„Reflexive Fotografie“ – Versionsunterschied

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* P. Dirksmeier: ''Der husserlsche Bildbegriff als theoretische Grundlage der reflexiven Fotografie: Ein Beitrag zur visuellen Methodologie in der Humangeografie.'' Universität Bremen 2007. ([http://www.soc-geogr.net/2/1/2007/sg-2-1-2007.pdf Online, PDF-Datei])
* P. Dirksmeier: ''Der husserlsche Bildbegriff als theoretische Grundlage der reflexiven Fotografie: Ein Beitrag zur visuellen Methodologie in der Humangeografie.'' Universität Bremen 2007. ([http://www.soc-geogr.net/2/1/2007/sg-2-1-2007.pdf Online, PDF-Datei])
* P. Dirksmeier: ''Urbanität als Habitus. Zur Sozialgeographie städtischen Lebens auf dem Land.'' Transcript, Bielefeld 2009.
* P. Dirksmeier: ''Urbanität als Habitus. Zur Sozialgeographie städtischen Lebens auf dem Land.'' Transcript, Bielefeld 2009.
* Veronika Tinnis (Bachelorarbeit): ''Feldforschungsgestützte Komparation universitärer Strukturen am Beispiel von der Goethe Universität, Deutschland und der Dhaka University, Bangladesh.'' J.W. Goethe Universität, Fachbereich Erziehungswissenschaften, Frankfurt am Main 2012.
* Veronika Tinnis: ''Feldforschungsgestützte Komparation universitärer Strukturen am Beispiel von der Goethe Universität, Deutschland und der Dhaka University, Bangladesh.'' J.W. Goethe Universität, Fachbereich Erziehungswissenschaften, Frankfurt am Main 2012.

== Weblinks ==
* [http://juwel.fz-juelich.de:8080/dspace/bitstream/2128/3833/3/Keller_Bib_20.pdf Einsatz von digitalen Foto-Lesetagebüchern zur Erforschung des Leseverhaltens von Studierenden] – fz-juelich.de(2010)
* Beck, Nina (2011): [http://www.op-online.de/lokales/nachrichten/dietzenbach/senioren-stehen-hinter-kamera-1214073.html Senioren stehen hinter der Kamera]
* Georg Florian Kircher: [http://www.db-thueringen.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-23372/chapter6.html ''Ort. Medien. Mobilität. Mediale Verbindungen im alltäglichen Handlungsfluss.''] (2011)
* Foto-Ausstellung vom Seminar ''Das ist meine Welt'' in der Katharinenkirche an der Hauptwache in Frankfurt (2012): [http://www.frankfurt-alzheimer.de/Das-ist-meine-Welt.167.0.html Lebenswelten von Menschen mit Demenz.]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 16. September 2013, 14:39 Uhr

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Reflexive Fotografie ist eine Dokumentationsmethode, die vor allem in der Anthropologie und Soziologie eingesetzt wird. Sie geht über die reine Dokumentation hinaus. Bei dieser Methode nutzt man Bilder für die Gestaltung des Gesprächs zwischen Forscher und menschlichem Forschungsobjekt. Außerdem ist die reflexive Fotografie ein Bestandteil der Visuellen Soziologie, welche sich durch die Benutzung von Fotografien, Film und Video kennzeichnet, „um eine Gesellschaft und ihre visuellen Artefakte (Ergebnisse) zu studieren“[1]

Einordnung

Reflexive Fotografie ist eine Zusammenstellung von Ansätzen, mit deren Hilfe Forscher Fotografien einsetzen, um soziale Phänomene zu erkennen, zu beschreiben und zu analysieren. Die fotografiebezogene visuelle Soziologie teilt sich in zwei Konzepte.

  • Zum einen gibt es die semiotische Form, die auf bestehende Fotografien, wie zum Beispiel Fotografien aus Magazinen, Zeitungen oder Werbungen zurückgreift.
  • Zum anderen existiert die konventionelle Form, die Fotografien selbst herstellt und diese zur Datenerhebung nutzt.

Die reflexive Fotografie ist eines von vier Interviewverfahren des konventionell visuell-soziologischen Ansatzes. Die anderen drei Interviewverfahren bilden die Photo-Eliziation, bei der den Probanden zur Stimulation in der Interviewsituation Fotografien vorgelegt werden; die Photo Novella, bei der die Probanden selbst über einen längeren Zeitraum ihre Lebenswelt fotografieren und das Autodriving, bei dem die Probanden fotografiert werden und anschließend über sich in der Situation auf den Fotografien Auskunft geben.[2]

Methodik

Beim Vorgang der Reflexiven Fotografie bittet der wissenschaftliche Beobachter den Probanden, Fotografien zu bestimmten Themenkomplexen aufzunehmen. Dabei fotografiert der Proband unabhängig vom wissenschaftlichen Beobachter. Diese Vorgehensweise garantiert dem Probanden eine maximale Freiheit in Bezug auf die gewählten Motive. Dieser große Entscheidungsspielraum kann zudem motivierend wirken.[3] Während des Fotografierens bzw. unmittelbar danach sollten Eindrücke, Gründe und Reflexionen über die gerade aufgenommenen Bilder notiert werden. Der Proband wird im darauf folgenden Intensivinterview über die gewählten Motive befragt.[4] Dabei kann er näher auf seine Gedanken und Intentionen eingehen, denn die Fotoaufnahmen erlauben ein tieferes, reflexiveres Denken über die abgesprochenen Themenfelder bei den Probanden. Die Methode der Reflexiven Fotografie vollzieht insofern einen Perspektivwechsel, als dass der Proband der „unangezweifelte Experte über seine Aufnahmen“ ist.[3] Er fotografiert schließlich nach einführenden Absprachen eigenständig ohne Beeinflussung durch den wissenschaftlichen Beobachter. In diesem Fall ist der wissenschaftliche Beobachter der Laie, der nur zur Vorbesprechung und dann erst wieder zum Interview erscheint.

Die reflexive Fotografie lässt ein hohes Maß an Kontingenz zu, anstatt mit Hilfe von kontrollierten Methoden eine schon vorausgesetzte Ordnung neu zu entdecken. Bourdieu hält jedoch fest, dass die ausgewählten Fotografien keinesfalls wirklichkeitsgetreue Abbilder seien. Das heißt, dass jedes fotografische Bild die Wirklichkeit „immanent“ selektiere. Es sei vom subjektiven Blickwinkel des Fotografierenden abhängig.[5] Die Fotografien basieren auf einer subjektiven Auswahlentscheidung und sind das Ergebnis einer von verschiedenen Normen gelenkten Wahl. Jedes Bild ist demnach durch den Habitus des Probanden geprägt. Das im Bild Dargestellte kann Auskunft über normative, klassenspezifische und ästhetische Kriterien geben sowie gruppenspezifische Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsschemata offenbaren.[2]

Literatur

  • P. Dirksmeier: Der husserlsche Bildbegriff als theoretische Grundlage der reflexiven Fotografie: Ein Beitrag zur visuellen Methodologie in der Humangeografie. Universität Bremen 2007. (Online, PDF-Datei)
  • P. Dirksmeier: Urbanität als Habitus. Zur Sozialgeographie städtischen Lebens auf dem Land. Transcript, Bielefeld 2009.
  • Veronika Tinnis: Feldforschungsgestützte Komparation universitärer Strukturen am Beispiel von der Goethe Universität, Deutschland und der Dhaka University, Bangladesh. J.W. Goethe Universität, Fachbereich Erziehungswissenschaften, Frankfurt am Main 2012.

Einzelnachweise

  1. P. Dirksmeier, 2006, S.6
  2. a b P. Dirksmeier: Der husserlsche Bildbegriff als theoretische Grundlage der reflexiven Fotografie: Ein Beitrag zur visuellen Methodologie in der Humangeografie. Universität Bremen 2007. (Online, PDF-Datei), S. 6 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „d_2007“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  3. a b P. Dirksmeier: Urbanität als Habitus. Zur Sozialgeographie städtischen Lebens auf dem Land. Transcript, Bielefeld 2009, S. 168
  4. P. Dirksmeier: Urbanität als Habitus. Zur Sozialgeographie städtischen Lebens auf dem Land. Transcript, Bielefeld 2009, S. 166
  5. P. Dirksmeier: Urbanität als Habitus. Zur Sozialgeographie städtischen Lebens auf dem Land. Transcript, Bielefeld 2009, S. 162