„Otto Buchinger“ – Versionsunterschied

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Nach dem Heilerfolg widmete sich Buchinger vor allem der alternativen [[Naturheilkunde]] und studierte eingehend die vorhandene Literatur zum Thema [[Fasten]]. Den Dienst bei der Marine hatte er 1918 quittiert. Im Juli 1920 gründete er dann in [[Witzenhausen]] eine eigene Fastenklinik, das ''Kurheim Dr. Otto Buchinger'', das 1935 nach [[Bad Pyrmont]] umzog. 1935 veröffentlichte er dann sein wichtigstes Werk mit dem Titel ''Das Heilfasten und seine Hilfsmethoden'', das seitdem immer wieder neu aufgelegt wird.
Nach dem Heilerfolg widmete sich Buchinger vor allem der alternativen [[Naturheilkunde]] und studierte eingehend die vorhandene Literatur zum Thema [[Fasten]]. Den Dienst bei der Marine hatte er 1918 quittiert. Im Juli 1920 gründete er dann in [[Witzenhausen]] eine eigene Fastenklinik, das ''Kurheim Dr. Otto Buchinger'', das 1935 nach [[Bad Pyrmont]] umzog. 1935 veröffentlichte er dann sein wichtigstes Werk mit dem Titel ''Das Heilfasten und seine Hilfsmethoden'', das seitdem immer wieder neu aufgelegt wird.


Buchinger begründete die Wirksamkeit des Heilfastens damit, dass der Organismus gereinigt und die Selbstheilungskräfte aktiviert werden. Er benutzte dafür den Begriff [[Entschlackung]] und stieß damit auf die Kritik anderer Mediziner, die die Ansicht vertraten, der Körper entschlacke sich regelmäßig von selbst - eine Auffassung, die von der Wissenschaftsmedizin unverändert bis heute vertreten wird.
Buchinger begründete die Wirksamkeit des Heilfastens damit, dass der Organismus gereinigt und die Selbstheilungskräfte aktiviert werden. Er benutzte dafür den Begriff [[Entschlackung]] und stieß damit auf die Kritik anderer Mediziner, die die Ansicht vertraten, der Körper entschlacke sich regelmäßig von selbst - eine Auffassung, die in der Medizin unverändert gültig ist.


Buchinger zählte auch zu den Anhängern der [[Lebensreform]], wobei er den Schwerpunkt seiner Therapie in Ernährung und Bewegung sah. Alkohol- und Tabakkonsum lehnte er generell als schädlich ab. Er hielt aber auch eine "innere Hygiene" für wichtig sowie die Bildung des Geistes. Als "geistige Nahrung" empfahl er seinen Patienten zum Beispiel biblische [[Psalmen]] oder die Werke [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethes]] und [[Rainer Maria Rilke|Rilkes]].
Buchinger zählte auch zu den Anhängern der [[Lebensreform]], wobei er den Schwerpunkt seiner Therapie in Ernährung und Bewegung sah. Alkohol- und Tabakkonsum lehnte er generell als schädlich ab. Er hielt aber auch eine "innere Hygiene" für wichtig sowie die Bildung des Geistes. Als "geistige Nahrung" empfahl er seinen Patienten zum Beispiel biblische [[Psalmen]] oder die Werke [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethes]] und [[Rainer Maria Rilke|Rilkes]].

Version vom 31. Juli 2007, 21:01 Uhr

Otto Buchinger (* 16. Februar 1878 in Darmstadt; † 16. April 1966 in Überlingen) war ein deutscher Arzt und Begründer des Buchinger-Heilfastens.

Leben

Otto Buchinger wurde als Sohn eines Beamten in Darmstadt geboren. Nach dem Medizinstudium und seiner Promotion ging er als Militärarzt zur Marine und erlebte in dieser Funktion den Ersten Weltkrieg mit. Später bezeichnete er sich als Pazifist, wohl gerade wegen dieser Erfahrung. 1917 erkrankte Buchinger an einer Mandelentzündung, die nicht vollständig ausheilte und daher zu schwerem Rheuma in den Gelenken führte, vermutlich eine rheumatische Arthritis. Eine Heilmethode hierfür war damals vor der Entdeckung der Antibiotika nicht bekannt. 1919 unterzog sich der Arzt versuchsweise einer fast dreiwöchigen Fastenkur bei einem Kollegen in Freiburg im Breisgau - mit Erfolg. Das ist eigentlich als Hinweis auf eine Stoffwechselstörung zu deuten, denn diese lässt sich oft durch die Ernährung beeinflussen.

Nach dem Heilerfolg widmete sich Buchinger vor allem der alternativen Naturheilkunde und studierte eingehend die vorhandene Literatur zum Thema Fasten. Den Dienst bei der Marine hatte er 1918 quittiert. Im Juli 1920 gründete er dann in Witzenhausen eine eigene Fastenklinik, das Kurheim Dr. Otto Buchinger, das 1935 nach Bad Pyrmont umzog. 1935 veröffentlichte er dann sein wichtigstes Werk mit dem Titel Das Heilfasten und seine Hilfsmethoden, das seitdem immer wieder neu aufgelegt wird.

Buchinger begründete die Wirksamkeit des Heilfastens damit, dass der Organismus gereinigt und die Selbstheilungskräfte aktiviert werden. Er benutzte dafür den Begriff Entschlackung und stieß damit auf die Kritik anderer Mediziner, die die Ansicht vertraten, der Körper entschlacke sich regelmäßig von selbst - eine Auffassung, die in der Medizin unverändert gültig ist.

Buchinger zählte auch zu den Anhängern der Lebensreform, wobei er den Schwerpunkt seiner Therapie in Ernährung und Bewegung sah. Alkohol- und Tabakkonsum lehnte er generell als schädlich ab. Er hielt aber auch eine "innere Hygiene" für wichtig sowie die Bildung des Geistes. Als "geistige Nahrung" empfahl er seinen Patienten zum Beispiel biblische Psalmen oder die Werke Goethes und Rilkes.

Buchinger starb 1966 im Alter von 88 Jahren. Seine Klinik in Bad Pyrmont wurde von seinem Sohn Otto Ferdinand Hermann Buchinger weitergeführt, seine Tochter Maria gründete 1953 eine weitere Buchinger-Klinik in Überlingen.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Das Heilfasten und seine Hilfsmethoden (1935)
  • Gesund werden - gesund bleiben durch die Heilfastenkur (1952)
  • Vom Marinearzt zum Fastenarzt. Metamorphosen eines Wandernden (1955)

Literatur

  • Helmut Klepzig: Otto Buchinger: ein Leben für das Heilfasten, Gessler Verlag, Friedrichshafen 2000. ISBN 3-86136-055-1