Niederdeutsch (Schulfach)

Niederdeutsch ist ein Schulfach in den norddeutschen Bundesländern Hamburg, Schleswig-Holstein Mecklenburg-Vorpommern und Bremen. In diesen Ländern gehört es zum Wahlpflichtbereich, in Bremen jedoch nur im Rahmen eines Pilotprojekts. In Niedersachsen wird Niederdeutsch teilweise in den Unterricht anderer Fächer integriert, ein eigenes Schulfach gibt es hier nicht. In Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt, deren jeweils nördliche Landesteile zum niederdeutschen Sprachraum gehören, gibt es freiwillige Plattdeutschangebote überwiegend in Form von Arbeitsgemeinschaften. In allen Bundesländern wird Niederdeutsch nicht flächendeckend, sondern nur an einzelnen Schulen angeboten.

Hamburg war 2010 das erste Bundesland, das Niederdeutsch als reguläres Schulfach an Grundschulen einführte, 2014 folgten Schleswig-Holstein und Bremen, 2016 Mecklenburg-Vorpommern. Seit 2017 ist Niederdeutsch ein von der Kultusministerkonferenz anerkanntes mündliches und schriftliches Prüfungsfach im Abitur. Mecklenburg-Vorpommern ist bisher das einzige Land, das entsprechenden Unterricht in der Sekundarstufe II einrichtet.

Ein entscheidender Auslöser für die Etablierung des Schulfachs Niederdeutsch war die 1998 von der Bundesrepublik Deutschland ratifizierte und 1999 in Kraft getretene Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen. Diese bildet den völkerrechtlichen Rahmen der Sprachpolitik in Deutschland. Sie erkennt die Regional- und Minderheitensprachen als einzigartigen Bestandteil der kulturellen Vielfalt Europas an und verpflichtet die unterzeichnenden Staaten dazu, sie zu schützen und zu fördern. Zu den konkret geforderten Maßnahmen der Sprachencharta gehören der Unterricht und das Studium der jeweiligen Sprache. Neben den Sprachen der nationalen Minderheiten Dänisch, Sorbisch, Friesisch und Romanes wurde auch Niederdeutsch als Regionalsprache in den Kreis der zu schützenden und zu fördernden Sprachen aufgenommen. In Mecklenburg-Vorpommern und in Schleswig-Holstein haben der Schutz und die Förderung des Niederdeutschen seit 1993 bzw. 1998 zudem Verfassungsrang. In der Verfassung des Landes Schleswig-Holstein ist ausdrücklich auch der Niederdeutschunterricht in öffentlichen Schulen verankert.

Rahmenbedingungen

Verbreitung und Status des Niederdeutschen

Verbreitung und dialektale Einteilung der niederdeutschen Mundarten

Ab dem 16. Jahrhundert verdrängte das Frühneuhochdeutsche das Niederdeutsche allmählich als Schul- und Bildungs-, Kirchen-, Kanzlei- und Schriftsprache.[1] Dieser Prozess war im 17. Jahrhundert weitgehend abgeschlossen.[1] Das Hochdeutsche erfasste zunehmend auch die öffentliche und offizielle mündliche Kommunikation in Norddeutschland, Plattdeutsch blieb aber die gesprochene Volks- und Alltagssprache.[1] Daraus resultierte eine Zweisprachigkeit, bei der die Sprecher situationsabhängig zwischen Platt- und Hochdeutsch wechselten.[1] Ein fließender Übergang zur Standardsprache, wie er für viele Dialekte typisch ist, war dagegen kaum ausgeprägt. Außerdem kam es zu einer sozialen Differenzierung zwischen Plattdeutsch und dem mit höherem Sozialprestige versehenen Hochdeutschen. Der Verdrängungsprozess verstärkte sich im 19. und 20. Jahrhundert. In den 1970er und 1980er Jahren verschwand die Mehrsprachigkeit in Norddeutschland aus allen sozialen Bereichen fast völlig. Dieser Sprachwechsel ist für die jüngeren Generationen weitgehend abgeschlossen, in den älteren Generationen besteht die Zweisprachigkeit teilweise weiter.

Plattdeutsch ist heute in den norddeutschen Bundesländern Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Niedersachsen sowie in den jeweils nördlichen Teilen der Länder Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt verbreitet. Während heute knapp die Hälfte der im Verbreitungsgebiet lebenden Menschen Plattdeutsch nach eigenen Angaben gut oder sehr gut versteht, geben nur noch etwa 15 % an, es auch gut oder sehr gut sprechen zu können.[2] 1984 lagen diese Werte in den nordwestdeutschen Bundesländern noch bei 66 % bzw. 35 %.[3] In Schleswig-Holstein sprechen heute noch 24,5 % der Befragten gut oder sehr gut Plattdeutsch, in Mecklenburg-Vorpommern 20,7 %, in Bremen 17,6 %, in Niedersachsen 17,4 % und in Hamburg 9,5 %.[4]

44 % der aktiven Sprecher gaben an, Plattdeutsch bei den Eltern gelernt zu haben, 41 % bei den Großeltern.[5] Nur 5,5 % nannten die Schule als den oder einen Ort, an dem sie Platt gelernt hätten.[5] Während der Anteil derjenigen, die Plattdeutsch gut oder sehr gut sprechen, bei den über 80-Jährigen noch bei mehr als der Hälfte liegt, beträgt er bei den unter 20-Jährigen unter einem Prozent.[6] Obwohl die absolute Zahl aktiver Sprecher noch bei über zwei Millionen liegt, gilt Niederdeutsch angesichts dieser Altersstruktur als die meistgefährdete unter den anerkannten und geschützten Minderheiten- und Regionalsprachen in Deutschland.[7]

Die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen

Ein entscheidender Auslöser für eine neue Dynamik, Niederdeutsch im Schulunterricht zu verankern, war die 1992 vom Europarat gezeichnete, 1998 von der Bundesrepublik Deutschland ratifizierte und dort 1999 in Kraft getretene Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen. Neben den Sprachen der nationalen Minderheiten in Deutschland – Dänisch, Sorbisch, Friesisch und Romanes – wurde auch Niederdeutsch als Regionalsprache in den Kreis der zu schützenden und zu fördernden Sprachen aufgenommen. Von den Minderheitensprachen unterscheidet es sich dadurch, dass seine Sprecher keine nationale Minderheit bilden.

Die Sprachencharta bildet den völkerrechtlichen Rahmen der Sprachpolitik in Deutschland. Sie hat den Rang eines Bundesgesetzes.[8] Die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen enthält jedoch keine Möglichkeit des Einklagens von Sprachrechten beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte oder dem Gerichtshof der Europäischen Union. Sie ist vielmehr von der Übernahme in das Gesetzeswerk der Staaten abhängig.

In der Charta ist festgelegt, auf welche Weise und mit welchen Maßnahmen die Bundesrepublik und die Länder die Chartasprachen zu fördern gedenken. Die Bundesländer, in deren Zuständigkeit die Gesetzgebung auf dem Gebiet der Bildungs- und Sprachpolitik fällt, schützen Niederdeutsch unter Berücksichtigung des Verbreitungsgrades der Sprache entweder nach Teil II oder III der Charta. Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen bieten einen Schutz nach Teil III und damit wesentlich umfänglicher als Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt, die jeweils Teil II der Charta gezeichnet haben. Das Ministerkomitee des Europarats empfahl, das Niederdeutsche zu einem regulären Schulfach zu erheben, Lehrpläne zu entwickeln, die Kontinuität des Unterrichts auf allen Bildungsstufen vom vorschulischen Bereich bis zum Schulabschluss zu gewährleisten und eine ausreichende Anzahl von Lehrkräften auszubilden. Der Rechtswissenschaftler Stefan Oeter, Vorsitzender des Sachverständigenausschusses des Europarats zur Europäischen Sprachencharta, betont, dass mit der Charta eine Verpflichtung einhergeht, die jeweils geschützte Regional oder Minderheitensprache in einem gesonderten Fach zu unterrichten.[9] Diese Verpflichtung ist in Teil III, Art 8 Abs. 1 b festgelegt.[10]

Durch die Aktivitäten des Europarats und der Europäischen Union zum Erhalt kultureller und sprachlicher Vielfalt in den Mitgliedsländern bekamen die Regional- und Minderheitensprachen eine europäische Dimension. Zu den von der Sprachencharta geschützten Regionalsprachen gehören auch die niedersächsischen Dialekte in den Niederlanden (Nedersaksisch), die in der Regel dem Nordniedersächsischen zugeordnet werden und Teil des niederdeutschen Dialektkontinuums sind. In anderen Ländern sind beispielsweise Asturisch, Katalanisch, Baskisch, Galicisch, Schottisch oder Walisisch als Regionalsprachen geschützt. Die Charta wurde bisher von 26 Staaten des Europarates ratifiziert.[11] 21 Länder des Europarates, darunter die EU-Länder Frankreich, Belgien, Italien und Portugal haben diesen Schritt nicht getan.

Niederdeutsch in Landesverfassungen

Der Schutz und die Förderung des Niederdeutschen haben in zwei Bundesländern Verfassungsrang. Bereits seit 1993 heißt es in Artikel 16 (2) der Verfassung des Landes Mecklenburg-Vorpommern: Das Land schützt und fördert die Pflege der niederdeutschen Sprache.[12] 1998 übernahm die Verfassung des Landes Schleswig-Holstein diesen Passus gleichlautend in Artikel 13 (2).[13] Darüber hinaus legt die Verfassung Schleswig-Holsteins in Artikel 12 (6) fest: Das Land schützt und fördert die Erteilung von Friesischunterricht und Niederdeutschunterricht in öffentlichen Schulen.

Aufsichtsorgane und Interessenvertretungen

Zur Überprüfung der Umsetzung der Verpflichtungen, die sich aus der Sprachencharta ergeben, ist nach Auffassung des Europarats ein Aufsichtsorgan notwendig. Diese Funktion nehmen auf Bundesebene der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten sowie ein Beratender Ausschuss für Fragen der niederdeutschen Sprachgruppe beim Innenministerium wahr. Auf Länderebene gibt es beispielsweise in Schleswig-Holsteinischen einen Beirat für Niederdeutsch beim Landtag sowie den Minderheitenbeauftragten des Ministerpräsidenten, der zugleich auch Niederdeutschbeauftragter ist. Mecklenburg-Vorpommern hat einen Landesbeauftragten für Niederdeutsch bestellt, der zugleich Lehrer an der Crivitzer Modellschule Gymnasium „Am Sonnenberg“ ist.[14] Beim Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur gibt es einen Beirat für Heimatpflege und Niederdeutsch.[15]

Die sprachpolitischen Interessen der Niederdeutsch Sprechenden werden seit 2002 durch den Bundesraat för Nedderdüütsch vertreten. Die Ländervertreter werden in der Regel über die Landesverbände des Bundes für Heimat und Umwelt delegiert. Das Niederdeutschsekretariat in Hamburg unterstützt den Bundesraat för Nedderdüütsch konzeptionell und organisatorisch.

Niederdeutsch als reguläres Schulfach

Einführung des Schulfachs Niederdeutsch und Anerkennung als Abiturfach

Sprachpflegerische Absichtserklärungen, Plattdeutsch fördern zu wollen, blieben lange folgenlos. Über die Einführung eines Unterrichtsfaches Niederdeutsch wurde nicht ernsthaft nachgedacht. Die Lehrpläne erlaubten allenfalls Sprachbegegnungen, während ein systematischer Spracherwerb unterblieb. Über Jahrzehnte blieb Plattdeutsch in der Schule weitgehend auf freiwillige Arbeitsgemeinschaften beschränkt und wurde von Ehrenamtlern geprägt.

Die Sprachencharta stellte einen Wendepunkt dar, da sie völkerrechtlich verbindlich die Förderung der Regional- und Minderheitensprachen forderte. 2007 gab der Bundesraat för Nedderdüütsch als sprachenpolitische Vertretung der Plattsprecher die „Schweriner Thesen“ heraus.[16] Deren zentrale Forderung war, Niederdeutsch als reguläres Unterrichtsfach in den Bildungsplänen der Bundesländer zu verankern und somit den aus der Sprachencharta folgenden Verpflichtungen nachzukommen.

Im Jahr 2010 führte Hamburg als erstes Bundesland Niederdeutsch als reguläres Grundschulfach im Wahlpflichtbereich ein. 2014 folgte Schleswig-Holstein und Bremen startete ein Modellprojekt. Seit 2016 ist Niederdeutsch in Mecklenburg-Vorpommern ein reguläres Fach der Sekundarstufe I. In allen Bundesländern, in denen es Niederdeutschunterricht gibt, wird das Fach nur an einzelnen Schulen unterrichtet. Auch plant kein Land, Niederdeutsch als Pflicht- oder Wahlpflichtfach flächendeckend einzuführen.

2017 erkannte die Kultusministerkonferenz (KMK) Niederdeutsch als mündliches und schriftliches Prüfungsfach im Abitur an. Die offizielle Aufnahme des Faches Niederdeutsch in die Liste der gegenseitig anerkannten unbefristet angebotenen länderspezifischen Prüfungsfächer in der Abiturprüfung wurde im März 2017 mit 15 Ja-Stimmen und einer Enthaltung beschlossen.[17] Für die Anerkennung durch den Schulausschuss der KMK hatte sich das Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch den damaligen Bildungsminister Mathias Brodkorb, stark gemacht.

Bildungskonzepte

Die Bildungskonzepte für einen modernen Niederdeutschunterricht werden gerade erst entwickelt. Die Frage, ob er sich in seiner methodisch-didaktischen Ausrichtung eher am muttersprachlichen Deutschunterricht oder am Fremdsprachenunterricht ausrichten sollte, ist noch nicht ausdiskutiert.[18] Dem dramatischen Rückgang des Plattdeutschen als Muttersprache tragen die bestehenden Rahmenpläne aber Rechnung, indem sie auf den Spracherwerb zielen. Sie gehen nicht mehr von einer familiären Vorprägung aus, das Sprachangebot ist grundsätzlich für alle Schüler offen. Die Anforderungen orientieren sich am Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen.

Aufgrund der Kulturhoheit der Länder können diese die Schul- und Sprachpolitik selbständig gestalten. Deshalb unterscheiden sich die Lehrpläne von Bundesland zu Bundesland teilweise erheblich. Dies gilt in besonderem Maße für das Fach Niederdeutsch, das nicht zu den Kernfächern des Schulunterrichts gehört. In Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg gibt es landesweite Lehrpläne oder diese werden derzeit erarbeitet. In Bremen gibt es keinen Rahmenplan. Dort erarbeiten die einzelnen Schulen des Modellversuchs eigene Konzepte.

Lehrmittel

Eines der größten Defizite des derzeitigen Niederdeutschunterrichts stellen die Lehrmaterialien dar.[19] Erschwert wird deren Entwicklung dadurch, dass es keine standardisierte Form des Niederdeutschen gibt, sondern dass die Sprache von einer ausgeprägten dialektalen Vielfalt geprägt ist. Hinzu kommt, dass Niederdeutsch vorrangig als gesprochene Sprache praktiziert wird. Es gibt keine einheitliche oder verbindliche Rechtschreibung. Für den Schulunterricht sind behutsame Standardisierungen in der Schreibung sowie hinsichtlich grammatischer Formen jedoch unumgänglich.[18] Eine gebräuchliche Rechtschreibung für niederdeutsche Texte in Deutschland ist das 1956 erstmals von Johannes Saß vorgelegte und seitdem in etlichen Auflagen überarbeitete „Plattdeutsche Wörterbuch“.[20] Es gilt primär für die nordniedersächsischen Dialekte, macht Abweichungen kenntlich und lehnt sich an die hochdeutsche Rechtschreibung an.

In Hamburg liegen seit dem Schuljahr 2013/2014 ein plattdeutsches Arbeitsbuch (Fietje Arbeitsbook)[21] für die Grundschule und die dazugehörende Handreichung für Lehrkräfte vor. In Schleswig-Holstein gibt es seit dem Schuljahr 2015/2016 mit Paul un Emma snackt Plattdüütsch[22] das erste Schulbuch für die Klassen 1 und 2. Das Lehrwerk ist für den systematischen Spracherwerb ausgelegt und lehnt sich in seinem Niveau an den modernen Fremdsprachenunterricht an. Es ist so aufgebaut, dass es auch in den anderen norddeutschen Ländern genutzt werden kann. Mecklenburg-Vorpommern hat mit dem Schuljahr 2016/2017 begonnen, umfangreiche Unterrichtsmaterialien zu entwickeln.[23]

Lehrerausbildung

Ein Problem des Niederdeutschunterrichts ist der Mangel an Fachlehrern. So wurde bei der Einführung des Schulfachs Niederdeutsch in Hamburg im Schuljahr 2010/11 der Unterricht von Lehrern mit einer Lehrbefähigung für Deutsch oder eine moderne Fremdsprache erteilt, die zugleich aktive Sprecher des Niederdeutschen waren.[24] Auf Wunsch konnten die Lehrer eine Jahresbegleitung am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung in Anspruch nehmen.

Lehramtsstudierende können Niederdeutsch als Beifach, Ergänzungsfach, Erweiterungsfach oder als Wahl- oder Schwerpunktbereich im Fach Deutsch an folgenden Universitäten belegen:

An den Universitäten finden auch Weiterbildungen für aktive Niederdeutschlehrer statt. Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat zur Stärkung der bestehenden Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern sowie Fachkräften in Kindertageseinrichtungen 2017 ein Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik an der Universität Greifswald eingerichtet, das bis 2020 mit insgesamt 447.580 Euro unterstützt wird.[33] Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern stellen bei ansonsten gleicher Qualifikation bevorzugt Lehrer ein, die Niederdeutsch unterrichten können.[33] Neben der universitären Ausbildung gibt es Fortbildungen an Landesinstituten, z. B. am Institut für Qualitätsentwicklung Schwerin oder am Studienseminar für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen in Cuxhaven.

Seit Juni 2017 bietet der Hamburger Plattolio e.V. Niederdeutschlehrern ein eigenes Internetportal. Es ist die erste länderübergreifende Fachlehrervereinigung für Niederdeutsch. Finanziell gefördert wird das Netzwerk durch die in Hamburg ansässige Carl-Toepfer-Stiftung.

Situation in den einzelnen Bundesländern

Länder mit Niederdeutsch als Wahlpflichtfach

Hamburg

Hamburger Grundschulen mit dem Wahlpflichtfach Niederdeutsch
Aueschule Finkenwerder
Westerschule Finkenwerder
Schule Arp-Schnitger-Stieg (Neuenfelde)
Schule Cranz
Schule Altengamme-Deich
Schule Curslack-Neuengamme
Schule Fünfhausen-Warwisch
Schule Zollenspieker
Grundschule Kirchwerder
Schule Ochsenwerder

Hamburg hat als erstes Bundesland zum Schuljahr 2010/11 Niederdeutsch als reguläres Grundschulfach im Wahlpflichtbereich mit eigenem Rahmenplan eingeführt und in der Stundentafel verankert.[34] Zum ersten Mal gab es damit verbindliche Bildungspläne für das Unterrichtsfach Niederdeutsch. Daran anschließend wurde 2014/15 Niederdeutsch als reguläres Schulfach mit eigenen Rahmenplänen für die Jahrgangsstufen 5 bis 11 der Stadtteilschule und für die Sekundarstufe I des Gymnasiums eingeführt.

Elf Hamburger Grundschulen in den ländlichen Regionen Finkenwerder, Neuenfelde, Cranz, Vier- und Marschlande bieten Niederdeutsch als eigenständiges Schulfach an.[35][34] In den ersten beiden Klassen haben die Schüler eine, in der dritten und vierten Klasse zwei Wochenstunden Niederdeutsch.[36]

Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein startete mit dem Schuljahr 2014/15 ein Modellprojekt, bei dem an 27 Grundschulen ein freiwilliges Niederdeutschangebot im Wahlpflichtbereich installiert wurde.[37] Pro Woche haben an diesen Schulen die Schülerinnen und Schüler von der ersten bis zur vierten Klasse seitdem zwei Unterrichtsstunden systematischen Niederdeutschunterricht. Die Nachfrage am systematischen Niederdeutschunterricht war so groß, dass zum Schuljahr 2015/2016 zwei neue Schulen aufgenommen werden konnten. Zum Schuljahr 2017/2018 wurde der systematische Unterricht in Niederdeutschen an sieben weiterführenden Schulen (sechs Gemeinschaftsschulen und einem Gymnasium) fortgeführt.[38]

Im zweiten Jahr des Modellprojekts hatten etwa 1600 Schülerinnen und Schüler Niederdeutsch gewählt.[39] Im Schuljahr 2017/18 war die Zahl auf 2170 gestiegen.[40] Über die Modellschulen hinaus werden an vielen Schulen Unterrichtsangebote für Niederdeutsch im Bereich von Arbeitsgemeinschaften und Ganztagesangeboten gemacht.

Mecklenburg-Vorpommern

Mit der Verabschiedung des Landesprogramms „Meine Heimat – Mein modernes Mecklenburg-Vorpommern“[41] 2016 durch die Landesregierung hat das Land Mecklenburg-Vorpommern eine neue Qualität zum Schutz und zur Förderung der niederdeutschen Sprache erreicht. In diesem Landesprogramm ist die Förderung des Erlernens der Niederdeutschen Sprache ein wesentliches Ziel. Die eingesetzten Ressourcen kommen der Stärkung der Niederdeutschvermittlung in den Bereichen frühkindliche Bildung, Grund- und Sekundarschulbildung, berufliche und der Hochschulbildung, Erzieher- und Lehrerbildung sowie der kulturellen Bildung und Projektförderung zugute.

Seit 2016 wird Niederdeutsch in Mecklenburg-Vorpommern als reguläres Fach angeboten.[35] Die Anerkennung als Abiturfach durch die Kultusministerkonferenz kam auf Initiative Mecklenburg-Vorpommerns zustande. Bei der Einführung als Abiturfach hatte das Bildungsministerium unter Mathias Brodkorb noch davon gesprochen, dass Niederdeutsch eine Fremdsprache und somit den anderen in Mecklenburg-Vorpommern unterrichteten Sprachen Englisch, Französisch, Russisch, Latein, Altgriechisch, Polnisch, Spanisch und Schwedisch gleichgestellt sei.[42] Im März 2017 revidierte das Bildungsministerium unter Brodkorbs Nachfolgerin Birgit Hesse diese Aussage in einer Antwort auf eine kleine Anfrage.[43] Niederdeutsch solle in der Schule weder den Erwerb der ersten, noch einer zweiten Fremdsprache ersetzen. Hesse betonte jedoch, dass Niederdeutsch grundsätzlich anderen Fächern gleichberechtigt und kein Zusatzangebot mehr sei.[17]

Profilschulen mit dem Schwerpunkt Niederdeutsch in Mecklenburg-Vorpommern
Gymnasiales Schulzentrum „Fritz Reuter“ Dömitz
Große Stadtschule Wismar
Gymnasium „Am Sonnenberg“ Crivitz
RecknitzCampus Laage
Reuterstädter Gesamtschule Stavenhagen (KGS)
Goethe-Gymnasium Demmin (Musikgymnasium)

Zum Schuljahr 2017/2018 hat das Bundesland Profilschulen mit den drei Schwerpunkten Humanistische Bildung/Alte Sprachen, Mathematik/Naturwissenschaften (MINT) oder Niederdeutsch eingerichtet, mit dem Ziel, die Begabtenförderung an den Gymnasien und Gesamtschulen auszubauen.[44] Zur Ausgestaltung des jeweiligen Schwerpunktes haben die Profilschulen jeweils eine zusätzliche Lehrerstelle erhalten und können über ein Budget für Sach- und Reisekosten verfügen. Sechs Schulen wurden als Profilschulen mit dem Schwerpunkt Niederdeutsch anerkannt. An diesen Schulen kann Niederdeutsch als mündliches und schriftliches Prüfungsfach im Abitur belegt werden. Auf der Grundlage eines landesweiten Konzepts, das durch ein Netzwerk aus Lehrerinnen und Lehrern erstellt wurde, hat das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur mit jeder Schule eine Zielvereinbarung über die Ausgestaltung des jeweiligen Profilschwerpunktes unterzeichnet. Grundlage des Faches Niederdeutsch ab Klasse 7 bis in die Qualifikationsphase sind entsprechende Rahmenpläne, dem die Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz zugrunde liegen.[45]

An den sechs Profilschulen besuchen im ersten Jahr nach ihrer Einführung 615 Schüler den niederdeutschen Unterricht. Das entsprach einem Drittel aller Siebtklässler dieser Schulen.[46] Darüber hinaus müssen Grundschulen, die ein Ganztagsschulkonzept verfolgen, Niederdeutsch-Angebote in ihr Profil aufnehmen.[47] 2017 gab es in Mecklenburg-Vorpommern 62 Lehrkräfte, die über eine Lehrbefähigung für das Fach Niederdeutsch verfügten.[33] Um diese Zahl zu erhöhen, wurde ein Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik an der Universität Greifswald eingerichtet.[48] Das Kompetenzzentrum ergänzt die Angebote des Instituts für Qualitätsentwicklung in Schwerin[49]. Außerdem soll es den Plattdeutsch-Wettbewerb des Landes begleiten.

Bremen

Schulen mit dem Profil Niederdeutsch in Bremen
Schule Schönebeck
Schule Arsten
Grundschule Mahndorf
Schule Burgdamm
Veernschule Bremerhaven

In Bremen ist Niederdeutsch in den Bildungsplänen der Grundschulen und der weiterführenden Schulen in den Fächern Deutsch, Sachunterricht und Musik verankert. Die Sprachbegegnung erfolgt integriert in den Regelunterricht.

Zum Schuljahr 2014/15 startete ein Pilotprojekt, das es den Grundschulen der Freien Hansestadt Bremen ermöglicht, ein zusätzliches verbindliches Unterrichtsangebot für alle Schülerinnen und Schüler oder einen Teil der Schülerschaft einzurichten. Vier Grundschulen in Bremen und eine in Bremerhaven setzen dies um und entwickelten jeweils ein systematisches Konzept.[34] Ein einheitlicher Lehrplan liegt nicht vor. Nach Ablauf der Pilotphase der Profilschulen Niederdeutsch im Primarbereich zum Ende des Schuljahres 2017/18 wird an mindestens zwei weiterführenden Schulen das Sprachangebot systematisch weitergeführt.[50]

Immersiver Niederdeutschunterricht

Niedersachsen

Konkrete Charta-Verpflichtungen im Bereich Bildung hat Niedersachsen nicht übernommen. Dennoch ist seit 2006 die Sprachbegegnung mit Niederdeutsch für alle Schulen und Schulformen des Primar- und Sekundarbereichs I verbindlich.[51] Stefan Oeter, Vorsitzender des Sachverständigenausschusses des Europarats zur Europäischen Sprachencharta, urteilte 2009, dass sich Niedersachsen bis dahin „gezielt den Kernoptionen zu Primar- und Sekundarschulwesen entzog, was europaweit eine einmalige Absonderlichkeit darstellt“.[9]

2011 eröffnete ein Erlass im Primarbereich und in der Sekundarstufe I die Möglichkeit, in Fächern der Pflichtstundentafel oder in Wahlpflichtfächern, mit Ausnahme der Fächer Deutsch, Mathematik und der Fremdsprachen, Unterricht auf Plattdeutsch oder Saterfriesisch zu erteilen.[51] Überwiegend wird also die Immersionsmethode angewandt, d. h. dass Niederdeutsch „nebenbei“ im Unterricht anderer Fächer erlernt wird. Derzeit erhalten 71 Schulen Entlastungsstunden, um den Spracherwerb des Niederdeutschen im regulären Unterricht anzubahnen.[52] Bis zum Jahr 2016 wurden 21 Grundschulen, eine Oberschule und eine Realschule als so genannte „Plattdeutsche Schule“ ausgezeichnet, weil bei ihnen ein regelmäßiger Spracherwerb Teil des Schulprogramms ist.[53] Eine entsprechende Auszeichnung gibt es für „Saterfriesische Schulen“.

Eine Tendenz hin zu einer stärkeren Verankerung von Niederdeutsch im Bildungssystem zeichnet sich durch einen im Juni 2017 eingebrachten gemeinsamen Entschließungsantrag von CDU, SPD, Grünen und FDP im niedersächsischen Landtag ab.[54]

Länder mit Niederdeutschförderung außerhalb des Unterrichts

Nordrhein-Westfalen

Im Regierungsbezirk Münster wird seit dem Schuljahr 2014/15 ein zunächst auf fünf Jahre festgesetzte Schulprojekt durchgeführt, das vom Centrum für Niederdeutsch an der Universität Münster begleitet wird. Im Rahmen dieses Schulprojekts werden an sechs Grundschulen in Münster und im Münsterland Niederdeutschangebote versuchsweise in freiwilligen Arbeitsgemeinschaften angeboten.[55] Die Einrichtung von Niederdeutsch als regulärem Schulfach ist in Nordrhein-Westfalen nicht vorgesehen.[47]

Sachsen-Anhalt

An Grundschulen und Sekundarschulen in Sachsen-Anhalt erfolgt die Sprachbegegnung mit Plattdeutsch vor allem in Arbeitsgemeinschaften. [56] Die Einführung eines regulären Schulfaches Niederdeutsch plant die Landesregierung von Sachsen-Anhalt nicht.[47]

Brandenburg

Das Land Brandenburg strebt nicht an, ein eigenes Unterrichtsfach Niederdeutsch einzurichten.[56] Die Ländervertreter Brandenburgs im Bundesraat för Nedderdüütsch kritisieren, dass die Brandenburgische Landesregierung die von ihr unterzeichnete Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen offenbar als unverbindlich und rein symbolisch bewertet.[57] Sie habe keinerlei Schritte unternommen, die niederdeutsche Sprache durch die Schaffung konkreter politischer Rahmenbedingungen und Maßnahmen zu stärken und die Mehrsprachigkeit im Norden Brandenburgs als Merkmal regionaler Identität anzuerkennen.[57]

Debatte um die Notwendigkeit eines Schulfachs Niederdeutsch

Einbettung in allgemeine Bildungsdiskurse

Die Etablierung des Unterrichtsfachs Niederdeutsch findet in einer Zeit statt, in der sich das Schulsystem in Deutschland rasant wandelt. Forderungen nach einer europäischen Angleichung der Schulbildung, homogenisierten Standards und Kerncurricula engen die Spielräume für die Berücksichtigung kleiner Fächer und regionaler Belange ein. Neu eingeführte Fächer wie Englisch als Grundschulfach ab der dritten Klasse (1998/99 in Hamburg, seit 2004/2005 flächendeckend in allen Bundesländern) erschweren die Möglichkeiten, Niederdeutsch in die Stundentafel zu integrieren. Deshalb steht die Einführung eines regulären Schulfachs Niederdeutsch unter Legitimationsdruck.

Diskussion um Wert und Nutzen des Niederdeutschen

Die Motivation für die Einführung eines Schulfachs Niederdeutsch ist der kulturelle und soziale Wert, der Regional- und Minderheitensprachen zugeschrieben wird, sowie die Wahrnehmung ihrer prekären Lage. Während der dramatische Rückgang der Sprache für die Befürworter der Hauptgrund ist, allgemein ein Spracherhaltungsprogramm und konkret die Einführung des Schulfachs Niederdeutsch zu fordern, ist er für viele Kritiker gerade der Grund, sich dagegen auszusprechen. Da Plattdeutsch heute kaum noch eine Rolle als Mutter-, Alltags- und Verkehrssprache spiele und es sich nahezu um eine tote Sprache handele, sei ein konkreter Nutzen des Schulfachs Niederdeutsch nicht zu erkennen.

In einer repräsentativen Umfrage im Verbreitungsgebiet des Niederdeutschen sprachen sich 2016 gut 2/3 der Befragten dafür aus, dass die Sprache stärker gefördert werden solle.[58] In Mecklenburg-Vorpommern (84,5 %), Bremen (83,9 %) und Schleswig-Holstein (76,2 %) lag der Wert deutlich höher, in Hamburg lag er bei 70,5 % und in Niedersachsen bei 65 %. Die Reputation des Plattdeutschen hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Auch und gerade im städtischen Umfeld, besonders in Hamburg, genießt es heute als Identitätssymbol ein hohes Sozialprestige.[59]

Die Schule als der Ort des Spracherwerbs

Da die Weitergabe als Muttersprache in den Familien heutzutage abgebrochen ist, hat sich seit den 1990er Jahren zunehmend die Überzeugung durchgesetzt, dass die bedrohte Sprache nur durch systematischen Spracherwerb in der Schule gerettet werden kann. 2016 nannten rund 2/3 der Befragten einer Umfrage die Schule als den für den Spracherwerb geeigneten Ort.[58] Damit hat sich die der Schule zugeschriebene Rolle für das Niederdeutsche völlig umgekehrt, hatte sich der Sprachwechsel vom Plattdeutschen zum Hochdeutschen doch vor allem über den Schulunterricht vollzogen. Noch vor wenigen Generationen war die Schule der Ort, an dem viele plattdeutsche Muttersprachler zum ersten Mal mit dem Hochdeutschen in Kontakt kamen, das sie dort wie eine Fremdsprache lernten.

Spannungsverhältnis zwischen Hochdeutsch und Niederdeutsch

Kritiker befürchten, dass Niederdeutschunterricht auf Kosten des Hochdeutschen gehe.[60] So lehnte Simone Oldenburg, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Schweriner Landtag, das Fach Niederdeutsch mit der Begründung ab, dass der Erwerb des Standarddeutschen im Vordergrund stehen müsse.[61] Weiter führen Kritiker an, dass Plattdeutsch Kindern mit Migrationshintergrund die sprachliche Integration erschwere.

Dem halten Befürworter entgegen, die Vorstellung, dass Plattdeutschsprecher schlechteres Hochdeutsch sprächen, gehe von längst überholten Rahmenbedingungen aus, als plattdeutsche Muttersprachler Hochdeutsch noch wie eine Fremdsprache gelernt hätten. Das Bewusstsein für Sprachwandel und Sprachvarietäten sei für den Deutschunterricht vielmehr wertvoll. Migranten seien durch ein Wahlpflichtfach Niederdeutsch nicht betroffen, sondern könnten parallel Förderunterricht in Deutsch oder muttersprachlichen Unterricht erhalten.

Auswirkungen auf den Fremdsprachenunterricht

Eine andere Befürchtung lautet, dass durch regulären Niederdeutschunterricht Ressourcen für das Erlernen anderer Fremdsprachen verloren gingen.

Dagegen halten Befürworter Plattdeutschkenntnisse für den Englischunterricht wegen der großen sprachlichen Nähe – Niederdeutsch gilt neben dem Friesischen als die am nächsten verwandte lebende Sprache auf dem Festland – für ausgesprochen förderlich. Natürliche Mehrsprachigkeit sei grundsätzlich eine gute Voraussetzung für die kognitive Entwicklung, für das abstrakte Denken, für das Lernen anderer Sprachen und der Sprachenflexibilität.[62]

Siehe auch

Literatur

  • Auf dem Stundenplan: Plattdeutsch, Schriften des Instituts für niederdeutsche Sprache 45, herausgegeben vom Bundesraat för Nedderdüütsch, Redaktion: Christiane Ehlers, Reinhard Goltz und Walter Henschen, Verlag Schuster Leer, Bremen 2013, ISBN 978-3-7963-0395-1 (pdf)
  • Ulf-Thomas Lesle: Identitätsprojekt Niederdeutsch. Die Definition von Sprache als Politikum. In: Robert Langhanke (Hrsg.): Sprache, Literatur, Raum. Festschrift für Willy Diercks. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2015, ISBN 978-3-89534-867-9, S. 693–741
  • Dieter Möhn: Niederdeutsch in der Schule, in: Handbuch zur niederdeutschen Sprach- und Literaturwissenschaft, herausgegeben von Gerhard Cordes und Dieter Möhn, Erich-Schmidt-Verlag, Berlin 1983, ISBN 3-503-01645-7
  • Plattdeutsch in der Schule. Symposion an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg am 3. September 2004. Herausgegeben von Spieker, Heimatbund für Niederdeutsche Kultur, Isensee Verlag, Oldenburg 2005, ISBN 3-89995-182-4*
  • Sechster Bericht der Bundesrepublik Deutschland gemäß Artikel 15 Absatz 1 der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen, herausgegeben vom Bundesministerium des Innern, ohne Ortsangabe, 2017 (pdf)

Einzelnachweise

  1. a b c d Renate Herrmann-Winter: Niederdeutsch als Sprache des Unterrichts und der Unterrichtsmittel in pommerschen Schulen vom 16. bis 20. Jahrhundert, in: Kindheit und Jugend in der Neuzeit 1500 - 1900, Stuttgart 2000, S. 55
  2. Status und Gebrauch des Niederdeutschen 2016, herausgegeben vom Institut für Deutsche Sprache und dem Institut für niederdeutsche Sprache, Redaktion: Astrid Adler, Christiane Ehlers, Reinhard Goltz, Andrea Kleene, Albrecht Plewnia, Mannheim 2016, S. 10, Abb. 2; S. 14, Abb. 8
  3. Status und Gebrauch des Niederdeutschen 2016, herausgegeben vom Institut für Deutsche Sprache und dem Institut für niederdeutsche Sprache, Redaktion: Astrid Adler, Christiane Ehlers, Reinhard Goltz, Andrea Kleene, Albrecht Plewnia, Mannheim 2016, S. 11, Abb. 3; S. 15, Abb. 9
  4. Status und Gebrauch des Niederdeutschen 2016, herausgegeben vom Institut für Deutsche Sprache und dem Institut für niederdeutsche Sprache, Redaktion: Astrid Adler, Christiane Ehlers, Reinhard Goltz, Andrea Kleene, Albrecht Plewnia, Mannheim 2016, S. 15, Abb. 10
  5. a b Status und Gebrauch des Niederdeutschen 2016, herausgegeben vom Institut für Deutsche Sprache und dem Institut für niederdeutsche Sprache, Redaktion: Astrid Adler, Christiane Ehlers, Reinhard Goltz, Andrea Kleene, Albrecht Plewnia, Mannheim 2016, S. 18, Abb. 14
  6. Status und Gebrauch des Niederdeutschen 2016, herausgegeben vom Institut für Deutsche Sprache und dem Institut für niederdeutsche Sprache, Redaktion: Astrid Adler, Christiane Ehlers, Reinhard Goltz, Andrea Kleene, Albrecht Plewnia, Mannheim 2016, S. 16, Abb. 11
  7. Hartmut Koschyk: Tätigkeitsbericht Tätigkeitsbericht 2017 (Januar bis Oktober 2017) als damaliger Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, o. O., 2018, S. 50
  8. Bundesministerium des Innern: Sechster Bericht der Bundesrepublik Deutschland gemäß Artikel 15 Absatz 1 der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen, 2017, S. 93
  9. a b Aus europäischer Sicht: Die Regional- und Minderheitensprachen und ihr Platz in den deutschen Schulsystemen, in: Mit den Regional- und Minderheitensprachen auf dem Weg nach Europa, Schriften des Instituts für niederdeutsche Sprache 43, herausgegeben von Reinhard Goltz, Ulf-Thomas Lesle und Frerk Möller, Verlag Schuster, Leer 2009, S. 52
  10. Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen III, Art 8 Abs. 1 b
  11. Unterschriften und Ratifikationsstand des Vertrags 148. Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen (Stand: 26. März 2018)
  12. landesrecht-mv.de: Verfassung des Landes Mecklenburg-Vorpommern vom 23. Mai 1993
  13. gesetze-rechtsprechung.sh.juris.de: Verfassung des Landes Schleswig-Holstein in der Fassung vom 2. Dezember 2014
  14. regierung-mv.de: Neuer Landesbeauftragter für Niederdeutsch bestellt, Pressemitteilung Nr. 175–16 des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur vom 16. November 2016
  15. bildung-mv.de: Beirat für Heimatpflege und Niederdeutsch
  16. niederdeutschsekretariat.de: Schweriner Thesen zur Bildungspolitik, 2007
  17. a b regierung-mv.de: Kultusministerkonferenz: Niederdeutsch ist anerkanntes Abiturprüfungsfach, Pressemeldung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur vom 3. März 2017
  18. a b Auf dem Stundenplan: Plattdeutsch, Schriften des Instituts für Schriften des Instituts für niederdeutsche Sprache 45, herausgegeben vom Bundesraat för Nedderdüütsch, Bremen 2013, S. 9
  19. Auf dem Stundenplan: Plattdeutsch, Schriften des Instituts für niederdeutsche Sprache 45, herausgegeben vom Bundesraat för Nedderdüütsch, Bremen 2013, S. 10
  20. Der neue Sass. Plattdeutsches Wörterbuch, herausgegeben von der Fehrs-Gilde, neu bearbeitet von Heinrich Kahl und Heinrich Thies, fortgeführt und wesentlich erweitert von Heinrich Thies, 8., überarbeitete Auflage, Kiel, Hamburg 2016
  21. Fietje Arbeitsbook 1, Konzept und Handreichung für den Unterricht: Anja Meier, Hamburg 2012
  22. Paul un Emma snackt Plattdüütsch, herausgegeben vom Institut für niederdeutsche Sprache, Hamburg 2015
  23. Kleine Anfrage der Abgeordneten Simone Oldenburg, Fraktion Die Linke: Unterricht in der niederdeutschen Sprache an den allgemein bildenden Schulen in Mecklenburg-Vorpommern und Antwort der Landesregierung, Landtag Mecklenburg-Vorpommern, Drucksache 6/5369, 6. Wahlperiode, 10.5.2016, S. 2
  24. Heinz Grasmück: Niederdeutsch in der Schule – Einführung des Schulfachs Niederdeutsch in Hamburg, in: Mit den Regional- und Minderheitensprachen auf dem Weg nach Europa, Schriften des Instituts für niederdeutsche Sprache 43, herausgegeben von Reinhard Goltz, Ulf-Thomas Lesle und Frerk Möller, Verlag Schuster, Leer 2009, S. 99
  25. Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik an der Universität Greifswald
  26. uni-kiel.de: Studieninformationsblatt Niederdeutsch
  27. uni-flensburg.de: Lernbereich Niederdeutsch
  28. uni-oldenburg.de:Schwerpunkt Niederdeutsch und Saterfriesisch
  29. uni-rostock.de: Ausbildungsangebot
  30. [www.regierung-mv.de/serviceassistent/_php/download.php?datei_id=1573584 Landesprogramm „Meine Heimat – Mein modernes Mecklenburg-Vorpommern“], herausgegeben vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin 2016, S. 8
  31. uni-hamburg.de: Niederdeutsche Sprache und Literatur
  32. uni-muenster.de: Centrum für Niederdeutsch (CfN) am Germanistischen Institut der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
  33. a b c bildung-mv.de: Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik an der Universität Greifswald eingerichtet
  34. a b c Bundesministerium des Innern: Sechster Bericht der Bundesrepublik Deutschland gemäß Artikel 15 Absatz 1 der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen, 2017, S. 29
  35. a b uni-greifswald.de: Beifach Niederdeutsch
  36. Auf dem Stundenplan: Plattdeutsch, Schriften des Instituts für niederdeutsche Sprache 45, herausgegeben vom Bundesraat för Nedderdüütsch, Bremen 2013, S. 42
  37. niederdeutschsekretariat.de: Evaluation Modellschulen Niederdeutsch
  38. Bundesministerium des Innern: Sechster Bericht der Bundesrepublik Deutschland gemäß Artikel 15 Absatz 1 der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen, 2017, S. 51
  39. landtag.ltsh.de: Bericht zur Umsetzung der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen in Schleswig-Holstein - Sprachenchartabericht 2016 - Bericht der Landesregierung - Drucksache 18/4067, S. 29
  40. Bundesministerium des Innern: Sechster Bericht der Bundesrepublik Deutschland gemäß Artikel 15 Absatz 1 der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen, 2017, S. 31
  41. [www.regierung-mv.de/serviceassistent/_php/download.php?datei_id=1573584 Landesprogramm „Meine Heimat – Mein modernes Mecklenburg-Vorpommern“], herausgegeben vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin 2016
  42. Kleine Anfrage der Abgeordneten Simone Oldenburg, Fraktion Die Linke: Unterricht in der niederdeutschen Sprache an den allgemein bildenden Schulen in Mecklenburg-Vorpommern und Antwort der Landesregierung, Landtag Mecklenburg-Vorpommern, Drucksache 6/5369, 6. Wahlperiode, 10.5.2016, S. 1
  43. Kleine Anfrage der Abgeordneten Simone Oldenburg, Fraktion Die Linke: Anerkennung der niederdeutschen Sprache als Fremdsprache und Antwort der Landesregierung, Landtag Mecklenburg-Vorpommern, Drucksache 7/362, 7. Wahlperiode, 31.3.2017, S. 2
  44. bildung-mv.de: Profilschulen
  45. Rahmenpläne für das Fach Niederdeutsch des Landes Mecklenburg-Vorpommern
  46. nnn.de: „Kamt rin un snackt platt“, Norddeutsche Neueste Nachrichten, 25. Februar 2018
  47. a b c Bundesministerium des Innern: Sechster Bericht der Bundesrepublik Deutschland gemäß Artikel 15 Absatz 1 der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen, 2017, S. 30
  48. uni-greifswald.de: Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik
  49. regierung-mv.de: Institut für Qualitätsentwicklung
  50. Bundesministerium des Innern: Sechster Bericht der Bundesrepublik Deutschland gemäß Artikel 15 Absatz 1 der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen, 2017, S. 92
  51. a b Auf dem Stundenplan: Plattdeutsch, Schriften des Instituts für niederdeutsche Sprache 45, herausgegeben vom Bundesraat för Nedderdüütsch, Bremen 2013, S. 21
  52. Bundesministerium des Innern: Sechster Bericht der Bundesrepublik Deutschland gemäß Artikel 15 Absatz 1 der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen, 2017, S. 46
  53. „Plattdeutsche Schulen“ in Niedersachsen: Grundschule Steinkirchen, Grundschule Kuhstedt in Gnarrenburg, Grundschule Wallinghausen in Aurich, Grundschule Hankensbüttel, Realschule Möörkenschule in Leer, Grundschule Nordholz, Grundschule Höner Mark in Dinklage, Grundschule Constantia in Emden, Grundschule Wiesmoor-Mitte, Grundschule Moordorf in Südbrookmerland, Grundschule Holtermoor in Ostrhauderfehn, Grundschule Lintig, Grundschule Huntetalschule in Goldenstedt, Katholische Grundschule Peheim, Kirsten-Boie-Grundschule Wallhöfen in Vollersode, Grundschule Rechtsupweg, Grundschule Eversen, Edewechter Oberschule, Katholische Grundschule Garrel, Schule Am Extumer Weg in Aurich, Grundschule Middels in Aurich, Grundschule St. Franziskus in Werpeloh, St. Heinrich Schule Ellenstedt in Goldenstedt; vgl. mk.niedersachsen.de: „Plattdeutsche Schulen“ in Niedersachsen (Übersicht der ausgezeichneten Schulen bis 2016 auf der Website des Niedersächsischen Kultusministeriums)
  54. Förderung für Niederdeutsch und Saterfriesisch verstetigen und weiter ausbauen, 6.6.2017
  55. Bundesministerium des Innern: Sechster Bericht der Bundesrepublik Deutschland gemäß Artikel 15 Absatz 1 der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen, 2017, S. 27
  56. a b Bundesministerium des Innern: Sechster Bericht der Bundesrepublik Deutschland gemäß Artikel 15 Absatz 1 der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen, 2017, S. 28
  57. a b Auf dem Stundenplan: Plattdeutsch, Schriften des Instituts für Schriften des Instituts für niederdeutsche Sprache 45, herausgegeben vom Bundesraat för Nedderdüütsch, Bremen 2013, S. 67
  58. a b Status und Gebrauch des Niederdeutschen 2016, herausgegeben vom Institut für Deutsche Sprache und dem Institut für niederdeutsche Sprache, Redaktion: Astrid Adler, Christiane Ehlers, Reinhard Goltz, Andrea Kleene, Albrecht Plewnia, Mannheim 2016, S. 33–35
  59. Wolfgang Krischke: Schnacken wie die Alten, Die Zeit, 12. Januar 2012
  60. Gertrud Reershemius: Niederdeutsch in Ostfriesland. Zwischen Sprachkontakt, Sprachveränderung und Sprachwechsel, Wiesbaden 2004, S. 95
  61. ostsee-zeitung.de: Abi in Platt: Brodkorb will Niederdeutsch als Schulfach, 19. April 2016
  62. Alex Riemersma: Sprachpolitik der Provinz Friesland in europäischer Perspektive, in: Plattdeutsch, die Region und die Welt. Wege in eine moderne Mehrsprachigkeit. Positionen und Bilanzen, Schriften des Instituts für niederdeutsche Sprache, herausgegeben von Reinhard Goltz, Ulf-Thomas Lesle und Frerk Möller, Leer 2009, S. 17

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