Moby-Dick

Titelseite der Erstausgabe von Moby-Dick (1851)

Moby-Dick; oder: Der Wal (englisch Moby-Dick; or, The Whale) ist ein 1851 in London und New York erschienener Roman von Herman Melville. Das erzählerische Rückgrat des Romans ist die schicksalhafte Fahrt des Walfangschiffes Pequod, dessen Kapitän Ahab mit blindem Hass den weißen Pottwal Moby Dick jagt, der ihm ein Bein abgerissen hat.

Entlang dieses erzählerischen Fadens, der knapp die Hälfte des Romans ausmacht, reiht Melville zahlreiche philosophische, wissenschaftliche, kunstgeschichtliche und mythologische Exkurse, zu denen noch viele subjektive, mal lyrische, mal auch ironische Betrachtungen des Autors kommen. In diesem Rahmen wird auch die Welt des Walfangs im 18. und 19. Jahrhundert detailreich dargestellt. Melville widmete seinen Roman Moby-Dick dem befreundeten Schriftsteller Nathaniel Hawthorne.

Schreibweise

Der namensgebende Wal wird meist Moby Dick mit Leerzeichen geschrieben, der Buchtitel oft Moby-Dick mit Bindestrich gemäß der amerikanischen Erstausgabe. Die Gründe für den Bindestrich sind nicht restlos geklärt.[1] Diese Konvention wird auch nicht immer befolgt, viele Buchausgaben werden Moby Dick geschrieben, ebenso vom Buch abgeleitete Werke.

Handlung und Hauptpersonen

Moby-Dick beginnt mit dem Satz: Vorlage:"-en[2] Es folgt die Ich-Erzählung des Matrosen Ismael (sein voller Name wird nie genannt), der aus einer angesehenen Familie stammt und sich entscheidet, als Matrose zur See zu fahren, um seiner Melancholie zu entfliehen. Er spricht von einem unbändigen Drang in ihm, der ihn überkomme, wenn er des Festlands überdrüssig sei. Ismael hat bereits einige Fahrten auf Handelsschiffen hinter sich, will nun aber auf einem Walfänger anheuern.

Mit „ein oder zwei“ in seine Reisetasche gestopften Hemden reist Ismael zunächst nach New Bedford an der amerikanischen Ostküste, wo der Walfang schon nahezu monopolisiert ist und dort die meisten jungen Männer auf den Walfang-Schiffen anheuern. Jedoch zieht es ihn weiter zu der Insel Nantucket, auf der – so Melville – ursprünglich „der erste tote amerikanische Wal strandete“ und damit die amerikanische Walfang-Tradition ihren Ursprung hatte. In der Herberge des ominösen Peter Coffin übernachtet er und begegnet dort dem Harpunier Queequeg, einem am ganzen Körper tätowierten Südseeinsulaner, der möglicherweise einst Kannibale war, sich aber trotz seines zunächst Furcht einflößenden Äußeren bald als Idealbild des „edlen Wilden“ erweist: „ein George Washington im Gewand eines Kannibalen“. Ismael und Queequeg schließen Blutsbrüderschaft.

In Nantucket angekommen, heuern beide auf einem bizarr dekorierten Walfänger an, der nach dem ausgerotteten Stamm der Pequod-Indianer benannt ist. Die Warnungen des alten Elias[3] vor dem Kapitän des Schiffes klingen wie unheilschwangere Vorzeichen.

Die Fahrt beginnt am Weihnachtstag. Kapitän Ahab lässt sich anfangs nicht an Deck blicken. Erst auf offener See kommt er aus seiner Kabine und erklärt der Mannschaft in pathetischen Worten das wahre Ziel der Fahrt: Er will Moby Dick, den weißen Wal, der ihm das Bein abgerissen hat, jagen und erlegen. Als Anreiz nagelt er eine Golddublone an den Hauptmast, die derjenige erhalten soll, der den Wal als erster sichtet. Die Mannschaft, die sich aus Vertretern vieler verschiedener Nationen zusammensetzt und so gleichsam die Welt als Mikrokosmos symbolisiert, lässt sich vom Charisma ihres Kapitäns mitreißen und schwört sich auf dessen Ziel ein.

Ahabs Gegenspieler ist der erste Steuermann, Starbuck, ein kühner und erfahrener Seemann, der nüchtern und rational denkt und durch seine Religiosität auffällt. In der Folge kommt es zu mehreren Konfrontationen zwischen Ahab und Starbuck; einmal erwägt Starbuck sogar heimlich, Ahab, der im Laufe der Erzählung immer fanatischer wird, zum Schutze der Mannschaft zu töten, lässt aber im letzten Moment davon ab.

Illustration aus einer Ausgabe von 1892

Nach der Umrundung des Kaps der Guten Hoffnung werden mehrfach Wale gesichtet, gejagt und erlegt. Die Jagd auf die Tiere und die Verarbeitung ihrer Körper werden sachgerecht und detailliert beschrieben. Unterbrochen wird die Fahrt regelmäßig bei Begegnungen mit anderen Schiffen, deren Kapitäne Ahab jedes Mal nach dem Weißen Wal befragt.

Eines Tages erkrankt Queequeg schwer und fühlt sein Ende nahen. Auf seinen Wunsch hin wird ihm ein Sarg gezimmert. Doch Queequeg überlebt (weil er, wie er selber sagt, noch Verschiedenes zu erledigen habe), und sein Sarg wird als Ersatz für die zwischenzeitlich verloren gegangene Rettungsboje genutzt. Nach einer Fahrt durch den Indischen Ozean und die indonesischen Inseln bekommt die Pequod östlich von Japan endlich Kunde von einer Sichtung des Weißen Wals. Die Jagd auf ihn dauert drei Tage. Am Schluss wird die Pequod von Moby Dick gerammt und zum Sinken gebracht. Dabei wird Ahab in seinem Walboot von einer Bucht der auslaufenden Harpunenleine erfasst und von dem abtauchenden Wal unter Wasser gezogen. Auf Queequegs Sarg kann sich Ismael über Wasser halten und wird von einem anderen Walfänger als einziger Überlebender des Untergangs gerettet.

Hauptpersonen:

  • Ismael, Matrose – der Erzähler (im Original: Ishmael)
  • Queequeg, Polynesier, Harpunier
  • Vater Mapple, Prediger der Kirche von New Bedford
  • Kapitän Bildad, Schiffseigner (Teilhaber)
  • Kapitän Peleg, Schiffseigner (Teilhaber)
  • Elias, Wahnsinniger oder Prophet
  • Ahab, der Kapitän
  • Starbuck, Erster Steuermann
  • Stubb, Zweiter Steuermann
  • Flask, Dritter Steuermann
  • Tashtego, Gay-Head-Indianer, Harpunier
  • Daggoo, Afrikaner, Harpunier
  • Fedallah, ein Parse, Harpunier
  • Pip, ein Afrikaner, Schiffsjunge
  • Der Schiffszimmermann
  • Perth, der Schmied

Stil und Form

Aufbau

Das Buch Moby-Dick besteht bei einem Gesamtumfang von über 900 Seiten aus 135 Kapiteln mit Überschriften und einem Epilog. Letzterer fehlte in der britischen Originalausgabe. Dem Roman vorgeschaltet ist ein Abschnitt über die Etymologie des Wortes „Wal“ sowie ein Abschnitt mit 81 Zitaten über den Wal aus literarischen, religiösen, fachwissenschaftlichen und anderen Werken.

Erzählform

Der Roman wird vom Matrosen Ismael in der Ich-Form erzählt. Diese Erzählform wird jedoch immer wieder durchbrochen, ist durchsetzt mit wissenschaftlichen und anderen Exkursen – die wie eingeschobene Essays oder Traktate wirken – und mit dramatischen Szenen, die wie bei einem Theaterstück Regieanweisungen enthalten und durchgehend dialogisch gestaltet sind.

Dabei spielt der Erzähler Ismael, wie Armin Staats in seiner Analyse aufzeigt, eine für die Struktur des Romans entscheidende Doppelrolle: einmal die des naiven, jungen Seemanns, der in ein neues Metier eingeführt wird, und dann die des gereiften Erzählers, der aus dem Rückblick berichtet und um die Fülle der Erfahrungen reicher ist. Durch Letztere wird es möglich, die ursprünglichen Erlebnisse Jung-Ismaels in einem größeren Zusammenhang und aus einer deutenden Perspektive darzustellen.[4]

In den erzählerischen und essayistischen Abschnitten finden sich oft lange, verschachtelte Satzperioden mit komplexen Metaphern und zahlreichen literarischen und biblischen Anspielungen. Melville bedient sich dabei einer Vielfalt stilistischer Mittel und kombiniert mehrere Fachsprachen – die des Walfangs, der Seefahrt, der religiösen, wissenschaftlichen und lyrischen Sprache – und eine Reihe von Dialekten und Soziolekten.

Dieser Stil des Romans entspricht der bunt zusammengewürfelten Mannschaft der Pequod: Er ist ähnlich disparat und facettenreich, wird aber – wie die Mannschaft – zusammengehalten durch das Ziel der Reise, die Jagd auf den Weißen Wal. In der Besprechung einer neuen deutschen Ausgabe wird von der Übersetzung eines „phantastischen Bastards aus Abenteuerroman, neubarocker Allegorie und 'Great American Novel'“ gesprochen, eines „zugleich archaischen und modernen Werks“.[5]

Symbolik des Weißen Wales

Ahabs Jagd auf den Weißen Wal steht im Widerspruch zu den materiellen Interessen von Mannschaft und Eignern. Dem Maat Starbuck erscheint Ahabs paranoide Aufwertung Moby Dicks zum Dämon als Gotteslästerung.

Der Ich-Erzähler Ismael referiert in dem Kapitel „The Whiteness of the Whale“ („Die Weiße des Wales“, Kapitel XLII) zunächst die traditionellen Assoziationen, wie Schönheit, Unschuld, Ehre, Güte und Gerechtigkeit. Die Farbe Weiß symbolisiert für ihn, wie Armin Staats darlegt, „die höheren Werte in Religion, Kultur und Politik: das Wahre, Gute und Schöne“, der Weiße Wal wird zum Zentralsymbol des Romans.

Im Gegensatz zu der verengenden Fixierung Ahabs in seinem verzweifelten, einsamen Rachefeldzug begreift Ismael Moby Dick „vor dem Hintergrund der Walwelt und der mythisch kulturellen Tradition“; er orientiert sich am Bild des Weißen Wales als „Phantom des Lebens“; Moby-Dick erweist sich somit als „das Drama eines symbolischen Weltverständnisses“.[6]

Reale Hintergründe

Herman Melville

Reale Hintergründe für die Schilderungen in Moby-Dick waren Melvilles eigene Erfahrungen sowie mehrere ihm bekannt gewordene Ereignisse bzw. Geschichten, die ihrerseits auf wahren Begebenheiten beruhten.

Eigenes Erleben

Am 3. Januar 1841 heuerte Melville in Nantucket auf dem Walfänger Acushnet an.[7] Die Bedingungen an Bord auf der Fangfahrt in den Pazifik erschienen Melville unzumutbar und er desertierte 1842 beim ersten Zwischenhalt auf der Insel Nukuhiva (Marquesas), wo er zusammen mit einem weiteren Matrosen mehrere Wochen bei einer der Inselgesellschaften als eine Art gefangener Gast verbrachte. Er entkam auf dem australischen Walfänger Lucy Ann und gelangte nach Tahiti. Dort heuerte er als Bootssteuerer auf dem Walfänger Charles and Henry aus Nantucket an und ließ sich im April 1843 auf Hawaii wieder abmustern. Die Erlebnisse auf der Insel verarbeitete er vor allem in seinem Buch Typee.

Schiffbruch der „Union“ 1807

Das Walfangschiff „Union“ unter dem Kommando von Kapitän Edmund Gardner lief am 19. September 1807 von Nantucket zur Fangfahrt in den Südatlantik aus. Am 10. Oktober gegen 22 Uhr wurde das Schiff von einem Rammstoß erschüttert und nachfolgend ein Wassereinbruch festgestellt. Die Besatzung musste das Schiff verlassen und konnte in ihren Booten nach sieben Tagen die Azoren erreichen. Kapitän Gardner vermutete als Ursache für den Rammstoß die Begegnung mit einem Wal.[8][9][10] Dieses Ereignis wird von Melville im Kapitel 45 von Moby Dick kurz erwähnt.

Der Untergang der Essex

Das Walfangschiff Essex aus Nantucket wurde am 20. November 1820 durch Rammstöße eines Pottwals versenkt. Nach der Versenkung der Essex flüchtete die 20-köpfige Besatzung in drei Walfangbooten. Nur fünf Männer in zwei Booten wurden nach drei Monaten Irrfahrt durch den Südpazifischen Ozean gerettet. Die Männer überlebten nur, weil sie sich von ihren unterwegs verhungerten und einem erschossenen Kameraden ernährten. Drei weitere Männer überlebten auf der zum Pitcairn-Archipel gehörenden, unbewohnten Insel Henderson.[11] Melville begegnete 1841 dem Sohn des seinerzeitigen Steuermanns Owen Chase und erhielt von diesem das Buch seines Vaters über die Ereignisse auf der Essex.[12] Ein Jahr nach dem Erscheinen von Moby Dick lernte Melville in Nantucket auch den damaligen Kapitän George Pollard kennen.

Mocha Dick

Im Mai 1839 erschien im New York Knickerbocker Magazine der Artikel „Mocha Dick: or The White Whale of the Pacific“ von Jeremiah Reynolds. Darin wird die Jagd auf einen weißen Wal geschildert, der unter den Walfängern für seine Wildheit besonders bekannt war, häufig vor der Insel Mocha vor der Küste Chiles auftauchte und deshalb Mocha Dick genannt wurde. Die darin beschriebenen Einzelheiten ähneln teilweise denen Melvilles. Während „Dick“ als rein generische Namensbezeichnung wie „Tom“ oder „Jack“ betrachtet wird, gibt es keine Erkenntnisse, was Melville dazu veranlasste, „Mocha“ in „Moby“ umzuwandeln.

Die United States Exploring Expedition

Als weitere Quelle für Romandetails wird auf den Bericht von der United States Exploring Expedition in die Südsee von 1838 bis 1842 hingewiesen. Von den 100 Exemplaren der offiziellen Narrative of the United States Exploring Expedition[13] besorgte sich auch Melville ein Exemplar. Literaturwissenschaftlern zufolge sind in seinem Werk immer wieder Einflüsse aus diesem Expeditionsbericht zu entdecken. So soll beispielsweise die Beschreibung Queequegs von dem Stich eines tätowierten Maorihäuptlings im zweiten Band der Narratives inspiriert sein. Es wird auch vermutet, dass der sehr umstrittene Expeditionsleiter Charles Wilkes als Vorbild für die tragische Figur Kapitän Ahabs diente.[14]

Richard Henry Dana, Jr.

1840 erschien das Buch Two Years Before the Mast von Richard Henry Dana, Jr. Es schilderte die Reise, die den Autor als Matrosen auf einem Segelschiff 1834–1836 von Boston nach Kalifornien und wieder zurück geführt hatte. Melville lobte das Buch in White-Jacket (dt. Weißjacke oder die Welt auf einem Kriegsschiff) als beste aller bisherigen Beschreibungen der Passage ums Kap Hoorn. Auch während der Abfassung des Moby Dick korrespondierte er mit Dana. Am 1. Mai 1850 schrieb er ihm, dass eine literarische Darstellung des Walfangs nicht leicht falle: aus Walspeck sei nur schwer Poesie zu pressen.[15] Besonders was Details zur Seemannssprache und zur Südsee angeht, hat Melville nicht nur auf eigene Erfahrungen, sondern auch auf Danas Werk zurückgegriffen.

Johann Wolfgang von Goethe

Vor seiner Europareise 1849 erwarb Melville Goethes Autobiographie Dichtung und Wahrheit. Aus literaturwissenschaftlicher Sicht scheint dessen Konzeption Melvilles Ausgestaltung der dämonischen Persönlichkeit Ahabs beeinflusst zu haben.[16]

Rezeption

Der Roman erschien 1851 zuerst in London und kurz danach in New York. Während die britischen Rezensionen im Ganzen eher freundlich bis neutral ausfielen, waren fast alle Besprechungen in den USA sehr negativ – wobei als Beleg häufig die zwei negativsten britischen Rezensionen als autoritative Quellen zitiert wurden, ein Zeichen der noch wenig entwickelten amerikanischen Literaturkritik. Das vernichtende Urteil der amerikanischen Kritiker hatte vor allem zwei Gründe: Zum einen war der Literaturbetrieb in den USA seinerzeit stark religiös geprägt, Melville aber spottet in Moby Dick immer wieder über traditionelle Religion und erklärt den Götzendienst Queequegs als dem Christentum gleichwertig. Viele negative Kritiken bezogen sich hierauf. In der Londoner Ausgabe waren, im Gegensatz zur amerikanischen, fast alle religionskritischen Aussagen herausgenommen, was die teilweise gemäßigteren Kritiken der britischen Rezensionen erklärt. Zum anderen war Melville durch stark autobiografische Romane aus der Südsee bekannt geworden, die großen Erfolg hatten. Moby Dick jedoch war ein ganz anderes und neuartiges Buch, das, wenn nicht auf Ablehnung, so doch auf Verständnislosigkeit stieß.

Die negative Rezeption führte dazu, dass Melville und Moby Dick rasch in Vergessenheit gerieten. Noch in einer Geschichte der US-amerikanischen Literatur von 1909 findet sich auf 500 Seiten gerade einmal gut eine Seite über Melville; dort wird Moby Dick zwar als sein „Meisterwerk“ bezeichnet, zugleich aber kritisiert, dass es ein „unausgeglichenes Werk von übertriebener Länge“ sei, geschrieben in einem „teils bemühten Stil“.[17]

Melville erlebte die Wiederentdeckung seines größten Buchs nicht mehr, die mit den 1890er Jahren begann, als die erste Neuausgabe erschien. Bis 1919, dem 100. Geburtstag Melvilles, hatte sie bereits an Bedeutung gewonnen. Seit den 1920er Jahren wurde das Buch als Klassiker sowohl der US-amerikanischen als auch der Weltliteratur allgemein anerkannt.

In dem sechs Jahre nach „Moby Dick“ veröffentlichten Roman The Confidence-Man (dt. Maskeraden oder Vertrauen gegen Vertrauen) erläutert Melville seine Konzeption originärer Charaktere, deren Qualität er an Schöpfungen wie Shakespeares Hamlet, Cervantes’ Don Quijotes oder Miltons Satan misst. Die Konzeption eines derartigen Charakters dient Melville zugleich dazu, „eine ideologie- und gesellschaftskritische Perspektive“ aufzubauen. Ahabs Monomanie ist demnach nicht als individuelles Schicksal zu deuten, sondern als Ausdruck „kultur-, gesellschafts-, zivilisationskritischer Wirklichkeit, d. h. begründet in den Widersprüchen der zeitgenössischen Wirklichkeit.“ Melville reichte dabei die Originalität des Stoffes Walfang nicht aus, ihm ging es um die grundsätzlichere Frage nach der Möglichkeit einer amerikanischen Nationalliteratur, ohne dabei auf die traditionelle, im Rahmen feudalistisch-hierarchischer Gesellschaftsordnungen entwickelte Auffassung vom Helden und seinem tragischen Fall zu verzichten.[18]

In der heutigen literaturwissenschaftlichen Wertung gilt „Moby Dick“ auch im deutschsprachigen Raum nach wie vor als „Meisterwerk zur Autobiographie eines Jahrhunderts, zur Autobiographie einer Nation, zur barocken Summe menschlicher Erfahrung von Jahrtausenden“.[19]

Zu diesem verspäteten Durchbruch dürfte beigetragen haben, dass Stil und Form des Moby Dick nicht unähnlich dem mehrerer großer Romane der klassischen Moderne sind. Wie John Dos Passos, Alfred Döblin und James Joyce hat Melville in Moby Dick versucht, die ganze moderne Welt in ihrer Vielfalt und Zersplitterung abzubilden und deren Komplexität durch literarische Verweise auf Mythologie und Religion wieder zu einem Ganzen zu formen. Ein anderer Vertreter der klassischen Moderne, William Faulkner, erklärte 1927 Moby Dick zu dem Buch, das er am liebsten selbst geschrieben hätte.

Aus heutiger Sicht bleibt anzumerken, dass Melvilles Moby Dick – ähnlich wie Defoes Robinson Crusoe und Cervantes' Don Quijote – als Paradebeispiel eines literarischen Stoffes angesehen werden kann, dessen hoher Bekanntheitsgrad weniger dem Original selbst als vielmehr dessen zahlreichen Bearbeitungen als Jugendbuch (für Film, Fernsehen und Hörspiel) zu verdanken ist.

Eine Gruppe von Kulturwissenschaftlern arbeitet zur Zeit an einem umfangreichen Kommentar aller 135 Kapitel des Romans. Diese Kommentare werden seit 2012 regelmäßig in jeder Ausgabe der Neuen Rundschau des Fischer-Verlags veröffentlicht und erschließen Melvilles Moby-Dick.

Ausgaben

Die erste Ausgabe von Moby Dick erschien am 18. Oktober 1851 in drei Bänden unter dem Titel The Whale bei Richard Bentley in London. In dieser Ausgabe fehlte (aus ungeklärten Gründen) der Epilog. Außerdem hatte der britische Zensor eine Reihe von kritischen Äußerungen über Monarchien und über die christliche Kirche entfernen lassen. Die erste amerikanische Ausgabe erschien, ohne diese Streichungen, unter dem Titel Moby-Dick; or, The Whale am 14. November 1851 in New York bei Harper & Brothers.

Melville widmete Moby Dick ursprünglich dem amerikanischen Schriftsteller Nathaniel Hawthorne, dessen bekannter Roman The Scarlet Letter (deutsch: Der scharlachrote Buchstabe) kurz zuvor erschienen war.[20]

Heute sind zahlreiche unterschiedliche (englische und deutsche) Ausgaben erhältlich, als Taschenbuch oder gebunden, als Lese- oder als kritische Ausgabe.

Übersetzungen

Zahlreiche Übersetzungen des Moby Dick liegen in deutscher Sprache vor, zum Beispiel:

  • Wilhelm Strüver, Th. Knaur Nachf., Berlin 1927, herausgegeben von Thomas Mann. „Sie drückt vor allem eins aus: Verachtung für den übersetzten Text. Fast zwei Drittel fand dieser dolmetschende Zensor offenbar so schlecht, dass er sie ganz wegließ.“[21]
  • Margarete Möckli von Seggern, Büchergilde Gutenberg, Zürich 1942. „[…] die erste (nahezu) vollständige […] demonstriert […], daß man nicht übersetzen kann, was man nicht verstanden hat.“[21]
  • Fritz Güttinger, Manesse Verlag, Zürich 1944, und
  • Thesi Mutzenbecher unter Mitwirkung von Ernst Schnabel, Claassen & Goverts, Hamburg 1946: „Sie versuchten das Befremden zu minimieren, indem sie Melville mit teils beachtlicher Sprachfantasie umschrieben.“[21]
  • Karl Bahnmüller, Ensslin & Laiblin Verlag, Reutlingen, 1950. Jugendausgabe.
  • Botho Henning Elster, Deutscher Bücherbund, Düsseldorf 1951. Dieser Übersetzer ist in seinem Nachwort unter anderem der Meinung, dass die Historie des Walfangs und die naturwissenschaftlichen Darstellungen der Wale den "rassigen Gang der prachtvollen Seemannsgeschichte" stören, und er kürzte deshalb.
  • Gerhard Lorenz, Eduard Kaiser Verlag, Klagenfurt, ohne Erscheinungsjahr. Pappband, gebunden in Halbleder mit silberner Prägung.
  • Alice und Hans Seiffert, Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1956. „Sie wollten es nicht besser machen als der Autor, nur annähernd genauso gut.“[21]
  • Hans Trausil, Verlag dt. Volksbücher, Stuttgart 1958.
  • Richard Mummendey, Winkler Verlag, München 1964: Kam „dem recht nahe, was man heute von einer guten Übersetzung erwartet.“[21]
  • Thomas Trent, W. Fischer Verlag, Göttingen 1965?, übersetzt und für die Jugend bearbeitet, 79 Seiten.
  • Matthias Jendis, Hanser Verlag, München 2001. Erschienen im Rahmen der Werkausgabe; entstanden als Bearbeitung der Rathjen-Version (s. u.). ISBN 978-3-446-20079-1
  • Friedhelm Rathjen, (Moby-Dick; oder: Der Wal). Frankfurt am Main 2004 : (2004 Zweitausendeins, ISBN 3-86150-711-0 vergriffen) 2009 Fischer (Tb.) ISBN 3-596-90195-2

Um die beiden letzten deutschen Übersetzungen von Jendis und Rathjen entstand eine Kontroverse. Friedhelm Rathjen hatte Anfang der 1990er Jahre für eine von drei Editoren entworfene Werkausgabe eine Übersetzung erstellt, die von Hanser eingekauft, aber zunächst nicht publiziert wurde. Nach dem Absprung der ursprünglich vorgesehenen Editoren wurde schließlich Daniel Göske als neuer Herausgeber der Werkausgabe verpflichtet; er empfand jedoch die Rathjen-Fassung als unzureichend und ließ sie deshalb im Auftrag des Verlags von Matthias Jendis stark bearbeiten. Nachdem Rathjen es ablehnte, diese Bearbeitung unter seinem Namen erscheinen zu lassen, einigten sich Rathjen und der Verlag Anfang 2001 auf die Rückgabe der Rechte der unbearbeiteten Fassung an den Übersetzer; dieser verzichtete im Gegenzug auf die Rechte an der bearbeiteten Fassung. Der Verlag publizierte im Herbst 2001 die Jendis-Bearbeitung als "vollständige Neuübersetzung" des Romans. Dieter E. Zimmer gab 2001 der Version von Jendis den Vorzug: Sie merze die Fehler der früheren Versionen aus, sei genauer, auch wenn sie das Original hier und da vielleicht mehr als nötig schöne. Die Fassung von Rathjen, von der zu diesem Zeitpunkt nur Auszüge öffentlich erschienen waren, sei eine „systematische und dogmatische Verholperung und Verhässlichung.“[21] Dorothea Dieckmann urteilte 2004 im Deutschlandfunk dagegen, die Jendis-Fassung komme dem Leser zwar entgegen, aber darin liege ihre Problematik. Rathjens Version erhalte und unterstreiche die Eigentümlichkeiten des Originals. „Daher die Poesie seines Moby Dick.“[5] Der Walfanghistoriker Klaus Barthelmess meinte 2005, er habe den Roman noch nie mit so viel Gewinn gelesen wie in der Version von Rathjen.[22]

Zwei Hauptbeteiligte der Kontroverse haben ihre Auffassungen öffentlich dargelegt:

  • Friedhelm Rathjen: Fährendienste: Öffentliche Erinnerungen und Bekenntnisse eines selbstgerechten Übersetzers, in: Schreibheft 57/2001. (Versuch des Übersetzers, die "Prinzipien" seines Vorgehens zu begründen.)
  • Wolfgang Matz: Willensverwirrungen verwickelter Worte. Einige Anmerkungen zu Friedhelm Rathjens ‚Moby Dick‘ und zum Übersetzen überhaupt, in: Neue Rundschau, 4/2004. (Polemische Totalkritik des Hanser-Lektors an der von ihm zuvor betreuten Rathjen-Übersetzung.)

Der Verlag Zweitausendeins veröffentlichte von der Übersetzung durch Friedhelm Rathjen 2006 auch eine vollständige, dreißigstündige Hörbuch-Version, gelesen von Christian Brückner.

Primärliteratur

  • Herman Melville: Moby-Dick, Übersetzung von Matthias Jendis; btb Goldmann, München 2003, ISBN 978-3-442-72731-5.
  • Herman Melville: Moby-Dick oder Der Wal, Illustrationen von Rockwell Kent, herausgegeben von Norbert Wehr, übersetzt von Friedhelm Rathjen; Zweitausendeins 2004, ISBN 978-3-86150-711-6; Fischer, Frankfurt am Main 2009, ISBN 3-596-90195-2
  • Herman Melville: Moby Dick oder der weiße Wal, übersetzt und bearbeitet von Wilhelm Strüver, Anaconda, Köln 2012, ISBN 978-3-86647-764-3.

Sekundärliteratur

  • Richard H. Brodhead (Hrsg.): New Essays on „Moby-Dick“. CUP, Cambridge 1999,ISBN 0-521-30205-6
  • Eugen Drewermann: Moby Dick oder Vom Ungeheuren, ein Mensch zu sein. Walter Verlag, Düsseldorf 2004, ISBN 3-530-17010-0
  • Jean-Francois LeRoux: Herman Melville's Moby-Dick: A Documentary Volume. Gale, Detroit 2009. ISBN 0-7876-8167-9 (=Dictionary of Literary Biography 349)
  • Reinhard Möller: Über das Erhabene als ästhetische Herausforderung des Reisens und der Darstellung in Herman Melvilles Moby-Dick in: Helge Baumann, Michael Weise et al. (Hrsg.): Habt euch müde schon geflogen? Reise und Heimkehr als kulturanthropologische Phänomene. Marburg 2010. ISBN 3-8288-2184-7
  • Neue Rundschau 123/2 (2012): Moby-Dick. S. Fischer, Frankfurt am Main, ISBN 978-3-10-809089-0
  • Hershel Parker, Harrison Hayford (Hrsg.): Moby-Dick as Doubloon. Essays and Extracts (1851-1970). Norton, New York 1970, ISBN 0-393-09883-4
  • Owen Chase Der Untergang der Essex, Die Hanse Verlag, Hamburg 2000, ISBN 3-434-52565-3
  • Nathaniel Philbrick: Im Herzen der See. Die letzte Fahrt des Walfängers Essex. Goldmann, München 2002, ISBN 3-442-72971-8
  • Armin Staats: Melville · Moby Dick. In: Hans-Joachim Lang (Hrsg.): Der amerikanische Roman · Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Bagel Verlag, Düsseldorf 1972, ISBN 3-513-02213-1, S. 103–141.
  • Hubert Zapf (Hrsg.): Amerikanische Literaturgeschichte. Stuttgart, Weimar: Verlag J.B. Metzler, 2., aktualisierte Auflage 2004, ISBN 3-476-02036-3 (bes. S. 118 f. Reisebericht, Autobiographie, Traktatliteratur und S. 136–139 Explorative Selbstüberschreitung der 'romance': Herman Melville)
  • Rudolf Sühnel: Melvilles Moby Dick – Eine einführende Deutung. In: Franz H. Link (Hrsg.): Amerika · Vision und Wirklichkeit, Beiträge deutscher Forschung zur amerikanischen Literaturgeschichte. Athenäum Verlag, Frankfurt a.M. et. al. 1968, S. 160–169

Verfilmungen

Des Weiteren gibt es mehrere freie Bearbeitungen des Stoffes für Film, Fernsehen und Zeichentrickfilm.

Hörspiele

Klaus Buhlert bearbeitete den Stoff und führte Regie bei dem fast neunstündigen Hörspiel, das er 2002 für den Bayerischen Rundfunk aufnahm. Erzähler ist Felix von Manteuffel, Ismael wird von Rufus Beck gesprochen, Starbuck von Ulrich Matthes und Ahab von Manfred Zapatka.

Weitere Produktionen:

Vertonungen

  • Bernard Herrmanns Kantate Moby Dick für Männerchor, Solisten und Orchester, mit einem Text von W. Clark Harrington, wurde 1940 vom New York Philharmonic Symphony Orchestra unter Sir John Barbirolli uraufgeführt.
  • Das Schallplattenalbum Led Zeppelin II von 1969 enthält ein Instrumentalstück "Moby Dick".
  • Die Auftragskomposition „Of Sailors and Whales“, op. 78 für Blasorchester von William Francis McBeth, wurde 1990 uraufgeführt. Die fünf Sätze tragen die Bezeichnungen: Ishmael – Queequeg – Father Mapple – Ahab – The White Whale.
  • "Ahab!" von Stephen Melillo (geb. 1957) für Blasorchester und Schauspieler (der Komponist legt Wert darauf, dass es kein "Erzähler" ist) entstand Ende der 90er Jahre.
  • Die Multimedia-Künstlerin Laurie Anderson bediente sich bei ihrem 1999 uraufgeführten Bühnenwerk „Songs and Stories from Moby Dick“ des Melville-Stoffs. Das Stück wurde 1999 und 2000 in den USA, Italien und Großbritannien gezeigt. Die ersten drei Songs des Anderson-Albums „Life on a string“ ("One White Whale", "The Island Where I Come From" und "Pieces and Parts") entstammen diesem Bühnenprojekt.
  • 2004 wurde die von Raoul Gehringer komponierte Kinderoper „Moby Dick“ im Wiener Musikverein durch die Wiener Sängerknaben uraufgeführt.
Wikisource: Moby-Dick – Quellen und Volltexte (englisch)
Commons: Moby-Dick – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Moby-Dick: A Note on Hyphenation auf patell.org
  2. Vorlage:"-en wird mit „Nennt mich Ismael“ übersetzt, beispielsweise in der 2003 erschienenen Neuübersetzung von Matthias Jendis. ISBN 978-3-442-72731-5; kann aber auch als Singular aufgefasst werden („Nenne mich Ismael“).
  3. Möglicherweise ist Elia ein Verrückter, möglicherweise ein Seher – der Prophet Elija ist in der Bibel der Gegenspieler König Ahabs.
  4. Armin Staats: Melville · Moby Dick. In: Hans-Joachim Lang (Hrsg.): Der amerikanische Roman · Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Bagel Verlag, Düsseldorf 1972, ISBN 3-513-02213-1, S. 108.
  5. a b Dorothea Dieckmann: Texttreu oder lesbar? In: dradio.de. 8. Dezember 2004, abgerufen am 9. Februar 2015.
  6. Vgl. dazu detailliert Armin Staats: Melville · Moby Dick. In: Hans-Joachim Lang (Hrsg.): Der amerikanische Roman · Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Bagel Verlag, Düsseldorf 1972, ISBN 3-513-02213-1, S. 118, 122–123, 126, 116–117, 107. Staats verweist in seiner Analyse ebenso darauf, dass der Wal in dem Roman zugleich als „phallisches Symbol“ und „bisexuelles Bild“ verwendet wird. Vgl. S. 129ff.
  7. Herman Melville - Young Melville and the Cannibals. In: todayinliterature.com. Abgerufen am 9. Februar 2015.
  8. DIE WELT Online: Der wahre Moby Dick...“
  9. New Bedford Whaling Museum: Logbucheintrag des Schiffs „Union“ 1807
  10. Obed Macy: The History of Nantucket, Seite 237
  11. Nathaniel Philbrick: Im Herzen der See. Die letzte Fahrt des Walfängers Essex. Goldmann, München 2002, ISBN 3-442-72971-8.
  12. Owen Chase: Der Untergang der Essex. Die Hanse Verlag, Hamburg 2000, ISBN 3-434-52565-3.
  13. United States Exploring Expedition, 1838-1842. In: sil.si.edu. Abgerufen am 9. Februar 2015.
  14. Nach Nathaniel Philbrick: Dämonen der See, Blessing, München 2004, ISBN 978-3-89667-182-0.
  15. Hershel Parker: Herman Melville – A Biography. Volume I, 1996 p. 724 books.google.com; auch bei James A. W. Heffernan
  16. Vgl. dazu genauer Armin Staats: Melville · Moby Dick. In: Hans-Joachim Lang (Hrsg.): Der amerikanische Roman · Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Bagel Verlag, Düsseldorf 1972, ISBN 3-513-02213-1, S. 118.
  17. Theodore Stanton: A Manual of American Literature, S. 189.
  18. Armin Staats: Melville · Moby Dick. In: Hans-Joachim Lang (Hrsg.): Der amerikanische Roman · Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Bagel Verlag, Düsseldorf 1972, ISBN 3-513-02213-1, S. 121 und 135.
  19. Rudolf Sühnel: Melvilles Moby Dick – Eine einführende Deutung. In: Franz H. Link (Hrsg.): Amerika · Vision und Wirklichkeit, Beiträge deutscher Forschung zur amerikanischen Literaturgeschichte. Athenäum Verlag, Frankfurt a.M. et. al. 1968, S. 169.
  20. Vgl. die Angaben bei Rudolf Sühnel: Melvilles Moby Dick – Eine einführende Deutung. In: Franz H. Link (Hrsg.): Amerika · Vision und Wirklichkeit, Beiträge deutscher Forschung zur amerikanischen Literaturgeschichte. Athenäum Verlag, Frankfurt a.M. et. al. 1968, S. 167.
  21. a b c d e f Dieter E. Zimmer: Adolf Atta Ahab. Auf: schreibheft.de (im Internet-Archiv)
  22. Klaus Barthelmess: Eine leviathanische Neuübersetzung. Auf: cetacea.de.
  23. Vorlage:IMDb Titel (Verfilmung von 1926)
  24. Vorlage:IMDb Titel (Verfilmung von 1930)
  25. Vorlage:IMDb Titel (Verfilmung von 1956)
  26. Vorlage:IMDb Titel (Verfilmung von 1998)
  27. Vorlage:IMDb Titel (Verfilmung von 2004)
  28. Vorlage:IMDb Titel (Verfilmung von 2010)
  29. Vorlage:IMDb Titel (Serie von 2010)