Schachdorf Ströbeck

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Schachdorf Ströbeck ist eine Gemeinde im Landkreis Halberstadt in Sachsen-Anhalt (Deutschland).

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt etwa 8 km westlich von Halberstadt. Schachdorf Ströbeck ist Verwaltungssitz der Verwaltungsgemeinschaft Harzvorland-Huy, mit den Gemeinden Aspenstedt, Athenstedt, Danstedt, Langenstein und Sargstedt.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 995. Weltweit bekannt ist Ströbeck durch das Schachspiel, welches das Dorf prägt und weshalb der Ort seit 1991 offiziell Schachdorf Ströbeck heißt. Der Legende nach soll im Jahr 1011 ein adliger Gefangener des Halberstädter Bischofs (angeblich Gunzelin von Kuckenburg) seinen dortigen Bewachern das Spiel beigebracht haben. Im Schachbuch des Gustavus Selenus (Leipzig 1616) wird Ströbeck im 4. Buch, 9. Kapitel ausführlich erwähnt. Seit 1689 sind öffentliche Aufführungen von Schachpartien belegt, bei denen die Schachfiguren durch entsprechend verkleidete Menschen dargestellt wurden. Diese Tradition wird noch heute von dem 1883 gegründeten Ströbecker Schachverein fortgeführt. 1921 gab die Gemeinde Notgeld mit Schachmotiven heraus.

An der Grundschule ist Schach seit 1823 ein Pflichtfach. Außer dieser nach dem Schachweltmeister Dr. Emanuel Lasker benannten Schule gibt es als Sehenswürdigkeiten das Gasthaus zum Schachspiel und das Schachmuseum.

Anfang der 1990er Jahre formierten die Ströbecker Schachfreunde eine Wählergemeinschaft, die bei den Kommunalwahlen die meisten Stimmen erhielt.

Im Mai 1991 wurde das Schachmuseum eröffnet. Zu sehen ist beispielsweise ein wertvolles Schachbrett, das den Ströbeckern 1651 vom Kurfürsten von Brandenburg geschenkt wurde.

2006 wurde im Archiv der Ströbecker Kirchengemeinde die 1756 von Friedrich Lucanus verfasste Schachchronik entdeckt. Dies sind die ersten Aufzeichnungen über die Entstehung der Schachtradition in Ströbeck.


Politik

Wappen

In rot ein übereck gestelltes, schwarz-weiß geschachtetes Schachbrett mit 64 Feldern.

Ströbecker Schachregeln

In Ströbeck wird traditionell abweichend von den offiziellen Schachregeln gespielt. Es gibt eine vorgegebene Anfangsstellung. Die Bauern ziehen aus der Grundstellung nur ein Feld und es gibt keine Rochade. Gelangt ein Bauer auf die gegnerische Grundreihe, so muss er zunächst in drei "Freudensprüngen" auf sein Ausgangsfeld zurückkehren, bevor er in eine andere Figur umgewandelt wird. Fehler Vorlage:Schachbrett: Die Einbindung mit alter Syntax ist nicht mehr möglich!
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Sehenswürdigkeiten

  • Pankratiuskirche; neogotische Kirche von 1878
  • Schachturm

Literatur

  • Josef Cacek: Schachdorf Ströbeck nun mit Schachmuseum. SchachReport 1994/1, S.31-33
  • Renate Krosch: 1000 Jahre Schachdorf Ströbeck. Ströbeck 1994
  • Renate Krosch (Hg.): Der Ströbecker Freudensprung. Ein Lesebuch. Geschichte und Geschichten über Ströbeck. 2 Bde. Ströbeck 2001/2003


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