„Possad“ – Versionsunterschied

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Der '''Possad''' ist eine dem [[Liste der Kremls|Kreml]] vorgelagerte Teilstadt in mittelalterlichen russischen Städten. Sie befindet sich außerhalb der schützenden [[Stadtmauer|Kremlmauern]], wurde später aber oftmals auch mit einer Mauer befestigt. Im Possad siedelten sich meistens die [[Kaufmann|Kaufleute]] und [[Handwerk]]er an, die dort ihre Waren auf dem Markt verkauften. Der Markt markierte den Mittelpunkt der Possad, um den sich die Häuser der Handwerker und Händler scherten. Charakteristisch war bis zum Ende des 17. Jahrhunderts eine uneinheitliche und enge Bebauung. Gebaut wurde ohne Beplanung, daneben dominierten einfache Holzhäuser neben repräsentativen Steinhäusern das Stadrbild.
Der '''Possad''' ist eine dem [[Liste der Kremls|Kreml]] vorgelagerte Teilstadt in mittelalterlichen russischen Städten. Sie befindet sich außerhalb der schützenden [[Stadtmauer|Kremlmauern]], wurde später aber oftmals auch mit einer Mauer befestigt. Im Possad siedelten sich meistens die [[Kaufmann|Kaufleute]] und [[Handwerk]]er an, die dort ihre Waren auf dem Markt verkauften. Der Markt markierte den Mittelpunkt der Possad, um den sich die Häuser der Handwerker und Händler scherten. Charakteristisch war bis zum Ende des 17. Jahrhunderts eine uneinheitliche und enge Bebauung. Gebaut wurde ohne Beplanung, daneben dominierten einfache Holzhäuser neben repräsentativen Steinhäusern das Stadtbild. Der Possad, die eigentliche Stadt, unterstand einem zaristischen Statthalter und besass eine Selbstverwaltung, welche mit der Dorfgemeinde, der [[Obshchina]], vergleichbar, jedoch nicht ganz so stark ausgeprägt war.
Der Possad, die eigentliche Stadt, unterstand einem zaristischen Statthalter und besass eine Selbstverwaltung, welche mit der Dorfgemeinde, der [[Obshchina]], vergleichbar, jedoch nicht ganz so stark ausgeprägt war.


Einige russische Städtenamen enthalten heute noch das Wort ''Possad'':
Einige russische Städtenamen enthalten heute noch das Wort ''Possad'':

Version vom 9. Januar 2012, 19:50 Uhr

Der Possad ist eine dem Kreml vorgelagerte Teilstadt in mittelalterlichen russischen Städten. Sie befindet sich außerhalb der schützenden Kremlmauern, wurde später aber oftmals auch mit einer Mauer befestigt. Im Possad siedelten sich meistens die Kaufleute und Handwerker an, die dort ihre Waren auf dem Markt verkauften. Der Markt markierte den Mittelpunkt der Possad, um den sich die Häuser der Handwerker und Händler scherten. Charakteristisch war bis zum Ende des 17. Jahrhunderts eine uneinheitliche und enge Bebauung. Gebaut wurde ohne Beplanung, daneben dominierten einfache Holzhäuser neben repräsentativen Steinhäusern das Stadtbild. Der Possad, die eigentliche Stadt, unterstand einem zaristischen Statthalter und besass eine Selbstverwaltung, welche mit der Dorfgemeinde, der Obshchina, vergleichbar, jedoch nicht ganz so stark ausgeprägt war.

Einige russische Städtenamen enthalten heute noch das Wort Possad:

Literatur

  • Christiane Hamel: Russland: von der Wolga biz zur Newa : Moskau und Goldener Ring, DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2010