„Panagia Episkopi“ – Versionsunterschied

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'''Panagia Episkopi''' ({{ELSneu|Παναγία Επισκοπή}}) ist die aus [[Byzantinisches Reich|byzantinischer]] Zeit stammende ehemalige Bischofskirche der [[Griechenland|griechischen]] [[Kykladen]]insel [[Santorin]] (Thira). Sie wird auch '''Panagia tis Episkopis''' (Παναγία της Επισκοπής) oder '''Naos Episkopis Thiras''' (Ναός Επισκοπής Θήρας) genannt. Nach einer heute verlorenen Inschrift wurde der Kirchenbau von [[Kaiser]] [[Alexios I. (Byzanz)|Alexios&nbsp;I.&nbsp;Komnenos]] gestiftet und ersetzte Ende des 11., Anfang des 12.&nbsp;Jahrhunderts den Vorgängerbau einer dreischiffigen [[Basilika (Bautyp)|Basilika]]. Die Kirche ist der ''[[Panagia]]'' (‚Allheiligen‘) geweiht, eine [[Griechisch-orthodoxe Kirche|griechisch-orthodoxen]] Bezeichnung für die [[Maria (Mutter Jesu)|Jungfrau Maria]], der Namenszusatz ''Episkopi'' bedeutet ‚[[Bischof|bischöflich]]‘. Die ''Panagia Episkopi'' war im [[Mittelalter]] Sitz der [[Ökumenisches Patriarchat von Konstantinopel|orthodoxen]], später der [[Römisch-katholische Kirche|lateinischen]] [[Diözese]] auf Santorin.<ref name="odysseus.culture">{{Internetquelle | url=http://odysseus.culture.gr/h/2/gh251.jsp?obj_id=1696 | titel=Ναός Επισκοπής Θήρας | titelerg=Περιγραφή | autor=Angeliki Mitsani | hrsg=Ministerium für Kultur und Sport (Griechenland) | zugriff=2013-10-24 | sprache=el}}</ref>
'''Panagia Episkopi''' ({{ELSneu|Παναγία Επισκοπή}}) ist die aus [[Byzantinisches Reich|byzantinischer]] Zeit stammende ehemalige Bischofskirche der [[Griechenland|griechischen]] [[Kykladen]]insel [[Santorin]] (Thira). Sie wird auch '''Panagia tis Episkopis''' (Παναγία της Επισκοπής) oder '''Naos Episkopis Thiras''' (Ναός Επισκοπής Θήρας) genannt. Nach einer heute verlorenen Inschrift wurde der Kirchenbau von [[Kaiser]] [[Alexios I. (Byzanz)|Alexios&nbsp;I.&nbsp;Komnenos]] gestiftet und ersetzte Ende des 11., Anfang des 12.&nbsp;Jahrhunderts den Vorgängerbau, eine frühbyzantinische dreischiffige [[Basilika (Bautyp)|Basilika]]. Die Kirche ist der ''[[Panagia]]'' (‚Allheiligen‘) geweiht, eine [[Griechisch-orthodoxe Kirche|griechisch-orthodoxen]] Bezeichnung für die [[Maria (Mutter Jesu)|Jungfrau Maria]], der Namenszusatz ''Episkopi'' bedeutet ‚[[Bischof|bischöflich]]‘. Die ''Panagia Episkopi'' war im [[Mittelalter]] Sitz der [[Ökumenisches Patriarchat von Konstantinopel|orthodoxen]], später der [[Römisch-katholische Kirche|lateinischen]] [[Diözese]] auf Santorin.<ref name="odysseus.culture">{{Internetquelle | url=http://odysseus.culture.gr/h/2/gh251.jsp?obj_id=1696 | titel=Ναός Επισκοπής Θήρας | titelerg=Περιγραφή | autor=Angeliki Mitsani | hrsg=Ministerium für Kultur und Sport (Griechenland) | zugriff=2013-10-24 | sprache=el}}</ref>


== Lage ==
== Lage ==
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Die [[Ikonostase]] zur Ostseite der Kirche besteht im unteren Bereich aus bläulichem Marmor mit heller Maserung und oben aus Holz. Sie trennt den dahinter liegenden Altarraum vom Hauptraum der Kirche ab. Die Verbindung der beiden Räume stellen drei Türen in der Ikonostase her, zwei seitlich und eine in der Mitte. Mehrere unterschiedlich breite Säulen stützen einen Aufsatz mit einem [[Fries|Bilderfries]], der auf 14 Abbildungen von links nach rechts die Lebensgeschichte [[Jesus Christus|Jesu]] erzählt. Auf beiden Seiten des zentralen Zugangs zum Altarraum sind zwei Ikonen eingelassen. Auf der linken Seite der Tür ist die Allheilige mit dem [[Jesuskind]] dargestellt, rechts der Mitteltür Christus [[Pantokrator]] mit der segnenden rechten Hand und einer geschlossenen [[Bibel]] im linken Arm.
Die [[Ikonostase]] zur Ostseite der Kirche besteht im unteren Bereich aus bläulichem Marmor mit heller Maserung und oben aus Holz. Sie trennt den dahinter liegenden Altarraum vom Hauptraum der Kirche ab. Die Verbindung der beiden Räume stellen drei Türen in der Ikonostase her, zwei seitlich und eine in der Mitte. Mehrere unterschiedlich breite Säulen stützen einen Aufsatz mit einem [[Fries|Bilderfries]], der auf 14 Abbildungen von links nach rechts die Lebensgeschichte [[Jesus Christus|Jesu]] erzählt. Auf beiden Seiten des zentralen Zugangs zum Altarraum sind zwei Ikonen eingelassen. Auf der linken Seite der Tür ist die Allheilige mit dem [[Jesuskind]] dargestellt, rechts der Mitteltür Christus [[Pantokrator]] mit der segnenden rechten Hand und einer geschlossenen [[Bibel]] im linken Arm.


Den Innenraum der ''Panagia Episkopi'' dekorierte man bei ihrer Errichtung mit Wandmalereien. Sie wurden in [[Osmanisches Reich|osmanischer]] Zeit mit Putz bedeckt. Einige der Fresken sind wieder freigelegt und restauriert. Die Figuren in den Bildern erinnern vom Stil an Wandmalereien in [[Kappadokien]], weshalb der griechische [[Archäologie|Archäologe]] und [[Bauforschung|Bauforscher]] [[Anastasios Orlandos]] eine östliche Herkunft des Künstlers annahm. Er datierte die Fresken um 1100.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.santorini.gr/index.php/en/villages/episkopi | titel=Episkopi (Mesa) Gonia | titelerg=Panagia Episkopi | hrsg=www.santorini.gr | zugriff=2013-10-25 | sprache=en}}</ref> Noch im Jahr 1701 soll eine Inschrift auf einem [[Sturz (Architektur)|Sturz]] über dem Nordeingang des [[Narthex]] Auskunft über die Gründung des Gotteshauses gegeben haben. Sie lautete: Αλέξιος εν χω τω ΘΩ αυτοκράτωρ. Wobei χω für Christus (Χριστώ) und ΘΩ für Gott (Θεώ) stand. Das Wort ''autokrator'' (αυτοκράτωρ) bezeichnete den byzantinischen Kaiser und ''Alexios'' (Αλέξιος) wird mit Alexios&nbsp;I.&nbsp;Komnenos identifiziert,<ref name="odysseus.culture"/> der von 1081 bis 1118 das Byzantinische Reich regierte.
Den Innenraum der ''Panagia Episkopi'' dekorierte man bei ihrer Errichtung mit Wandmalereien. Sie wurden in [[Osmanisches Reich|osmanischer]] Zeit mit Putz bedeckt. Einige der Fresken sind wieder freigelegt und restauriert. Die Figuren in den Bildern erinnern vom Stil an Wandmalereien in [[Kappadokien]], weshalb der griechische [[Bauforschung|Bauforscher]] und [[Byzantinist]] [[Anastasios Orlandos]] eine östliche Herkunft des Künstlers annahm. Er datierte die Fresken um 1100.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.santorini.gr/index.php/en/villages/episkopi | titel=Episkopi (Mesa) Gonia | titelerg=Panagia Episkopi | hrsg=www.santorini.gr | zugriff=2013-10-25 | sprache=en}}</ref> Noch im Jahr 1701 soll eine Inschrift auf einem [[Sturz (Architektur)|Sturz]] über dem Nordeingang des [[Narthex]] Auskunft über die Gründung des Gotteshauses gegeben haben. Sie lautete: Αλέξιος εν χω τω ΘΩ αυτοκράτωρ. Wobei χω für Christus (Χριστώ) und ΘΩ für Gott (Θεώ) stand. Das Wort ''autokrator'' (αυτοκράτωρ) bezeichnete den byzantinischen Kaiser und ''Alexios'' (Αλέξιος) wird mit Alexios&nbsp;I.&nbsp;Komnenos identifiziert,<ref name="odysseus.culture"/> der von 1081 bis 1118 das Byzantinische Reich regierte.


Anfangs Episkopalkirche des orthodoxen Kirchenoberhaupts, wurde die ''Panagia Episkopi'' nach der Errichtung des [[Republik Venedig|venezianischen]] [[Herzogtum Archipelagos|Herzogtums Archipelagos]] 1207 Mittelpunkt des katholischen [[Bistum Santorini|Bistums Santorini]]. Erst nach der osmanischen Eroberung der Ägäischen Inseln durch [[Khair ad-Din Barbarossa]] 1537 brachten die Orthodoxen die Kirche größtenteils wieder in ihren Besitz. Der Grundbesitz wurde zwischen Katholiken und Orthodoxen geteilt und beide Konfessionen richteten in der ''Panagia Episkopi'' gleichberechtigt Gottesdienste aus. Dies führte jedoch zu Streitigkeiten, sogar bewaffneten Auseinandersetzungen, bis die Katholiken 1768 vom Patriarchen und dem Sultan vollständig von der Benutzung der Kirche ausgeschlossen wurden.
Anfangs Episkopalkirche des orthodoxen Kirchenoberhaupts, wurde die ''Panagia Episkopi'' nach der Errichtung des [[Republik Venedig|venezianischen]] [[Herzogtum Archipelagos|Herzogtums Archipelagos]] 1207 Mittelpunkt des katholischen [[Bistum Santorini|Bistums Santorini]]. Erst nach der osmanischen Eroberung der Ägäischen Inseln durch [[Khair ad-Din Barbarossa]] 1537 brachten die Orthodoxen die Kirche größtenteils wieder in ihren Besitz. Der Grundbesitz wurde zwischen Katholiken und Orthodoxen geteilt und beide Konfessionen richteten in der ''Panagia Episkopi'' gleichberechtigt Gottesdienste aus. Dies führte jedoch zu Streitigkeiten, sogar bewaffneten Auseinandersetzungen, bis die Katholiken 1768 vom Patriarchen und dem Sultan vollständig von der Benutzung der Kirche ausgeschlossen wurden.
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
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== Literatur ==
* [[Anastasios Orlandos]]: ''Ή 'Πισκοπή τής Σαντορήνης (Παναγία τής Γωνιάς).'' In: ''Archeion tōn Byzantinōn mnēmeiōn tēs Hellados'' 7, 1951, S. 178-214.
* Claudia Barsanti, Silvia Pedone: ''Una nota sulla scultura ad incrostazione e il templon della Panaghia Episcopi di Santorini.'' In: ''Mélanges Jean-Pierre Sodini.'' Paris 2005, S. 405-425.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 26. Oktober 2013, 19:07 Uhr

Panagia Episkopi (Παναγία Επισκοπή)
Westseite der Kirche

Westseite der Kirche

Daten
OrtMesa Gonia, Santorin
Baujahr11./12. Jahrhundert
Koordinaten36° 22′ 39″ N, 25° 27′ 51″ OKoordinaten: 36° 22′ 39″ N, 25° 27′ 51″ O
Panagia Episkopi (Παναγία Επισκοπή) (Erde)
Panagia Episkopi (Παναγία Επισκοπή) (Erde)

Panagia Episkopi (Vorlage:ELSneu) ist die aus byzantinischer Zeit stammende ehemalige Bischofskirche der griechischen Kykladeninsel Santorin (Thira). Sie wird auch Panagia tis Episkopis (Παναγία της Επισκοπής) oder Naos Episkopis Thiras (Ναός Επισκοπής Θήρας) genannt. Nach einer heute verlorenen Inschrift wurde der Kirchenbau von Kaiser Alexios I. Komnenos gestiftet und ersetzte Ende des 11., Anfang des 12. Jahrhunderts den Vorgängerbau, eine frühbyzantinische dreischiffige Basilika. Die Kirche ist der Panagia (‚Allheiligen‘) geweiht, eine griechisch-orthodoxen Bezeichnung für die Jungfrau Maria, der Namenszusatz Episkopi bedeutet ‚bischöflich‘. Die Panagia Episkopi war im Mittelalter Sitz der orthodoxen, später der lateinischen Diözese auf Santorin.[1]

Lage

Die Kirche wurde am nördlichen Ausläufer des Profitis Ilias (Προφήτης Ηλίας), der mit 567 Metern höchsten Erhebung Santorins, erbaut. Sie steht auf einer Anhöhe etwa 600 Meter südöstlich der Ortschaft Mesa Gonia (Μέσα Γωνιά), die nach dem ehemaligen Bischofssitz auch als Episkopi Gonias (Επισκοπή Γωνιάς) bezeichnet wird. Die Ostküste der Insel bei Kamari (Καμάρι) ist von Panagia Episkopi ungefähr zwei Kilometer entfernt, die Inselhauptstadt Fira (Φηρά) liegt fünf Kilometer nordwestlich der Kirche. Eine nur teilweise befestigte Straße verbindet Mesa Gonia mit Panagia Episkopi, vor der direkt nördlich ein Parkplatz angelegt ist.

Beschreibung

Nordostseite der Kirche
Drillingsfenster an der Apsis

Panagia Episkopi ist eine beige getünchte Kreuzkuppelkirche mit Anbauten. Der Zentralbau auf dem Grundriss eines griechischen Kreuzes trägt eine mittels Tambour auf der Vierung aufgesetzte Kuppel in der Mitte des Bauwerks. Die Dächer der Kirche sind mit roten Ziegeln gedeckt oder einfach verputzt. Das Bauwerk hat insgesamt sieben Zugänge, je zwei im Süden und im Norden sowie drei im Westen, wobei sich zwei dieser drei Zugänge auf dem Flachdach des westlichen Anbaus befinden und über eine Treppe an der Südseite der Kirche zu erreichen sind.

Der nach Osten ausgerichtete Kreuzarm der Kirche mit dem Altar besitzt eine auch im Außenbau erkennbare halbrunde Apsis. In diese ist ein gekuppeltes Drillingsfenster eingelassen, das, wie auch zwei kleinere Fenster neben der Apsis, mit farbigen Glassteinen vermauert wurde. Die roten, grünen, gelben und blauen Glassteine sind der einzige äußere Lichteinlass des Altarraums, der ansonsten nur durch die geöffneten Türen der Ikonostase oder über sie hinweg aus dem Innenraum der Kirche weiter erhellt wird. Nördlich des Altarraums, an der Nordostseite des Gebäudes, ist ein schmaler Glockenturm aufgesetzt. In ihm hängen vier Glocken, die an Seilen von außen zu bedienen sind.

Südostseite der Kirche
Südwestseite der Kirche

Im Inneren der Panagia Episkopi gibt es durch die Anbauten mehrere größere und kleinere Räume, die Kirche wirkt dadurch verwinkelt. An den Wänden sind verschiedene Ikonenständer aufgereiht. Die bekannteste Ikone ist die der Panagia Glykofilousa (Παναγιά Γλυκοφιλούσα ‚Madonna der süßen Küsse‘), die hinter Glas an der Südseite des zentralen Kirchenraums steht. Das in das 12. Jahrhundert datierte Bildnis gehört zu den drei weltweit kostbarsten, nicht fest installierten Ikonen der Welt.[2]

Die Ikonostase zur Ostseite der Kirche besteht im unteren Bereich aus bläulichem Marmor mit heller Maserung und oben aus Holz. Sie trennt den dahinter liegenden Altarraum vom Hauptraum der Kirche ab. Die Verbindung der beiden Räume stellen drei Türen in der Ikonostase her, zwei seitlich und eine in der Mitte. Mehrere unterschiedlich breite Säulen stützen einen Aufsatz mit einem Bilderfries, der auf 14 Abbildungen von links nach rechts die Lebensgeschichte Jesu erzählt. Auf beiden Seiten des zentralen Zugangs zum Altarraum sind zwei Ikonen eingelassen. Auf der linken Seite der Tür ist die Allheilige mit dem Jesuskind dargestellt, rechts der Mitteltür Christus Pantokrator mit der segnenden rechten Hand und einer geschlossenen Bibel im linken Arm.

Den Innenraum der Panagia Episkopi dekorierte man bei ihrer Errichtung mit Wandmalereien. Sie wurden in osmanischer Zeit mit Putz bedeckt. Einige der Fresken sind wieder freigelegt und restauriert. Die Figuren in den Bildern erinnern vom Stil an Wandmalereien in Kappadokien, weshalb der griechische Bauforscher und Byzantinist Anastasios Orlandos eine östliche Herkunft des Künstlers annahm. Er datierte die Fresken um 1100.[3] Noch im Jahr 1701 soll eine Inschrift auf einem Sturz über dem Nordeingang des Narthex Auskunft über die Gründung des Gotteshauses gegeben haben. Sie lautete: Αλέξιος εν χω τω ΘΩ αυτοκράτωρ. Wobei χω für Christus (Χριστώ) und ΘΩ für Gott (Θεώ) stand. Das Wort autokrator (αυτοκράτωρ) bezeichnete den byzantinischen Kaiser und Alexios (Αλέξιος) wird mit Alexios I. Komnenos identifiziert,[1] der von 1081 bis 1118 das Byzantinische Reich regierte.

Anfangs Episkopalkirche des orthodoxen Kirchenoberhaupts, wurde die Panagia Episkopi nach der Errichtung des venezianischen Herzogtums Archipelagos 1207 Mittelpunkt des katholischen Bistums Santorini. Erst nach der osmanischen Eroberung der Ägäischen Inseln durch Khair ad-Din Barbarossa 1537 brachten die Orthodoxen die Kirche größtenteils wieder in ihren Besitz. Der Grundbesitz wurde zwischen Katholiken und Orthodoxen geteilt und beide Konfessionen richteten in der Panagia Episkopi gleichberechtigt Gottesdienste aus. Dies führte jedoch zu Streitigkeiten, sogar bewaffneten Auseinandersetzungen, bis die Katholiken 1768 vom Patriarchen und dem Sultan vollständig von der Benutzung der Kirche ausgeschlossen wurden.

Nach der Errichtung des Königreichs Griechenland 1832 wurde der Besitz der Kirche schrittweise enteignet.[4] 1915 zerstörte ein Feuer im Gebäude der Panagia Episkopi einen Großteil der Bücher und Priestergewänder und 1956 richtete ein Erdbeben schwere Schäden am Gebäude an.[2] Das Erdbeben, bei dem große Teile Mesa Gonias zerstört wurden, führte durch deren Einwohner zur Gründung des Ortes Kamari an der Küste. Der Wiederaufbau der Panagia Episkopi dauerte bis 1986,[1] wobei 1982 von den Kirchenschätzen 26 Ikonen gestohlen wurden, die nie wieder auftauchten.[2] Alljährlich am 15. August findet in und an der ehemaligen Bischofskirche die zentrale Feier aus Anlass der ‚Entschlafung der hochheiligen Meisterin unser, der Gottesgebärerin‘ statt.

Einzelnachweise

  1. a b c Angeliki Mitsani: Ναός Επισκοπής Θήρας. Περιγραφή. Ministerium für Kultur und Sport (Griechenland), abgerufen am 24. Oktober 2013 (griechisch).
  2. a b c Santorini Churches: Panagia Episkopi Church. www.santonet.gr, 18. Oktober 2007, abgerufen am 24. Oktober 2013 (englisch).
  3. Episkopi (Mesa) Gonia. Panagia Episkopi. www.santorini.gr, abgerufen am 25. Oktober 2013 (englisch).
  4. Giorgos Ioannis Alexakis: Santorin, Thirasia. Eine Insel aus Lava. Michalis Toubis, Koropi 1998, ISBN 978-960-540-259-4, S. 102.

Literatur

  • Anastasios Orlandos: Ή 'Πισκοπή τής Σαντορήνης (Παναγία τής Γωνιάς). In: Archeion tōn Byzantinōn mnēmeiōn tēs Hellados 7, 1951, S. 178-214.
  • Claudia Barsanti, Silvia Pedone: Una nota sulla scultura ad incrostazione e il templon della Panaghia Episcopi di Santorini. In: Mélanges Jean-Pierre Sodini. Paris 2005, S. 405-425.
Commons: Panagia Episkopi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien