Schrotte dann an weitere veredelnde oder sammelnde Schrottgroßhändler oder direkt an den Wiederverwerter. Die Kette der Zwischenhändler kann sich je nach Schrottart auf mehr als 4 oder 5 Händler steigern. Man bedenke das sich die Sortiertiefe alleine im FE-Schrott gut und gerne auf über 40 Spezifikationen zum sammeln und sortieren erstrecken kann. Am Ende der Kette steht die metallverarbeitende Industrie, die aus dem Schrott wieder neue Waren schafft. Schrott hat in der Industrie als Sekundärrohstoff eine genauso wichtige Stellung zur Herstellung inne wie das ursprüngliche Eisenerz.

Hier kommen noch einige wenige Beispiele aus der langen Liste für verschiedene Schrottarten und deren Recyclingpotetial:

Elektronikschrott besteht aus ausgesonderten elektronischen Geräten und Baugruppen. Er enthält neben organischen und anorganischen Isolierstoffen insbesondere Stahl, Aluminium, Kupfer, Zinn, Blei, Silber, Gold und andere Edelmetalle. Da einige dieser Stoffe problematisch bei der Deponie und Verbrennung sind, besteht u.a. in Deutschland eine getrennte Rücknahme und Erfassung. Elektronikschrott wird von Hand zerlegt, vorsortiert, geshreddert und durch verschiedene Verfahren (z.B. Dichtetrennung durch Windsichter, Eisenabtrennung durch Magnetscheider) aufgearbeitet, sodass auch die Nichteisen- und Edelmetalle zurückgewonnen werden können. Bei der Kupfer-Raffination (Elektrolyse) bleiben fremde Metalle (u.a. die Edelmetalle) im Elektrolyseschlamm zurück und werden nachfolgend getrennt.

Kabelschrott besteht aus ausgedienten Elektrokabeln und kann außer den Isolierstoffen neben Kupfer auch Aluminium oder Stahl enthalten. Zur Abtrennung der Isolierstoffe wurde früher oft ein kryotechnisches Verfahren angewendet, bei welchem die Isolierstoffe durch Kälte verspröden und zerschlagen werden können. Heute wird Kabelschrott über Schneidmühlen zerkleinert dann durch Windsichtung in Fraktionen von Kupfergranulat und Kunsttoffgranulat getrennt.

Das Verschwelen von Kabel- und Elektronikschrott setzt hohe Mengen gasförmiger Schadstoffe frei (u.a. Dioxine). Leider ist dieses Verfahren noch heute in Ländern der Dritten Welt gebräuchlich, ohne dass entsprechende Rauchgasreinigung durchgeführt wird.

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