Pamplona

Ansicht von Pamplona mit Kathedrale
Plaza del Castillo
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Rathaus von Pamplona
Kathedrale von Pamplona
Encierro
Magdalenenbrücke über den Río Arga
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Eingang nach Pamplona durch das Frankentor
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E. Hemingway
Ignaz von Loyola

Pamplona (spanisch) oder baskisch Iruñea bzw. Iruña ist die Hauptstadt der spanischen autonomen Region Navarra mit 191.865 Einwohnern (2004). Bürgermeisterin ist seit 1999 Dr. Yolanda Barcina Angulo von der Unión del Pueblo Navarro (UPN).

Geographie

Pamplona liegt in einer kleinen Hochebene auf 443 m ü. NN am Fluss Arga. Die Umgebung der Stadt ist bergig, der höchste Berg der Umgebung ist der Peña Izaga mit 1.353 m. Es handelt sich hierbei um einen Pyrenäen-Ausläufer. Das Stadtbild wird von einer großen und gut erhaltenen Zitadelle und einer großen Kathedrale geprägt. Zentrum ist die Plaza del Castillo mit ihrem Ausläufer zu den alten Burgos (Märkte) vor dem Rathaus an der Plaza de la Constitución.

In Pamplona herrscht ein Übergangsklima zwischen maritimen und kontinentalem Klima. Die Sommer sind trocken und warm, die Winter eher feucht und kühl.

Geschichte

  • 74 v. Chr. wurde es von Pompeius als Pompeiopolis an Stelle einer einheimischen Siedlung neu gegründet. Noch zu seinen Lebenzeiten verballhornte es zu Pompaelo. Die Stadt diente der Absicherung des Pyrenäenüberganges von Roncesvalles.
  • Seit dem 6. Jh. Bischofssitz, wurde es zum Zentrum der baskischen Christianisierung. Ab 905 war Pamplona Hauptstadt des Königreiches Navarra. 1512 kam es an Spanien.
  • Einen großen Aufschwung nahm Pamplona unter König Sancho Mayor (10001035), aus dessen Politik der Öffnung des Landes und der Förderung der Pilgerei die Gründung der Frankenviertel San Nicolas und San Cernin resultierte. Zwecks Förderung der Ansiedlung stattete er die neu gegründeten Viertel mit verschiedenen Sonderrechten, den Fueros, aus. Diese Privilegien entfachten den Neid der Basken in der Navarreria, dem Ur-Pamplona, und es gab blutige Fehden im Stadtgebiet, bis 1423 Karl III., der Edle, die Einheit und Gleichheit der Bürger deklarierte. Danach erfolgte der Abriss der Mauern zwischen den Vierteln und eine neue einheitliche Mauer wurde gebaut sowie 1571 die Zitadelle.
  • Im Rahmen der Belagerung 1521 fiel der baskische Offizier Íñigo López de Loyola durch unnachgiebigen Durchhaltewillen trotz militärisch aussichtsloser Lage auf. Beim anschließenden Beschuss seiner Bastion wurde er lebensgefährlich verletzt. Er entschloss sich während der langen Genesungszeit zu einer radikalen Änderung seines Lebens und gründete die Gesellschaft Jesu.

Bevölkerungsentwicklung

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Gotische Kathedrale (1387–1525)
  • Rathaus mit barocker Fassade aus dem 18. Jahrhundert
  • Magdalenenbrücke
  • Frankentor
  • Zitadelle

Sanfermines

Bekannt ist Pamplona vor allem für die alljährlichen Sanfermines vom 6. Juli bis 14. Juli, die traditionell zu Ehren des Schutzpatrons von Pamplona, San Fermín, abgehalten werden. Dazu wird San Fermín aus seiner Kapelle in der Kirche San Lorenzo in einer Prozession, bei der auch Gigantes genannte große Pappmachéfiguren mitgeführt werden, in die Kirche San Cernín überführt. Die Teilnehmer der Prozession sind weiß gekleidet und tragen rote Baskenmützen, Halstücher und Schärpen.
Die größte Attraktion der Sanfermines sind jedoch die Stierläufe (spanisch encierros), die jeden Morgen – außer am Eröffnungstag – durch die Straßen Calle Santo Domingo – Calle Mercaderes – Calle Estafeta zwischen den außerhalb der Altstadt gelegenen Ställen und der Stierkampfarena stattfinden. Der Ursprung dieses Brauches liegt in einem Viehmarkt anlässlich des Patronatsfestes, zu dem die Metzgerburschen jeden Morgen das zu verkaufende Vieh trieben.

Beim Stierlauf gelten die Regeln:

  • kein Stehenbleiben oder Rückwärtslaufen,
  • keine Stöcke, Tücher oder Zeitungen zum Lenken der Stiere,
  • keine Schwangeren
  • keine Kinder.

Die Polizei versucht, diese Regeln durchzusetzen und offensichtlich alkoholisierte Teilnehmer zu entfernen. Trotzdem werden jedes Jahr Teilnehmer verletzt oder getötet.

Ähnlich wie der Stierkampf ist auch der Stierlauf zwischen Anhängern und Gegnern stark umstritten. Eine spektakuläre Aktion startete beispielsweise die Tierschutzvereinigung PETA mit einem Nacktlauf, zwei Tage vor den Sanfermines, bei dem bis zu 1000 PETA-Aktivisten nackt durch Pamplona zu liefen.

Ernest Hemingway machte durch seinen Roman Fiesta nicht nur die Stierläufe, sondern auch die ihn faszinierende Stadt weltberühmt.

Jakobsweg

Durch Pamplona führt der navarrische Zweig des Jakobsweges, deshalb sind besonders in den Sommermonaten viele Pilger in der Stadt anzutreffen. Die Pilger kommen über die Magdalenenbrücke, die den Río Arga überquert, und das Frankentor in die Altstadt von Pamplona.

Vereine

Wirtschaft

Im Stadtteil Landaben befindet sich ein VW-Werk, in dem das Fahrzeugmodell VW Polo produziert wird. Im Industriegebiet Agostinos befindet sich ein Liebherr-Werk, das Kräne und Fahrmischer produziert.

Infrastruktur

Die Stadt ist mit Auto, Bus, Bahn und über den navarrischen Zweig des Jakobswegs gut zu erreichen.
Außerdem verfügt sie über den Regionalflughafen Noain. Es handelt sich dabei um einen sehr kleinen Flughafen, der meist nur von Madrid, Barcelona und Lissabon angeflogen wird.

Bildungswesen

Pamplona besitzt drei Universitäten, als älteste die Universidad de Navarra, die 1952 von Mitgliedern der katholischen Organisation Opus Dei gegründet wurde, die öffentliche Universidad Pública de Navarra (UPNA), gegründet 1987, und ein der spanischen Fernuniversität Universidad Nacional de Educación a Distancia (UNED) assoziiertes Bildungszentrum, an dem seit über 20 Jahren berufsbegleitende Studiengänge belegt werden können.

Partnerstädte

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Literatur

Commons: Pamplona – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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