„Pantheist (Band)“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Band
{{Infobox Band
|Name = <div style="font-family:times;"><big><span style="font-size:120%;">P</span> A N T H E Ï S T</big></div>
| Name = Pantheist
|Bild = Pantheist Live @ Antqwerp, Belgium.jpg
| Logo =
|Bildbeschreibung = Kostas Panagiotou mit Pantheist in der Augustinerkerk im Jahr 2019
| Logobeschreibung =
|Herkunft = [[Antwerpen]], [[Belgien]]
| Bild = Pantheist Live @ Antqwerp, Belgium.jpg
|Genre = Bis 2005: [[Atmospheric Doom]], [[Funeral Doom]]<br />2008: [[Extreme Doom]], [[Progressive Metal]]<br />2011: [[Alternative Rock]], Atmospheric Doom, [[Progressive Rock]]<br />Seit 2018: Atmospheric Doom, Funeral Doom, Progressive Metal
| Bildbeschreibung = Kostas Panagiotou mit Pantheist im Jahr 2019
|Gründung = 2000
| Herkunft = [[Antwerpen]], [[Belgien]]
|Auflösung =
| Genre = [[Funeral Doom]]<br/>[[Atmospheric Doom]] <small>(2011)</small>
|Neugründung =
| Gründung = 2000
|Website = [https://pantheist.co.uk/ pantheist.co.uk]
| Auflösung =
|Besetzung1a = [[Kostas Panagiotou]]
| Neugründung =
|Besetzung1b = Keyboard, Gesang
| Website = [https://pantheist.co.uk/ pantheist.co.uk]
|Besetzung2a = Frédéric „Nereide“ Laborde <small>(seit 2021)</small>
| Besetzung1a = [[Kostas Panagiotou]]
|Besetzung2b = Gitarre
| Besetzung1b = Keyboard, Gesang
| Besetzung2a = Frédéric „Nereide“ Laborde <small>(seit 2021)</small>
|Besetzung3a = John Devos <small>(seit 2021)</small>
|Besetzung3b = Schlagzeug
| Besetzung2b = Gitarre
| Besetzung3a = John Devos <small>(seit 2021)</small>
|Besetzung4a = Matt Strangis <small>(seit 2021)</small>
|Besetzung4b = E-Bass
| Besetzung3b = Schlagzeug
| Besetzung4a = Matt Strangis <small>(seit 2021)</small>
|Besetzung5a = Jeremy Lewis <small>(seit 2021)</small>
|Besetzung5b = Gitarre
| Besetzung4b = E-Bass
| Besetzung5a = Jeremy Lewis <small>(seit 2021)</small>
|Ehemalige1a = Nicolas Tambuyser <small>(2000–2004)</small>
| Besetzung5b = Gitarre
|Ehemalige1b = Gitarre
| Ehemalige1a = Nicolas Tambuyser <small>(2000–2004)</small>
|Ehemalige2a = Odile Aurora Strik als Oscar Strik <small>(2002–2003)</small>
|Ehemalige2b = Schlagzeug
| Ehemalige1b = Gitarre
| Ehemalige2a = Odile Aurora Strik als Oscar Strik <small>(2002–2003)</small>
|Ehemalige3a = Arne Pinto de Carvalho <small>(2003–2004)</small>
|Ehemalige3b = Gitarre
| Ehemalige2b = Schlagzeug
| Ehemalige3a = Arne Pinto de Carvalho <small>(2003–2004)</small>
|Ehemalige4a = [[Mark Bodossian]] <small>(2004–2011)</small>
|Ehemalige4b = E-Bass
| Ehemalige3b = Gitarre
| Ehemalige4a = [[Mark Bodossian]] <small>(2004–2011)</small>
|Ehemalige5a = Wim Boey <small>(2004)</small>
| Ehemalige4b = E-Bass
|Ehemalige5b = E-Bass
| Ehemalige5a = Wim Boey <small>(2004)</small>
|Ehemalige6a = Kris Villez <small>(2004)</small>
|Ehemalige6b = Schlagzeug
| Ehemalige5b = E-Bass
| Ehemalige6a = Kris Villez <small>(2004)</small>
|Ehemalige7a = [[Andy Semmens]] <small>(2004)</small>
| Ehemalige6b = Schlagzeug
|Ehemalige7b = Schlagzeug, Gesang
| Ehemalige7a = [[Andy Semmens]] <small>(2004)</small>
|Ehemalige8a = Sterghios Moschos <small>(2005–2014)</small>
| Ehemalige7b = Schlagzeug, Gesang
|Ehemalige8b = Schlagzeug
| Ehemalige8a = Sterghios Moschos <small>(2005–2014)</small>
|Ehemalige9a = Ilia Rodriguez <small>(2005–2011)</small>
|Ehemalige9b = Gitarre
| Ehemalige8b = Schlagzeug
| Ehemalige9a = Ilia Rodriguez <small>(2005–2011)</small>
|Ehemalige10a = Peter Benjamin <small>(2005–2009)</small>
| Ehemalige9b = Gitarre
|Ehemalige10b = Gitarre
| Ehemalige10a = Peter Benjamin <small>(2005–2009)</small>
|Ehemalige11a = Pepijn van Houwelingen <small>(2010–2014)</small>
| Ehemalige10b = Gitarre
|Ehemalige11b = Gitarre
| Ehemalige11a = Pepijn van Houwelingen <small>(2010–2014)</small>
|Ehemalige12a = Valter Cunha <small>(2014–2017)</small>
| Ehemalige11b = Gitarre
|Ehemalige12b = Gitarre
| Ehemalige12a = Valter Cunha <small>(2014–2017)</small>
|Ehemalige13a = Frank Allain <small>(2015–2020)</small>
| Ehemalige12b = Gitarre
|Ehemalige13b = Gitarre
| Ehemalige13a = Frank Allain <small>(2015–2020)</small>
|Ehemalige14a = [[Daniel Neagoe]] <small>(2016–2020)</small>
|Ehemalige14b = Schlagzeug
| Ehemalige13b = Gitarre
| Ehemalige14a = [[Daniel Neagoe]] <small>(2016–2020)</small>
|Ehemalige15a = Aleksej Obradović <small>(2011–2020)</small>
|Ehemalige15b = E-Bass
| Ehemalige14b = Schlagzeug
| Ehemalige15a = Aleksej Obradović <small>(2011–2020)</small>
|Ehemalige16a = Frédéric Caure <small>(2002–2004)</small>
| Ehemalige15b = E-Bass
|Ehemalige16b = E-Bass
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}}
'''Pantheist''', häufig als '''Pantheïst''' stilisiert, ist eine 2000 gegründete [[Funeral Doom|Funeral-Doom-]]Band. Die Band zählt zu den populärsten Vertretern der belgischen Funeral-Doom-Szene. Das einzig konstante Mitglied der Gruppe ist Bandgründer, Sänger und Keyboarder [[Kostas Panagiotou]], die weitere Bandkonstellation war hingegen diversen Wechseln unterzogen.
'''Pantheist''' ist eine im Jahr 2000 gegründete [[Doom Metal|Doom-Metal-]]Band. Die in Antwerpen von [[Kostas Panagiotou]] gegründete Musikgruppe zählte zu den populären Vertretern der frühen europäischen [[Funeral Doom|Funeral-Doom-]]Szene und entwickelte sich zu einer multinational besetzten Instanz im Doom-Metal-Spektrum. Der Sänger und Keyboarder Panagiotou blieb dabei unter vielen personellen Veränderungen und Standortwechseln das konstante Mitglied der Gruppe.


Trotz der Wahrnehmung als Funeral-Doom-Band, lässt sich das Werk der Gruppe nicht auf das Genre reduzieren. Als [[Dark Wave|Dark-Wave-]]Projekt begonnen wurden die ersten beiden Studioalben zu kanonische Werke des Funeral- und [[Atmospheric Doom|Atmospheric-Doom]]. Diesen beiden Alben folgten zwei die sich von von den Erwartung an die Band mit Ideen aus [[Artrock|Art-]], [[Progressive Rock|Progressive-]] [[Alternative Rock|Alternative-]] und [[Hard Rock|Hard-Rock]] bis hin zu solchen aus der [[Popmusik]] distanzierten und emanzipierten. Erst spätere, nach einer längeren Veröffentlichungspause erschienene, Alben griffen wieder vermehrt Elemente des Funeral Doom auf.
== Bandkonstellation ==

Pantheist ist als band von einem stetigen Wechsel der Mitglieder um Kostas Panagiotou gekennzeichnet. Den anhaltenden Wandel beschreibt Panagiotou als frustrierend aber gegeben. Als Ursache sieht er seine eigene Rast- und Wurzellosigkeit. Hinzukommend sind viele der ehemaligen Mitglieder über die Jahre in andere Länder gezogen.
Markant blieb in alle Phasen der auf die Ursprünge der Band verweisende Einsatz eines [[Gregorianischer Choral|gregorianisch wirkenden Gesangs]], eine als episch und [[Das Erhabene|erhaben]] wahrgenommene Atmosphäre und eine dominante Rolle des von Panagiotou gespielten Keyboards, das oft den Klang einer [[Orgel|Kirchenorgel]] adaptierte. Eine weitere Konstante im Werk der Band ist das lyrische Oberthema der Einsamkeit und Abgeschiedenheit.
{{Zitat|Text=I sometimes get jealous of the ‘typical’ band with three or four guys growing up in the same neighbourhood, then forming a band and staying together for years. Alas, it has been anything but that in Pantheist.|Übersetzung=Ich werde manchmal neidisch auf die ‘typischen’ Bands mit drei oder vier Jungs, die in der gleichen Nachbarschaft aufwachsen, eine Band gründen und jahrelang zusammen bleiben. Leider war es bei Pantheist alles andere als das.|Quelle=Kostas Panagiotou zitiert nach Aleksey Evdokimov|ref=<ref Name="NCSInterview">{{Internetquelle|url=https://www.nocleansinging.com/2021/12/17/an-ncs-interview-pantheist/|hrsg=No Clean Singing|datum=2021-12-17|titel=Interview with Pantheist|autor=Aleksey Evdokimov|abruf=2022-01-21}}</ref>}}


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Stetige Wechsel der Mitglieder um [[Kostas Panagiotou]] kennzeichneten die Geschichte der Band. Diesen anhaltenden Wandel beschrieb Panagiotou als frustrieren, nahm ihn jedoch als gegeben an. Als eine optionale Ursache der Umbesetzungen führte er seine eigene Rast- und Wurzellosigkeit an. Ähnlich verhielten sich viele der Bandmitglieder und verzogen wie Panagiotou in andere Länder. Gelegentlich bedingten die personellen Veränderungen Verzögerungen im Schreib- und Produktionsprozess der Band.
Im Jahr 2000 gründete Sänger und Keyboarder Kostas Panagiotou die Band Pantheist. Ursprünglich gestaltete Panagiotou Pantheist als [[Dark Ambient|Dark-Ambient-]]Projekt, änderte die Ausrichtung der Band jedoch nach dem Einstieg des Gitarristen Nicolas Tambuyser hin zu einem [[Sakrale Musik|sakrale anmutenden]] Funeral Doom. Nach einigen inoffiziellen Aufnahmen wurde mit ''1000 Years'' im darauffolgenden Jahr ein erstes, im Studio Templa Libitina von [[Stijn van Cauter]] aufgenommenes, offizielles [[Demoband|Demo]] veröffentlicht.<ref Name="VBio">{{Internetquelle|url=https://vampster.com/interviews/pantheist-das-doom-shall-rise-special/|hrsg=[[Vampster]]|datum=2003-12-30|titel=Pantheist: Das Doom Shall Rise-Special|autor=|abruf=2019-05-16}}</ref> [[Firebox Records]] reagierte auf das Demo und bot Pantheist einen Aufnahmevertrag an. Das daraufhin 2003 veröffentlichte Album ''[[O Solitude (Album)|O Solitude]]'' brachte neue Stilelemente in den Funeral Doom.<ref Name="Bio">{{Internetquelle|url=https://pantheist.co.uk/index.php/biography/|titel=Biography|hrsg=Pantheist|zugriff=2019-05-14}}</ref> Das Album half Pantheist „dabei, eine Bedeutende Stellung unter den noch aktiven Bands des vergleichsweise jungen und kleinen Subgenres einzunehmen“ und seither „zu den wichtigsten Bands des Funeral Doom Metal“ gerechnet zu werden.<ref Name="MdePantheist">{{Internetquelle|url=https://www.metal.de/reviews/pantheist-pantheist-45669/amp/|hrsg=Metal.de|datum=2011-03-31|titel=Pantheist: Pantheist|autor=Timm|abruf=2019-05-16}}</ref> Im Anschluss an die Veröffentlichung bestritt die Band eine Europatournee mit [[Skepticism]] und [[Until Death Overtakes Me]], sowie nachfolgend mit [[While Heaven Wept]] und [[Mourning Beloveth]].<ref Name="Bio"/>
{{Zitat
|Text=Ich werde manchmal neidisch auf die ‘typischen’ Bands mit drei oder vier Jungs, die in der gleichen Nachbarschaft aufwachsen, eine Band gründen und jahrelang zusammen bleiben. Leider war es bei Pantheist alles andere als das.
|Quelle=Kostas Panagiotou zitiert nach Aleksey Evdokimov: ''An NCS Interview with Pantheist'' (No Clean Singing)
|ref=<ref name="NCSInterview" />}}
=== Jahre der Band- und Stilfindung ===
==== Gründung und Dying Millennium ====
Pantheist entstand aus einem [[Dark Ambient|Dark-Ambient-]] und [[Dark Wave#Neoklassik|Neoklassik-]]Soloprojekt des in [[Antwerpen]] lebenden Kostas Panagiotou.<ref name="Bio" /> Im Zuge seines Studiums lernte Panagiotou den in [[Mechelen]] lebenden Gitarristen Nicolas Tambuyser sowie, über einen Kommilitonen, erste Veröffentlichungen des [[Death Doom]] und [[Gothic Metal]] kennen. Nach der Beschäftigung mit der Musik von [[My Dying Bride]], [[Moonspell]] und [[Anathema (Band)|Anathema]] interessierte er sich vermehrt für das musikalische Spektrum des [[Doom Metal]]s.<ref name="DMInterview" /> Während Panagiotou und Tambuyser als Duo unter dem Einfluss von [[Skepticism]] die stilistische Ausrichtung der Anfangs Pantheïst genannten Band schrittweise zu einem sakrale anmutenden Funeral Doom änderte,<ref name="Bio" /> brachte sich Panagiotou mit Interviews und Rezensionen in der Redaktion, sowie aktiv im Austausch im Forum, des [[Webzine]]s [[Doom-Metal.com]] ein.<ref name="DMInterview" />


Panagiotou und Tambuyser experimentierten ab dem Jahr 1999 mit der Möglichkeit als Duo zu agieren und nahmen das unveröffentlichte [[Demoaufnahme|Demo]] ''Dying Millennium'' unter dem Bandnamen Pantheïst, als erstes Experiment mit den Möglichkeiten der Kooperation, auf. Panagiotou transkribierte dazu die von Tambuyser auf der Gitarre geschriebene Musik für das Keyboard um die Aufnahme zu ermöglichen. Dennoch verwies Panagiotou bereits auf den Einfluss von Skepticism, der sich in dem Stück ''Praeludium'' in der düsteren Grundstimmung verdeutlichte. Ein weiterer Einfluss auf die Atmosphäre lag in der damaligen kollektiven Furcht vor dem Jahrtausendwechsel.<ref name="AltPan" /> Drei der sieben Titel des Demos veröffentlichte Panagiotou im Jahr 2020 als Teil der retrospektiven Kompilation ''Alternative Pantheïsm''. Von ''Dying Millennium'' produzierten Tambuyser und Panagiotou sieben CDs.<ref name="Tribe" /> Das Demo wurde im Jahr 2000 zur Grundlage und zum Ausgangspunkt der Band.
Panagiotou zog 2004 mit Pantheist von Belgien nach Großbritannien und reformierte dort die Band mit neuen Musikern. In der neu entstandenen Konstellation veröffentlichte Pantheist über das Firebox-Sublabel Firedoom Music das zweite Studioalbum ''Amartia'' sowie in Zusammenarbeit mit dem russischen Label Serpent’s Lair Productions die [[Extended Play|EP]] ''The Pains of Sleep''. Das in [[Northampton]] aufgenommene ''Amartia'' gilt als von [[Liturgie|liturgischen]] und religiösen Themen inspiriertes Konzeptalbum und beinhaltete neue Stücke. Indes präsentierte die Gruppe auf ''The Pains of Sleep'' lediglich zwei neue Stücke sowie eine Cover-Version von ''For Funerals to Come'' von der Band [[Katatonia]], ein [[Musikvideo]] zu ''Envy Us'' von ''O Solitude'' und das neu [[Mastering (Audio)|gemasterte]] Demo ''1000 Years''.<ref Name="Bio"/> Während ''The Pain of Sleep'' kaum Reaktionen hervorrief wurde ''Amartia'' von Rezensenten durchschnittlich bis positiv beurteilt.<ref Name="MdeAmartia">{{Internetquelle|url=https://www.metal.de/reviews/pantheist-amartia-5286/|hrsg=metal.de|datum=|titel=Pantheist: Amartia|autor=Norman Sickinger|abruf=2019-05-16}}</ref><ref Name="VAmartia">{{Internetquelle|url=https://vampster.com/cd-reviews/pantheist-amartia/|hrsg=vampster|datum=|titel=Pantheist: Amartia|autor=|abruf=2019-05-16}}</ref><ref Name="TVAmartia">{{Internetquelle|url=https://www.terrorverlag.com/rezensionen/pantheist/amartia/|hrsg=terrorverlag|datum=|titel=Pantheist: Amartia|autor= Tobias Fischer|abruf=2019-05-16}}</ref><ref Name="B4MAmartia">{{Internetquelle|url=https://www.bleeding4metal.de/index.php?show=review_de&id=736|hrsg=bleeding4metal|datum=|titel=Pantheist: Amartia|autor= Evil Wörschdly|abruf=2019-05-16}}</ref><ref Name="EMAmartia">{{Internetquelle|url=https://www.eternitymagazin.de/pantheist-amartia-46/|hrsg=eternity magazin|datum=|titel=Pantheist: Amartia|autor=Philip Schnitker|abruf=2019-05-16}}</ref><ref Name="SphereAmartia">{{Internetquelle|url=http://metalspheres.de/cdreviews.php?ID=1296|hrsg=metalspheres|datum=|titel=Pantheist: Amartia|autor=Volker|abruf=2019-05-16}}</ref><ref Name="PMAmartia">{{Internetquelle|url=http://powermetal.de/review/review-Pantheist/Amartia,5459,5642.html|hrsg=powermetal|datum=|titel=Pantheist: Amartia|autor=Rüdiger Stehle|abruf=2019-05-16}}</ref><ref Name="StormAmartia">{{Internetquelle|url=http://www.metalstorm.net/pub/review.php?review_id=1065|hrsg=metalstorm|datum=|titel=Pantheist: Amartia|autor=KwonVerge|abruf=2019-05-16}}</ref><ref Name="MIAmartia">{{Internetquelle|url=http://www.metalinside.de/review/pantheist/amartia|hrsg=metalinside|datum=|titel=Pantheist: Amartia|autor=Dennis Otto|abruf=2019-05-16}}</ref><ref Name="REAmartia">{{Internetquelle|url=https://www.rockeyez.com/reviews/cd/pantheist/rev-amartia.html|hrsg=Rock Eyez|datum=|titel=Pantheist: Amartia|autor=Rob Benquista|abruf=2019-05-16}}</ref> Im Jahr 2004 trat die Band, als erster Interpret des Funeral Dooms beim deutschen Festival [[Doom Shall Rise]] auf,<ref Name="VBio"/> bestritt eine Tournee durch die Niederlande, sowie weitere europaweite Auftritte.<ref Name="Bio"/>


Mit der Intention sich mehr dem Funeral Doom zu widmen, kaufte sich Panagiotou im März&nbsp;2001 einen [[8-Spur-Kassette|8-Spur-Rekorder]], wodurch Pantheist als Metal-Band Form annahm. Das Duo begann Stücke aufzunehmen, die Teil des offiziellen Demos ''[[1000 Years (Pantheist-Demo)|1000 Years]]'', der ersten beiden Alben und der [[Extended Play|EP]] ''[[The Pains of Sleep]]'' werden sollten. Teile dieser frühen und rohen Aufnahmen verteilten die Musiker als [[CD-R]] im Freundeskreis. Der Zuspruch aus dem sozialen Umfeld bestärkte die Musiker darin die Idee von Pantheist weiter auszugestalten. Der später als programmatisch für die Band geltende dominante Einsatz eines Keyboard mit Orgelklang, geht auf einen solchen Austausch zurück. Zur gleichen Zeit entstand der als typischen geltende [[Gregorianischer Choral|gregorianisch wirkende Gesangsstil]] Panagiotous aus dem Einfluss des Albums ''As the Shadows Fall'' von [[Godsend (Band)|Godsend]].<ref name="DMInterview" />
Mit dem erneut über Firebox Records veröffentlichten ''Journey through Lands Unknown'' erschien 2008 das dritte Pantheist-Album. ''Journey through Lands Unknown'' wurde von [[Greg Chandler]] von [[Esoteric]] abgemischt. Wie die vorausgegangenen Veröffentlichungen wurde ''Journey through Lands Unknown'' durchschnittlich bis positiv beurteilt. Die mit diesem Album einhergehende kreative Öffnung wurde dabei in unterschiedlichen Rezensionen, positiv wie negativ wertend, hervorgehoben.<ref Name="MRJourney">{{Internetquelle|url=http://www.musikreviews.de/reviews/2008/Pantheist/Journey-Through-Lands-Unknown/|hrsg=musikreviews|datum=|titel=Pantheist: Journey through Lands Unknown|autor=Oliver Schreyer|abruf=2019-05-16}}</ref><ref Name="SMJourney">{{Internetquelle|url=http://www.schwermetall.ch/cdkritiken/kritik2809.php|hrsg=schwermetall.ch|datum=|titel=Pantheist: Journey through Lands Unknown|autor=Schlaf|abruf=2019-05-16}}</ref><ref Name="TotDJourney">{{Internetquelle|url=https://www.teethofthedivine.com/reviews/pantheist-journey-through-lands-unknown/|hrsg=teeth of the divine|datum=|titel=Pantheist: Journey through Lands Unknown|autor=E. Thomas|abruf=2019-05-16}}</ref><ref Name="CoCJourney">{{Internetquelle|url=http://www.chroniclesofchaos.com/articles.aspx?id=2-5613|hrsg=chronicles of chaos|datum=|titel=Pantheist: Journey through Lands Unknown|autor= Pedro Azevedo|abruf=2019-05-16}}</ref><ref Name="NHJourney">{{Internetquelle|url=http://www.nocturnalhall.com/reviews/P/pantheist_journey_e.htm|hrsg=nocturnal hall|datum=|titel=Pantheist: Journey through Lands Unknown|autor=Haris|abruf=2019-05-16}}</ref><ref Name="YLRJourney">{{Internetquelle|url=https://yourlastrites.com/2009/02/27/pantheist-journey-through-lands-unknown/|hrsg=your last rites|datum=|titel=Pantheist: Journey through Lands Unknown|autor=Old Guard|abruf=2019-05-16}}</ref><ref Name="RSJourney">{{Internetquelle|url=http://www.redstream.org/Pantheist-Journey-Through-Lands-Unknown_RD17375.php|hrsg=red stream inc|datum=|titel=Pantheist: Journey through Lands Unknown|autor=|abruf=2019-05-16}}</ref> Auftritte in Großbritannien und im europäischen Ausland sowie eine zweite Tournee mit Skepticism, die diesmal hinzukommend mit [[Ophis]] absolviert wurde schlossen sich noch im gleichen Jahr der Veröffentlichung an.<ref Name="Bio"/> Im darauf folgenden Jahr bestritt Pantheist eine Tournee durch die Tschechische Republik und Polen mit [[Gallileous]] und [[Dissolving of Prodigy]]. Gemeinsam bestritten die drei Bands einen Auftritt in London und veröffentlichten das [[Split (Veröffentlichung)|Split-Album]] ''Unveiling the Signs'' 2010 über das polnische Label [[Redrum666]]. Panagiotou beteiligte sich an dem Split-Album darüber hinaus mit [[Wijlen Wij]], sowie als Solo-Künstler unter seinem bürgerlichen Namen. Im Jahr 2010 folgte ein Auftritt als Co-Headliner des Moscow Doom Fests.<ref Name="Bio"/>


==== Rehearsal Tracks und 1000 Years ====
Mit ''Pantheist'' erschien 2011 ein weiteres Studioalbum der Gruppe. Dieses vierte Album wurde via [[Grau Records]] veröffentlicht und setzte die kreative Öffnung des Vorgängers fort. Mitunter wurde das Album von Rezensenten als gänzliche Abkehr vom Funeral Doom gewertet. Die Beurteilungen des Albums blieben derweil ähnlich durchschnittlich bis positiv wie jene der vorausgegangenen Alben.<ref Name="MdePantheist"/><ref Name="MRPantheist">{{Internetquelle|url=http://www.musikreviews.de/reviews/2011/Pantheist/Pantheist/|hrsg=musikreviews|datum=|titel=Pantheist: Pantheist|autor=Nils Herzog|abruf=2019-05-16}}</ref><ref Name="MSPantheist">{{Internetquelle|url=http://www.metalstorm.net/pub/review.php?review_id=9217|hrsg=metalstorm|datum=|titel=Pantheist: Pantheist|autor=KwonVerge|abruf=2019-05-16}}</ref><ref Name="MTPantheist">{{Internetquelle|url=http://www.metal-temple.com/site/catalogues/entry/reviews/cd_3/p_2/pantheist-pantheist.htm|hrsg=metal temple|datum=|titel=Pantheist: Pantheist|autor=Daryl Adolph|abruf=2019-05-16}}</ref><ref Name="TMPantheist">{{Internetquelle|url=https://www.twilight-magazin.de/reviews/cds/item/pantheist-pantheist.html|hrsg=twilight magazin|datum=|titel=Pantheist: Pantheist|autor=Tobias Trillmich|abruf=2019-05-16}}</ref> Nach der Veröffentlichung trat die Band gemeinsam mit Skepticism im britischen Fernsehen auf und präsentierte in der gleichen Sendung das professionell produzierte Musikvideo zu dem Stück ''Be here''. In den nachfolgenden Jahren trat Pantheist weiter Live in Erscheinung, darunter mit Festivalauftritten beim Doom Over London 2012 und beim Doom Over Kiev 2015. Der Auftritt beim ungarischen Festival Doom Over Kiev beendete hinzukommend eine längere Phase der Neuorientierung und -strukturierung der Gruppe.<ref Name="Bio"/>
{| class="wikitable mw-collapsible mw-collapsed" cellpadding="2" style="width:24em; margin:0 0 0.5em 1em; float:right; font-size:83%; border:1px solid #AAAAAA; background:#F9F9F9; clear:right;"
! style="background:#CCCCCC; color:#2B2B2B; width:33%;"| Konzerte 2002<br />
! style="width:66%;"| [[Datei:Baroeg27042008.jpg|rahmenlos|alt=Das mit Graffitis versehene Gebäude Baroeg von außen.|Im Baroeg in Rotterdam trat Pantheist am 14.&nbsp;Oktober 2002, beim Festival Dutch Doom Day, das erste Mal auf.]]<br />
|-
| valign="top" style="width:66%" colspan="2" |
* 14. 10. 2002: Baroeg<br /><small>(Rotterdam, Niederlande (Dutch Doom Day))</small>
* 14. 12. 2002: Frontline<br /><small>(Gent, Belgien)</small>
|}
Gemeinsam verfasste das Duo weitere Stücke die ihre Idee von Pantheist erforschten. Einige ansonsten unveröffentlichte Aufnahmen die zwischen Juni und September&nbsp;2001, in dem temporär zum [[Proberaum]] umfunktionierten Wohnraum des Sängers, entstandenen, gab Panagiotou dem Doom-Metal.com-Redaktionskollegen Aldo Quispel. Dieser rezensierte die Aufnahmen als Demo unter dem Titel ''Rehearsal Tracks''.<ref name="DMRehearsal" />


''Rehearsal Tracks'' wurde als Überblick über das Schaffen der Band konzeptionell dreigeteilt in ''Present'' ({{enS|Gegenwart}}), ''Future'' ({{enS|Zukunft}}) und ''Past'' ({{enS|Vergangenheit}}). Der ans Ende gestellte Teil der Vergangenheit umfasste die Aufnahmen des Demos ''Dying Millennium'' sowie zwei [[Coverversion]]en, die als weitere Wegmarken der Entwicklung zum eigenen Stil der Band gelten. Auf dem Katonia-Cover ''For Funeral to Come'' singt Panagiotou erstmals und auf dem Anathema-Cover ''Destiny'' kommt erstmals das Gitarrenspiel hinzu. Beide Stücke zeugten so von der Entwicklung der Band hin zum Funeral Doom. Die Gegenwart entsprach, dem später hochwertiger produzierten Demo ''1000 Years'' und die Zukunft mit ''Apologeia'', ''Envy'' und ''Pride'', erste [[Skizze]]n der Arbeit an dem als zweites Studioalbum veröffentlichten [[Konzeptalbum]] ''[[Amartia]]''.<ref name="AltPan" />
Ab dem Jahr 2016 arbeitete Pantheist an einem fünften Album und absolvierte vereinzelte ausgewählte Auftritte bei Festivals in London, Edinburgh und Bukarest. das Album ''Seeking Infinity'' erschien im September 2018 über das Bandeigene Label [[Melancholic Realm Productions]] als CD und via [[The Vinyl Division]] als LP. Es wurde als ein Konzeptalbum mit zusammenhängender Geschichte angelegt und von der Band als ihre stilistische Rückkehr zum Funeral Doom beworben.<ref Name="Bio"/> Das in [[Greg Chandler]]s [[Priory Recording Studios]] aufgenommene ''Seeking Infinity'' wurde von den meisten Rezensenten positiv hervorgehoben.<ref Name="MdeInfinity">{{Internetquelle|url=https://www.metal.de/reviews/pantheist-seeking-infinity-355134/|hrsg=Metal.de|datum=|titel=Pantheist: Seeking Infinity|autor=Marc Thorbrügge|abruf=2019-05-16}}</ref><ref Name="MTInfinity">{{Internetquelle|url=http://www.metal-temple.com/site/catalogues/entry/reviews/cd_3/p_2/pantheist-seeking.htm|hrsg=metal temple|datum=|titel=Pantheist: Seeking Infinity|autor=Martin "Doomed" Desbois|abruf=2019-05-16}}</ref><ref Name="GBInfinity">{{Internetquelle|url=https://grizzlybutts.com/2018/09/10/pantheist-seeking-infinity-2018-review/|hrsg=grizzly butts|datum=|titel=Pantheist: Seeking Infinity|autor=terraasymmetry|abruf=2019-05-16}}</ref><ref Name="TotDInfinity">{{Internetquelle|url=https://www.teethofthedivine.com/reviews/pantheist-seeking-infinity/|hrsg=teeth of the divine|datum=|titel=Pantheist: Seeking Infinity|autor=|abruf=2019-05-16}}</ref><ref Name="MIInfinity">{{Internetquelle|url=https://metalinjection.net/av/full-album-stream/pantheist-seeking-infinity|hrsg=metal injection|datum=|titel=Pantheist: Seeking Infinity|autor=Cody Davis|abruf=2019-05-16}}</ref><ref Name="SSMInfinity">{{Internetquelle|url=https://www.soundscapemagazine.com/pantheist-seeking-infinity-review/|hrsg=soundscape magazine|datum=|titel=Pantheist: Seeking Infinity|autor=Natalie Humphries|abruf=2019-05-16}}</ref>


Über die Netzwerktätigkeit im Forum des Webzines baute Panagiotou Kontakt zu vielen späteren Wegbegleitern auf. Darunter [[Stijn van Cauter]] von [[Nulll Records]] und [[Until Death Overtakes Me]], in dem er jemanden fand, der über Aufnahmeequipment und -erfahrungen verfügte. Vereinbarte Aufnahmen in van Cauters Heimstudio ''Templa Libitina'' in [[Erembodegem]] fanden von November bis Dezember&nbsp;2001 statt.<ref name="DMInterview" /> Dort agierte das Duo mit dem in [[Gent]] lebenden und ebenfalls im Doom-Metal.com-Forum aktiven Lawrence van Haecke von [[Solicide]]. Van Haecke nahm ebenfalls in Kooperation mit van Cauter sein Debüt in dessen Heimstudio auf und brachte sich Ersatzweise als Bassist auf den Demoaufnahmen ein. Teil von Pantheist wurden weder van Cauter noch van Haecke, doch gründeten van Cauter, Panagiotou, van Haecke und der in [[Lendelede]] lebende Schlagzeuger Kris Villez von [[In Somnis]] 2002 die Band [[Wijlen Wij]].<ref name="Bio" />
Im Jahr 2021 gab Panagiotou die Arbeit an einem neuen, später ''Closer to God'' benanntem, Album mit veränderter Bandbesetzung bekannt. Als Bassist brachte sich Matt Strangis von Kyam, als Schlagzeuger John Devos von [[Comatose Vigil A. K.]] und [[Mesmur]] und als Gitarristen Frédéric „Nereide“ Laborde von Hidden in Eternity und Jeremy Lewis von Mesmur ein.<ref name="News">{{Internetquelle|url= https://pantheist.co.uk/index.php/news/|hrsg=Pantheist|titel=News: New Pantheist line-up announced and new album on the way |autor=Kostas Panagiotou|abruf=2021-09-12}}</ref>


Die Aufnahmen wurde im Dezember&nbsp;2001 mit der Veröffentlichung des Demos ''[[1000 Years (Pantheist-Demo)|1000 Years]]'' abgeschlossen.<ref name="DM1000" /> Das Demo erlangte Erfolg im Doom-Metal-[[Underground (Kultur)|Underground]] und verhalf Pantheist zu einem Vertrag mit dem finnischen Label [[Firebox Records]].<ref name="V1000" /> Im Jahr 2002 absolvierte die Band beim ersten Dutch Doom Day ihren ersten Auftritt neben [[Antimatter]], [[Thee Plague of Gentlemen]], [[Jack Frost (österreichische Band)|Jack Frost]], [[Whispering Forest]] und [[Officium Triste]].<ref name="Gigs" /> Auch Pim Blankenstein, den Mitorganisator des Festivals und Sänger von Officium Triste lernte Panagiotou über Doom-Metal.com kennen.<ref name="DMInterview" /> Ein weiterer Auftritt in Belgien mit [[Geasa]] folgte bevor die Band ihr Debüt aufnahm.<ref name="Gigs" />
== Stil ==
<div style="clear:both;"></div>
Die Musik von Pantheist wird, abseits des selbst-betitelten Albums aus dem Jahr 2011, das als progressiver [[Atmospheric Doom]] gilt,<ref Name="MRPantheist"/> zumeist dem Funeral Doom zugerechnet. Zum Vergleich werden insbesondere Vertreter des Funeral Dooms sowie des [[Gothic Metal]]s wie Skepticism, [[Deinonychus (Band)|Deinonychus]], [[Funeral (Band)|Funeral]], [[Morgion]] und [[My Dying Bride]] bemüht.<ref Name="MdeInfinity"/><ref Name="VAmartia"/><ref Name="MdeAmartia"/><ref Name="PMAmartia"/>


=== Die frühe Funeral-Doom-Phase ===
Dabei sei die von Pantheist gespielte Musik ein Funeral Doom mit trauriger und melancholischer Stimmung, der durch den Einsatz von Keyboards, Orgelklängen und dem gelegentlichen Einsatz eines Gesangs der an [[Chanting]] erinnere eine feierliche und mystische Atmosphäre transportiere. Der Großteil des Gesang besteht dennoch aus [[Gutturaler Gesang#Growling|gutturalem Growling]]. Hinzukommend präsentiere die Band diverse aggressive [[Riff (Musik)|Metal-Riffs]].<ref>{{Internetquelle|url=http://www.doom-metal.com/bands.php?band=63|titel=Pantheist|hrsg=doom-metal.com|abruf=2019-05-16}}</ref> In besprechungen werden häufig eine sakrale Atmosphäre sowie die orchestralen Elemente betont und auf den Gesang und die synthetisch generierten Orgelklänge zurückgeführt.<ref Name="MdeInfinity"/><ref Name="VAmartia"/>
==== O Solitude ====
{| class="wikitable mw-collapsible mw-collapsed" cellpadding="2" style="width:24em; margin:0 0 0.5em 1em; float:right; font-size:83%; border:1px solid #AAAAAA; background:#F9F9F9; clear:right;"
! style="background:#CCCCCC; color:#2B2B2B; width:33%;"| Konzerte 2003/2004<br />
! style="width:66%;"| [[Datei:Rofa Kleiner Floor 26122012.jpg|rahmenlos|alt=Der leere Innenraum des Club 2 mit Tanzfläche und Neonlichtern.|Im Club 2 der Rockfabrik Ludwigsburg trat Pantheist am 4.&nbsp;April 2004 mit [[Mourning Beloveth]], [[Thee Plague of Gentlemen]] und [[Mirror of Deception]] auf.]]<br />
|-
| valign="top" style="width:66%" colspan="2" |
<small>(Auftritte der Funeral Procession Tour ''kursiv'')</small>
* 20. 02. 2003: Baroeg<br /><small>(Rotterdam, Niederlande) </small>
* 21. 02. 2003: Frontline<br /><small>(Gent, Belgien) </small>
* 22. 03. 2003: Some Squat House<br /><small>(Gent, Belgien) </small>
* ''11. 04. 2003: Knaack<br /><small>(Berlin, Deutschland)</small>''
* ''12. 04. 2003: Alte Brauerei<br /><small>(Mühlhausen, Deutschland)</small>''
* ''13. 04. 2003: Black Pes<br /><small>(Prag, Tschechien)</small>''
* ''15. 04. 2003: Nu Beatz<br /><small>(Dresden, Deutschland)</small>''
* 04. 10. 2003: Frontline<br /><small>(Gent, Belgien) </small>
* ''19. 04. 2003: Mundo<br /><small>(Zottegem, Belgien (Belgian Doom Night))</small>''
* ''20. 04. 2003: Goudvishal<br /><small>(Arnhem, Niederlande)</small>''
* 27. 03. 2004: Panique d’Or<br /><small>(Mechelen, Belgien) </small>
* 02. 04. 2004: Chapel<br /><small>(Göppingen, Deutschland ([[Doom Shall Rise]])) </small>
* 04. 04. 2004: Club 2, [[Rockfabrik Ludwigsburg|Rockfabrik]]<br /><small>(Ludwigsburg, Deutschland) </small>
* 06. 04. 2004: Scheld’apen<br /><small>(Antwerpen, Belgien) </small>
* 10. 04. 2004: Vera<br /><small>(Groningen, Niederlande)</small>
|}
Zwei der sechs Titel des Demos ''1000 Years'' bildeten die Basis für das in Zusammenarbeit mit Firebox Records entstandene Debüt. Aus dem Umfeld des Webzines Doom-Metal.com zog das Duo den Bassisten Frédéric Caure von [[Rhymes of Destruction]] und die Schlagzeugerin Odile Aurora Strik, damals als Oscar Strik aktiv, hinzu.<ref name="DMInterview" /> Als damit vollständig besetzte Band spielte Pantheist das Debüt ''[[O Solitude (Album)|O Solitude]]'' vom 17. bis zum 26.&nbsp;Januar in den CCR Studios im belgischen [[Zulte]] unter der technischen Hilfe von Kris Belaen ein. Belaen [[Abmischung|mischte]] das Album auch ab. Vom Demo blieben die Stücke ''Envy Us'', das populäre Werke von [[Frédéric Chopin|Chopin]] ([[Préludes (Chopin)|24 Préludes op. 28, #4]]) und [[Ludwig van Beethoven|Beethoven]] ([[7. Sinfonie (Beethoven)|7. Sinfonie]]) adaptierte, und ''Time'' erhalten. Stijn van Cauter trat als Gastsänger in diesem Stück in Erscheinung.<ref name="DML" /> Nach den Aufnahmen trat Pantheist mit [[Morgion]] und [[Mourning Beloveth]] in den Niederlanden und in Belgien auf.<ref name="Gigs" /> Das Album wurde am 10.&nbsp;April 2003 veröffentlicht. Der Kooperationspartner Firebox Records half mit Werbung und dem eigenen Ruf als aufstrebendes [[Doomcore|Extreme-Doom-]]Label dabei den Namen der Band als Instanz des Genres zu etablieren.<ref name="DML" />


Firebox Records unterstütze auch die Organisation der ersten Funeral Doom Tour ''The Funeral Procession Tour 2003'' die Pantheist mit [[Skepticism]] und [[Until Death Overtakes Me]] absolvierten. Während der Tour unterstützten die Interpreten dabei einander als Live-Musiker. Es war das erste Mal, dass Skepticism, die zu dieser Zeit die bekannteste Gruppe des Genres darstellte, außerhalb Finnlands auftrat. In der Jungen aufstrebenden Szene fühlte es sich für Panagiotou an, „als wären [Pantheist] mit an der Spitze einer Bewegung.“<ref name="DMInterview" /> Es folgte im Jahr 2004 eine Tournee mit [[While Heaven Wept]] und [[Mourning Beloveth]] sowie ein Auftritt beim deutschen Festival [[Doom Shall Rise]] als erster Interpret des Funeral Dooms.<ref name="Gigs" /> Der Auftritt auf dem Festival, dass verstärkt den [[Traditional Doom]] bediente, zählt zu den Höhepunkten der zweiter Ausgabe des Festivals.<ref name="VitusDSR" />
== Diskografie ==

* 2001: ''1000 Years'' (Demo, Selbstverlag)
==== Amartia und The Pains of Sleep ====
* 2003: ''[[O Solitude (Album)|O Solitude]]'' (Album, Firebox Records)
{| class="wikitable mw-collapsible mw-collapsed" cellpadding="2" style="width:24em; margin:0 0 0.5em 1em; float:right; font-size:83%; border:1px solid #AAAAAA; background:#F9F9F9; clear:right;"
* 2005: ''Amartia'' (Album, Firedoom Music)
! style="background:#CCCCCC; color:#2B2B2B; width:33%;"| Konzerte 2006<br />
* 2005: ''The Pains of Sleep'' (EP, Serpent’s Lair Productions)
! style="width:66%;"| [[Datei:Paris - Moulin Rouge - panoramio - Halina Frederiksen (1).jpg|rahmenlos|alt=Die Frontseite der Gebäude mit dem Moulin Rouge, mit markanter Windmühle und Neonbeleuchtung, sowie das Schild ''La Loca'' für den Club La Locomotive.|Im Club La Locomotive, neben dem [[Moulin Rouge]], trat Pantheist am 9. Juni 2007 beim ''Doom Over the World'' mit Bands wie [[Esoteric]], [[Ataraxie (Band)|Ataraxie]], [[Imindain]] und [[Inborn Suffering]] auf.]]<br />
* 2008: ''Journey Through Lands Unknown'' (Album, Firebox Records)
|-
* 2010: ''Unveiling the Signs'' (Split-Album mit Dissolving of Prodigy, Gallileous, Wijlen Wij und Kostas Panagiotou, Redrum666)
| valign="top" style="width:66%" colspan="2" |
* 2011: ''Pantheist'' (Album, Grau Records)
<small>(Auftritte der Dutch Mini Tour ''kursiv'')</small>
* 2018: ''Seeking Infinity'' (Album, Melancholic Realm Productions/The Vinyl Division)
* 14. 05. 2006: The Cartoon<br /><small>(London, Vereinigtes Königreich) </small>
* 2021: ''Closer to God'' (Album, Melancholic Realm Productions/The Vinyl Division)
* 28. 10. 2006: The Frontlinie<br /><small>(Gent, Belgien) </small>
* 15. 12. 2006: ''Little Devil<br /><small>(Tilburg, Niederlande)</small>''
* 16. 12. 2006: ''Latenstaan<br /><small>(Zoetermeer, Niederlande)</small>''
* 17. 12. 2006: ''Brogum<br /><small>(Zierikzee, Niederlande)</small>''
|}
Im Jahr des Auftritts auf dem Festival ''Doom Shall Rise'' siedelte Panagiotou nach Großbritannien um. Dabei nahm er Pantheist mit. Die Bandkonstellation teilte sich vorerst in Panagiotou und Tambuyser, die Pantheist in der neuen Heimat von Panagiotou fortführten und den unmittelbar ausgeschiedenen Strik und Caure. Das erwartete Folgealbum zu dem erfolgreichen Debüt befand sich bereits seit den Tagen des Demos ''Rehearsal Tracks'' in Arbeit. Nachdem Panagiotou den Großteil des Debüts allein geschrieben hatte, war Tambuyser an der Arbeit am Folgealbum stärker beteiligt. Als kreativer Kopf der Band sammelte Panagiotou Musiker aus seinem Umfeld und virtuellen Kontakten „die in die Philosophie und den Sound der Band“ passten um Pantheist fortzuführen. Den Schlagzeuger und Sänger [[Andy Semmens]] traf er zum Mittagessen. Er wurde erst als Session-Schlagzeuger engagiert, aber versuchte sich alsbald an einige opernhafte, klaren Gesangspassagen. Das Ergebnis überzeugte die weiteren Bandmitglieder, weshalb er anfänglich als Sänger und Schlagzeuger später nur als Sänger der Band auftrat. Zu [[Mark Bodossian]] unterhielt Panagiotou bereits seit frühen Tagen des Doom-Metal.com-Forums Kontakt. Panagiotou hatte ihm das Demos ''1000 Years''im Jahr 2002 zukommen lassen. Als Reaktion äußerte der damals in Indien lebende Bodossian den Wunsch Pantheist eines Tages beizutreten, da er die von der Band gespielte Musik liebte. Nach Panagiotous Umzug nach England und Striks Ausstieg stand ihm der Weg in die Band offen. Beide neuen Mitglieder wurden ebenfalls in den Schreibprozess eingebunden. Dabei ging der Großteil des kreativen Prozesses weiterhin von Panagiotou aus.<ref name="DMInterview" />

[[Firedoom Music]] führte den Vertrag, den Pantheist mit dem Mutterlabel Firebox Records zur Veröffentlichung des Debüts abgeschlossen hatte fort und ermöglichte der Gruppe die Aufnahmen eines zweiten Albums. In der dazu neu gestalten Besetzung spielte Pantheist ''[[Amartia]]'', das seit den frühen Tagen geplantes Konzeptalbum, ein. Die Aufnahmen fanden vom 1. bis zum 5.&nbsp;Oktober 2004 in den von [[Robert John Godfrey]] unterhaltenen The Lodge Studios in Northampton statt. Vom 15. bis zum 17.&nbsp;Oktober wurde das Album im gleichen Studio von der Band [[Mastering (Audio)|gemastert]].<ref name="Bio" />

Nach der weiträumig gelobten Veröffentlichung von ''Amartia'' stieß der Gitarrist Ilia Rodriguez zur Band. Pantheist buchte das gleiche Studio für Aufnahmen bisher unveröffentlichter Titel. Die neu eingespielten Stücke sollten als Teil einer [[Extended Play|EP]] dem Abbild der Individualität der Band, die die Genrezuschreibung zunehmend als Fessel empfand, dienen. Der verbleibende Teil der EP sollten retrospektive Raritäten aus dem bisherigen Schaffen bieten. Die neuen Stücke der EP ''[[The Pains of Sleep]]'' waren ''The Pains of Sleep'' und ''Pavor Nocturnus''. ''The Pains of Sleep'' ist eine Vertonung des gleichnamigen Gedichtes von [[Samuel Taylor Coleridge]], das musikalisch lose als Anlehnung an [[Monty Python]]s ''[[Always Look on the Bright Side of Life]]'' unter dem Titel ''Always Look on the Dark Side of Life'' begann. Die Band wechselte den Text und änderte damit auch den Titel des Stücks. ''Pavor Nocturnus'' war hingegen als ein Stück geplant, dass Pantheist von einer besonders düsteren, bösartigen und kalten Seite zeigen sollte. Auf der EP war hinzukommend das Cover des [[Katatonia]]-Stücks ''For Funerals to Come'', da es ursprünglich, eines der ersten aufgenommenen Stücke der Band war, dabei interpretierte die Band den Titel in den [[Priory Recording Studios]] in Royal Sutton Coldfield neu und ließ Semmens den Gesang wahrnehmen. Ergänzt wurden die Aufnahmen um das gesamte Demo ''1000 Years''. Nach den Aufnahmen verließ der weiterhin in Belgien lebende Tambuyser offiziell die Band.<ref name="StormInterview" /> Auch Semmens verließ mit einem Umzug nach Finnland Pantheist.

Für die Veröffentlichung von ''The Pains of Sleep'' wurde die gesamte EP einem [[Mastering (Audio)|Mastering]] durch den [[Tontechniker]] Arkady Navaho in den Moskauer Navahohut Sound Studios unterzogen. Die EP erschien im November&nbsp;2005 über das russische Label [[Serpent’s Lair Productions]] und erhielt als Raritätensammlung, außerhalb der regulären Veröffentlichungen nur wenig, jedoch positive Resonanz.<ref name="TeethPain" /><ref name="DML" />

Um den fehlenden zweiten Gitarristen zu kompensieren und Auftritte in den folgenden Monaten und Jahren wahrzunehmen stießen der Schlagzeuger Sterghios Moscho und der Gitarrist Peter Benjamin zur Gruppe.<ref name="Bio" /> Gemeinsam absolvierte die erneut umbesetzte Band, ab Mai&nbsp;2006 internationale Auftritte sowie eine kurze Tourneen in den Niederlanden mit [[While Heaven Wept]] im Winter des Jahres.<ref name="Gigs" />

=== Die experimentellen Jahre der Emanzipation ===
==== Journey Through Lands Unknown und Unveiling the Signs ====
{| class="wikitable mw-collapsible mw-collapsed" cellpadding="2" style="width:24em; margin:0 0 0.5em 1em; float:right; font-size:83%; border:1px solid #AAAAAA; background:#F9F9F9; clear:right;"
! style="background:#CCCCCC; color:#2B2B2B; width:33%;"| Konzerte 2007–2009<br />
! style="width:66%;"| [[Datei:Hamburg LOGO Club 03.jpg|rahmenlos|alt=Das Bungalowgebäude des Logo von der Straßenseite.|Der Auftakt der Excorcising the Funereal Tour mit Skepticism und Ophis fand im hamburger Logo statt.]]<br />
|-
| valign="top" style="width:66%" colspan="2" |
<small>(Auftritte der Excorcising the Funereal Tour ''kursiv'')</small>
* 27. 01. 2007: The Witchwood<br /><small>(Manchester, Vereinigtes Königreich) </small>
* 09. 06. 2007: La Locomotive<br /><small>(Paris, Frankreich (Doom Over the World Fest)) </small>
* 21. 03. 2008: Bedford Park<br /><small>(London, Vereinigtes Königreich (UK Metalfest)) </small>
* 23. 03. 2008: JB’s Dudley<br /><small>(Birmingham, Vereinigtes Königreich) </small>
* 25. 10. 2008: ''Logo<br /><small>(Hamburg, Deutschland)</small>''
* 26. 10. 2008: ''Baroeg<br /><small>(Rotterdam, Niederlande (Dutch Doom Days))</small>''
* 27. 10. 2008: ''Kunstverein<br /><small>(Nürnberg, Deutschland)</small>''
* 28. 10. 2008: ''Black Pes<br /><small>(Prag, Tschechien)</small>''
* 29. 10. 2008: ''Rock Club NaOZZay<br /><small>(Nitra, Slowakei)</small>''
* 30. 10. 2008: ''Escape<br /><small>(Wien, Österreich)</small>''
* 31. 10. 2008: ''Amnesie<br /><small>(Berlin, Deutschland)</small>''
* 01. 11. 2008: St. Gummaruskerk<br /><small>(Herenthout, Belgien) </small>
* 07. 03. 2009: The Unicorn<br /><small>(London, Vereinigtes Königreich) </small>
* 30. 05. 2009: The Electrowerkz<br /><small>(London, Vereinigtes Königreich) </small>
* 25. 10. 2009: The Frontline<br /><small>(Gent, Belgien (10 Years of Musketeer of Death Fest)) </small>
* 30. 10. 2009: Hard Cafe<br /><small>(Karviná, Tschechien) </small>
* 31. 10. 2009: Art Cafe<br /><small>(Wodzislaw Slaski, Poland (Brania Fest III)) </small>
|}
Panagiotou führte Pantheist mit Rodriguez, Bodossian und Moschos fort. Ab dem Jahr 2007 arbeiteten die Musiker, unterbrochen von gelegentlichen Auftritten, an einem neuen Album bevor sie ein [[Tonstudio]] buchten. Zu den Auftritten zählten Festivalauftritte beim französischen ''Doom Over the World Fest'' und beim britischen ''UK Metalfest''. Das Album ''[[Journey Through Lands Unknown]]'' sollte die Bemühungen um kreative Offenheit und musikalische Entwicklung verwirklichen.<ref name="Bio" /> Den Gesang, nach Semmens Ausstieg, übernahm wieder Panagiotou, dabei waren die Harmonien des Gesangs auf die Stimme des nach Finnland ausgewanderten Andy Semmens geschrieben. Semmens hatte Panagiotou ursprünglich zugesagt die Lieder einzusingen musste jedoch etwa einem Monat vor der Aufnahme sein Engagement absagen. Mit seinem eigenen Gesang auf ''Journey Through Lands Unknown'' blieb Panagiotou unzufrieden.<ref name="InterviewBurrell" />

Im Ergebnis von 18&nbsp;Monaten Arbeit sowie „musikalischer und spiritueller Forschung“ fanden die Aufnahmen von Juni bis Juli&nbsp;2008 unter der technischen Begleitung von [[Greg Chandler]] in den [[Priory Recording Studios]] statt. Chandler [[Abmischung|mischte]] das Album mit der Band gemeinsam ab. Das [[Mastering (Audio)|Mastering]] übernahm Rik Dowding für Sonic Mastering. Auf die Veröffentlichung am 15.&nbsp;Oktober 2008 folgten mehreren Auftritte sowie eine Tournee mit [[Skepticism]] und [[Ophis]]. Dabei wurde das Album, ebenso wie die Auftritte uneinheitlich angenommen.

Mit dem zur Tournee neu hinzugezogenen Gitarristen Pepijn van Houwelingen absolvierte Pantheist im Jahr Oktober&nbsp;2009 eine weitere Tournee. Diese fand mit [[Gallileous]] und [[Dissolving of Prodigy]] in Tschechien und Polen statt. Was für Pantheist die ersten Auftritte in Osteuropa bedeutete. Zum Ausgleich wurden die beide osteuropäischen Gruppen zu einem gemeinsamen Auftritt in London eingeladen. Im Zuge der Kooperation entstand eine Freundschaft, die in einer gemeinsamen Veröffentlichung mündete. Die Gruppen verabredeten das gemeinsame Konzept des [[Aberglaube]]ns und nahmen separat Stücke zu dem Thema für das Split-Album ''[[Unveiling the Signs]]'' auf. Panagiotou beteiligte sich, neben dem Pantheist-Stück ''Barock'', mit einer Overtüre allein und einem weiteren Stück durch die Band [[Wijlen Wij]]. Als verlegendes Unternehmen der im November&nbsp;2010 veröffentlichten Kooperation brachte sich das polnische Independent-Label Redrum666 ein.<ref name="Bio" /> Das von Pantheist beigetragene Stück ''Barock'' über den [[Aufklärung|aufgeklärten Menschen]] als Individuum, der im Fehlen der [[Mystik]] des Aberglaubens einen Mangel erlebt, wurde Als Höhepunkt des [[Split (Veröffentlichung)|Split-Albums]] rezipiert.<ref name="WarSigns" />

==== Pantheist ====
{| class="wikitable mw-collapsible mw-collapsed" cellpadding="2" style="width:24em; margin:0 0 0.5em 1em; float:right; font-size:83%; border:1px solid #AAAAAA; background:#F9F9F9; clear:right;"
! style="background:#CCCCCC; color:#2B2B2B; width:33%;"| Konzerte 2010/2011<br />
! style="width:66%;"| [[Datei:Vastavirta.JPG|rahmenlos|alt=Das Gebäude des Vastavirta Klubi von außen mit Cafe-Bestuhlung.|Auf der Finnish Tour trat Pantheist am 27.&nbsp;Oktober 2011 im Vastavirta Klubi in Tampere mit [[0xíst]] und [[Ghost Voyage]] auf.]]<br />
|-
| valign="top" style="width:66%" colspan="2" |
<small>(Auftritte der Finnish Tour ''kursiv'')</small>
* 06. 02. 2010: The Witchwood<br /><small>(Manchester, Vereinigtes Königreich)</small>
* 27. 02. 2010: The Gaff<br /><small>(London, Vereinigtes Königreich)</small>
* 29. 05. 2010: Plan B<br /><small>(Moskau, Russland (Moskau Doom Fest))</small>
* 10. 12. 2010: The Gaff<br /><small>(London, Vereinigtes Königreich)</small>
* 15. 05. 2011: Popcentrale<br /><small>(Dordrecht, Niederlande (Dordrecht Doom Day))</small>
* 02. 06. 2011: The Croft<br /><small>(Bristol, Vereinigtes Königreich)</small>
* 10. 06. 2011: The Relentless Garage<br /><small>(London, Vereinigtes Königreich (Album-Vorstellung))</small>
* 26. 10. 2011: ''Leppakomies<br /><small>(Helsinki, Finland)</small>''
* 27. 10. 2011: ''Vastavirta Klubi<br /><small>(Tampere, Finland)</small>''
* 28. 10. 2011: ''Rentukka<br /><small>(Jyväskylä, Finland)</small>''
* 29. 10. 2011: ''Bar Papillon<br /><small>(Riihimäki, Finland)</small>''
* 19. 11. 2011: Decadence<br /><small>(Gent, Belgium)</small>
* 02. 12. 2011: The Wheatsheaf<br /><small>(Oxford, Vereinigtes Königreich)</small>
|}

Nach den Auftritten in Osteuropa, der Produktion des Split-Albums ''Unveiling the Signs'' und Auftritten im Frühjahr 2010 spannte sich die Situation in der Band an. Mark Bodossian plante einen Umzug nach Norwegen, was seinen kommenden Ausstieg bedeutete. Panagiotou und Rodriguez hatten je individuelle persönliche Probleme, die das regelmäßige Proben und Arbeiten erschwerten. Rodriguez Beteiligung an Pantheist näherte sich ebenfalls seinem Ende. Dennoch brachten sich sowohl Bodossian, wie auch Rodriguez in das kommende Album ein. Rodriguez und Panagiotou schrieben getrennt voneinander ohne den Austausch in der Band an Material für das vierte Studioalbum. In mehreren Sitzungen von Oktober&nbsp;2010 bis zum Januar 2011 nutzte die vom Verfall bedrohte Band erneut die Priory Recording Studios und spielte das Album ''[[Pantheist (Album)|Pantheist]]'' für [[Grau Records]] ein. Nachdem Panagiotou mit seiner Gesangsleistung für das vorherige Album unzufrieden blieb hatte er in Erwägung gezogen einen externen Sänger hinzuzuziehen, was die Bandmitglieder ablehnten. Zugleich nahm er selbst Gesangsunterricht um seine Leistung zu verbessern. Wie bereits bei dem experimentellen ''Journey Through Lands Unknown'' war Pantheist weiter um eine Distanzierung vom Funeral Doom bemüht. Die Zusammenarbeit mit dem jungen Unternehmen Grau Records sollte der Band helfen sich von den Funeral-Doom-Erwartungen an ihre Veröffentlichungen zu lösen.<ref name="InterviewBurrell" />

''Pantheist'' folgte der Idee des Vorgängers unter dem Einfluss von [[Anathema (Band)|Anathema]], [[King Crimson]], [[Pink Floyd]], [[Devin Townsend]] und [[Skepticism]], die eigene Stilentwicklung jenseits der Erwartungen fortzuführen. Abgrenzend vom vorherigen Album sollte ''Pantheist'', weniger experimentell, dafür um so persönlicher werden. Panagiotou ergänzt diese Idee um den Wunsch „ein Album zu machen, das sogar [s]einer Mutter gefallen würde“.<ref name="DMInterview" />

Während das Album weitreichend gelobt wurde mündeten die sich abzeichnenden Auflösungserscheinungen der Band in einer neuen Besetzung der Band. Aleksej Obradović wurde als neuer Bassist hinzugezogen, auf einen zweiten Gitarristen wurde vorerst verzichtete. So zusammengestellt wurde für das Stück ''Be Here'' im belgischen Roeselare vom Regisseur Alexander Decommere ein Musikvideo gedreht und Pantheist absolvierte einen kurzen Auftritt beim britischen Fernsehsender [[Channel 4]] sowie, neben weiteren Auftritten und einer Finnland-Tournee mit [[Tyranny (Band)|Tyranny]] und [[0xíst]].<ref name="Bio" /><ref name="Gigs" />

=== St-Giles-in-the-Fields-Auftritt und Jahre ohne Veröffentlichungen ===
{{Doppeltes Bild|links|St Giles in the Fields January 2012.jpg|160|St-Giles-in-the-fields interieur.jpg|180|alternativtext=Außenansicht des Kirchturms von St Giles in the Fields (rechtes Bild) und Blick auf den Altarraum (linkes Bild).|6=In der Kirche St Giles in the Fields trat Pantheist gemeinsam mit Skepticism auf.|7=Der [[Chor (Architektur)|Altarraum]] diente den Gruppen als Bühne und wurde für das Konzert mit Ton- und Lichttechnik ausgerüstet.}}

{| class="wikitable mw-collapsible mw-collapsed" cellpadding="2" style="width:24em; margin:0 0 0.5em 1em; float:right; font-size:83%; border:1px solid #AAAAAA; background:#F9F9F9; clear:right;"
! style="background:#CCCCCC; color:#2B2B2B; width:33%;"| Konzerte 2012–2017<br />
! style="width:66%;"| [[Datei:Bannermans-001.jpeg|rahmenlos|alt=Die Außenansicht des an einer Straßenecke gelegenen Pub in Altstadt-Umgebung.|Beim Doom over Edinburgh trat Pantheist am 12.&nbsp;März 2016 mit Bands wie [[Officium Triste]], [[Eye of Solitude]] und [[Marche Funèbre]] in dem Konzertraum im Keller der Bannerman’s Bar auf.]]<br />
|-
| valign="top" style="width:66%" colspan="2" |
* 28. 01. 2012: St. Giles in the Fields Church<br /><small>(London, Vereinigtes Königreich) </small>
* 28. 04. 2012: SWR Barrosela<br /><small>(São Paulo da Cruz, Portugal (SWR Barroselas Metalfest))</small>
* 03. 05. 2012: The Garage<br /><small>(London, Vereinigtes Königreich) </small>
* 29. 09. 2012: The Pint<br /><small>(Dublin, Irland (Dublin Doom Days)) </small>
* 15. 03. 2013: The Black Heart<br /><small>(London, Vereinigtes Königreich) </small>
* 27. 10. 2013: An Club<br /><small>(Athens, Griechenland) </small>
* 15. 12. 2013: The Garage<br /><small>(London, Vereinigtes Königreich (Doom Over London)) </small>
* 07. 11. 2015: MonteRay Live Stage<br /><small>(Kiew, Ukraine (Doom Over Kiev)) </small>
* 12. 03. 2016: Bannerman’s Bar<br /><small>(Edinburgh, Vereinigtes Königreich (Doom Over Edinburgh)) </small>
* 27. 03. 2016: Boston Music Room<br /><small>(London, Vereinigtes Königreich (Doom Over London)) </small>
* 26. 11. 2016: Club Quantic<br /><small>(Bucharest, Rumänien (Doom Over Bucharest)) </small>
* 28. 01. 2017: Nambucca<br /><small>(London, Vereinigtes Königreich)</small>
|}
Anfang des Jahres&nbsp;2012 bestritt die Band Konzerte. Neben einigen Festivalauftritten erlangte der Auftritt vom 28.&nbsp;Januar 2012 Aufmerksamkeit. Pantheist lud [[Skepticism]] ein, das erste Mal im Vereinigten Königreich aufzutreten und arrangierte mit der Kirche [[St Giles-in-the-Fields]] einen attraktiven Ort. Das Konzert wurde als legendäre Performance rezipiert und von der Band als ''Live at St Giles, London'' am 20.&nbsp;November 2020 zum zwanzigjährigen Jubiläum der Gruppe als [[Musikdownload]] veröffentlicht.<ref name="DMInterview" /> Die Band baute Laser und Nebel in ihren Auftritt ein und spielte die Akustik des Gebäudes für ein Konzert aus, das „an einem regulären Auftrittsort nicht “ zu erreichen gewesen wäre.
{{Zitat
|Text=Die grünen Laser, die von der Bühne ausgingen, waren spektakulär und die Akustik ziemlich unglaublich, wenn langsame, zermalmende Rhythmen mit immenser Kraft und Klarheit durch die Halle dröhnten. Die Keyboards klangen wie eine Kirchenorgel, verstärkten den Sinn für Dramatik und spielten eine große Rolle bei der Produktion einer intensiven Atmosphäre.
|Quelle=Luci Herbert für Ave Noctem über ''Skepticism & Pantheist at St Giles In The Fields Church, London''
|ref=<ref name="ANGig" />}}

Nach dem Konzert kündigte Pantheist „eine lange und hoffentlich befriedigende Reise, die dem Namen und der Philosophie der Band voll und ganz gerecht werden sollte“ an.<ref name="StormPress" /> Doch nach der Veröffentlichung ihres vierten Albums durchlief Pantheist diverse weitere Besetzungswechsel. Rodriguez und Bodossian waren nach den Aufnahmen der Band ausgetreten. Aleksej Obradović übernahm die Rolle von Bodossian. Als Gitarrist blieb Pepijn Houwelingen Teil der Band.<ref name="DMInterview" /> Panagiotou hatte bereits früh nach der Herausgabe von ''Pantheist'' eine Kurzgeschichte verfasst auf deren Basis ein [[Konzeptalbum]] entstehen sollte. Eine erste entstandene Rohfassung wurde jedoch verworfen nachdem Houwelingen in die Vereinigten Staaten ausgewandert war und Valter Cunha von [[Before The Rain (Band)|Before The Rain]] der Gruppe beitrat. Cunha wollte ein Album, das härter als das bisherige Material werden sollte. Nach drei Jahren der Ringens miteinander verließ Cunha die Band aufgrund kreativer und persönlicher Differenzen. Pantheist verwarf das mit ihm geschaffene und ins Stocken geratene Material um erneut von vorne zu beginnen. Frank Allain, der ursprünglich als zweiter Gitarrist hinzugekommen war, blieb und arbeitete mit Panagiotou an den Stücken der ersten Fassung. In dieser Phase verließ der Schlagzeuger Sterghios Moschos die Gruppe und wurde durch [[Daniel Neagoe]] ersetzt.<ref name="DMInterview" /> Über den gesamten Prozess hinweg trat die Band sporadisch auf.

Am 14. Juni 2016 veröffentlichte Panagiotou die [[Fundraising]]-EP ''Chapters'' als Musikdownload, gepaart mit einer Pressemitteilung und einem begleitenden Spendenaufruf der die Aufnahmen des Albums finanzieren sollte.<ref name="DML" /> ''Chapters'' basierte dabei auf der ersten Version des geplanten Pantheist-Albums. Panagiotou arrangierte die Musik dazu neu und ließ sie von dem [[Tontechniker]], [[Musikproduzent|Produzenten]] und Musiker [[Déhà]] [[Mastering (Audio)|mastern]].<ref name="DMInterview" />

=== Die Rückkehr der Band mit eigenem Label ===
==== Seeking Infinity ====
{| class="wikitable mw-collapsible mw-collapsed" cellpadding="2" style="width:24em; margin:0 0 0.5em 1em; float:right; font-size:83%; border:1px solid #AAAAAA; background:#F9F9F9; clear:right;"
! style="background:#CCCCCC; color:#2B2B2B; width:33%;"| Konzerte 2018/2019<br />
! style="width:66%;"| [[Datei:Antwerpen - Kammenstraat.jpg|rahmenlos|alt=Zwei Gibel von Altbauten in der Kammenstraat in Antwerpen. Das linke Gebäude ist ein rot getünchter Kirchenbau.|Den letzten Auftritt bevor Musikgruppen aufgrund der COVID-19-Pandemie Tourneen und Auftritte aussetzten mussten absolvierte Pantheist am 21.&nbsp;September 2019 in Form einer bestuhlten Veranstaltung in der Augustinerkerk (links im Bild) in Belgien mit Officium Triste und Isenordal.]]<br />
|-
| valign="top" style="width:66%" colspan="2" |
* 28. 04. 2018: Rock River Club<br /><small>(Vilnius, Litauen) </small>
* 11. 11. 2018: JC Den Eglantier Berchem<br /><small>(Antwerpen, Belgien (Armistice Doom Fest)) </small>
* 30. 11. 2018: The Dome<br /><small>(London, Vereinigtes Königreich) </small>
* 21. 09. 2019: AMUZ/Augustinerkerk<br /><small>(Antwerpen, Belgien) </small>
|}

Aufgrund einer finanziell angespannten Situation der Band kooperierte Pantheist zu den Aufnahmen nicht mit [[Greg Chandler]] als Techniker, sondern ließ Neagoe die Tontechnik in den [[Priory Recording Studios]] sowie das Mastering übernehmen um mehr Zeit für die Aufnahme zur Verfügung zu haben. Die Aufnahmen fanden in einem Zeitraum von neun Monaten in mehreren Sitzungen ab dem Jahr 2017 statt. Indes initiierte Panagiotou unter dem Namen [[Melancholic Realm Productions]] ein eigenes Label für die Veröffentlichung. Vitaly Savisk von [[GS Productions]] unterstützte das Label durch Produktionsmöglichkeiten der CD-Auflage und über Neagoe kam Pantheist in Kontakt mit dem spanischen Unternehmen [[The Vinyl Division]], dass eine Vinylversion herausgab.<ref name="DMInterview" /> Am 14.&nbsp;September 2018 erschien ''[[Seeking Infinity]]''. Und nach der vielfach gelobten Veröffentlichung bestritt die Band Auftritte in London und Antwerpen. Besondere Konzerte absolvierte die Band mit [[Bell Witch (Band)|Bell Witch]] in London und [[Officium Triste]] in Antwerpen. Beide Auftritte fanden in bestuhlten Räumlichkeiten statt. In Antwerpen nutzte Pantheist, wie im Jahr 2012 in London, eine alte Kirche als Auftrittsort. Es blieben die letzten Konzerte der Band bevor der Ausbruch der [[COVID-19-Pandemie]] Tourneen und Auftritte der Band annähernd unmöglich machte.<ref name="Bio" />

==== Closer to God ====
Nach der Veröffentlichung von ''Seeking Infinity'' und der Promotion des Albums zersetzte sich die Band erneut. Panagiotou zog nach [[Südwales]]. Neagoe war bereits nach den Aufnahmen des Albums nach Rumänien zurückgekehrt. Durch Panagiotou Umzug verließen auch die verbleibenden Musiker die Gruppe und Panagiotou blieb als verbleibendes Mitglied der Band allein. Durch den Mangel an Mitgliedern und durch die [[COVID-19-Pandemie im Vereinigten Königreich|Maßnahmen im Vereinigten Königreich]] die der Eindämmung der [[COVID-19-Pandemie]] entgegenwirken sollen ließ Panagiotou Pantheist als Live-Entität pausieren. Anstelle von Auftritten bestritt die Band ihr zwanzigjährige Jubiläum durch die Veröffentlichung der Single ''De Regen Voorbij'', der [[Kompilation (Musik)|Kompilation]] aus Raritäten und alternativer Aufnahmen ''Alternative Pantheïsm'' und des Live-Albums ''Live at St Giles, London''.<ref name="NCSInterview" />

Ohne die Option von Auftritten formierte Panagiotou Pantheist mit neuer internationaler Besetzung, die er als eine Art [[Kollektiv]] begriff um das sechste Album aufzunehmen. Der Gitarrist Jeremy Lewis sowie der Schlagzeuger [[John Devos]] lebten in den Vereinigten Staaten, der Gitarrist Frederic Laborde in Frankreich und der Bassisten Matt Strangis in Wales. In dieser multinationalen Besetzung entstand das Album ''[[Closer to God (Album)|Closer to God]]'' zwischen 2019 und 2021 im virtuellen Austausch an unterschiedlichen Orten.<ref name="NCSInterview" /> Die Zusammenarbeit empfand Panagiotou als erfrischende und bereichernde Erfahrung. [[Abmischung|Abgemischt]] wurde das Album von Lewis, [[Mastering (Audio)|gemastert]] von [[Greg Chandler]] in den [[Priory Recording Studios]].<ref name="MIInterview" /> Das Album besitzt neben dem musikalischen einen [[Roter Faden|thematischen roten Faden]], in der Auseinandersetzung mit der Selbstzerstörung der Menschheit.<ref name="NCSInterview" />

== Werk und Wirkung ==
Ebenso wie sich die Band stetig personell wandelte variierte auch der Stil der Gruppe, die anfangs zu den aufkommenden Namen im Funeral Doom gerechnet wurde. Pantheist wehrte sich dagegen auf ein reduziertes und kompromissloses Genre begrenzt zu werden und spielte nach den ersten Erfolgen Veröffentlichungen ein, die mit [[Progressive Rock|Progressivität]] und [[Psychedelic Rock|Psychedelic]] die eigene Aufgeschlossenheit repräsentieren sollten und damit bis in Bereiche der [[Popmusik]] vordrangen. Die Rezeption der Veröffentlichungen blieb dabei vorwiegend positiv. Lediglich das dritte Album ''[[Journey Through Lands Unknown]]'' erfuhr gespaltene Kritik.

=== Diskografie ===
{{Eingebundene Diskografie|Pantheist (Band)/Diskografie|Überschrift=Studioalben}}

=== Songwriting ===
Sänger und Keyboarder Kostas Panagiotou fungiert als Hauptsongschreiber der Band. Er begründet von je konzeptionelle und musikalische Entscheidungen und gibt die Ausrichtung der Musik vor, steht dabei dennoch anhaltend im kreativen Dialog mit den Bandmitgliedern. Für die meisten Veröffentlichungen gab es einen künstlerischen und kompositorischen Konterpart im jeweiligen Gitarristen, mit dem die Alben im Austausch entstanden.<ref name="StormInterview" /> Panagiotou präferiert das vorbereitende Schreiben und Einspielen der Stücke am heimischen Computer anstelle von Probe- und [[Jam-Session]]s um Musik gemeinsam zu schreiben.<ref name="StormInterview2" />

=== Inhalt ===
{{Doppeltes Bild|rechts|John Keats after J. Severn.jpg|180|Coleridge.jpeg|162|alternativtext=Porträts der Dichter Keats und Coleridge.|6=John Keats Gedicht ''O Solitude'' ist Titelgebend für das gleichnamige Album.|7=Samuel Taylor Coleridge schrieb das Gedicht ''The Pains of Sleep'', das Pantheist für eine EP mit gleichem Titel vertonten.}}
Obwohl die Band sich keinen übergeordnetem Konzept verschreibt sind die Veröffentlichungen auf ähnliche Grundmotive hin ausgerichtet. Als solche [[Motiv (Literatur)|Motive]] benennt Panagiotou „[[Einsamkeit]] und Abgeschiedenheit“.<ref name="DMInterview"/> Vor diesem Hintergrund befassen sich die Alben mit dem Verhältnis des Menschen zu [[Gott]] und [[Glauben]] in ''[[Amartia]]'', ''[[Unveiling the Signs]]'' und ''[[The Pains of Sleep]]'', der Menschen zueinander in ''[[O Solitude (Album)|O Solitude]]'' und ''[[Pantheist (Album)|Pantheist]]'' oder des Menschen zur Gesellschaft und Natur in ''[[Seeking Infinity]]'' und ''[[Closer to God (Album)|Closer to God]]''. So handeln Stücke wie ''Of Stardust We Are Made (and to Dust We Shall Return)'' von ''Closer to God'' „von der Erkenntnis, dass am Ende alles vergeblich und vergänglich ist und dass trotz der ständigen Veränderungen [im] Leben dieses anhaltende Gefühl kosmischer Einsamkeit vielleicht das Einzige ist, was am Ende bleibt.“<ref name="NCSInterview"/>

Hinzukommend verweist der Name der Band gezielt auf den [[Pantheismus]] als „die natürlichste Weltanschauung,“ die laut Panagiotou möglich ist.<ref name="StormInterview" /> Dabei ordnet er sich und damit Pantheist nicht einem klassisch theistischen Pantheismus unter.<ref name="StormInterview" /> Die von ihm bevorzugte und als wissenschaftlicher aufgefasste und auf [[Baruch de Spinoza]] zurückgehende Variante stellt die Natur in den Mittelpunkt der Existenz.<ref name="DMInterview" /> Diese Idee von Natürlichkeit übertrug er auf die Ausrichtung der Band, die er, basierend auf diesem Selbstverständnis, als [[Ganzheitlichkeit|Ganzheitlich]] und [[Kosmopolitismus|Kosmopolitisch]] betrachtet. Weltoffenheit, Komplexität und Vertrauen auf die eigenen kreativen Kräfte, statt kommerzieller oder subkultureller informeller Normen gehören zu dem resultierenden Selbstverständnis der Band.<ref name="StormInterview" />

Bezüge zur [[Romantik]], insbesondere Verweise auf die Dichter [[John Keats]] und [[Samuel Taylor Coleridge]] ergänzen den thematischen Rahmen im Interesse an [[Transzendenz]], [[Ganzheitlichkeit]] und Natürlichkeit. Auseinandersetzungen mit dem [[Das Unbewusste|Unterbewusstsein]] und der [[Psyche]] ergänzen diesen inhaltlichen Schwerpunkt. So verweist Panagiotou darauf, dass seine Texte einem Wunsch nach Selbstfindung, -erforschung und -analyse nachgingen. In Anlehnung an [[Platon]], [[Sigmund Freud]], britischer [[Empirische Literaturwissenschaft|Empirik]] und deutscher [[Phänomenologie]] seien insbesondere die Texte des Albums ''[[Journey Through Lands Unknown]]'' entstanden.<ref name="DML" />

=== Gestaltung ===
{{Infobox Gemälde
|bildlink= https://pantheist.co.uk/wp-content/uploads/2018/08/pantheistlogo-1024x173.png
|titel= Logo der Band seit 2018
|künstler=
|jahr= 2018
|technik=
|höhe=
|breite=
}}
Auch der Bandschriftzug variierte. Die Band nutzte zugängliche [[Font (Informationstechnik)|Fonts]] anstelle aufwändiger Metal-Schriftzüge. Auf dem Demo ''1000 Years'' und dem Debüt nutzte die Band die [[Schriftart]] ''Morpheus'', auf den folgenden Alben fand die [[Textura]]-ähnliche [[gebrochene Schrift]] ''Monotype Old English'' Anwendung. Seit dem Album ''Seeking Infinity'' wird ein Schrifttyp aus der [[DIN 16518|Schriftklasse]] [[Französische Renaissance-Antiqua]] in [[Kapitälchen]] genutzt. Der Buchstabe „i“ im Schriftzug wird auf den ersten und späten Veröffentlichungen als „Ï“, entsprechend der Gründung als Pantheïst, stilisiert. In den Schriftzügen, die den Textura-Schrifttyp nutzen verzichtet die Band auf diese Stilisierung.

Außer dem Coverbild des Demos ''[[1000 Years (Pantheist-Demo)|1000 Years]]'' gingen alle Cover-Gestaltungen von der Band aus. Abgesehen von ''Pantheist'', das nachbearbeitete Zeichnungen bemüht, nutzt die Band digital bearbeitete Fotografien als Covermotiv. Das in ein tiefes violett getauchte Bild zum Debütalbum ''[[O Solitude (Album)|O Solitude]]'' wurde von Odile Aurora Strik als Oscar Strik gestaltet. Ab dem zweiten Album übernahm Cheryl Panagiotou, geborene Pinnock, die Aufgabe der grafischen Aufbereitung.<ref name="DMInterview" /> Die Visualisierungen der ersten Veröffentlichungen beinhalteten Verweise auf mystisch bis morbide und sakrale Motive in Form von farblich nachbearbeiteten kirchlichen [[Bogen (Architektur)|Torbögen]], [[Kronleuchter]] und [[Bleiglasfenster]] oder Friedhöfen. Ebenfalls kehrten Masken auf ''[[Journey Through Lands Unknown]]'' und ''[[Seeking Infinity]]'' als sich wiederholendes Motiv in der Gestaltung der Tonträger wieder. Spiegelungen werden in der Gestaltung von ''Journey Through Lands Unknown'', ''[[Pantheist (Album)|Pantheist]]'' und ''[[Closer to God (Album)|Closer to God]]'' in unterschiedlichen Varianten bemüht. Den Bildern wurde mit Effekten Überblendungen, [[Überbelichtung]], und vermeintlichen Verschleißerscheinungen künstlicher Alterung zugefügt. Die Farbgebung changiert zwischen Grau-, hellem Violett- und [[Sepia (Fotografie)|Sepiatönen]]. Die Bilder sollen den Themen des jeweiligen Albums entsprechen.<ref name="DMInterview" />

=== Stil ===
Pantheist entwickelte sich im Lauf der Jahre über mehrere Musikstile hinweg. Die Anfänge der Band lagen im instrumetalen [[Dark Wave]]. Vor der ersten Albumveröffentlichung entwickelte sich die Musik zu einem epischen und sakralem [[Funeral Doom]], mit dem Pantheist zu den frühen und den Stil prägenden Bands des Genres gilt. Das Werk ab dem Debütalbum der Band wird als spannende Gratwanderung und stetige Erweiterung des Vokabulars des Genres betrachtet. Mitunter schritt die Band mit ihren Experimenten und Ideen deutlich über die Grenzen des Stils hinaus.<ref name="DML" />

Kostas Panagiotou spielte anfänglich Musik über Keyboard und Synthesizer ohne Gesang oder weitere Instrumente ein. An einem Online-Wettbewerb teilnehmend nahm die Band eine Coverversion des [[Katatonia]]-Stücks ''For Funeral to Come'' auf. Noch ohne den Einsatz der E-Gitarre ist dieses Cover der erste Titel von Pantheist auf dem Panagiotou als Sänger auftritt. Das Anathema-Cover ''Destiny'' ist eines der ersten Stücke, dass den Einsatz einer E-Gitarre präsentierte und sich dem Funeral Doom zuwandt. Erst nach der Anschaffung eines [[8-Spur-Kassette|8-Spur-Rekorders]] begann das Duo Tambuyser-Panagiotou Gitarrenspuren aufzunehmen und sich so dem Funeral Doom zuzuwenden. Dabei behielt Pantheist die Orgel als zentrales Instrument bei. Den als typischen geltenden [[Gregorianischer Choral|gregorianisch wirkenden Gesangsstil]] adaptierte Panagiotou von [[Dan Swanö]]s Band Godsend, der klagenden Gesang in zwei Tonspuren übereinander gelegt hatte.
{{Zitat
|Text=Es klang, als würden Mönche feierlich zusammen singen. Da beschloss ich, dass ich genauso singen wollte. Es war diese Kombination aus Kirchenorgel, harten Gitarren und der Mischung aus brutalem Gesang und Chorälen, die die frühe Version von Pantheist ausmachte.
|Quelle=Kostas Panagiotou zitiert nach Doom-Metal.com
|ref=<ref name="DMInterview" />}}

Trotz der Grenzen des Genres blieb der Band Kreativität und Progressivität ein immanentes Anliegen ohne dabei den [[Doom Metal]] oder den Funeral Doom dauerhaft hinter sich zu lassen. Im Selbstverständnis als aufgeschlossene Band, die verschiedene Einflüsse aufnimmt und häufig neue Dinge ausprobiert, fußte die Gruppe fortwährend auf dem Funeral Doom, den Panagiotou als reduziertes und kompromissloses Genre beschrieb. Ein Genre, das auch als stabile Basis der Entfaltung fungiert.<ref name="DMInterview" />

==== Grundform ====
Das Markenzeichen der Band ist die von Panagiotou benannte „Kombination aus Kirchenorgel, harten Gitarren und der Mischung aus brutalem Gesang und Chorälen“.<ref name="DMInterview" /> Gepaart mit dem gelegentlichen Einsatz heller [[Leadgitarrist|Leadgitarren]] bilden diese Elemente eine Grundform des Stils von Pantheist. In Reinform präsentierte die Band diesen Stil auf den ersten Veröffentlichung. In annähernd allen Veröffentlichungen der Band sind diese Elemente als Bestandteil gegeben. Eine sakrale und mystische Atmosphäre wird als Resultat der Stilelemente und typisch für die Band wahrgenommen.<ref name="DM" /> Die musikalische Ausrichtung und die Bedeutung des Keyboards, waren von Beginn an durch Panagiotous Rolle in der Band begründet. Keyboard und Synthesizer als kreative und konstruktive Instrumente gleichberechtigt neben die Gitarre und den Gesang zu stellen ermöglicht der Band komplexerer Songarrangements, anstelle einem dominanten Gitarrenspiel lediglich ein neoklassisches Ambiente zu geben.<ref name="StormInterview" /> Die ersten Alben bieten durchgehend diese Grundform aus dem schweren Gitarrenspiel und den langsamen Rhythmen des [[Funeral Doom]] gepaart mit den sakrale und feierliche Bestandteile des [[Atmospheric Doom]]. Insbesondere das zweite Album betont die sublimen Aspekte des Atmospheric Doom durch Andy Semmens’ tiefen opernhaften Gesang.<ref name="DML" />

==== Experimentelle Phase ====
Das Album ''[[Journey Through Lands Unknown]]'' aus dem Jahr 2008 wurde aus dem Drang nach Distanzierung vom Funeral Doom zum Befreiungsschlag der Band, die nicht mit dem Genre und seinen Zuschreibungen assoziiert werden wollte. Es entspricht keinem gängigen Genrebegriff und wird als [[Crossover (Musik)|Corssover]] verschiednerer Stile unter der groben Ausrichtung an einem progressiven [[Extreme Doom]] besprochen. Die Neuorientierung fand als bewusster Schritt statt. Pantheist sollte nicht als Interpret einer Musik gelten von der das Publikum ausging, dass sie „absichtlich ohne [[Dynamik (Musik)|Dynamik]] oder Komplexität von suizidalen [[Misanthropie|Misanthropen]], gespielt“<ref name="DML" /> werde. Die Band spielte daher abseits des Funeral Doom eine Mischung aus [[Progressive Rock]], [[Traditional Doom]], [[Folk]], [[Dark Wave#Neoklassik|Neoklassik]] und [[Black Metal]], agierte mit ethnischen und folkloristischen Instrumente, [[Theremin]], einer [[Hammondorgel]] im direkten Verweis auf [[Psychedelic Rock|Psychedelic-]] und [[Hard Rock|Hard-Rock]], ungewöhnliche Songstrukturen und dem Einfluss diverser weiterer Musikrichtungen bis hin zu dem griechischen [[Rembetiko]].<ref name="DML" />

Mit ''[[Pantheist (Album)|Pantheist]]'' aus dem Jahr 2011, führte die Band ihre Distanzierung vom Funeral Doom fort, konzentrierte sich dabei allerdings auf Atmosphäre und Schlichtheit. Mit Funeral Doom wurde ''Pantheist'' kaum mehr assoziiert. Vielmehr präsentiere die Band auf ihrem selbstbetitelten Album eine „von Melancholie und Weltschmerz durchtränkten“ Rockmusik.<ref name="MRPantheist" /> Unter dem Einfluss des Progressive Rock, des Pop und des Classic Rock entwickelte sich Pantheist analog zu Gruppen wie Anathema und [[Katatonia]] hin zu einem melancholischen [[Alternative Rock]], der unter anderem als Doom Rock oder Emotional Rock<ref name="Bio" /> betitelt wurde.<ref name="DML" />
{{Zitat
|Text=Der progressive Ansatz zeigt eine Menge eigenen Charme: Mediterranes Akustikgitarrenspiel, verhaltene Blechbläser- und Hammondeinsätze, mitunter regelrecht spacige Keyboards, pechschwarze Drone-Ausflüge und schwermütiges Piano-Moll feiern zu keiner Zeit Karneval, sondern ein trauriges, aber selten verzweifeltes, Fest des Weltschmerzes.
|Quelle=Nils Herzog für Musikreviews.de über ''Pantheist''
|ref=<ref name="MRPantheist" />}}

==== Synthese der Phasen ====
[[Datei:Ennio Morricone Cannes 2007 edited.jpg|mini|hochkant|alternativtext=Porträtfoto von Ennio Morricone aus dem Jahr 2007|Die Orchester- und Streicherarrangements auf ''Closer to God'' verweisen direkt auf den Komponisten Ennio Morricone und dessen Filmmusik.]]
Die Alben ''[[Seeking Infinity]]'' und ''[[Closer to God (Album)|Closer to God]]'' variieren in dem bis dahin gegebenen Repertoire der Band und kombinieren insbesondere die Aspekte des progressiven Doom Rock mit jenen des [[Crossover (Musik)|Crossovers]] aus Atmospheric Doom und Funeral Doom. ''Seeking Infinity'' war von Beginn an als globale musikalische Rückschau auf das bisherige Werk der Band gedacht und bot eine Kombination früherer Spielformen, baute jedoch auch dezente Neuerungen ein. Mit einer ausgeprägten [[Dynamik (Musik)|Dynamik]] im Gitarrenspiel, die zwischen dem [[Riff (Musik)|Riffing]] des [[Death Doom]] und ruhigeren neoklassischen Momenten variiert, sowie Struktur und organische Dynamik aus der Rhythmusgruppe zog, verband die Band die Musik der ersten Alben mit jener des selbstbetitelten vierten Albums.<ref name="GBInfinity" />

Die eingeschlagene Entwicklung führte Pantheist auf ''Closer to God'' fort. Panagiotou nannte als besondere Einflüsse [[Ennio Morricone]], [[Computerspiel]]-Soundtracks, Katatonia, [[Shape of Despair]] und [[Type O Negative]].<ref name="NCSInterview" /> Den epischen und cineastischen Funeral Doom mit Elementen des [[Psychedelic Rock|Psychedelic]] und [[Progressive Rock]] führte die Band dabei fort. Auf ''Closer to God'' kombinierte die Band ihren Stil mit Ideen aus [[Science-Fiction-Film|Science-Fiction-Soundtracks]] und [[Artrock]]. Insbesondere Chöre kamen dabei zum Einsatz.<ref name="ToHGod" /> Die bei der Band üblichen Chöre und Orgelpassagen blieben der Musik von Pantheist so erhalten, orientieren sich dabei jedoch zu großen Teil an der von Morricone gestalteten Filmmusik. Der Gesang blieb in der Paarung aus [[Gutturaler Gesang#Growling|gutturalem Growling]] und klagendem Klargesang.<ref name="VoSGod" />

=== Rezeption ===
Aldo Quispel rezensierte ''Rehearsal Tracks''als „ein wenig ruppig in den Rändern“. Pantheist „müsse an der Optimierung ihres Materials arbeiten, doch wenn sie das“ absolviere könne sie zu einem der großen Namen im Genre werden.<ref name="DMRehearsal" /> Im Vergleich zu ''Rehearsal Tracks'', urteilte Quispel in einer für Doom-Metal.com verfassten Besprechung, wirke das [[Songwriting]] von ''1000 Years'' abgeschlossen und die [[Musikproduktion|Produktion]] deutlich verbessert.<ref name="DM1000" />

Das Debütalbum ''[[O Solitude (Album)|O Solitude]]'' wurde bereits unmittelbar nach Veröffentlichung ausgesprochen positiv wahrgenommen,<ref name="DML" /> und mit den Jahren als „eines der besten Funeral-Doom-Alben aller Zeiten“,<ref name="MIOSolitude" /> zum kanonischen Werk im Genre und Grundstein einer bedeutenden Rolle Pantheists für den Funeral Doom.<ref name="MdePantheist" /> Mit dem Nachfolger ''[[Amartia]]'' festigte Pantheist den Status.<ref name="DML" /> Die Band wurde als herausstechender Interpret im Genre und das Album als eines der essentiellen Doom-Alben der 1990er Jahre wahrgenommen.<ref name="B4MAmartia" /><ref name="StormAmartia" />

''[[Journey Through Lands Unknown]]'' überforderte Teile des Publikums. Einige Rezipienten verwirrte die neue Musikrichtung. Ein Teil der Hörer reagierte fassungslos bis empört, während ein anderer Teil das Album als [[Meisterwerk]] eines Progressive Doom rühmte.<ref name="BCJourney" /> Es sei zu experimentell für den Stil und die Band, sowie von „Orientierungslosigkeit“ und unnötigem „Ballast“ belastet, bemängelten hingegen die Kritiker.<ref name="NHJourney" /> Jahre später galt das Album weiterhin als das schwierigste der Band, während Menschen wie der [[Tontechniker]] und [[Esoteric]]-Sänger [[Greg Chandler]] es als Lieblingsalbum titulieren.<ref name="BCJourney" />

In der internationalen Rezeption erhielt ''[[Pantheist (Album)|Pantheist]]'' dem Gegenüber anhaltend positiv Resonanz. Die angestrebte neue Einfachheit, Kontrolle und Zugänglichkeit der Musik wurde häufig gelobt.<ref name="DMInterview" /> Insbesondere ein minimalistisches Spiel mit einer hypnotisch melancholischen Atmosphäre wurde der Band häufig positiv angerechnet.<ref name="RHPantheist" />
{{Zitat
|Text=Der progressive Ansatz zeigt eine Menge eigenen Charme: Mediterranes Akustikgitarrenspiel, verhaltene Blechbläser- und Hammondeinsätze, mitunter regelrecht spacige Keyboards, pechschwarze [[Drone Doom|Drone]]-Ausflüge und schwermütiges Piano-[[Moll]] feiern zu keiner Zeit Karneval, sondern ein trauriges, aber selten verzweifeltes, Fest des Weltschmerzes. Die Art, wie PANTHEIST mit einfachen Mitteln Gänsehaut erzeugen können, zeigt das verhältnismäßig simple „Be Here“. Wie die Band hier diesen ungeheuer ergreifenden, regelrecht berückenden (sagt man das noch?) Refrain mit wahrer Könnerhand zur maximalen Wirkung bloß spartanisch einsetzt, das ist wunderschöne, musikalische Körperverletzung, wie man sie leider viel zu selten zu Ohren bekommt.
|Quelle=Nils Herzog für Musikreviews.de über ''Pantheist''
|ref=<ref name="MRPantheist" />}}

In seiner melancholisch-progressiven Auslegung des Funeral Doom erfuhr das sieben Jahre nach ''Pantheist'' veröffentlichte ''[[Seeking Infinity]]'' ausschließlich positive Resonanz. Das als außergewöhnlich, spannend und vielseitig gelobte Album<ref name="MTInfinity" /> wurde als ein erneuter Höhepunkt der Band sowie des Genres gelobt.<ref name="ANInfinity" /> ''[[Closer to God (Album)|Closer to God]]'' wurde „als das sanfteste und sogar [[Kontemplation|kontemplativste]]“ der Gruppe wahrgenommen und so als „kosmische, [[Veränderter Bewusstseinszustand|bewusstseinserweiternde]] Reise“ besprochen.<ref name="ANGod" /> Mit einer „einzigartigen Vision“ vom „Glaube und Anspruch an die Urverbundenheit mit der Natur“<ref name="SWGod" /> sei es „eines der besten Metal-Alben des Jahres&nbsp;2021“.<ref name="MWGod" />

== Literatur ==
* {{Literatur
|Autor=Aleksey Evdokimov
|Titel=Doom Metal Lexicanum
|Verlag=Cult Never Dies
|Ort=London
|Datum=2017
|ISBN=978-0-9933077-6-8
|Seiten=179 f.
|Sprache=en}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://pantheist.co.uk/ Offizielle Website]
* [https://pantheist.co.uk/ Offizielle Website]
* {{Bandcamp|ID=pantheistuk|Linktext=Pantheist}}
* {{Discogs}}
* {{Discogs}}
* [http://www.doom-metal.com/bands.php?band=63 Pantheist] bei [[Doom-Metal.com]] (englisch)
* [http://www.doom-metal.com/bands.php?band=63 Pantheist] bei [[Doom-Metal.com]] (englisch)


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references responsive />
<references responsive>
<ref name="Bio">
{{Internetquelle
|autor=Pantheist
|url=https://pantheist.co.uk/index.php/biography/
|titel=Biography
|hrsg=Pantheist
|datum=2022
|offline=1
|archiv-url=https://web.archive.org/web/20210617044309/https://pantheist.co.uk/index.php/biography/
|archiv-datum=2021-06-17
|abruf=2022-09-23}}
</ref>
<ref name="DMRehearsal">
{{Internetquelle
|autor=Aldo Quispel
|url=https://www.doom-metal.com/reviews.php?album=1134
|titel=Pantheist: Rehearsal Tracks
|hrsg=Doom-Metal.com
|datum=2001
|offline=1
|archiv-url=https://web.archive.org/web/20110725190443/http://doom-metal.com/reviews.php?album=1134
|archiv-datum=2011-07-25
|abruf=2022-09-23}}
</ref>
<ref name="DMInterview">
{{Internetquelle
|autor=Coronel Mortimer
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[[Kategorie:Pantheist (Band)| ]]

Version vom 30. September 2022, 23:45 Uhr

P A N T H E Ï S T

Kostas Panagiotou mit Pantheist in der Augustinerkerk im Jahr 2019
Allgemeine Informationen
HerkunftAntwerpen, Belgien
Genre(s)Bis 2005: Atmospheric Doom, Funeral Doom
2008: Extreme Doom, Progressive Metal
2011: Alternative Rock, Atmospheric Doom, Progressive Rock
Seit 2018: Atmospheric Doom, Funeral Doom, Progressive Metal
Gründung2000
Websitepantheist.co.uk
Aktuelle Besetzung
Keyboard, Gesang
Kostas Panagiotou
Gitarre
Frédéric „Nereide“ Laborde (seit 2021)
Schlagzeug
John Devos (seit 2021)
E-Bass
Matt Strangis (seit 2021)
Gitarre
Jeremy Lewis (seit 2021)
Ehemalige Mitglieder
Gitarre
Nicolas Tambuyser (2000–2004)
Schlagzeug
Odile Aurora Strik als Oscar Strik (2002–2003)
Gitarre
Arne Pinto de Carvalho (2003–2004)
E-Bass
Mark Bodossian (2004–2011)
E-Bass
Wim Boey (2004)
Schlagzeug
Kris Villez (2004)
Schlagzeug, Gesang
Andy Semmens (2004)
Schlagzeug
Sterghios Moschos (2005–2014)
Gitarre
Ilia Rodriguez (2005–2011)
Gitarre
Peter Benjamin (2005–2009)
Gitarre
Pepijn van Houwelingen (2010–2014)
Gitarre
Valter Cunha (2014–2017)
Gitarre
Frank Allain (2015–2020)
Schlagzeug
Daniel Neagoe (2016–2020)
E-Bass
Aleksej Obradović (2011–2020)
E-Bass
Frédéric Caure (2002–2004)

Pantheist ist eine im Jahr 2000 gegründete Doom-Metal-Band. Die in Antwerpen von Kostas Panagiotou gegründete Musikgruppe zählte zu den populären Vertretern der frühen europäischen Funeral-Doom-Szene und entwickelte sich zu einer multinational besetzten Instanz im Doom-Metal-Spektrum. Der Sänger und Keyboarder Panagiotou blieb dabei unter vielen personellen Veränderungen und Standortwechseln das konstante Mitglied der Gruppe.

Trotz der Wahrnehmung als Funeral-Doom-Band, lässt sich das Werk der Gruppe nicht auf das Genre reduzieren. Als Dark-Wave-Projekt begonnen wurden die ersten beiden Studioalben zu kanonische Werke des Funeral- und Atmospheric-Doom. Diesen beiden Alben folgten zwei die sich von von den Erwartung an die Band mit Ideen aus Art-, Progressive- Alternative- und Hard-Rock bis hin zu solchen aus der Popmusik distanzierten und emanzipierten. Erst spätere, nach einer längeren Veröffentlichungspause erschienene, Alben griffen wieder vermehrt Elemente des Funeral Doom auf.

Markant blieb in alle Phasen der auf die Ursprünge der Band verweisende Einsatz eines gregorianisch wirkenden Gesangs, eine als episch und erhaben wahrgenommene Atmosphäre und eine dominante Rolle des von Panagiotou gespielten Keyboards, das oft den Klang einer Kirchenorgel adaptierte. Eine weitere Konstante im Werk der Band ist das lyrische Oberthema der Einsamkeit und Abgeschiedenheit.

Geschichte

Stetige Wechsel der Mitglieder um Kostas Panagiotou kennzeichneten die Geschichte der Band. Diesen anhaltenden Wandel beschrieb Panagiotou als frustrieren, nahm ihn jedoch als gegeben an. Als eine optionale Ursache der Umbesetzungen führte er seine eigene Rast- und Wurzellosigkeit an. Ähnlich verhielten sich viele der Bandmitglieder und verzogen wie Panagiotou in andere Länder. Gelegentlich bedingten die personellen Veränderungen Verzögerungen im Schreib- und Produktionsprozess der Band.

„Ich werde manchmal neidisch auf die ‘typischen’ Bands mit drei oder vier Jungs, die in der gleichen Nachbarschaft aufwachsen, eine Band gründen und jahrelang zusammen bleiben. Leider war es bei Pantheist alles andere als das.“

Kostas Panagiotou zitiert nach Aleksey Evdokimov: An NCS Interview with Pantheist (No Clean Singing)[1]

Jahre der Band- und Stilfindung

Gründung und Dying Millennium

Pantheist entstand aus einem Dark-Ambient- und Neoklassik-Soloprojekt des in Antwerpen lebenden Kostas Panagiotou.[2] Im Zuge seines Studiums lernte Panagiotou den in Mechelen lebenden Gitarristen Nicolas Tambuyser sowie, über einen Kommilitonen, erste Veröffentlichungen des Death Doom und Gothic Metal kennen. Nach der Beschäftigung mit der Musik von My Dying Bride, Moonspell und Anathema interessierte er sich vermehrt für das musikalische Spektrum des Doom Metals.[3] Während Panagiotou und Tambuyser als Duo unter dem Einfluss von Skepticism die stilistische Ausrichtung der Anfangs Pantheïst genannten Band schrittweise zu einem sakrale anmutenden Funeral Doom änderte,[2] brachte sich Panagiotou mit Interviews und Rezensionen in der Redaktion, sowie aktiv im Austausch im Forum, des Webzines Doom-Metal.com ein.[3]

Panagiotou und Tambuyser experimentierten ab dem Jahr 1999 mit der Möglichkeit als Duo zu agieren und nahmen das unveröffentlichte Demo Dying Millennium unter dem Bandnamen Pantheïst, als erstes Experiment mit den Möglichkeiten der Kooperation, auf. Panagiotou transkribierte dazu die von Tambuyser auf der Gitarre geschriebene Musik für das Keyboard um die Aufnahme zu ermöglichen. Dennoch verwies Panagiotou bereits auf den Einfluss von Skepticism, der sich in dem Stück Praeludium in der düsteren Grundstimmung verdeutlichte. Ein weiterer Einfluss auf die Atmosphäre lag in der damaligen kollektiven Furcht vor dem Jahrtausendwechsel.[4] Drei der sieben Titel des Demos veröffentlichte Panagiotou im Jahr 2020 als Teil der retrospektiven Kompilation Alternative Pantheïsm. Von Dying Millennium produzierten Tambuyser und Panagiotou sieben CDs.[5] Das Demo wurde im Jahr 2000 zur Grundlage und zum Ausgangspunkt der Band.

Mit der Intention sich mehr dem Funeral Doom zu widmen, kaufte sich Panagiotou im März 2001 einen 8-Spur-Rekorder, wodurch Pantheist als Metal-Band Form annahm. Das Duo begann Stücke aufzunehmen, die Teil des offiziellen Demos 1000 Years, der ersten beiden Alben und der EP The Pains of Sleep werden sollten. Teile dieser frühen und rohen Aufnahmen verteilten die Musiker als CD-R im Freundeskreis. Der Zuspruch aus dem sozialen Umfeld bestärkte die Musiker darin die Idee von Pantheist weiter auszugestalten. Der später als programmatisch für die Band geltende dominante Einsatz eines Keyboard mit Orgelklang, geht auf einen solchen Austausch zurück. Zur gleichen Zeit entstand der als typischen geltende gregorianisch wirkende Gesangsstil Panagiotous aus dem Einfluss des Albums As the Shadows Fall von Godsend.[3]

Rehearsal Tracks und 1000 Years

Konzerte 2002
Das mit Graffitis versehene Gebäude Baroeg von außen.
  • 14. 10. 2002: Baroeg
    (Rotterdam, Niederlande (Dutch Doom Day))
  • 14. 12. 2002: Frontline
    (Gent, Belgien)

Gemeinsam verfasste das Duo weitere Stücke die ihre Idee von Pantheist erforschten. Einige ansonsten unveröffentlichte Aufnahmen die zwischen Juni und September 2001, in dem temporär zum Proberaum umfunktionierten Wohnraum des Sängers, entstandenen, gab Panagiotou dem Doom-Metal.com-Redaktionskollegen Aldo Quispel. Dieser rezensierte die Aufnahmen als Demo unter dem Titel Rehearsal Tracks.[6]

Rehearsal Tracks wurde als Überblick über das Schaffen der Band konzeptionell dreigeteilt in Present (englisch Gegenwart), Future (englisch Zukunft) und Past (englisch Vergangenheit). Der ans Ende gestellte Teil der Vergangenheit umfasste die Aufnahmen des Demos Dying Millennium sowie zwei Coverversionen, die als weitere Wegmarken der Entwicklung zum eigenen Stil der Band gelten. Auf dem Katonia-Cover For Funeral to Come singt Panagiotou erstmals und auf dem Anathema-Cover Destiny kommt erstmals das Gitarrenspiel hinzu. Beide Stücke zeugten so von der Entwicklung der Band hin zum Funeral Doom. Die Gegenwart entsprach, dem später hochwertiger produzierten Demo 1000 Years und die Zukunft mit Apologeia, Envy und Pride, erste Skizzen der Arbeit an dem als zweites Studioalbum veröffentlichten Konzeptalbum Amartia.[4]

Über die Netzwerktätigkeit im Forum des Webzines baute Panagiotou Kontakt zu vielen späteren Wegbegleitern auf. Darunter Stijn van Cauter von Nulll Records und Until Death Overtakes Me, in dem er jemanden fand, der über Aufnahmeequipment und -erfahrungen verfügte. Vereinbarte Aufnahmen in van Cauters Heimstudio Templa Libitina in Erembodegem fanden von November bis Dezember 2001 statt.[3] Dort agierte das Duo mit dem in Gent lebenden und ebenfalls im Doom-Metal.com-Forum aktiven Lawrence van Haecke von Solicide. Van Haecke nahm ebenfalls in Kooperation mit van Cauter sein Debüt in dessen Heimstudio auf und brachte sich Ersatzweise als Bassist auf den Demoaufnahmen ein. Teil von Pantheist wurden weder van Cauter noch van Haecke, doch gründeten van Cauter, Panagiotou, van Haecke und der in Lendelede lebende Schlagzeuger Kris Villez von In Somnis 2002 die Band Wijlen Wij.[2]

Die Aufnahmen wurde im Dezember 2001 mit der Veröffentlichung des Demos 1000 Years abgeschlossen.[7] Das Demo erlangte Erfolg im Doom-Metal-Underground und verhalf Pantheist zu einem Vertrag mit dem finnischen Label Firebox Records.[8] Im Jahr 2002 absolvierte die Band beim ersten Dutch Doom Day ihren ersten Auftritt neben Antimatter, Thee Plague of Gentlemen, Jack Frost, Whispering Forest und Officium Triste.[9] Auch Pim Blankenstein, den Mitorganisator des Festivals und Sänger von Officium Triste lernte Panagiotou über Doom-Metal.com kennen.[3] Ein weiterer Auftritt in Belgien mit Geasa folgte bevor die Band ihr Debüt aufnahm.[9]

Die frühe Funeral-Doom-Phase

O Solitude

Konzerte 2003/2004
Der leere Innenraum des Club 2 mit Tanzfläche und Neonlichtern.

(Auftritte der Funeral Procession Tour kursiv)

  • 20. 02. 2003: Baroeg
    (Rotterdam, Niederlande)
  • 21. 02. 2003: Frontline
    (Gent, Belgien)
  • 22. 03. 2003: Some Squat House
    (Gent, Belgien)
  • 11. 04. 2003: Knaack
    (Berlin, Deutschland)
  • 12. 04. 2003: Alte Brauerei
    (Mühlhausen, Deutschland)
  • 13. 04. 2003: Black Pes
    (Prag, Tschechien)
  • 15. 04. 2003: Nu Beatz
    (Dresden, Deutschland)
  • 04. 10. 2003: Frontline
    (Gent, Belgien)
  • 19. 04. 2003: Mundo
    (Zottegem, Belgien (Belgian Doom Night))
  • 20. 04. 2003: Goudvishal
    (Arnhem, Niederlande)
  • 27. 03. 2004: Panique d’Or
    (Mechelen, Belgien)
  • 02. 04. 2004: Chapel
    (Göppingen, Deutschland (Doom Shall Rise))
  • 04. 04. 2004: Club 2, Rockfabrik
    (Ludwigsburg, Deutschland)
  • 06. 04. 2004: Scheld’apen
    (Antwerpen, Belgien)
  • 10. 04. 2004: Vera
    (Groningen, Niederlande)

Zwei der sechs Titel des Demos 1000 Years bildeten die Basis für das in Zusammenarbeit mit Firebox Records entstandene Debüt. Aus dem Umfeld des Webzines Doom-Metal.com zog das Duo den Bassisten Frédéric Caure von Rhymes of Destruction und die Schlagzeugerin Odile Aurora Strik, damals als Oscar Strik aktiv, hinzu.[3] Als damit vollständig besetzte Band spielte Pantheist das Debüt O Solitude vom 17. bis zum 26. Januar in den CCR Studios im belgischen Zulte unter der technischen Hilfe von Kris Belaen ein. Belaen mischte das Album auch ab. Vom Demo blieben die Stücke Envy Us, das populäre Werke von Chopin (24 Préludes op. 28, #4) und Beethoven (7. Sinfonie) adaptierte, und Time erhalten. Stijn van Cauter trat als Gastsänger in diesem Stück in Erscheinung.[10] Nach den Aufnahmen trat Pantheist mit Morgion und Mourning Beloveth in den Niederlanden und in Belgien auf.[9] Das Album wurde am 10. April 2003 veröffentlicht. Der Kooperationspartner Firebox Records half mit Werbung und dem eigenen Ruf als aufstrebendes Extreme-Doom-Label dabei den Namen der Band als Instanz des Genres zu etablieren.[10]

Firebox Records unterstütze auch die Organisation der ersten Funeral Doom Tour The Funeral Procession Tour 2003 die Pantheist mit Skepticism und Until Death Overtakes Me absolvierten. Während der Tour unterstützten die Interpreten dabei einander als Live-Musiker. Es war das erste Mal, dass Skepticism, die zu dieser Zeit die bekannteste Gruppe des Genres darstellte, außerhalb Finnlands auftrat. In der Jungen aufstrebenden Szene fühlte es sich für Panagiotou an, „als wären [Pantheist] mit an der Spitze einer Bewegung.“[3] Es folgte im Jahr 2004 eine Tournee mit While Heaven Wept und Mourning Beloveth sowie ein Auftritt beim deutschen Festival Doom Shall Rise als erster Interpret des Funeral Dooms.[9] Der Auftritt auf dem Festival, dass verstärkt den Traditional Doom bediente, zählt zu den Höhepunkten der zweiter Ausgabe des Festivals.[11]

Amartia und The Pains of Sleep

Konzerte 2006
Die Frontseite der Gebäude mit dem Moulin Rouge, mit markanter Windmühle und Neonbeleuchtung, sowie das Schild La Loca für den Club La Locomotive.

(Auftritte der Dutch Mini Tour kursiv)

  • 14. 05. 2006: The Cartoon
    (London, Vereinigtes Königreich)
  • 28. 10. 2006: The Frontlinie
    (Gent, Belgien)
  • 15. 12. 2006: Little Devil
    (Tilburg, Niederlande)
  • 16. 12. 2006: Latenstaan
    (Zoetermeer, Niederlande)
  • 17. 12. 2006: Brogum
    (Zierikzee, Niederlande)

Im Jahr des Auftritts auf dem Festival Doom Shall Rise siedelte Panagiotou nach Großbritannien um. Dabei nahm er Pantheist mit. Die Bandkonstellation teilte sich vorerst in Panagiotou und Tambuyser, die Pantheist in der neuen Heimat von Panagiotou fortführten und den unmittelbar ausgeschiedenen Strik und Caure. Das erwartete Folgealbum zu dem erfolgreichen Debüt befand sich bereits seit den Tagen des Demos Rehearsal Tracks in Arbeit. Nachdem Panagiotou den Großteil des Debüts allein geschrieben hatte, war Tambuyser an der Arbeit am Folgealbum stärker beteiligt. Als kreativer Kopf der Band sammelte Panagiotou Musiker aus seinem Umfeld und virtuellen Kontakten „die in die Philosophie und den Sound der Band“ passten um Pantheist fortzuführen. Den Schlagzeuger und Sänger Andy Semmens traf er zum Mittagessen. Er wurde erst als Session-Schlagzeuger engagiert, aber versuchte sich alsbald an einige opernhafte, klaren Gesangspassagen. Das Ergebnis überzeugte die weiteren Bandmitglieder, weshalb er anfänglich als Sänger und Schlagzeuger später nur als Sänger der Band auftrat. Zu Mark Bodossian unterhielt Panagiotou bereits seit frühen Tagen des Doom-Metal.com-Forums Kontakt. Panagiotou hatte ihm das Demos 1000 Yearsim Jahr 2002 zukommen lassen. Als Reaktion äußerte der damals in Indien lebende Bodossian den Wunsch Pantheist eines Tages beizutreten, da er die von der Band gespielte Musik liebte. Nach Panagiotous Umzug nach England und Striks Ausstieg stand ihm der Weg in die Band offen. Beide neuen Mitglieder wurden ebenfalls in den Schreibprozess eingebunden. Dabei ging der Großteil des kreativen Prozesses weiterhin von Panagiotou aus.[3]

Firedoom Music führte den Vertrag, den Pantheist mit dem Mutterlabel Firebox Records zur Veröffentlichung des Debüts abgeschlossen hatte fort und ermöglichte der Gruppe die Aufnahmen eines zweiten Albums. In der dazu neu gestalten Besetzung spielte Pantheist Amartia, das seit den frühen Tagen geplantes Konzeptalbum, ein. Die Aufnahmen fanden vom 1. bis zum 5. Oktober 2004 in den von Robert John Godfrey unterhaltenen The Lodge Studios in Northampton statt. Vom 15. bis zum 17. Oktober wurde das Album im gleichen Studio von der Band gemastert.[2]

Nach der weiträumig gelobten Veröffentlichung von Amartia stieß der Gitarrist Ilia Rodriguez zur Band. Pantheist buchte das gleiche Studio für Aufnahmen bisher unveröffentlichter Titel. Die neu eingespielten Stücke sollten als Teil einer EP dem Abbild der Individualität der Band, die die Genrezuschreibung zunehmend als Fessel empfand, dienen. Der verbleibende Teil der EP sollten retrospektive Raritäten aus dem bisherigen Schaffen bieten. Die neuen Stücke der EP The Pains of Sleep waren The Pains of Sleep und Pavor Nocturnus. The Pains of Sleep ist eine Vertonung des gleichnamigen Gedichtes von Samuel Taylor Coleridge, das musikalisch lose als Anlehnung an Monty Pythons Always Look on the Bright Side of Life unter dem Titel Always Look on the Dark Side of Life begann. Die Band wechselte den Text und änderte damit auch den Titel des Stücks. Pavor Nocturnus war hingegen als ein Stück geplant, dass Pantheist von einer besonders düsteren, bösartigen und kalten Seite zeigen sollte. Auf der EP war hinzukommend das Cover des Katatonia-Stücks For Funerals to Come, da es ursprünglich, eines der ersten aufgenommenen Stücke der Band war, dabei interpretierte die Band den Titel in den Priory Recording Studios in Royal Sutton Coldfield neu und ließ Semmens den Gesang wahrnehmen. Ergänzt wurden die Aufnahmen um das gesamte Demo 1000 Years. Nach den Aufnahmen verließ der weiterhin in Belgien lebende Tambuyser offiziell die Band.[12] Auch Semmens verließ mit einem Umzug nach Finnland Pantheist.

Für die Veröffentlichung von The Pains of Sleep wurde die gesamte EP einem Mastering durch den Tontechniker Arkady Navaho in den Moskauer Navahohut Sound Studios unterzogen. Die EP erschien im November 2005 über das russische Label Serpent’s Lair Productions und erhielt als Raritätensammlung, außerhalb der regulären Veröffentlichungen nur wenig, jedoch positive Resonanz.[13][10]

Um den fehlenden zweiten Gitarristen zu kompensieren und Auftritte in den folgenden Monaten und Jahren wahrzunehmen stießen der Schlagzeuger Sterghios Moscho und der Gitarrist Peter Benjamin zur Gruppe.[2] Gemeinsam absolvierte die erneut umbesetzte Band, ab Mai 2006 internationale Auftritte sowie eine kurze Tourneen in den Niederlanden mit While Heaven Wept im Winter des Jahres.[9]

Die experimentellen Jahre der Emanzipation

Journey Through Lands Unknown und Unveiling the Signs

Konzerte 2007–2009
Das Bungalowgebäude des Logo von der Straßenseite.

(Auftritte der Excorcising the Funereal Tour kursiv)

  • 27. 01. 2007: The Witchwood
    (Manchester, Vereinigtes Königreich)
  • 09. 06. 2007: La Locomotive
    (Paris, Frankreich (Doom Over the World Fest))
  • 21. 03. 2008: Bedford Park
    (London, Vereinigtes Königreich (UK Metalfest))
  • 23. 03. 2008: JB’s Dudley
    (Birmingham, Vereinigtes Königreich)
  • 25. 10. 2008: Logo
    (Hamburg, Deutschland)
  • 26. 10. 2008: Baroeg
    (Rotterdam, Niederlande (Dutch Doom Days))
  • 27. 10. 2008: Kunstverein
    (Nürnberg, Deutschland)
  • 28. 10. 2008: Black Pes
    (Prag, Tschechien)
  • 29. 10. 2008: Rock Club NaOZZay
    (Nitra, Slowakei)
  • 30. 10. 2008: Escape
    (Wien, Österreich)
  • 31. 10. 2008: Amnesie
    (Berlin, Deutschland)
  • 01. 11. 2008: St. Gummaruskerk
    (Herenthout, Belgien)
  • 07. 03. 2009: The Unicorn
    (London, Vereinigtes Königreich)
  • 30. 05. 2009: The Electrowerkz
    (London, Vereinigtes Königreich)
  • 25. 10. 2009: The Frontline
    (Gent, Belgien (10 Years of Musketeer of Death Fest))
  • 30. 10. 2009: Hard Cafe
    (Karviná, Tschechien)
  • 31. 10. 2009: Art Cafe
    (Wodzislaw Slaski, Poland (Brania Fest III))

Panagiotou führte Pantheist mit Rodriguez, Bodossian und Moschos fort. Ab dem Jahr 2007 arbeiteten die Musiker, unterbrochen von gelegentlichen Auftritten, an einem neuen Album bevor sie ein Tonstudio buchten. Zu den Auftritten zählten Festivalauftritte beim französischen Doom Over the World Fest und beim britischen UK Metalfest. Das Album Journey Through Lands Unknown sollte die Bemühungen um kreative Offenheit und musikalische Entwicklung verwirklichen.[2] Den Gesang, nach Semmens Ausstieg, übernahm wieder Panagiotou, dabei waren die Harmonien des Gesangs auf die Stimme des nach Finnland ausgewanderten Andy Semmens geschrieben. Semmens hatte Panagiotou ursprünglich zugesagt die Lieder einzusingen musste jedoch etwa einem Monat vor der Aufnahme sein Engagement absagen. Mit seinem eigenen Gesang auf Journey Through Lands Unknown blieb Panagiotou unzufrieden.[14]

Im Ergebnis von 18 Monaten Arbeit sowie „musikalischer und spiritueller Forschung“ fanden die Aufnahmen von Juni bis Juli 2008 unter der technischen Begleitung von Greg Chandler in den Priory Recording Studios statt. Chandler mischte das Album mit der Band gemeinsam ab. Das Mastering übernahm Rik Dowding für Sonic Mastering. Auf die Veröffentlichung am 15. Oktober 2008 folgten mehreren Auftritte sowie eine Tournee mit Skepticism und Ophis. Dabei wurde das Album, ebenso wie die Auftritte uneinheitlich angenommen.

Mit dem zur Tournee neu hinzugezogenen Gitarristen Pepijn van Houwelingen absolvierte Pantheist im Jahr Oktober 2009 eine weitere Tournee. Diese fand mit Gallileous und Dissolving of Prodigy in Tschechien und Polen statt. Was für Pantheist die ersten Auftritte in Osteuropa bedeutete. Zum Ausgleich wurden die beide osteuropäischen Gruppen zu einem gemeinsamen Auftritt in London eingeladen. Im Zuge der Kooperation entstand eine Freundschaft, die in einer gemeinsamen Veröffentlichung mündete. Die Gruppen verabredeten das gemeinsame Konzept des Aberglaubens und nahmen separat Stücke zu dem Thema für das Split-Album Unveiling the Signs auf. Panagiotou beteiligte sich, neben dem Pantheist-Stück Barock, mit einer Overtüre allein und einem weiteren Stück durch die Band Wijlen Wij. Als verlegendes Unternehmen der im November 2010 veröffentlichten Kooperation brachte sich das polnische Independent-Label Redrum666 ein.[2] Das von Pantheist beigetragene Stück Barock über den aufgeklärten Menschen als Individuum, der im Fehlen der Mystik des Aberglaubens einen Mangel erlebt, wurde Als Höhepunkt des Split-Albums rezipiert.[15]

Pantheist

Konzerte 2010/2011
Das Gebäude des Vastavirta Klubi von außen mit Cafe-Bestuhlung.

(Auftritte der Finnish Tour kursiv)

  • 06. 02. 2010: The Witchwood
    (Manchester, Vereinigtes Königreich)
  • 27. 02. 2010: The Gaff
    (London, Vereinigtes Königreich)
  • 29. 05. 2010: Plan B
    (Moskau, Russland (Moskau Doom Fest))
  • 10. 12. 2010: The Gaff
    (London, Vereinigtes Königreich)
  • 15. 05. 2011: Popcentrale
    (Dordrecht, Niederlande (Dordrecht Doom Day))
  • 02. 06. 2011: The Croft
    (Bristol, Vereinigtes Königreich)
  • 10. 06. 2011: The Relentless Garage
    (London, Vereinigtes Königreich (Album-Vorstellung))
  • 26. 10. 2011: Leppakomies
    (Helsinki, Finland)
  • 27. 10. 2011: Vastavirta Klubi
    (Tampere, Finland)
  • 28. 10. 2011: Rentukka
    (Jyväskylä, Finland)
  • 29. 10. 2011: Bar Papillon
    (Riihimäki, Finland)
  • 19. 11. 2011: Decadence
    (Gent, Belgium)
  • 02. 12. 2011: The Wheatsheaf
    (Oxford, Vereinigtes Königreich)

Nach den Auftritten in Osteuropa, der Produktion des Split-Albums Unveiling the Signs und Auftritten im Frühjahr 2010 spannte sich die Situation in der Band an. Mark Bodossian plante einen Umzug nach Norwegen, was seinen kommenden Ausstieg bedeutete. Panagiotou und Rodriguez hatten je individuelle persönliche Probleme, die das regelmäßige Proben und Arbeiten erschwerten. Rodriguez Beteiligung an Pantheist näherte sich ebenfalls seinem Ende. Dennoch brachten sich sowohl Bodossian, wie auch Rodriguez in das kommende Album ein. Rodriguez und Panagiotou schrieben getrennt voneinander ohne den Austausch in der Band an Material für das vierte Studioalbum. In mehreren Sitzungen von Oktober 2010 bis zum Januar 2011 nutzte die vom Verfall bedrohte Band erneut die Priory Recording Studios und spielte das Album Pantheist für Grau Records ein. Nachdem Panagiotou mit seiner Gesangsleistung für das vorherige Album unzufrieden blieb hatte er in Erwägung gezogen einen externen Sänger hinzuzuziehen, was die Bandmitglieder ablehnten. Zugleich nahm er selbst Gesangsunterricht um seine Leistung zu verbessern. Wie bereits bei dem experimentellen Journey Through Lands Unknown war Pantheist weiter um eine Distanzierung vom Funeral Doom bemüht. Die Zusammenarbeit mit dem jungen Unternehmen Grau Records sollte der Band helfen sich von den Funeral-Doom-Erwartungen an ihre Veröffentlichungen zu lösen.[14]

Pantheist folgte der Idee des Vorgängers unter dem Einfluss von Anathema, King Crimson, Pink Floyd, Devin Townsend und Skepticism, die eigene Stilentwicklung jenseits der Erwartungen fortzuführen. Abgrenzend vom vorherigen Album sollte Pantheist, weniger experimentell, dafür um so persönlicher werden. Panagiotou ergänzt diese Idee um den Wunsch „ein Album zu machen, das sogar [s]einer Mutter gefallen würde“.[3]

Während das Album weitreichend gelobt wurde mündeten die sich abzeichnenden Auflösungserscheinungen der Band in einer neuen Besetzung der Band. Aleksej Obradović wurde als neuer Bassist hinzugezogen, auf einen zweiten Gitarristen wurde vorerst verzichtete. So zusammengestellt wurde für das Stück Be Here im belgischen Roeselare vom Regisseur Alexander Decommere ein Musikvideo gedreht und Pantheist absolvierte einen kurzen Auftritt beim britischen Fernsehsender Channel 4 sowie, neben weiteren Auftritten und einer Finnland-Tournee mit Tyranny und 0xíst.[2][9]

St-Giles-in-the-Fields-Auftritt und Jahre ohne Veröffentlichungen

In der Kirche St Giles in the Fields trat Pantheist gemeinsam mit Skepticism auf.
In der Kirche St Giles in the Fields trat Pantheist gemeinsam mit Skepticism auf.
Der Altarraum diente den Gruppen als Bühne und wurde für das Konzert mit Ton- und Lichttechnik ausgerüstet.
Der Altarraum diente den Gruppen als Bühne und wurde für das Konzert mit Ton- und Lichttechnik ausgerüstet.
Konzerte 2012–2017
Die Außenansicht des an einer Straßenecke gelegenen Pub in Altstadt-Umgebung.
  • 28. 01. 2012: St. Giles in the Fields Church
    (London, Vereinigtes Königreich)
  • 28. 04. 2012: SWR Barrosela
    (São Paulo da Cruz, Portugal (SWR Barroselas Metalfest))
  • 03. 05. 2012: The Garage
    (London, Vereinigtes Königreich)
  • 29. 09. 2012: The Pint
    (Dublin, Irland (Dublin Doom Days))
  • 15. 03. 2013: The Black Heart
    (London, Vereinigtes Königreich)
  • 27. 10. 2013: An Club
    (Athens, Griechenland)
  • 15. 12. 2013: The Garage
    (London, Vereinigtes Königreich (Doom Over London))
  • 07. 11. 2015: MonteRay Live Stage
    (Kiew, Ukraine (Doom Over Kiev))
  • 12. 03. 2016: Bannerman’s Bar
    (Edinburgh, Vereinigtes Königreich (Doom Over Edinburgh))
  • 27. 03. 2016: Boston Music Room
    (London, Vereinigtes Königreich (Doom Over London))
  • 26. 11. 2016: Club Quantic
    (Bucharest, Rumänien (Doom Over Bucharest))
  • 28. 01. 2017: Nambucca
    (London, Vereinigtes Königreich)

Anfang des Jahres 2012 bestritt die Band Konzerte. Neben einigen Festivalauftritten erlangte der Auftritt vom 28. Januar 2012 Aufmerksamkeit. Pantheist lud Skepticism ein, das erste Mal im Vereinigten Königreich aufzutreten und arrangierte mit der Kirche St Giles-in-the-Fields einen attraktiven Ort. Das Konzert wurde als legendäre Performance rezipiert und von der Band als Live at St Giles, London am 20. November 2020 zum zwanzigjährigen Jubiläum der Gruppe als Musikdownload veröffentlicht.[3] Die Band baute Laser und Nebel in ihren Auftritt ein und spielte die Akustik des Gebäudes für ein Konzert aus, das „an einem regulären Auftrittsort nicht “ zu erreichen gewesen wäre.

„Die grünen Laser, die von der Bühne ausgingen, waren spektakulär und die Akustik ziemlich unglaublich, wenn langsame, zermalmende Rhythmen mit immenser Kraft und Klarheit durch die Halle dröhnten. Die Keyboards klangen wie eine Kirchenorgel, verstärkten den Sinn für Dramatik und spielten eine große Rolle bei der Produktion einer intensiven Atmosphäre.“

Luci Herbert für Ave Noctem über Skepticism & Pantheist at St Giles In The Fields Church, London[16]

Nach dem Konzert kündigte Pantheist „eine lange und hoffentlich befriedigende Reise, die dem Namen und der Philosophie der Band voll und ganz gerecht werden sollte“ an.[17] Doch nach der Veröffentlichung ihres vierten Albums durchlief Pantheist diverse weitere Besetzungswechsel. Rodriguez und Bodossian waren nach den Aufnahmen der Band ausgetreten. Aleksej Obradović übernahm die Rolle von Bodossian. Als Gitarrist blieb Pepijn Houwelingen Teil der Band.[3] Panagiotou hatte bereits früh nach der Herausgabe von Pantheist eine Kurzgeschichte verfasst auf deren Basis ein Konzeptalbum entstehen sollte. Eine erste entstandene Rohfassung wurde jedoch verworfen nachdem Houwelingen in die Vereinigten Staaten ausgewandert war und Valter Cunha von Before The Rain der Gruppe beitrat. Cunha wollte ein Album, das härter als das bisherige Material werden sollte. Nach drei Jahren der Ringens miteinander verließ Cunha die Band aufgrund kreativer und persönlicher Differenzen. Pantheist verwarf das mit ihm geschaffene und ins Stocken geratene Material um erneut von vorne zu beginnen. Frank Allain, der ursprünglich als zweiter Gitarrist hinzugekommen war, blieb und arbeitete mit Panagiotou an den Stücken der ersten Fassung. In dieser Phase verließ der Schlagzeuger Sterghios Moschos die Gruppe und wurde durch Daniel Neagoe ersetzt.[3] Über den gesamten Prozess hinweg trat die Band sporadisch auf.

Am 14. Juni 2016 veröffentlichte Panagiotou die Fundraising-EP Chapters als Musikdownload, gepaart mit einer Pressemitteilung und einem begleitenden Spendenaufruf der die Aufnahmen des Albums finanzieren sollte.[10] Chapters basierte dabei auf der ersten Version des geplanten Pantheist-Albums. Panagiotou arrangierte die Musik dazu neu und ließ sie von dem Tontechniker, Produzenten und Musiker Déhà mastern.[3]

Die Rückkehr der Band mit eigenem Label

Seeking Infinity

Konzerte 2018/2019
Zwei Gibel von Altbauten in der Kammenstraat in Antwerpen. Das linke Gebäude ist ein rot getünchter Kirchenbau.
  • 28. 04. 2018: Rock River Club
    (Vilnius, Litauen)
  • 11. 11. 2018: JC Den Eglantier Berchem
    (Antwerpen, Belgien (Armistice Doom Fest))
  • 30. 11. 2018: The Dome
    (London, Vereinigtes Königreich)
  • 21. 09. 2019: AMUZ/Augustinerkerk
    (Antwerpen, Belgien)

Aufgrund einer finanziell angespannten Situation der Band kooperierte Pantheist zu den Aufnahmen nicht mit Greg Chandler als Techniker, sondern ließ Neagoe die Tontechnik in den Priory Recording Studios sowie das Mastering übernehmen um mehr Zeit für die Aufnahme zur Verfügung zu haben. Die Aufnahmen fanden in einem Zeitraum von neun Monaten in mehreren Sitzungen ab dem Jahr 2017 statt. Indes initiierte Panagiotou unter dem Namen Melancholic Realm Productions ein eigenes Label für die Veröffentlichung. Vitaly Savisk von GS Productions unterstützte das Label durch Produktionsmöglichkeiten der CD-Auflage und über Neagoe kam Pantheist in Kontakt mit dem spanischen Unternehmen The Vinyl Division, dass eine Vinylversion herausgab.[3] Am 14. September 2018 erschien Seeking Infinity. Und nach der vielfach gelobten Veröffentlichung bestritt die Band Auftritte in London und Antwerpen. Besondere Konzerte absolvierte die Band mit Bell Witch in London und Officium Triste in Antwerpen. Beide Auftritte fanden in bestuhlten Räumlichkeiten statt. In Antwerpen nutzte Pantheist, wie im Jahr 2012 in London, eine alte Kirche als Auftrittsort. Es blieben die letzten Konzerte der Band bevor der Ausbruch der COVID-19-Pandemie Tourneen und Auftritte der Band annähernd unmöglich machte.[2]

Closer to God

Nach der Veröffentlichung von Seeking Infinity und der Promotion des Albums zersetzte sich die Band erneut. Panagiotou zog nach Südwales. Neagoe war bereits nach den Aufnahmen des Albums nach Rumänien zurückgekehrt. Durch Panagiotou Umzug verließen auch die verbleibenden Musiker die Gruppe und Panagiotou blieb als verbleibendes Mitglied der Band allein. Durch den Mangel an Mitgliedern und durch die Maßnahmen im Vereinigten Königreich die der Eindämmung der COVID-19-Pandemie entgegenwirken sollen ließ Panagiotou Pantheist als Live-Entität pausieren. Anstelle von Auftritten bestritt die Band ihr zwanzigjährige Jubiläum durch die Veröffentlichung der Single De Regen Voorbij, der Kompilation aus Raritäten und alternativer Aufnahmen Alternative Pantheïsm und des Live-Albums Live at St Giles, London.[1]

Ohne die Option von Auftritten formierte Panagiotou Pantheist mit neuer internationaler Besetzung, die er als eine Art Kollektiv begriff um das sechste Album aufzunehmen. Der Gitarrist Jeremy Lewis sowie der Schlagzeuger John Devos lebten in den Vereinigten Staaten, der Gitarrist Frederic Laborde in Frankreich und der Bassisten Matt Strangis in Wales. In dieser multinationalen Besetzung entstand das Album Closer to God zwischen 2019 und 2021 im virtuellen Austausch an unterschiedlichen Orten.[1] Die Zusammenarbeit empfand Panagiotou als erfrischende und bereichernde Erfahrung. Abgemischt wurde das Album von Lewis, gemastert von Greg Chandler in den Priory Recording Studios.[18] Das Album besitzt neben dem musikalischen einen thematischen roten Faden, in der Auseinandersetzung mit der Selbstzerstörung der Menschheit.[1]

Werk und Wirkung

Ebenso wie sich die Band stetig personell wandelte variierte auch der Stil der Gruppe, die anfangs zu den aufkommenden Namen im Funeral Doom gerechnet wurde. Pantheist wehrte sich dagegen auf ein reduziertes und kompromissloses Genre begrenzt zu werden und spielte nach den ersten Erfolgen Veröffentlichungen ein, die mit Progressivität und Psychedelic die eigene Aufgeschlossenheit repräsentieren sollten und damit bis in Bereiche der Popmusik vordrangen. Die Rezeption der Veröffentlichungen blieb dabei vorwiegend positiv. Lediglich das dritte Album Journey Through Lands Unknown erfuhr gespaltene Kritik.

Diskografie

Studioalben

JahrTitel
Musiklabel
Anmerkungen
2003O Solitude
Firebox Records
Erstveröffentlichung: 10. April 2003
Re-Releases: 2003: CD-Maximum, 2009: Firedoom Music, 2015: Grau Records, 2011: The Vinyl Division (als LP)
2005Amartia
Firedoom Music
Erstveröffentlichung: 30. März 2005
Re-Releases: 2006: CD-Maximum, 2012: Grau Records
2008Journey Through Lands Unknown
Firedoom Music
Erstveröffentlichung: 15. Oktober 2008
Re-Releases: 2013: Grau Records
2011Pantheist
Grau Records
Erstveröffentlichung: 8. April 2011
2018Seeking Infinity
Melancholic Realm Productions
Erstveröffentlichung: 14. September 2018
Re-Releases: 2018: The Vinyl Division
2021Closer to God
Melancholic Realm Productions
Erstveröffentlichung: 3. Dezember 2021
Re-Releases: 2022: The Vinyl Division

Songwriting

Sänger und Keyboarder Kostas Panagiotou fungiert als Hauptsongschreiber der Band. Er begründet von je konzeptionelle und musikalische Entscheidungen und gibt die Ausrichtung der Musik vor, steht dabei dennoch anhaltend im kreativen Dialog mit den Bandmitgliedern. Für die meisten Veröffentlichungen gab es einen künstlerischen und kompositorischen Konterpart im jeweiligen Gitarristen, mit dem die Alben im Austausch entstanden.[12] Panagiotou präferiert das vorbereitende Schreiben und Einspielen der Stücke am heimischen Computer anstelle von Probe- und Jam-Sessions um Musik gemeinsam zu schreiben.[19]

Inhalt

John Keats Gedicht O Solitude ist Titelgebend für das gleichnamige Album.
John Keats Gedicht O Solitude ist Titelgebend für das gleichnamige Album.
Samuel Taylor Coleridge schrieb das Gedicht The Pains of Sleep, das Pantheist für eine EP mit gleichem Titel vertonten.
Samuel Taylor Coleridge schrieb das Gedicht The Pains of Sleep, das Pantheist für eine EP mit gleichem Titel vertonten.

Obwohl die Band sich keinen übergeordnetem Konzept verschreibt sind die Veröffentlichungen auf ähnliche Grundmotive hin ausgerichtet. Als solche Motive benennt Panagiotou „Einsamkeit und Abgeschiedenheit“.[3] Vor diesem Hintergrund befassen sich die Alben mit dem Verhältnis des Menschen zu Gott und Glauben in Amartia, Unveiling the Signs und The Pains of Sleep, der Menschen zueinander in O Solitude und Pantheist oder des Menschen zur Gesellschaft und Natur in Seeking Infinity und Closer to God. So handeln Stücke wie Of Stardust We Are Made (and to Dust We Shall Return) von Closer to God „von der Erkenntnis, dass am Ende alles vergeblich und vergänglich ist und dass trotz der ständigen Veränderungen [im] Leben dieses anhaltende Gefühl kosmischer Einsamkeit vielleicht das Einzige ist, was am Ende bleibt.“[1]

Hinzukommend verweist der Name der Band gezielt auf den Pantheismus als „die natürlichste Weltanschauung,“ die laut Panagiotou möglich ist.[12] Dabei ordnet er sich und damit Pantheist nicht einem klassisch theistischen Pantheismus unter.[12] Die von ihm bevorzugte und als wissenschaftlicher aufgefasste und auf Baruch de Spinoza zurückgehende Variante stellt die Natur in den Mittelpunkt der Existenz.[3] Diese Idee von Natürlichkeit übertrug er auf die Ausrichtung der Band, die er, basierend auf diesem Selbstverständnis, als Ganzheitlich und Kosmopolitisch betrachtet. Weltoffenheit, Komplexität und Vertrauen auf die eigenen kreativen Kräfte, statt kommerzieller oder subkultureller informeller Normen gehören zu dem resultierenden Selbstverständnis der Band.[12]

Bezüge zur Romantik, insbesondere Verweise auf die Dichter John Keats und Samuel Taylor Coleridge ergänzen den thematischen Rahmen im Interesse an Transzendenz, Ganzheitlichkeit und Natürlichkeit. Auseinandersetzungen mit dem Unterbewusstsein und der Psyche ergänzen diesen inhaltlichen Schwerpunkt. So verweist Panagiotou darauf, dass seine Texte einem Wunsch nach Selbstfindung, -erforschung und -analyse nachgingen. In Anlehnung an Platon, Sigmund Freud, britischer Empirik und deutscher Phänomenologie seien insbesondere die Texte des Albums Journey Through Lands Unknown entstanden.[10]

Gestaltung

Logo der Band seit 2018
2018

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(bitte Urheberrechte beachten)

Auch der Bandschriftzug variierte. Die Band nutzte zugängliche Fonts anstelle aufwändiger Metal-Schriftzüge. Auf dem Demo 1000 Years und dem Debüt nutzte die Band die Schriftart Morpheus, auf den folgenden Alben fand die Textura-ähnliche gebrochene Schrift Monotype Old English Anwendung. Seit dem Album Seeking Infinity wird ein Schrifttyp aus der Schriftklasse Französische Renaissance-Antiqua in Kapitälchen genutzt. Der Buchstabe „i“ im Schriftzug wird auf den ersten und späten Veröffentlichungen als „Ï“, entsprechend der Gründung als Pantheïst, stilisiert. In den Schriftzügen, die den Textura-Schrifttyp nutzen verzichtet die Band auf diese Stilisierung.

Außer dem Coverbild des Demos 1000 Years gingen alle Cover-Gestaltungen von der Band aus. Abgesehen von Pantheist, das nachbearbeitete Zeichnungen bemüht, nutzt die Band digital bearbeitete Fotografien als Covermotiv. Das in ein tiefes violett getauchte Bild zum Debütalbum O Solitude wurde von Odile Aurora Strik als Oscar Strik gestaltet. Ab dem zweiten Album übernahm Cheryl Panagiotou, geborene Pinnock, die Aufgabe der grafischen Aufbereitung.[3] Die Visualisierungen der ersten Veröffentlichungen beinhalteten Verweise auf mystisch bis morbide und sakrale Motive in Form von farblich nachbearbeiteten kirchlichen Torbögen, Kronleuchter und Bleiglasfenster oder Friedhöfen. Ebenfalls kehrten Masken auf Journey Through Lands Unknown und Seeking Infinity als sich wiederholendes Motiv in der Gestaltung der Tonträger wieder. Spiegelungen werden in der Gestaltung von Journey Through Lands Unknown, Pantheist und Closer to God in unterschiedlichen Varianten bemüht. Den Bildern wurde mit Effekten Überblendungen, Überbelichtung, und vermeintlichen Verschleißerscheinungen künstlicher Alterung zugefügt. Die Farbgebung changiert zwischen Grau-, hellem Violett- und Sepiatönen. Die Bilder sollen den Themen des jeweiligen Albums entsprechen.[3]

Stil

Pantheist entwickelte sich im Lauf der Jahre über mehrere Musikstile hinweg. Die Anfänge der Band lagen im instrumetalen Dark Wave. Vor der ersten Albumveröffentlichung entwickelte sich die Musik zu einem epischen und sakralem Funeral Doom, mit dem Pantheist zu den frühen und den Stil prägenden Bands des Genres gilt. Das Werk ab dem Debütalbum der Band wird als spannende Gratwanderung und stetige Erweiterung des Vokabulars des Genres betrachtet. Mitunter schritt die Band mit ihren Experimenten und Ideen deutlich über die Grenzen des Stils hinaus.[10]

Kostas Panagiotou spielte anfänglich Musik über Keyboard und Synthesizer ohne Gesang oder weitere Instrumente ein. An einem Online-Wettbewerb teilnehmend nahm die Band eine Coverversion des Katatonia-Stücks For Funeral to Come auf. Noch ohne den Einsatz der E-Gitarre ist dieses Cover der erste Titel von Pantheist auf dem Panagiotou als Sänger auftritt. Das Anathema-Cover Destiny ist eines der ersten Stücke, dass den Einsatz einer E-Gitarre präsentierte und sich dem Funeral Doom zuwandt. Erst nach der Anschaffung eines 8-Spur-Rekorders begann das Duo Tambuyser-Panagiotou Gitarrenspuren aufzunehmen und sich so dem Funeral Doom zuzuwenden. Dabei behielt Pantheist die Orgel als zentrales Instrument bei. Den als typischen geltenden gregorianisch wirkenden Gesangsstil adaptierte Panagiotou von Dan Swanös Band Godsend, der klagenden Gesang in zwei Tonspuren übereinander gelegt hatte.

„Es klang, als würden Mönche feierlich zusammen singen. Da beschloss ich, dass ich genauso singen wollte. Es war diese Kombination aus Kirchenorgel, harten Gitarren und der Mischung aus brutalem Gesang und Chorälen, die die frühe Version von Pantheist ausmachte.“

Kostas Panagiotou zitiert nach Doom-Metal.com[3]

Trotz der Grenzen des Genres blieb der Band Kreativität und Progressivität ein immanentes Anliegen ohne dabei den Doom Metal oder den Funeral Doom dauerhaft hinter sich zu lassen. Im Selbstverständnis als aufgeschlossene Band, die verschiedene Einflüsse aufnimmt und häufig neue Dinge ausprobiert, fußte die Gruppe fortwährend auf dem Funeral Doom, den Panagiotou als reduziertes und kompromissloses Genre beschrieb. Ein Genre, das auch als stabile Basis der Entfaltung fungiert.[3]

Grundform

Das Markenzeichen der Band ist die von Panagiotou benannte „Kombination aus Kirchenorgel, harten Gitarren und der Mischung aus brutalem Gesang und Chorälen“.[3] Gepaart mit dem gelegentlichen Einsatz heller Leadgitarren bilden diese Elemente eine Grundform des Stils von Pantheist. In Reinform präsentierte die Band diesen Stil auf den ersten Veröffentlichung. In annähernd allen Veröffentlichungen der Band sind diese Elemente als Bestandteil gegeben. Eine sakrale und mystische Atmosphäre wird als Resultat der Stilelemente und typisch für die Band wahrgenommen.[20] Die musikalische Ausrichtung und die Bedeutung des Keyboards, waren von Beginn an durch Panagiotous Rolle in der Band begründet. Keyboard und Synthesizer als kreative und konstruktive Instrumente gleichberechtigt neben die Gitarre und den Gesang zu stellen ermöglicht der Band komplexerer Songarrangements, anstelle einem dominanten Gitarrenspiel lediglich ein neoklassisches Ambiente zu geben.[12] Die ersten Alben bieten durchgehend diese Grundform aus dem schweren Gitarrenspiel und den langsamen Rhythmen des Funeral Doom gepaart mit den sakrale und feierliche Bestandteile des Atmospheric Doom. Insbesondere das zweite Album betont die sublimen Aspekte des Atmospheric Doom durch Andy Semmens’ tiefen opernhaften Gesang.[10]

Experimentelle Phase

Das Album Journey Through Lands Unknown aus dem Jahr 2008 wurde aus dem Drang nach Distanzierung vom Funeral Doom zum Befreiungsschlag der Band, die nicht mit dem Genre und seinen Zuschreibungen assoziiert werden wollte. Es entspricht keinem gängigen Genrebegriff und wird als Corssover verschiednerer Stile unter der groben Ausrichtung an einem progressiven Extreme Doom besprochen. Die Neuorientierung fand als bewusster Schritt statt. Pantheist sollte nicht als Interpret einer Musik gelten von der das Publikum ausging, dass sie „absichtlich ohne Dynamik oder Komplexität von suizidalen Misanthropen, gespielt“[10] werde. Die Band spielte daher abseits des Funeral Doom eine Mischung aus Progressive Rock, Traditional Doom, Folk, Neoklassik und Black Metal, agierte mit ethnischen und folkloristischen Instrumente, Theremin, einer Hammondorgel im direkten Verweis auf Psychedelic- und Hard-Rock, ungewöhnliche Songstrukturen und dem Einfluss diverser weiterer Musikrichtungen bis hin zu dem griechischen Rembetiko.[10]

Mit Pantheist aus dem Jahr 2011, führte die Band ihre Distanzierung vom Funeral Doom fort, konzentrierte sich dabei allerdings auf Atmosphäre und Schlichtheit. Mit Funeral Doom wurde Pantheist kaum mehr assoziiert. Vielmehr präsentiere die Band auf ihrem selbstbetitelten Album eine „von Melancholie und Weltschmerz durchtränkten“ Rockmusik.[21] Unter dem Einfluss des Progressive Rock, des Pop und des Classic Rock entwickelte sich Pantheist analog zu Gruppen wie Anathema und Katatonia hin zu einem melancholischen Alternative Rock, der unter anderem als Doom Rock oder Emotional Rock[2] betitelt wurde.[10]

„Der progressive Ansatz zeigt eine Menge eigenen Charme: Mediterranes Akustikgitarrenspiel, verhaltene Blechbläser- und Hammondeinsätze, mitunter regelrecht spacige Keyboards, pechschwarze Drone-Ausflüge und schwermütiges Piano-Moll feiern zu keiner Zeit Karneval, sondern ein trauriges, aber selten verzweifeltes, Fest des Weltschmerzes.“

Nils Herzog für Musikreviews.de über Pantheist[21]

Synthese der Phasen

Porträtfoto von Ennio Morricone aus dem Jahr 2007
Die Orchester- und Streicherarrangements auf Closer to God verweisen direkt auf den Komponisten Ennio Morricone und dessen Filmmusik.

Die Alben Seeking Infinity und Closer to God variieren in dem bis dahin gegebenen Repertoire der Band und kombinieren insbesondere die Aspekte des progressiven Doom Rock mit jenen des Crossovers aus Atmospheric Doom und Funeral Doom. Seeking Infinity war von Beginn an als globale musikalische Rückschau auf das bisherige Werk der Band gedacht und bot eine Kombination früherer Spielformen, baute jedoch auch dezente Neuerungen ein. Mit einer ausgeprägten Dynamik im Gitarrenspiel, die zwischen dem Riffing des Death Doom und ruhigeren neoklassischen Momenten variiert, sowie Struktur und organische Dynamik aus der Rhythmusgruppe zog, verband die Band die Musik der ersten Alben mit jener des selbstbetitelten vierten Albums.[22]

Die eingeschlagene Entwicklung führte Pantheist auf Closer to God fort. Panagiotou nannte als besondere Einflüsse Ennio Morricone, Computerspiel-Soundtracks, Katatonia, Shape of Despair und Type O Negative.[1] Den epischen und cineastischen Funeral Doom mit Elementen des Psychedelic und Progressive Rock führte die Band dabei fort. Auf Closer to God kombinierte die Band ihren Stil mit Ideen aus Science-Fiction-Soundtracks und Artrock. Insbesondere Chöre kamen dabei zum Einsatz.[23] Die bei der Band üblichen Chöre und Orgelpassagen blieben der Musik von Pantheist so erhalten, orientieren sich dabei jedoch zu großen Teil an der von Morricone gestalteten Filmmusik. Der Gesang blieb in der Paarung aus gutturalem Growling und klagendem Klargesang.[24]

Rezeption

Aldo Quispel rezensierte Rehearsal Tracksals „ein wenig ruppig in den Rändern“. Pantheist „müsse an der Optimierung ihres Materials arbeiten, doch wenn sie das“ absolviere könne sie zu einem der großen Namen im Genre werden.[6] Im Vergleich zu Rehearsal Tracks, urteilte Quispel in einer für Doom-Metal.com verfassten Besprechung, wirke das Songwriting von 1000 Years abgeschlossen und die Produktion deutlich verbessert.[7]

Das Debütalbum O Solitude wurde bereits unmittelbar nach Veröffentlichung ausgesprochen positiv wahrgenommen,[10] und mit den Jahren als „eines der besten Funeral-Doom-Alben aller Zeiten“,[25] zum kanonischen Werk im Genre und Grundstein einer bedeutenden Rolle Pantheists für den Funeral Doom.[26] Mit dem Nachfolger Amartia festigte Pantheist den Status.[10] Die Band wurde als herausstechender Interpret im Genre und das Album als eines der essentiellen Doom-Alben der 1990er Jahre wahrgenommen.[27][28]

Journey Through Lands Unknown überforderte Teile des Publikums. Einige Rezipienten verwirrte die neue Musikrichtung. Ein Teil der Hörer reagierte fassungslos bis empört, während ein anderer Teil das Album als Meisterwerk eines Progressive Doom rühmte.[29] Es sei zu experimentell für den Stil und die Band, sowie von „Orientierungslosigkeit“ und unnötigem „Ballast“ belastet, bemängelten hingegen die Kritiker.[30] Jahre später galt das Album weiterhin als das schwierigste der Band, während Menschen wie der Tontechniker und Esoteric-Sänger Greg Chandler es als Lieblingsalbum titulieren.[29]

In der internationalen Rezeption erhielt Pantheist dem Gegenüber anhaltend positiv Resonanz. Die angestrebte neue Einfachheit, Kontrolle und Zugänglichkeit der Musik wurde häufig gelobt.[3] Insbesondere ein minimalistisches Spiel mit einer hypnotisch melancholischen Atmosphäre wurde der Band häufig positiv angerechnet.[31]

„Der progressive Ansatz zeigt eine Menge eigenen Charme: Mediterranes Akustikgitarrenspiel, verhaltene Blechbläser- und Hammondeinsätze, mitunter regelrecht spacige Keyboards, pechschwarze Drone-Ausflüge und schwermütiges Piano-Moll feiern zu keiner Zeit Karneval, sondern ein trauriges, aber selten verzweifeltes, Fest des Weltschmerzes. Die Art, wie PANTHEIST mit einfachen Mitteln Gänsehaut erzeugen können, zeigt das verhältnismäßig simple „Be Here“. Wie die Band hier diesen ungeheuer ergreifenden, regelrecht berückenden (sagt man das noch?) Refrain mit wahrer Könnerhand zur maximalen Wirkung bloß spartanisch einsetzt, das ist wunderschöne, musikalische Körperverletzung, wie man sie leider viel zu selten zu Ohren bekommt.“

Nils Herzog für Musikreviews.de über Pantheist[21]

In seiner melancholisch-progressiven Auslegung des Funeral Doom erfuhr das sieben Jahre nach Pantheist veröffentlichte Seeking Infinity ausschließlich positive Resonanz. Das als außergewöhnlich, spannend und vielseitig gelobte Album[32] wurde als ein erneuter Höhepunkt der Band sowie des Genres gelobt.[33] Closer to God wurde „als das sanfteste und sogar kontemplativste“ der Gruppe wahrgenommen und so als „kosmische, bewusstseinserweiternde Reise“ besprochen.[34] Mit einer „einzigartigen Vision“ vom „Glaube und Anspruch an die Urverbundenheit mit der Natur“[35] sei es „eines der besten Metal-Alben des Jahres 2021“.[36]

Literatur

  • Aleksey Evdokimov: Doom Metal Lexicanum. Cult Never Dies, London 2017, ISBN 978-0-9933077-6-8, S. 179 f. (englisch).

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Aleksey Evdokimov: An NCS Interview with Pantheist. No Clean Singing, 17. Dezember 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Januar 2022; abgerufen am 19. September 2022.
  2. a b c d e f g h i j Pantheist: Biography. Pantheist, 2022, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Juni 2021; abgerufen am 23. September 2022.
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Coronel Mortimer: Interview with Pantheist. Doom-Metal.com, 20. September 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Oktober 2020; abgerufen am 23. September 2022.
  4. a b Kostas Panagiotou: Pantheist: Alternative Pantheïsm. Bandcamp, 4. September 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Mai 2022; abgerufen am 23. September 2022.
  5. Pantheist: Tribe. Pantheist, 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Juni 2021; abgerufen am 23. September 2022.
  6. a b Aldo Quispel: Pantheist: Rehearsal Tracks. Doom-Metal.com, 2001, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Juli 2011; abgerufen am 23. September 2022.
  7. a b Aldo Quispel: Pantheist: 1000 Years. Doom-Metal.com, 2001, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Oktober 2020; abgerufen am 14. September 2022.
  8. Fierce: Pantheist: Das Doom Shall Rise-Special. Vampster, 30. Dezember 2003, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. November 2020; abgerufen am 14. September 2022.
  9. a b c d e f Pantheist: Gig History. Pantheist, 2022, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Juni 2021; abgerufen am 23. September 2022.
  10. a b c d e f g h i j k l Aleksey Evdokimov: Doom Metal Lexicanum. Cult Never Dies, London 2017, ISBN 978-0-9933077-6-8, S. 179 f. (englisch).
  11. Heiliger Vitus: Doom Shall Rise. Heiliger Vitus, 16. Februar 2003, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Mai 2022; abgerufen am 23. September 2022.
  12. a b c d e f KwonVerge: Interview Pantheist. Metalstorm, 7. Oktober 2005, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. September 2015; abgerufen am 26. September 2022.
  13. Erik T.: Pantheist: The Pains of Sleep. Teeth of the Divine, 17. April 2006, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Oktober 2021; abgerufen am 26. September 2022.
  14. a b Stephen Burrell: Interview with Kostas Panagiotou / Pantheist vocalist and keyboardist. (PDF) pantheist.co.uk, 26. März 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. April 2011; abgerufen am 27. September 2022.
  15. Unveiling the Signs. warheim.org, 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Oktober 2017; abgerufen am 16. September 2022.
  16. Luci Herbert: Skepticism & Pantheist at St Giles In The Fields Church, London – 28/01/12. Ave Noctum, 6. Februar 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. September 2022; abgerufen am 28. September 2022.
  17. Kostas Panagiotou: Pantheist - Band Update, New Album In The Works. Metalstorm, 10. Oktober 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. September 2015; abgerufen am 28. September 2022.
  18. Ivan Santos: Interview with Pantheist. Metal Imperium, 2022, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. September 2022; abgerufen am 19. September 2022.
  19. Bad English: Pantheist Inteview. Metalstorm, 14. Juli 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Februar 2020; abgerufen am 29. September 2022.
  20. Pantheist. Doom-metal.com, 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. September 2022; abgerufen am 27. September 2022.
  21. a b c Nils Herzog: Pantheist: Pantheist. Musikreviews, 1. April 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. April 2022; abgerufen am 27. September 2022.
  22. Terra Asymmetry: Pantheist: Seeking Infinity. Grizzly Butts, 10. September 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. September 2022; abgerufen am 28. September 2022.
  23. Rolderathis: Pantheist: Closer to God. Toilet ov Hell, 3. Dezember 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Januar 2022; abgerufen am 19. September 2022.
  24. Knut: Pantheist: Closer to God. Veil of Sound, 3. Dezember 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. September 2022; abgerufen am 19. September 2022.
  25. Cody Davis: Funeral Doom Friday: Resurrecting PANTHEIST’s Hallowed O Solitude. Metal Injection, 13. Mai 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. September 2022; abgerufen am 25. Mai 2022.
  26. Timm: Pantheist: Pantheist. Metal.de, 31. März 2011, abgerufen am 25. September 2022.
  27. Evil Wörschdly: Pantheist: Amartia. bleeding4metal, 13. Mai 2005, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. September 2022; abgerufen am 26. September 2022.
  28. KwonVerge: Pantheist: Amartia. Metalstorm, 2005, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Juli 2017; abgerufen am 26. September 2022.
  29. a b Pantheist: Journey Through Lands Unknown. Bandcamp, 1. Oktober 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Juni 2022; abgerufen am 27. September 2022.
  30. Harris: Pantheist: Journey Through Lands Unknown. Nocturnal Hall, 19. November 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. September 2022; abgerufen am 27. September 2022.
  31. Dorian Gorr: Pantheist: Pantheist. Rock Hard, 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. September 2022; abgerufen am 27. September 2022.
  32. Martin Desbois: Pantheist: Seeking Infinity. Metal Temple, 27. August 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. September 2022; abgerufen am 28. September 2022.
  33. Pete Woods: Pantheist: Seeking Infinity. Ave Noctum, 4. September 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. September 2022; abgerufen am 28. September 2022.
  34. Pete Woods: Pantheist: Closer to God. Ave Noctum, 2. Januar 2021, archiviert vom Original am 22. September 2022; abgerufen am 19. September 2022.
  35. Raquel Diez: Pantheist: Closer to God. Subterraneo Webzine, 7. März 2022, archiviert vom Original am 21. September 2022; abgerufen am 19. September 2022.
  36. Jonathon Rose: Pantheist: Closer to God. Metal Wani, 2022, archiviert vom Original am 21. September 2022; abgerufen am 19. September 2022.

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