Schmidt & Pocher

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Schmidt & Pocher ist der Name einer Late-Night-Show, die seit dem 25. Oktober 2007 wöchentlich donnerstags um 22:45 Uhr im Ersten ausgestrahlt wird. Die Moderatoren sind Harald Schmidt und Oliver Pocher.

Geplant waren zunächst 22 Ausgaben des Formats.[1] Im Februar wurde die Verlängerung der Sendung bis zum 31. Januar 2009 verkündet.[2]

Die Sendung ist das Nachfolgeformat der Late-Night-Show Harald Schmidt, die zwischen 23. Dezember 2004 und 14. Juni 2007 im Ersten ausgestrahlt wurde.

Konzept

In einem Interview mit dem Radiosender 1LIVE erklärte Oliver Pocher am 23. Oktober 2007, dass Schmidt & Pocher eine von beiden Moderatoren gleichberechtigt moderierte „klassische Late-Night-Show“ sei, die alle Elemente dieses Formats beinhalte, vom stehend gehaltenen Anfangsmonolog über die Moderation von einem Tisch aus bis zu Einspielfilmen, Gästen und gelegentlichen musikalischen Auftritten. Darüber hinaus erklärte Pocher, dass man wieder vermehrt Aktionen außerhalb des Studios geplant habe, die in Schmidts Vorgängersendung zunehmend seltener geworden waren.[3]

Mit dem Wechsel zum Moderatorenduo Schmidt und Pocher ist Manuel Andrack, der bei Schmidts Vorgängersendung als Sidekick mit auf der Bühne saß, kein permanenter Bestandteil der Sendung mehr.[4] Im Gegenzug wurde Helmut Zerlett, der bei Schmidts Wechsel von Sat.1 zur ARD seine Position als Bandleader verlor, zurück in die Sendung gebracht. Peter Rütten, der bis 2003 zum Team der Harald Schmidt Show gehörte, ist als Hintergrundstimme der Einspielfilme ebenfalls wieder mit dabei.

In einem Interview mit dem Spiegel erklärte Schmidt Mitte Juni 2007, dass er auf Pocher zugegangen sei und ihm ursprünglich eine tägliche Late-Night-Sendung allein übertragen und selbst „allenfalls noch 30 [Sendungen jährlich] als Urlaubsvertretung gestalten“ wollte, was Pocher jedoch abgelehnt habe. Dem Interview zufolge ist nach Ablauf der zunächst geplanten 22 Folgen Schmidt & Pocher eine Rückkehr zum vorherigen Format Harald Schmidt ausgeschlossen.[5]

Produktion

Die Sendung wird, wie bereits Harald Schmidt, von Bonito TV und der Produktionsfirma Kogel & Schmidt GmbH produziert, die Harald Schmidt gemeinsam mit seinem Freund Fred Kogel betreibt. Die Kogel & Schmidt GmbH ist auch für das Engagement und die Bezahlung Pochers zuständig.[6] Wie die Vorgängersendung wird Schmidt & Pocher im Studio 1 des Studiokomplexes Studio 449 in Köln-Mülheim aufgezeichnet. Die gegenüber Harald Schmidt überarbeitete Studiodekoration wurde erstmals am 12. September 2007 im Rahmen eines Pressetermins der Moderatoren Harald Schmidt und Oliver Pocher vorgestellt.[7]

Kritik

Die Entscheidung, Oliver Pocher zu engagieren, wurde insbesondere in den Feuilletons diverser Zeitungen und Magazine kritisch bewertet und kommentiert.[8] Anlass hierfür war zumeist Pochers bisherige Karriere, in deren Verlauf er wiederholt für seine Tätigkeiten als Moderator von Sendungen bei VIVA und ProSieben sowie als Media Markt-Werbeträger angegriffen wurde.

In der ersten Sendung von Schmidt & Pocher wurde in satirischer Absicht ein Gerät (Nazometer) vorgestellt, das – in Anspielung auf die Diskussion über die Äußerungen der Moderatorin Eva Herman – auf scheinbar nationalsozialistisch geprägte Begriffe wie Autobahn, Gas etc. durch Leuchten reagieren sollte.[9] Diese Darstellung wurde u. a. von dem SWR-Intendanten Peter Boudgoust und von Alfred Möhrle, dem Vorsitzenden des hr-Rundfunkrates, als geschmacklos und unerträglich kritisiert[10][11], von dem aus einer jüdischen Familie stammenden Publizisten Henryk M. Broder dagegen verteidigt.[12]

Erfolg

Die erste Sendung wurde am 25. Oktober 2007 ausgestrahlt. Laut ARD[13] hatte diese Sendung 2,3 Millionen Zuschauer und damit eine Einschaltquote von 13,4%. Die Kritiken waren uneinheitlich. Die Zeit vermisste Überraschendes[14]; auch Der Spiegel sprach von einer durchschnittlichen Sendung, die weder enttäuschte noch begeisterte [15]. Die Netzeitung hingegen wertete die Premiere positiv und fand „Schmidt & Pocher [...] zusammen doch erheblich lustiger als die Summe seiner Teile“.[16]

Die zweite Ausgabe der Late-Night-Show konnte mit 1,55 Millionen Zuschauern deutlich weniger Menschen erreichen als die Premiere. Der gemessene Marktanteil belief sich auf 9,7 %.[17]

Referenzen

  1. Inside-digital.de: "Schmidt & Pocher": Oliver Pocher will mit Harald Schmidt allein sein (21. Mai 2007)
  2. Quotenmeter.de: ARD: Vertragsverlängerung für Schmidt und Pocher
  3. 1LIVE-Interview mit Oliver Pocher: „Die Wahrheit liegt auf dem Platz“ (23. Oktober 2007)
  4. SPIEGEL Online: Harald Schmidt kontra Fotografen: "Ihr Zahnfleisch ist entzündet!" (12. September 2007)
  5. SPIEGEL Online: Harald Schmidt hat genug von Late-Night-Shows (16. Juni 2007)
  6. Focus.de: Pocher wird Co-Moderator bei Schmidt (14. Mai 2007)
  7. SPIEGEL Online - Harald Schmidt kontra Fotografen: "Ihr Zahnfleisch ist entzündet!" (12. September 2007)
  8. SPIEGEL Online - Reinhard Mohr: Schmidt goes Aldi (14. Mai 2007)
  9. Nazometer-Ausschnitte bei YouTube
  10. sueddeutsche.de, Eklat ums "Nazometer", 11. November 2007
  11. «Schmidt & Pocher»: 'Die Sendung ist unerträglich'
  12. SPIEGEL Online - Rettet das Nazometer! (15. November 2007)
  13. Einschaltquoten auf der Seite der ARD
  14. Karin Geil: Nach ihnen die Sintflut (Zeit.de, 26. Oktober 2007)
  15. Daniel Haas: Sausenclown und Feinschliffwitzler (Spiegel.de, 26. Oktober 2007)
  16. Netzeitung.de: Meta-Gaga mit Schmidt und Pocher (26. Oktober 2007)
  17. Westfälische Rundschau vom 3. November 2007