Rheinbach

Wappen Deutschlandkarte
Rheinbach
Deutschlandkarte, Position der Stadt Rheinbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 38′ N, 6° 57′ OKoordinaten: 50° 38′ N, 6° 57′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Kreis: Rhein-Sieg-Kreis
Höhe: 173 m ü. NHN
Fläche: 69,72 km2
Einwohner: 27.238 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 391 Einwohner je km2
Postleitzahl: 53359
Vorwahlen: 02226, 02225, 02255
Kfz-Kennzeichen: SU
Gemeindeschlüssel: 05 3 82 048
Stadtgliederung: 9 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schweigelstraße 23
53359 Rheinbach
Website: www.rheinbach.de
Bürgermeister: Ludger Banken (parteilos)
Lage der Stadt Rheinbach im Rhein-Sieg-Kreis
KarteRheinland-PfalzBonnKölnKreis EuskirchenOberbergischer KreisRheinisch-Bergischer KreisRhein-Erft-KreisAlfterBad HonnefBornheim (Rheinland)EitorfHennef (Sieg)KönigswinterLohmarMeckenheim (Rheinland)MuchNeunkirchen-SeelscheidNiederkasselRheinbachRuppichterothSankt AugustinSiegburgSwisttalTroisdorfWachtbergWindeck
Karte

Rheinbach ist eine Stadt im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen und besitzt den SonderstatusMittlere kreisangehörige Stadt“. Rheinbach liegt 16 Kilometer südwestlich der Bonner Innenstadt.

Geographie

Geographische Lage

Rheinbach liegt im linksrheinischen Teil des Rheinlandes 16 km südwestlich der Innenstadt von Bonn und 34 km südlich von Köln. Die Stadt selbst liegt in der Voreifel, naturräumlich in der Swistbucht, größtenteils noch in der Ebene der Niederrheinischen Bucht; das Stadtgebiet umfasst aber auch einige Dörfer des Ahrgebirges, das sich südlich anschließt.

Höchster Punkt Rheinbachs ist der bei Todenfeld gelegene Vermessungspunkt () 406,5 m ü. NHN, welcher eine sehr gute Aussicht in die Eifel und in Richtung Vorgebirge und Ville bietet. Auch von der Ruine Tomburg oberhalb von Wormersdorf hat man eine Aussicht bis weit in die Kölner Bucht. Bei klarem Wetter sieht man von der Tomburg aus den Kölner Dom und umgekehrt vom Turm des Doms die Tomburg.

Stadtgliederung

Rheinbach mit seinen Ortsteilen und Nachbargemeinden
Rheinbach, Luftbild August 2013

Neben der Kernstadt mit etwa 17.000 Einwohnern bilden die „Ortschaften“ und „Wohnplätze“ die Ortsteile von Rheinbach.

Ortschaften

Die südlich und südwestlich von Rheinbach auf den Eifelhöhen gelegenen Ortschaften werden zusammenfassend auch als Höhenorte bezeichnet.

Wohnplätze

zu Neukirchen

  • Berscheid
  • Groß-Schlebach
  • Klein-Schlebach
  • Irlenbusch
  • Krahforst
  • Kurtenberg
  • Merzbach
  • Nußbaum
  • Scherbach
  • Vogelsang

zu Queckenberg

  • Eichen
  • Hardt
  • Haus Winterberg
  • Loch
  • Sürst

zu Ramershoven

  • Peppenhoven

zu Wormersdorf

  • Klein Altendorf
  • Ipplendorf
Nachbargemeinden
Swisttal Alfter
Euskirchen Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Meckenheim
Bad Münstereifel Altenahr
(Rheinland-Pfalz)

Geschichte

Der Wasemer Turm der Stadtbefestigung aus dem 13. Jahrhundert wurde teilweise aus dem Gussmauerwerk des die Stadt durchquerenden Römerkanals erbaut
Fachwerkhäuser an der Hauptstraße

Der Name Rheinbach ist aus Reginbach entstanden. Der erste Teil des Namens leitet sich vermutlich von dem althochdeutschen Wort „regan“ = Regen ab, so dass mit dem späteren Ortsnamen wohl zunächst ein Bach bezeichnet wurde, der nur bei Regen ausreichend Wasser führte.

Antike bis Mittelalter

Die Römische Wasserleitung aus der Eifel nach Köln, auch Römerkanal genannt und etwa ab 80 n. Chr. gebaut, führte durch das heutige Stadtgebiet Rheinbachs. Einige geborgene Teilstücke sind in der Stadt aufgestellt, so z. B. an der Pützstraße ein Teilstück, das aus Mechernich-Breitenbenden stammt, und am Kreisel Aachener Straße ein Teilstück, das in Rheinbach geborgen wurde und dessen Sohle und Wangen aus römischem Stampfbeton besteht. Die Wasserleitung verlief in Rheinbach unter der heutigen Münstereifeler Straße und der Bahnhofstraße. Nach der römischen Zeit wurde die Eifelwasserleitung in Rheinbach zur Gewinnung von Baumaterial ausgebeutet. So findet man z. B. am Wasemer Turm und am Hexenturm in Rheinbach aus römischem Stampfbeton bestehendes Baumaterial verbaut.[2]

Die erste Erwähnung der Ansiedlung als Reginbach erfolgte am 13. August 762[3], als der fränkische König Pippin und seine Frau Bertrada der Abtei Prüm Ländereien im Umfeld der heutigen Stadt Rheinbach schenkten.[4] Als die Abtei Prüm 892 von marodierenden Wikingern überfallen, ausgeraubt und alle Unterlagen angezündet wurden, ließ der Abt im Folgejahr ein Verzeichnis der Güter der Abtei erstellen. Dieses Prümer Urbar führt für Rheinbach (dort Rembahc genannt) fast 50 Bauernstellen im Besitz der Abtei auf und weist sie damit als größten Grundherrn der Region aus.[5]

Im 12. Jahrhundert wird ein Edelmann namens Emelricus als Herr von Rheinbach genannt. Das Geschlecht der Ritter von Rheinbach, die zunächst „Angestellte“ Prüms waren, lebte auf der Rheinbacher Burg und wurde in der Folgezeit immer mächtiger. Im Jahre 1246 übertrug Graf Friedrich von Hochstaden, der damals Prümer Vogt u. a. in Rheinbach war, die Vogteirechte an seinen Bruder Konrad, Erzbischof von Köln. Nach der Bestätigung durch den Prümer Abt war nun der Kölner Erzbischof Landesherr in Rheinbach. Als aber das Erzstift 1288 in der Schlacht von Worringen eine schwere Niederlage erlitt und dadurch stark geschwächt wurde, nahmen die Herren von Rheinbach das Heft in die Hand. Sie befestigten den Ort mit Mauern, Türmen und Halbtürmen. Widerrechtlich ohne Genehmigung des Landesherrn erbauten die Ritter von Rheinbach eine Stadt. 1298 wird der Ort erstmals als „oppidum“ bezeichnet. 1343, als ein Aussterben des Geschlechts von Rheinbach abzusehen war, erwarb der Kölner Bischof alle Rechte an Burg und Stadt Rheinbach zurück und die Stadt blieb bis zum Jahr 1789 Teil des Erzstifts Köln und so unter Kurkölner Kontrolle.

In der Folgezeit entwickelte sich Rheinbach auch zum Verwaltungsmittelpunkt für die kurkölnischen Einnahmen aus der Grafschaft Neuenahr. Nach dem Verlust Neuenahrs an Jülich sank die Bedeutung Rheinbachs für den Erzbischof enorm und er verpfändete die Stadt häufig an größere oder kleinere Herren. So wurde ein weiterer Ausbau der Stadt gehemmt. Das zunächst blühende Tuchhandwerk und das regional bedeutende Gerbereiwesen verloren zunehmend an Bedeutung.

Frühe Neuzeit

An die Hexenprozesse in Rheinbach, die zwischen 1631 und 1636 wüteten, erinnert der Hexenturm, der damals als Gefängnis diente und Teil der Rheinbacher Burg ist, die von den Herren von Rheinbach gegen Ende des 12. Jahrhunderts errichtet wurde und heute noch in Teilen vorhanden ist. Unter den Hexenkommissaren Franz Buirmann und Jan Möden wurden etwa 130 Menschen aus Rheinbach, Flerzheim und Meckenheim als Hexen angeklagt, gefoltert und verbrannt.[6][7] In Rheinbach entpuppten sich die Hexenverfolgungen als mörderischer Machtkampf innerhalb der städtischen Führungsschicht. Fünf der sieben Schöffen mussten fliehen oder wurden ermordet. Hermann Löher, ehemaliger Bürgermeister, rettete sich nach Amsterdam und veröffentlichte dort später eine detaillierte Chronik dieser Ereignisse unter dem Titel Hochnötige Unterthanige Wemütige Klage Der Frommen Unschültigen. Den Vogt Schwegeler verbrannten die Hexenrichter vor den Stadttoren.

Am 11. Juni 2012 distanzierte sich der Rat der Stadt Rheinbach einstimmig von den im 16. und 17. Jahrhundert auf Rheinbacher Stadtgebiet geschehenen Gräueltaten und bedauerte, dass unschuldige Frauen und Männer als Hexen und Zauberer denunziert, gefoltert, durch die Folter getötet oder schließlich hingerichtet worden seien; Folter und Todesstrafe seien früher wie heute Unrecht.[8]

Im Jahre 1673 stand der Prinz von Oranien mit vier Regimentern vor der Stadt. Nachdem sich Bürgermeister Averdunck geweigert hatte, Rheinbach freiwillig zu übergeben, plünderten die Truppen des Prinzen die Stadt und steckten sie in Brand. Nur 20 der ca. 150 Häuser blieben vom Feuer verschont. 25 Rheinbacher Bürger und 23 Bauern aus den umliegenden Ortschaften kamen um.

Französische Revolution bis Zweiter Weltkrieg

Nach dem Einmarsch französischer Truppen 1794 ins Rheinland wurde Rheinbach Teil eines neugebildeten Département de Rhin-et-Moselle. Ab 1802, als die deutschen Gebiete westlich des Rheins in den französischen Staat integriert wurden, waren auch die Rheinbacher französische Staatsbürger. Durch diese Eingliederung in den französischen Staat blieb die zuvor erfolgte Ausrufung der Republik „Freies Land Rheinbach“ durch den Publizisten Johann Baptist Geich nur eine Fußnote der Geschichte. Geich und seine Mitstreiter hatten beabsichtigt, eine eigenständige Rheinische Republik nach französischem Vorbild zu errichten. In dieser Zeit wurden auch die noch heute zu Rheinbach gehörenden Ortschaften verwaltungsmäßig mit der Kernstadt verbunden.

Nach den erfolgreich geführten Befreiungskriegen – insbesondere aber infolge des Wiener Kongresses – fiel Rheinbach 1815 an Preußen und wurde zunächst Teil des Großherzogtums Niederrhein und dann bis 1945 Teil der Rheinprovinz. In der Potsdamer Konferenz wurde diese in einen französischen und in einen britischen Sektor geteilt. Rheinbach lag direkt an der Sektorengrenze, jedoch noch im britischen Bereich. Die damalige Sektorengrenze ist identisch mit der Grenze zum Landkreis Ahrweiler, der im Land Rheinland-Pfalz liegt, und ist damit zugleich Landesgrenze.

1820 wurde mit dem Abriss der Rheinbacher Stadtbefestigung begonnen. Anfang der 1850er Jahre begann in Rheinbach die Förderung und Verhüttung von Eisenerz. Aber schon nach wenigen Jahren wurde dieser Bergbau eingestellt.[9] Der seit Jahrhunderten in den rheinbacher Höhenorten betriebene Kupfer- und Bleierzbergbau – zuletzt auf der Grube Hedwigsglück – endete mit dem Ersten Weltkrieg.[10]

1852 wurde eine höhere städtische Lehranstalt errichtet, die 1909 als Vollgymnasium anerkannt wurde. Seit 1862 durfte sich Rheinbach wieder „Stadt“ nennen, nachdem es diese Rechte in der Franzosenzeit infolge der Gleichstellung von Stadt und Land verlor.

1866 wurde in Rheinbach eine Filiale der Armen Dienstmägde Jesu Christi eröffnet. Die Schwestern widmeten sich der Krankenpflege und richteten eine Kinderbewahrstelle und eine Handarbeitsschule für Mädchen ein. Ab 1869 entwickelte sich daraus das Rheinbacher Krankenhaus, welches 2006 jedoch seine Tore schloss und nun zu einer Pflegestation mit dem angrenzenden Seniorenheim Marienheim umgebaut wurde.

Der Anschluss an das Eisenbahnnetz 1880 ermöglichte in der Folgezeit die Entwicklung einer bedeutenden Keramikindustrie, die um 1960 ihren künstlerischen Höhepunkt fand. Heute arbeiten hier noch zwei Betriebe.

1914 wurde in Rheinbach die Strafanstalt und heutige Justizvollzugsanstalt Rheinbach eingerichtet. Über mehrere Jahrzehnte lang befand sich dort eine Abteilung für Langzeitgefangene, die der Haftanstalt aufgrund einiger spektakulärer Ausbrüche, aber auch aufgrund prominenter Insassen wie dem „Kanzlerspion“ Günter Guillaume zu einer überregionalen Bekanntheit verhalf. Von 1918 bis 1929 waren in Rheinbach zunächst britische, später französische Besatzungssoldaten stationiert.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde Rheinbach stark in Mitleidenschaft gezogen. 1901 lebten hier 113 Juden, die auch eine Synagoge, einen Friedhof und eine Schule unterhielten. 1942 wurden die letzten jüdischen Bürger Rheinbachs nach Osteuropa deportiert. Mindestens 34 wurden ermordet. Zahlreiche Gebäude, darunter die Pfarrkirche, wurden als Folge der Alliierten Luftangriffe zerstört. Nahezu 700 Kriegstote hatten Rheinbach und das Amt Rheinbach-Land zu beklagen. Die eine Hälfte fiel als Soldaten, die andere durch Artilleriebeschuss oder Bombenabwürfe vor Ort. Rheinbach wie auch die Stadt Meckenheim lagen an der Vormarschroute der 9. US-Panzerdivision auf dem Weg zur Brücke von Remagen.

Gegenwart

Aus dem Sudetenland vertriebene Glasveredler siedelten sich nach dem Zweiten Weltkrieg in Rheinbach an. Bis September 1947 hatten sich acht Glasfachbetriebe aus Böhmen in der Stadt niedergelassen, die den Ruf Rheinbachs als „Glasstadt“ begründeten. Bereits 1948 wurde eine Staatliche Glasfachschule in Rheinbach eröffnet, die heute unter dem Namen „Staatliches Berufskolleg Glas, Keramik, Gestaltung des Landes Nordrhein-Westfalen“ firmiert und internationale Anerkennung gefunden hat.

Im Rahmen des Bonn-Berlin-Ausgleichs wurde in Rheinbach 1995 eine Abteilung der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg eingerichtet. 1968 eröffnete der Förderverein „Freunde des edlen Glases“ das Glasmuseum Rheinbach mit dem Ausstellungsschwerpunkt „Böhmisches Hohlglas“, das seit 1989 im Himmeroder Hof etabliert ist.

Am 1. August 1969 wurden durch §5 Bonn-Gesetz die Stadt Rheinbach und die bisher selbständigen und zum Amt Rheinbach-Land gehörenden Gemeinden Flerzheim, Hilberath, Neukirchen, Niederdrees, Oberdrees, Queckenberg, Ramershoven, Todenfeld und Wormersdorf zur neuen Stadt Rheinbach zusammengeschlossen.[11]

Rheinbach als Bundeswehrstandort

Ab dem Jahr 1935 und dann während des gesamten Krieges waren in Rheinbach Personal des Reichsarbeitsdienstes und später in Einrichtungen der Wehrmacht auch Soldaten stationiert. Im Jahr 1951 begann die Geschichte Rheinbachs als Garnisonsstadt mit der Errichtung eines Lagers für die Stationierung alliierter Truppen. Diese Stationierungsentscheidung war bei den Rheinbachern sehr umstritten. 1952 bezog das belgische 31. Flugabwehr-Bataillon das gerade fertiggestellte Barackenlager in Rheinbach. Vier Jahre später zogen die belgischen Truppen wieder aus Rheinbach ab, sodass 1957, mit der Aufstellung des Wachbataillon BMVg, Rheinbach zum Bundeswehrstandort wurde.

Noch in diesem Jahr wurde im Bundeswehrlager an der Münstereifeler Straße eine Führungsfernmeldekompanie untergebracht, die schnell zum Bataillon und zum Fernmelderegiment oberste Bundeswehrführung und letztlich zur Führungsunterstützungsbrigade 900 aufwuchs. Der Fernmeldeverband wurde nach dem Umzug der Bundesregierung nach Berlin verkleinert, mehrfach restrukturiert und verlegt.

Rheinbach war aber auch Stationierungsort für das Fernmeldekommando 900, das am Stadtpark 14 (), heute Albert-Schweitzer Schule, stationiert war. Es war der Vorläuferverband des Kommandos Strategische Aufklärung, das am 17. Januar 2002 in der Tomburg-Kaserne in Dienst gestellt wurde. Das Kommando verlegte 2007/2008 die Hauptkräfte nach Grafschaft-Gelsdorf.

Im Mai 1968 wurde die Namenstafel Tomburg-Kaserne (), benannt nach der beim Ortsteil Wormersdorf gelegenen Tomburg, enthüllt.

Heute sind in der Tomburg-Kaserne beherbergt:

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Delta Quelle
1867 01.867 [12]
1872 01.889 +00022 [13]
1971 20.000 +18.111 [14]
1995 24.963 +4.963 [15]
Anmerkung
  • Einwohner ab 1995 jeweils zum 31. Dezember mit Haupt- und Nebenwohnung, einschließlich der Ortschaften der Stadt Rheinbach.
Jahr Einwohner Delta
1996 25.381 +418
1997 25.846 +465
1998 25.579 −267
1999 25.688 +109
2000 25.943 +255
Jahr Einwohner Delta
2001 25.986 +43
2002 26.044 +58
2003 26.149 +105
2004 26.273 +124
2005 26.533 +260
Jahr Einwohner Delta
2006 26.345 −188
2007 26.779 +434
2008 26.924 +145
2009 27.098 +174
2010 28.372 +1.274
Jahr Einwohner Delta
2011 28.590 +218
2012 28.742 +152
2013 28.888 +146
2014 28.918[16] +30
2015 29.293 +375
Jahr Einwohner Delta
2016 29.288 −5
2017 29.262 −26
2018 29.228 +26
2019 29.165 Stand: 31. März 2019
2020
Anmerkung
  • Einwohner ab 2015 gemäß schriftlicher Information der Stadt Rheinbach, Bürgerbüro vom 6. Mai 2019.

Religion

Katholische Gemeinden

Pfarrkirche Sankt Martin in Rheinbach

Klöster und Niederlassungen religiöser Gemeinschaften in Rheinbach

Evangelische Gemeinden

  • Ev. Gemeinde Rheinbach, Gnadenkirche
  • Freie Ev. Gemeinde, FEG

Politik

Sitzverteilung im Stadtrat
     
Insgesamt 40 Sitze
Ratswahl 2020[22]
Wahlbeteiligung: 62,71 % (2014: 58,54 %)
 %
40
30
20
10
0
35,24
22,44
17,08
7,34
16,68
1,23
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
−10,36
−5,82
+7,62
−0,65
+7,99
+1,23

Stadtrat

Der Stadtrat ist die kommunale Volksvertretung der Stadt Rheinbach. Über die Zusammensetzung entscheiden die Bürger alle fünf Jahre. Die letzte Wahl fand am 13. September 2020 statt.

Bürgermeister

Bürgermeister war von 1999 bis 2020 Stefan Raetz (CDU). Zur Wahl 2020 trat Raetz nicht mehr an. Zu seinem Nachfolger wurde in der Stichwahl am 27. September 2020 der Kandidat von SPD, UWG, GRÜNEN und FDP, Ludger Banken (parteilos), gewählt.[23]

Wappen

Wappen von Rheinbach
Wappen von Rheinbach
Blasonierung: „Im geteilten Felde, oben in Silber ein durchgehendes schwarzes Kreuz, unten gespalten, links (heraldisch rechts) in Silber ein mit dem Barte linkshin gewendeter blauer Schlüssel, rechts (heraldisch links) auf rotem Grund ein blau bewehrter halber silberner Adler am Spalt.“[24][25]
Wappenbegründung: Das schwarze Kreuz auf silbernem Grund steht für das Erzstift Köln. Der Schlüssel deutet auf den hl. Petrus als Patron der Kirche oder des Erzstiftes. Der Adler aus dem Wappen der Grafen von Are-Hochstaden knüpft an die Übertragung von 1246/47 an und ignoriert die widerrechtliche Aneignung des Besitzes durch die Ritter von Rheinbach. Das Stadtwappen geht zurück auf das zweite Schöffensiegel, das mit Abdruck seit 1344 existiert.

Die Wappenverleihung fand 1915 durch den preußischen König Wilhelm II. statt und wurde 1970 durch den Regierungspräsidenten von NRW bestätigt. Die Flaggenfarbe der Stadt ist schwarz weiß.

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten, Freizeit

Museen

Bauwerke

Gruß aus Rheinbach (1900)

Freizeit

  • Neben dem Freizeitpark mit Kinderspielplatz, Seen, Minigolfanlage und Grillplätzen zählt das monte mare Freizeitbad und Saunaparadies mit seinem 10 Meter tiefen Indoor-Tauchbecken zu den beliebten Ausflugszielen.
  • Immer am dritten Wochenende im Juli finden in Rheinbach die Rheinbach Classics statt, ein überregionales Oldtimerfestival, welches jährlich über 30.000 Zuschauer aus ganz Deutschland und den Nachbarländern anzieht.

Sport

In Rheinbach gibt es zwei Sportstätten mit Leichtathletikanlagen, das Stadion am Freizeitpark und die Sportanlage Am Stadtpark.

Ansässige Vereine sind unter anderem der Turn-Verein Rheinbach und der SC Rheinbach.

Infrastruktur und Wirtschaft

Verkehr

Schienenverkehr

Ehemaliges, heute privatisiertes Empfangsgebäude des Bahnhofs Rheinbach

Der Bahnhof Rheinbach liegt an der Voreifelbahn (Bonn Hbf–Rheinbach–Euskirchen(–Bad Münstereifel)), auf der im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) die S-Bahnlinie 23 verkehrt. Sie bedient außerdem den Haltepunkt Rheinbach Römerkanal.

Linie Verlauf / Anmerkungen Takt (Mo–Fr)
S 23 Bonn Hbf Stadtbahn – Bonn-Endenich Nord – Bonn Helmholtzstraße – Bonn-Duisdorf – Alfter-Impekoven – Alfter-Witterschlick – (Meckenheim Kottenforst –)* Meckenheim Industriepark – Meckenheim (Bz Köln) – Rheinbach Römerkanal – Rheinbach – Swisttal-Odendorf – Euskirchen-Kuchenheim – Euskirchen
ab Euskirchen stündlich Anschluss auf SEV der RB 23 bis Bad Münstereifel; * Züge halten in Kottenforst nur stündlich und nur am Wochenende sowie an Feiertagen bei Bedarf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
15 min (Bonn–Rheinbach in der HVZ)
30 min

Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der DB-Regio NRW, die für die Voreifelbahn Diesel-Triebwagen der DB-Baureihe 644 in Ein- bis Zweifachtraktion für Geschwindigkeiten bis zu 100 km/h einsetzt.

Busverkehr

Buslinien der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) verbinden Rheinbach sternförmig mit Bonn über Witterschlick, Euskirchen, verschiedenen Ortschaften der Gemeinde Swisttal sowie im Schülerverkehr auch mit Meckenheim. Innerhalb Rheinbachs verkehrt unter dem Namen „Rheinbacher Stadthüpfer“ eine Quartierbuslinie mit einem barrierefreien Kleinbus (Liniennummer: 813).[29] Für alle diese Linien gilt der Tarif des Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS).

Weitere Linien aus dem VRM (Verkehrsverbund Rhein-Mosel) verbinden Rheinbach und seine Höhenorte mit mehreren Ortsteilen von Altenahr sowie mit Ersdorf und Altendorf.

Straßen

Rheinbach liegt an der Bundesautobahn 61 KölnLudwigshafen am Rhein. Der zentrale Bereich Rheinbachs und mehrere Ortsteile werden zudem von der Bundesstraße 266 erschlossen.

In Rheinbach waren am 1. Januar 2018 19.550 Kraftfahrzeuge zugelassen, davon 16.594 Pkw.[30]

Radwege

Die Stadt ist an mehrere Radwanderwege angeschlossen:

Bildung

In der Stadt gibt es fünf Grundschulen[31], eine Gesamtschule sowie zwei Gymnasien.

Das Städtische Gymnasium Rheinbach ist die älteste Schule Rheinbachs, das Erzbischöfliche St.-Joseph-Gymnasium (zuvor für Mädchen, jetzt bi-edukativ) ist ein privates Gymnasium; es übernahm die Schüler des Vinzenz-Pallotti-Kollegs (für Jungen), das im Juli 2016 geschlossen wurde. Die Gemeinschafts-Hauptschule Am Dederichsgraben und die Tomburg-Realschule befinden sich zugunsten einer Gesamtschule in Auflösung. Die Albert-Schweitzer-Schule, eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen, wurde im Juli 2016 aufgrund zu niedriger Anmeldezahlen geschlossen.[32]

Darüber hinaus beherbergt Rheinbach das Staatliche Berufskolleg Glas, Keramik, Gestaltung des Landes Nordrhein-Westfalen sowie die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, welche zwei weitere Standorte im rechtsrheinischen Sankt Augustin und Hennef besitzt.[33]

Industrie

Die Heinrich Frings GmbH & Co. KG ist Weltmarktführer für automatisierte Anlagen zur Essigherstellung.

Telefonvorwahlen

Die Stadt hat die Vorwahl 02226. Abweichend hiervon gelten in Flerzheim und Wormersdorf die 02225 sowie in Queckenberg, Loch und Hardt-Sürst die 02255.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Wilhelm Busch (1867–1923), Mitglied des Preuß. Abgeordnetenhauses (Zentrum), Parlamentarischer Staatssekretär im preußischen Landwirtschaftsministerium, 1922 Ehrenbürger von Rheinbach

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

Literatur

  • Carl-Wilhelm Clasen: Stadt Rheinbach (= Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz [Hrsg.]: Rheinische Kunststätten. Heft 249). 2. Auflage. Neusser Druckerei und Verlag, Köln 1988, ISBN 3-88094-623-X.
  • Klaus Fink: Geschichte der Burg, der Stadt und des Amtes Rheinbach: von den Anfängen bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. Roehrscheid Verlag, Bonn 1965.
  • Klaus Fink: Rheinbach unterm Krummstab. Stadt Rheinbach, Rheinbach 2005, ISBN 978-3-9806176-1-1.
  • Klaus Grewe: Auf Römerspuren rund um Rheinbach. Wasserleitungen und Fernstraßen von der Römerzeit bis zum Mittelalter (= Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (Hrsg.): Rheinische Kunststätten. Heft 466). 1. Auflage. Neusser Druckerei und Verlag GmbH, Neuss 2001, ISBN 3-88094-884-4.
Weitere Inhalte in den
Schwesterprojekten der Wikipedia:

Commons – Medieninhalte (Kategorie)
Wiktionary – Wörterbucheinträge
Wikisource – Quellen und Volltexte
Wikivoyage – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2024. (Hilfe dazu)
  2. Klaus Grewe: Aquädukte. Wasser für Roms Städte. Der große Überblick – vom Römerkanal zum Aquäduktmarmor. Regionalia Verlag, Rheinbach 2014, ISBN 978-3-95540-127-6, S. 295.
  3. Regesta Imperii RI I n. 95 vom 13. August 762 [1] (online); abgerufen am 30. Juli 2017.
  4. Heinrich Beyer: Urkundenbuch zur Geschichte der, jetzt die Preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien. Aus den Quellen herausgegeben von Heinrich Beyer. Erster Band: Von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1169. Hölscher, Coblenz 1860, S. 20.
  5. Heinrich Beyer: Urkundenbuch zur Geschichte der, jetzt die Preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien. Aus den Quellen herausgegeben von Heinrich Beyer. Erster Band: Von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1169. Hölscher, Coblenz 1860, S. 189.
  6. Hexenverfolgung in Rheinbach, abgerufen 2. Oktober 2012.
  7. Liste der bekannten Opfer der Hexenprozesse aus Rheinbach und der Herrlichkeit Flerzheim. (PDF) www.anton-praetorius.de, 2012, abgerufen am 5. April 2017.
  8. Stadt Rheinbach distanziert sich von Hexenverfolgung. In: General-Anzeiger Bonn vom 13. Juni 2012.
  9. Mario Quadt: Goldgräberstimmung in der Glasstadt. In: General-Anzeiger (Bonn). 11. April 2016, abgerufen am 13. April 2016.
  10. Stadtgeschichte: Kupfer- und Bleierzförderung
  11. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, DNB 107824388, S. 83.
  12. Rheinbacher Kreisblatt, Nr. 1, vom 4. Jan. 1868
  13. Rheinbacher Kreisblatt, Nr. 45, vom 9. Nov. 1872
  14. Das „Heftchen“ hat Jubiläum. In: - kultur & gewerbe - Stadt Rheinbach - Amtliches Mitteilungsblatt -. Jahrgang 50, Oktober 2014, S. 9 (Online [PDF; 2,8 MB; abgerufen am 14. November 2014]).
  15. Bürgerbüro der Stadt Rheinbach
  16. Stadt Rheinbach, Sachgebiet Bürgerbüro, SGL Volker G., Stand September 2014 (Gesamteinwohnerzahl: Hauptwohnung = 26.981; Nebenwohnung = 2.000); Stand 31. Oktober
  17. Amtsblatt des Erzbistums Köln, Stück 1, 1. Januar 2010, Nr. 38
  18. Marcus Bierlein: Deutscher Orden schickt drei Pfarrer. In: Kölnische Rundschau. 13. Juni 2012, abgerufen am 2. März 2015.
  19. Mario Quadt: Erzbistum zieht Patres ab. In: General-Anzeiger (Bonn). 18. Oktober 2014, abgerufen am 2. März 2015.
  20. Pallottiner. In: Orden im Erzbistum Köln – Männerorden. Erzbistum Köln, abgerufen am 2. März 2015.pallottiner.org: In Rheinbach schließt das Vinzenz-Pallotti-Kolleg
  21. Daughters of Divine Love (Töchter der göttlichen Liebe). In: Orden im Erzbistum Köln – Frauenorden. Erzbistum Köln, abgerufen am 2. März 2015.
  22. Ratswahl. Stadt Rheinbach – Gesamtergebnis. 13. September 2020, abgerufen am 13. Oktober 2020.
  23. Stichwahl des Bürgermeisters. Stadt Rheinbach – Gesamtergebnis. 27. September 2020, abgerufen am 13. Oktober 2020.
  24. Hauptsatzung der Stadt Rheinbach vom 16. November 1999, § 2 Absatz 2
  25. Klemens Stadler: Deutsche Wappen: Bundesrepublik Deutschland, Band 7. Angelsachsen-Verlag Bremen 1972, S. 82.
  26. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  27. Der Beuelskopf * Hans-Wischeler-Turm - Presseberichte. Abgerufen am 19. April 2019.
  28. Udo Edelmann (†) bemühte sich stets um Austausch- auch über Grenzen hinweg. Abgerufen am 18. September 2019.
  29. Regionalverkehr Köln GmbH - Rheinbacher Stadthüpfer auf rvk.de
  30. Mobilität in Nordrhein-Westfalen – Daten und Fakten 2018/2019. In: Straßenverkehr. Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, S. 66 (PDF; 14,2 MB, Bestände am 1. Januar 2018).
  31. Zweckverband civitec: Grundschulen. 25. August 2016, abgerufen am 8. Juli 2017.
  32. Albert-Schweitzer-Schule in Rheinbach - Abschied von der Förderschule. In: General-Anzeiger Bonn. 29. Juni 2015 (general-anzeiger-bonn.de [abgerufen am 8. Juli 2017]).
  33. Zweckverband civitec: Weiterführende Schulen. 7. Juni 2017, abgerufen am 8. Juli 2017.
  34. Kurzvita. (PDF) Barbara Ruscher. Juli 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Januar 2015; abgerufen am 5. Januar 2015.