Romanik

Speyerer Dom, die größte noch erhaltene romanische Kirche der Welt

Hochromanik

In der Hochromanik spielte Bauschmuck eine große Rolle. Hinzu kamen mehr und mehr freistehende figürliche Bildwerke, die oft aus n i c oEine bildnerische Prachtentfaltung ist danach z. B. bei der Benediktiner-Abteikirche „St. Peter und Paul“ (Kaiserdom Königslutter) festzustellen; in einem teilweise engen Zusammenhang stehen Bauten z. B. in Hildesheim (St. Godehard; Michaeliskirche, Langhaus und Kreuzgang), Goslar, Braunschweig, Magdeburg und Halberstadt.

Die Sonderformen der Romanik in England werden mit dem Begriff Norman Style bezeichnet. In Sizilien ist die Romanik durch eine arabisch-byzantinisch-normannische Symbiose in der Kunst gekennzeichnet.

Spätromanischer Innenraum der Emporenbasilika St. Peter in Bacharach
Bad Münstereifel: Romanisches Haus von 1167

Spätromanik

Die Spätromanik war weitestgehend auf den deutschen Raum beschränkt, während sich in Frankreich und England bereits das Bauen in gotischen Formen durchgesetzt hatte. Die Spätromanik zeichnet sich durch Vielseitigkeit von Baukörpern und Innenräumen aus, die mit großer Zierfreude gebaut wurden. Analog zu den französischen Bauten wurden verstärkt Doppelturmfassaden gebaut, teils auch in Verbindung mit prächtig ausgebildeten Vierungstürmen. Die für die Gotik typische Vertikalisierung der Bauformen fand in Deutschland teilweise auch schon in der Spätromanik statt, Spitzbögen begannen die für die Romanik üblichen Rundbögen zu ersetzen. Prächtiges Beispiel für diesen Stil ist der Limburger Dom (ca.1190-1235) mit Doppelturmfassade und einzelnen Spitzbögen. Die Spätromanik ist also teilweise schon Übergangsstil zur Gotik.

Die Romanik wurde in Frankreich ab etwa 1140 (St. Denis), in England 1175 (Canterbury) und in Deutschland um 1235 (Elisabethkirche in Marburg, Liebfrauenkirche in Trier) durch die Gotik abgelöst.

Profanbauten

Aus der Romanik sind auch die ältesten Profanbauten erhalten, darunter Wohnhäuser (Cluny, Dreikönigenhaus in Trier, „Heidenhaus“ in Rosheim, romanisches Haus in Bad Münstereifel, die Steinwerke von Osnabrück), Pfalzen und Burgen. In Südtirol gibt es im ladinischen Kulturbereich noch romanische Bauernhäuser, sie gehören dort zum frühesten Typ ladinischer Häuser.

Romanik in weiteren Gattungen der bildenden Kunst

Die künstlerischen Erzeugnisse sind vorwiegend in Buchmalerei, Plastik und Wandmalerei erhalten geblieben. Werke der Romanik zeichnen sich vor allem durch einen geringen Naturalismus und hohen Symbolismus aus. Besonders in der Wandmalerei wurden häufig hierarchische Strukturen durch die Bedeutungsperspektive und abgestufte Anordnung dargestellt.

Neuromanik

Der Dom von Szeged

Die Neuromanik, auch Neoromanik genannt, ist ein europäischer Kunststil des 19. Jahrhunderts. Künstler, vor allem Architekten, griffen damals auf Vorbilder der vergangenen zwei Jahrtausende zurück – in diesem Falle auf die Romanik. Zusammen mit der Neugotik, Neorenaissance, Neubarock und der Vereinigung mehrerer dieser Stilrichtungen in einem Werk (sog. Eklektizismus) werden sie gemeinsam in der Stilgeschichte als Historismus bezeichnet.

Touristische Erschließung

Literatur

  • R. Toman, A. Bednorz: Romanik. Architektur - Skulptur - Malerei. Könemann im Tandem-Verlag, 2004, ISBN 3-8331-1039-2.
  • H. E. Kubach: Romanik. In der Reihe: Weltgeschichte der Architektur. Dt. Verl.-Anstalt, Stuttgart 1986, ISBN 3-421-02858-3.

Siehe auch

Commons: romanische Architektur – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: romanische Plastik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: romanische Malerei – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien