„Nikanor aus Stageira“ – Versionsunterschied

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Version vom 23. Oktober 2009, 16:20 Uhr

Nikanor (griechisch Νικάνωρ; † vielleicht 316 v. Chr.) war ein Grieche und möglicherweise Verwandter, mindestens jedoch Mitbürger des Aristoteles.

Nikanor wurde zusammen mit dem später als Alexander der Große bekannten makedonischen Kronprinzen von Aristoteles in Mieza unterrichtet. Aristoteles bestimmte ihn in seinem Testament zum Schwiegersohn und zum Vormund seines Sohnes.

Nikanor nahm an den Feldzügen Alexanders teil. Mitte 324 v. Chr. hielt sich Nikanor bei Alexander auf, der ihn nach Olympia schickte, um dort Alexanders Dekret über die Rückberufung der Verbannten zu verlesen. Der Auftrag wurde schnell bekannt und Demosthenes ging nach Olympia, um mit Nikanor über die Auswirkungen des Dekretes auf Athen zu verhandeln. Als Ergebnis wurde Demosthenes erlaubt, Gesandte an Alexander zu schicken. Neben diesem Dekret verkündete Nikanor wahrscheinlich auch noch weitere Anordnungen Alexanders.

Es ist unklar, ob Nikanor identisch mit dem gleichnamigen Mann ist, der im Zweiten Diadochenkrieg seit 319 v. Chr. als Kassanders Untergebener Kommandant der Athener Festung Munichia und Flottenkomandeur war. Werner Huß hält ihn für einen Neffen Kassanders.[1] Bald darauf bemächtigte sich Nikanor auch des Piräus. Olympias forderte ihn brieflich auf, die Festung und den Hafen gemäß dem Freiheitsdekret des Reichsverwesers Polyperchon wieder unter die Oberhoheit der Athener zu stellen. Nikanor willigte ein, verzögerte aber die Ausführung des Befehls und übergab schließlich dem mit einem Heer nach Athen gekommenen Kassander den Piräus, während er selbst Kommandant der Munichia blieb (etwa Sommer 318 v. Chr.).[2]

318 v. Chr. wurde Nikanor in geheimer Mission zu Antigonos geschickt, um über gemeinsame Aktionen zu verhandeln. Als Ergebnis besiegte er zusammen mit Antigonos Polyperchons Admiral Kleitos. Wenn beide Personen identisch sind, fiel Nikanor bald darauf in Ungnade, wurde 316 v. Chr. vor der Heeresversammlung wegen Hochverrates angeklagt und auf Anweisung Kassanders hingerichtet.

Möglicherweise verfasste er eine Biografie Alexanders des Großen (Fragmente der griechischen Historiker 146).

Quellen

Literatur

  • Helmut Berve: Das Alexanderreich auf prosopographischer Grundlage. Band 2, Prosopographie, München 1926, (Νικάνωρ: Nr. 557).

Anmerkungen

  1. Werner Huß: Ägypten in hellenistischer Zeit 332–30 v. Chr. C. H. Beck, München 2001, ISBN 3-406-47154-4, S. 132, Anm. 280.
  2. Diodor 18, 64f.; 18, 68, 1.