„Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-Z0626-408, Berlin, Ministerrat der DDR, Gruppenbild.jpg|mini|Gruppenbild des Ministerrates der DDR im Juni 1981]]
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Der '''Ministerrat der DDR''' war ab November 1950 die [[Regierung]] der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]. Er war laut [[Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik]] das höchste exekutive Organ des Staates und wurde ausschließlich von der [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]] und den mit ihr im „[[Nationale Front (DDR)|Demokratischen Block]]“ vereinten Parteien gebildet. 1950 bestand er aus 18 Mitgliedern, 1989 gehörten ihm 39 Mitglieder an.
Der '''Ministerrat der DDR''' war ab November 1950 die [[Regierung]] der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]. Dieser war laut [[Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik]] das höchste exekutive Organ des Staates und wurde ausschließlich aus der [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]] und den mit ihr im „[[Nationale Front (DDR)|Demokratischen Block]]“ vereinten Parteien gebildet. 1950 bestand der Rat aus 18 Mitgliedern, 1989 gehörten ihm 39 Mitglieder an.


== Aufbau ==
== Aufbau ==
{{Überarbeiten|[[Diskussion:Ministerrat der DDR#Grundinformationen des Artikels|Diskussionsseite]]|Dieser Abschnitt}}
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[[File:Verfassungsdiagramm DDR 1974.svg|thumb|Der Ministerrat im politischen System der DDR]]
[[Datei:Verfassungsdiagramm DDR 1974.svg|mini|Der Ministerrat im politischen System der DDR]]
Der Ministerrat war im Machtgefüge der DDR nur eine nachrangige Instanz zum Absegnen von Beschlüssen und Gesetzentwürfen der SED-Führung. Zum einen verfügte die DDR-Regierung wie auch die Regierung der Bundesrepublik in den Anfangsjahren nur über eine eingeschränkte [[Souveränität]]. Besonders bezüglich der Außenbeziehungsfragen waren die Entscheidungsmöglichkeiten sehr eingegrenzt und unterstand die Regierung der DDR direkt der [[Sowjetische Kontrollkommission|Sowjetischen Kontrollkommission]].


Der Ministerrat war im Machtgefüge der DDR nur eine nachrangige Instanz zum Absegnen von Beschlüssen und Gesetzentwürfen der SED-Führung. Zum einen verfügte die DDR-Regierung wie auch die Regierung der Bundesrepublik in den Anfangsjahren nur über eine eingeschränkte [[Souveränität]]. Besonders bezüglich der Außenbeziehungsfragen waren die Entscheidungsmöglichkeiten sehr eingegrenzt und die Regierung der DDR unterstand direkt der [[Sowjetische Kontrollkommission|Sowjetischen Kontrollkommission]].
Das eigentliche Machtzentrum in der DDR war das [[Politbüro des ZK der SED]] mit seinen Sekretariaten.<ref>Andreas Malycha, Peter Jochen Winters Die SED: Geschichte einer deutschen Partei; Beck, München, ISBN 3-406-59231-7, S. 67, 70, 205, 211.</ref> Es kontrollierte Partei und Regierung. Welche Rolle ihm zukam, verdeutlicht ein Beschluss des Sekretariats des Politbüros vom 17. Oktober 1949:

Das eigentliche Machtzentrum in der DDR war das [[Politbüro des ZK der SED]] mit seinen Sekretariaten.<ref>Andreas Malycha, Peter Jochen Winters: ''Die SED: Geschichte einer deutschen Partei.'' Beck, München, ISBN 3-406-59231-7, S. 67, 70, 205, 211.</ref> Es kontrollierte Partei und Regierung. Welche Rolle ihm zukam, verdeutlicht ein Beschluss des Sekretariats des Politbüros vom 17. Oktober 1949:


{{Zitat|Gesetze und Verordnungen von Bedeutung, Materialien sonstiger Art, über die Regierungsbeschlüsse herbeigeführt werden sollen, weiterhin Vorschläge zum Erlaß von Gesetzen und Verordnungen müssen vor ihrer Verabschiedung durch die Volkskammer und die Regierung dem Politbüro bzw. Sekretariat des Politbüros zur Beschlußfassung übermittelt werden.|ref=<ref>Siegfried Suckut, Parteien in der SBZ/DDR 1945–1952. Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn 2000. ISBN 3-89331-384-2, S. 83.</ref>}}
{{Zitat|Gesetze und Verordnungen von Bedeutung, Materialien sonstiger Art, über die Regierungsbeschlüsse herbeigeführt werden sollen, weiterhin Vorschläge zum Erlaß von Gesetzen und Verordnungen müssen vor ihrer Verabschiedung durch die Volkskammer und die Regierung dem Politbüro bzw. Sekretariat des Politbüros zur Beschlußfassung übermittelt werden.|ref=<ref>Siegfried Suckut, Parteien in der SBZ/DDR 1945–1952. Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn 2000. ISBN 3-89331-384-2, S. 83.</ref>}}


Zudem wurden im Juni 1950 im Zentralkomitee der SED Abteilungen gebildet, die den Ressorts der Ministerien entsprachen. Diese Fachabteilungen im Zentralkomitee der SED waren die eigentlichen Entscheidungszentren.<ref>Andreas Malycha, Peter Jochen Winters Die SED: Geschichte einer deutschen Partei; Beck, München, ISBN 3-406-59231-7, S. 78,190. siehe auch Dierk Hoffmann, Otto Grotewohl (1894–1964): Eine politische Biographie. Veröffentlichungen zur SBZ-/DDR-Forschung im Institut für Zeitgeschichte, Oldenbourg, München, ISBN 3-486-59032-4, S. 392.</ref> Der Ministerrat wurde von einem Vorsitzenden (Ministerpräsident) geleitet. Es gab zwei ''1. Stellvertretende Vorsitzende'' und neun weitere ''Stellvertretende Vorsitzende''. Zusammen mit einigen Fachministern bildeten sie das ''Präsidium des Ministerrats''. Das Präsidium bereitete sämtliche Entscheidungen in Absprache mit den zuständigen Abteilungen des [[Zentralkomitee]]s (ZK) der SED und dem SED-Politbüro vor. Die Sekretäre und Abteilungsleiter im ZK der SED konnten den Ministern Anweisungen erteilen.
Zudem wurden im Juni 1950 im Zentralkomitee der SED Abteilungen gebildet, die den Ressorts der Ministerien entsprachen. Diese Fachabteilungen im Zentralkomitee der SED waren die eigentlichen Entscheidungszentren.<ref>Andreas Malycha, Peter Jochen Winters: ''Die SED: Geschichte einer deutschen Partei.'' Beck, München, ISBN 3-406-59231-7, S. 78, 190. siehe auch Dierk Hoffmann, Otto Grotewohl (1894–1964): Eine politische Biographie. Veröffentlichungen zur SBZ-/DDR-Forschung im Institut für Zeitgeschichte, Oldenbourg, München, ISBN 3-486-59032-4, S. 392.</ref> Der Ministerrat wurde von einem Vorsitzenden (bis 1958 Ministerpräsident) geleitet. Es gab zwei 1. Stellvertretende Vorsitzende und neun weitere Stellvertretende Vorsitzende. Zusammen mit einigen Fachministern bildeten sie das Präsidium des Ministerrats. Das Präsidium bereitete sämtliche Entscheidungen in Absprache mit den zuständigen Abteilungen des [[Zentralkomitee]]s (ZK) der SED und dem SED-Politbüro vor. Die Sekretäre und Abteilungsleiter im ZK der SED konnten den Ministern Anweisungen erteilen.


Langjährige erste Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates waren [[Alfred Neumann (Politiker, 1909)|Alfred Neumann]] (1968–1989) und [[Werner Krolikowski]] (1976–1988), beide Mitglieder des Politbüros des ZK der SED. Alfred Neumann war schon zuvor unter Ulbricht Vorsitzender des [[Volkswirtschaftsrat der DDR|Volkswirtschaftsrates]]. Weitere Stellvertretende Vorsitzende des Ministerrates waren jeweils führende Vertreter der vier [[Blockpartei]]en.
Langjährige erste Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates waren [[Alfred Neumann (Politiker, 1909)|Alfred Neumann]] (1968–1989) und [[Werner Krolikowski]] (1976–1988), beide Mitglieder des Politbüros des ZK der SED. Alfred Neumann war schon zuvor unter Ulbricht Vorsitzender des [[Volkswirtschaftsrat der DDR|Volkswirtschaftsrates]]. Weitere Stellvertretende Vorsitzende des Ministerrates waren jeweils führende Vertreter der vier [[Blockpartei]]en.
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Dienstsitz des Ministerrats war von 1950 bis 1953 der frühere [[Preußischer Landtag (Gebäude)|Preußische Landtag]], ab 1961 das frühere [[Altes Stadthaus (Berlin)|Alte Stadthaus]] in [[Berlin-Mitte]] in der Klosterstraße 47. Die Ministerien hatten eigene Gebäude in Berlin. Im [[Detlev-Rohwedder-Haus|Haus der Ministerien]] in der Leipziger Straße nahe der [[Berliner Mauer]] waren die Fachministerien der Wirtschaftszweige zusammengefasst.
Dienstsitz des Ministerrats war von 1950 bis 1953 der frühere [[Preußischer Landtag (Gebäude)|Preußische Landtag]], ab 1961 das frühere [[Altes Stadthaus (Berlin)|Alte Stadthaus]] in [[Berlin-Mitte]] in der Klosterstraße 47. Die Ministerien hatten eigene Gebäude in Berlin. Im [[Detlev-Rohwedder-Haus|Haus der Ministerien]] in der Leipziger Straße nahe der [[Berliner Mauer]] waren die Fachministerien der Wirtschaftszweige zusammengefasst.


== Vorsitzende des Ministerrates bzw. Ministerpräsidenten ==
== Ministerpräsidenten bzw. Vorsitzende des Ministerrates ==


Die Vorsitzenden des Ministerrates bzw. Ministerpräsidenten waren:
Die Ministerpräsidenten (bis 1958) bzw. Vorsitzenden des Ministerrates (ab 1958) waren:


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! Nr.
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! Amtsantritt
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! Ende der Amtszeit
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| align="center" colspan="7" | '''Ministerpräsident der Deutschen Demokratischen Republik'''
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| [[Otto Grotewohl]] (1894–1964)
| [[Otto Grotewohl]] (1894–1964)
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| align="center" |[[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]]
| align="center" |[[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]]
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| style="background:#EEEEFF" align="center" colspan="7" | '''Vorsitzende des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik'''
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| [[Willi Stoph]] (1914–1999)
| [[Willi Stoph]] (1914–1999)
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| align="center" |24. September 1964
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| [[Horst Sindermann]] (1915–1990)
| [[Horst Sindermann]] (1915–1990)
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| align="center" |3. Oktober 1973
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| Willi Stoph (1914–1999)
| Willi Stoph (1914–1999)
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| align="center" |1. November 1976
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| [[Hans Modrow]] (* [[1928]])
| [[Hans Modrow]] (1928–2023)
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| [[Datei:Bundesarchiv Bild 183-1989-1117-431, Hans Modrow, Dr..jpg|100px]]
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| align="center" |11. April 1990
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| align="center" |[[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]]/[[Partei des Demokratischen Sozialismus|PDS]]
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| style="background:#EEEEFF" align="center" colspan="7" | '''Ministerpräsident der Deutschen Demokratischen Republik'''
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| [[Lothar de Maizière]] (* [[1940]])
| [[Lothar de Maizière]] (* [[1940]])
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* [[Kurt Kleinert]] (1974–1989)
* [[Kurt Kleinert]] (1974–1989)


== Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrats ==
== Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates ==


* Erste Stellvertreter des Vorsitzenden (alle SED):
* Erste Stellvertreter des Vorsitzenden (alle SED):
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** [[Bruno Leuschner (Politiker)|Bruno Leuschner]] (SED, 1955–1965)
** [[Bruno Leuschner (Politiker)|Bruno Leuschner]] (SED, 1955–1965)
** [[Hans Loch]] (LDPD, 1950–1960)
** [[Hans Loch]] (LDPD, 1950–1960)
** [[Alfred Neumann (Politiker, 1909)|Alfred Neumann]] (SED, 1965–1971)
** [[Alfred Neumann (Politiker, 1909)|Alfred Neumann]] (SED, 1965–1968)
** [[Otto Nuschke]] ([[Christlich-Demokratische Union Deutschlands (DDR)|CDU]], 1949–1957)
** [[Otto Nuschke]] ([[Christlich-Demokratische Union Deutschlands (DDR)|CDU]], 1949–1957)
** [[Fred Oelßner]] (SED, 1955–1958)
** [[Fred Oelßner]] (SED, 1955–1958)
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** [[Fritz Selbmann]] (SED, 1956–1958)
** [[Fritz Selbmann]] (SED, 1956–1958)
** [[Horst Sölle]] (SED, 1986–1989)
** [[Horst Sölle]] (SED, 1986–1989)
** [[Willi Stoph]] (SED, 1954–1958)
** [[Willi Stoph]] (SED, 1954–1962)
** [[Max Suhrbier]] (LDPD, 1960–1965)
** [[Max Suhrbier]] (LDPD, 1960–1965)
** [[Werner Titel]] (DBD, 1967–1971)
** [[Werner Titel]] (DBD, 1967–1971)
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Die Ministerien und Minister waren:
Die Ministerien und Minister waren:


=== Ministerien ===
{{Naviblock
|Navigationsleiste Regierungen der DDR
|Navigationsleiste Ministerien der Deutschen Demokratischen Republik
}}

=== Übliche Ministerien ===


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|-
|-
| [[Lothar de Maizière]] (CDU) || 1990 || [[Regierung de Maizière]]
| [[Lothar de Maizière]] (CDU) || 1990 || [[Regierung de Maizière]]
|-
| rowspan="6" | [[Ministerium für Bauwesen|Bauwesen]] (bis 1958: Aufbau) || [[Lothar Bolz]] || 1949–1953
|-
| [[Heinz Winkler (Politiker)|Heinz Winkler]] || 1953–1958
|-
| [[Ernst Scholz (Politiker, 1913)|Ernst Scholz]] || 1958–1963
|-
| [[Wolfgang Junker]] || 1963–1989
|-
| [[Gerhard Baumgärtel]] || 1989–1990
|-
| [[Axel Viehweger]] || 1990
|-
|-
| rowspan="9" |[[Ministerium der Finanzen der DDR|Finanzen]] || [[Hans Loch]] ([[Liberal-Demokratische Partei Deutschlands|LDPD]]) || 1949–1955
| rowspan="9" |[[Ministerium der Finanzen der DDR|Finanzen]] || [[Hans Loch]] ([[Liberal-Demokratische Partei Deutschlands|LDPD]]) || 1949–1955
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| [[Emil Schnell]] (SPD) || 1990 || [[Regierung de Maizière]]
| [[Emil Schnell]] (SPD) || 1990 || [[Regierung de Maizière]]
|-
|-
| rowspan="7" | [[Ministerium für Kultur (DDR)|Kultur]] || [[Johannes R. Becher]] (SED) || 1954–1958
| rowspan="7" | [[Ministerium für Kultur (DDR)|Kultur]] || [[Johannes R. Becher]] (SED) || 1954–1958†
|-
|-
| [[Alexander Abusch]] (SED) || 1958–1961
| [[Alexander Abusch]] (SED) || 1958–1961
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|-
|-
| [[Herbert Schirmer]] (CDU) || 1990 || [[Regierung de Maizière]]
| [[Herbert Schirmer]] (CDU) || 1990 || [[Regierung de Maizière]]
|-
| rowspan="12" | [[Ministerium für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft|Landwirtschaft]]
1963–1968 Landwirtschaftsrat;<br />1968–1971 Rat für Landwirtschaft und Nahrungsgüterwirtschaft<ref>{{Internetquelle |url=http://www.argus.bstu.bundesarchiv.de/dk1/index.htm |titel=Organisation, Aufgaben und Entwicklung der zentralen staatlichen Organe der Land- und Forstwirtschaft 1945–1990 |hrsg=Bundesarchiv |abruf=2024-05-22}}</ref>
|| [[Ernst Goldenbaum]] ([[Demokratische Bauernpartei Deutschlands|DBD]]) || 1949–1950
|-
| [[Paul Scholz (Politiker, 1902)|Paul Scholz]] (DBD) || 1950–1952
|-
| [[Wilhelm Schröder (Politiker, 1913)|Wilhelm Schröder]] (DBD) || 1952–1953
|-
| [[Hans Reichelt]] (DBD) || 1953
|-
| Paul Scholz (DBD) || 1953–1955
|-
| Hans Reichelt (DBD) || 1955–1963
|-
|[[Karl-Heinz Bartsch]] (SED)
|1963
|-
| [[Georg Ewald]] (SED) || 1963–1973
|-
| [[Heinz Kuhrig]] (SED) || 1973–1982
|-
| [[Bruno Lietz]] (SED) || 1982–1989
|-
| [[Hans Watzek (Politiker)|Hans Watzek]] (DBD) || 1989–1990 || [[Regierung Modrow]]
|-
| [[Peter Pollack]] || 1990 || [[Regierung de Maizière]]
|-
|-
| rowspan="7" |[[Ministerium für Volksbildung (DDR)|Volksbildung]]<br />(bis 1950 Volksbildung und Jugend;<br /> ab 1989: Bildung und Jugend)<ref>davor: [[Deutsche Zentralverwaltung für Volksbildung]]</ref>||[[Paul Wandel]] (SED) || 1949–1952
| rowspan="7" |[[Ministerium für Volksbildung (DDR)|Volksbildung]]<br />(bis 1950 Volksbildung und Jugend;<br /> ab 1989: Bildung und Jugend)<ref>davor: [[Deutsche Zentralverwaltung für Volksbildung]]</ref>||[[Paul Wandel]] (SED) || 1949–1952
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| [[Jürgen Kleditzsch]] (CDU) || 1990 || [[Regierung de Maizière]]
| [[Jürgen Kleditzsch]] (CDU) || 1990 || [[Regierung de Maizière]]
|-
|-
| [[Ministerium für Geologie|Geologie]] || [[Manfred Bochmann]] || 1974–1989<ref>{{WWW-DDR|id=manfred-bochmann|lemma=Bochmann, Manfred|autor=[[Helmut Müller-Enbergs]]|band=1|idNum=323}}</ref>
| rowspan="4" |[[Ministerium für Umweltschutz und Wasserwirtschaft der DDR|Umweltschutz und Wasserwirtschaft]]<br /> (ab 1990: Umwelt- und Naturschutz,<br /> Reaktorsicherheit und Energie) || [[Werner Titel]] (DBD) || 1971
|-
| rowspan="4" | [[Ministerium für Umweltschutz und Wasserwirtschaft der DDR|Umweltschutz und Wasserwirtschaft]]<br /> (ab 1990: Umwelt- und Naturschutz,<br /> Reaktorsicherheit und Energie) || [[Werner Titel]] (DBD) || 1971†
|-
|-
| [[Hans Reichelt]] (DBD) || 1972–1990
| [[Hans Reichelt]] (DBD) || 1972–1990
Zeile 249:Zeile 280:
|-
|-
| [[Karl-Hermann Steinberg|Karl H. Steinberg]] (CDU) || 1990 || [[Regierung de Maizière]]
| [[Karl-Hermann Steinberg|Karl H. Steinberg]] (CDU) || 1990 || [[Regierung de Maizière]]
|-
| rowspan="7" | [[Ministerium für Handel und Versorgung|Handel und Versorgung]]|| [[Karl Hamann]] ||1949–1952
|-
| [[Curt Wach]] || 1953–1959
|-
| [[Curt-Heinz Merkel]] || 1959–1963
|-
| [[Gerhard Lucht]] || 1963–1965
|-
| [[Günter Sieber]] || 1965–1972
|-
| [[Gerhard Briksa]] || 1972–1989
|-
| [[Manfred Flegel]] || 1989–1990
|-
| rowspan="6" | [[Ministerium für Außenhandel|Außenhandel]] || [[Georg Ulrich Handke]] || 1949–1952
|-
| [[Kurt Gregor]] || 1952–1954
|-
| [[Heinrich Rau]] || 1955–1961
|-
| [[Julius Balkow]] || 1961–1965
|-
| [[Horst Sölle]] || 1965–1986
|-
| [[Gerhard Beil]] || 1986–1990
|-
|-
| rowspan="5" | [[Ministerium der Justiz (DDR)|Justiz]] || [[Max Fechner]] (SED) || 1949–1953
| rowspan="5" | [[Ministerium der Justiz (DDR)|Justiz]] || [[Max Fechner]] (SED) || 1949–1953
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|}
|}


=== Die Ministerien der [[Bewaffnete Organe der DDR|bewaffneten Organe]] ===
=== Ministerien der bewaffneten Organe ===
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|-
|-
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| [[Peter-Michael Diestel]] (DSU/CDU) || 1990 || [[Regierung de Maizière]]
| [[Peter-Michael Diestel]] (DSU/CDU) || 1990 || [[Regierung de Maizière]]
|-
|-
| rowspan="4" | [[Ministerium für Staatssicherheit]]<br /> seit 1989 Amt für Nationale Sicherheit || [[Wilhelm Zaisser]] (SED) || 1950–1953
| rowspan="4" | [[Ministerium für Staatssicherheit]]<br /> 1953–1955 [[Staatssekretariat für Staatssicherheit]] <br /> seit 1989 Amt für Nationale Sicherheit || [[Wilhelm Zaisser]] (SED) || 1950–1953
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|-
| [[Ernst Wollweber]] (SED) || 1953–1957
| [[Ernst Wollweber]] (SED) || 1953–1957
Zeile 288:Zeile 345:
| rowspan="5" | [[Ministerium für Nationale Verteidigung]]<br /> ab 1990: [[Ministerium für Abrüstung und Verteidigung]] || [[Willi Stoph]] (SED) || 1956–1961
| rowspan="5" | [[Ministerium für Nationale Verteidigung]]<br /> ab 1990: [[Ministerium für Abrüstung und Verteidigung]] || [[Willi Stoph]] (SED) || 1956–1961
|-
|-
| [[Heinz Hoffmann (General)|Heinz Hoffmann]] (SED) || 1961–1985
| [[Heinz Hoffmann (General)|Heinz Hoffmann]] (SED) || 1961–1985†
|-
|-
| [[Heinz Keßler]] (SED) || 1985–1989
| [[Heinz Keßler]] (SED) || 1985–1989
Zeile 297:Zeile 354:
|}
|}


=== Industrieministerien ===
=== Die Ministerien der Wirtschaftszweige ===
Neben den in jeder Regierung üblichen Ressorts war der Ministerrat geprägt durch eine Vielzahl von Industrieministerien, die ab 1950 eingerichtet wurden. Die ''[[Staatliche Plankommission]]'' war ein zentrales Organ des Ministerrats („Planträger 1. Stufe“), um die Arbeit der einzelnen Industrieministerien („Planträger 2. Stufe“) zu koordinieren. 1958<ref name="archiv">{{Webarchiv|url=http://www.bundesarchiv.de/fachinformationen/01711/index.html.de |wayback=20160304102015 |text=''Behördengeschichte der DDR'' |archiv-bot=2019-05-01 21:54:05 InternetArchiveBot }}. In: ''Das Bundesarchiv''. Artikel vom 13. April 2010. Website des Bundesarchivs. Abgerufen am 11. Oktober 2011.</ref> wurden die Industrieministerien aufgelöst und 1961<ref name="archiv" /> im neu gegründeten [[Volkswirtschaftsrat der DDR|Volkswirtschaftsrat]] (VWR) zusammengeführt. Vorsitzender des VWR war [[Alfred Neumann (Politiker, 1909)|Alfred Neumann]] (SED). Diese Organisationsänderungen geschahen im Zuge der Einführung des [[Neues Ökonomisches System der Planung und Leitung|Neuen Ökonomischen Systems der Planung und Leitung]] (NÖSPL). Der VWR wurde 1965 wieder abgeschafft und es wurden erneut einzelne Industrieministerien eingerichtet. Diese unterstanden wie zuvor der Staatlichen Plankommission.
Neben den in jeder Regierung üblichen Ressorts war der Ministerrat geprägt durch eine Vielzahl von Industrieministerien, die ab 1950 eingerichtet wurden. Die ''[[Staatliche Plankommission]]'' war ein zentrales Organ des Ministerrats („Planträger 1. Stufe“), um die Arbeit der einzelnen Industrieministerien („Planträger 2. Stufe“) zu koordinieren. 1958<ref name="archiv">{{Webarchiv|url=http://www.bundesarchiv.de/fachinformationen/01711/index.html.de |wayback=20160304102015 |text=''Behördengeschichte der DDR'' }}. In: ''Das Bundesarchiv''. Artikel vom 13. April 2010. Website des Bundesarchivs. Abgerufen am 11. Oktober 2011.</ref> wurden die Industrieministerien aufgelöst und 1961<ref name="archiv" /> im neu gegründeten [[Volkswirtschaftsrat der DDR|Volkswirtschaftsrat]] (VWR) zusammengeführt. Vorsitzender des VWR war [[Alfred Neumann (Politiker, 1909)|Alfred Neumann]] (SED). Diese Organisationsänderungen geschahen im Zuge der Einführung des [[Neues Ökonomisches System der Planung und Leitung|Neuen Ökonomischen Systems der Planung und Leitung]] (NÖSPL). Der VWR wurde 1965 wieder abgeschafft und es wurden erneut einzelne Industrieministerien eingerichtet. Diese unterstanden wie zuvor der Staatlichen Plankommission.


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| [[Felix Meier]] || 1982–1989
| [[Felix Meier]] || 1982–1989
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| rowspan="2" | [[Ministerium für Kohle und Energie|Kohle und Energie]] || [[Klaus Siebold]] || 1971–1979
| rowspan="2" | [[Ministerium für Kohle und Energie|Kohle und Energie]] (bis 1973 Grundstoffindustrie) || [[Klaus Siebold]] || 1965–1979
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| [[Wolfgang Mitzinger]] || 1979–1989
| [[Wolfgang Mitzinger]] || 1979–1989
Zeile 320:Zeile 377:
| [[Günther Wyschofsky]] || 1966–1989
| [[Günther Wyschofsky]] || 1966–1989
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| rowspan="6" | Aufbau/Bauwesen || [[Lothar Bolz]] || 1949–1953
| rowspan="3" | [[Ministerium für Glas- und Keramikindustrie|Glas- und Keramikindustrie]] || [[Karl Bettin]] ||1971–1972
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| [[Werner Greiner-Petter]] || 1972–1983
| [[Heinz Winkler (Politiker)|Heinz Winkler]] || 1953–1958
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| [[Ernst Scholz (Politiker, 1913)|Ernst Scholz]] || 1958–1963
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| [[Wolfgang Junker]] || 1963–1989
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| [[Axel Viehweger]] || 1990
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| Grundstoffindustrie || ||
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| rowspan="2" | [[Ministerium für Glas- und Keramikindustrie|Glas- und Keramikindustrie]] || [[Werner Greiner-Petter]] || 1972–1983
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| [[Karl Grünheid]] || 1983–1989
| [[Karl Grünheid]] || 1983–1989
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| rowspan="3" | [[Ministerium für Materialwirtschaft|Materialwirtschaft]] || [[Alfred Neumann (Politiker, 1909)|Alfred Neumann]] || 1965–1968
| rowspan="4" | [[Ministerium für Materialwirtschaft|Materialwirtschaft]] || [[Alfred Neumann (Politiker, 1909)|Alfred Neumann]] || 1965–1968
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| [[Erich Haase (Politiker)|Erich Haase]] || 1968–1971
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| [[Wolfgang Rauchfuß]] || 1974–1989
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| rowspan="3" | [[Ministerium für Allgemeinen Maschinen-, Landmaschinen- und Fahrzeugbau|Maschinen- und Fahrzeugbau]] || [[Günther Kleiber]] || 1973–1986
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| rowspan="4" | Schwermaschinen- und Anlagenbau (seit 1989: Schwerindustrie) || [[Fritz Selbmann]] (SED) ||
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| rowspan="8" | Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft || [[Ernst Goldenbaum]] ([[Demokratische Bauernpartei Deutschlands|DBD]]) || 1949–1950
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| [[Paul Scholz (Politiker, 1902)|Paul Scholz]] (DBD) ||1950–1955
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| [[Kurt Gregor]] || 1952–1954
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| [[Ministerium für Geologie|Geologie]] || [[Manfred Bochmann]] || 1974–1989<ref>{{WWW-DDR|id=manfred-bochmann|lemma=Bochmann, Manfred|autor=[[Helmut Müller-Enbergs]]|band=1|idNum=323}}</ref>
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| [[Wolfgang Meyer (Politiker, 1934)|Wolfgang Meyer]] || 1989–1990 || [[Kabinett Modrow]]
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=== Andere Regierungsstellen des Ministerrates ===
=== Andere Regierungsstellen des Ministerrates ===
Außerdem waren dem Ministerrat direkt unterstellt selbstständige Staatssekretariate und Zentral-Ämter, unter anderem
Außerdem waren dem Ministerrat direkt unterstellt selbstständige Staatssekretariate und Zentral-Ämter, unter anderem
* das Staatssekretariat für Arbeit und Löhne: [[Hellmuth Geyer]] seit 1965
* das Staatssekretariat für Arbeit und Löhne: [[Hellmuth Geyer]] ab 1965
* das [[Staatssekretär für Kirchenfragen|Staatssekretariat für Kirchenfragen]]: [[Werner Eggerath]], [[Hans Seigewasser]], [[Klaus Gysi]], [[Kurt Löffler]]
* das [[Staatssekretär für Kirchenfragen|Staatssekretariat für Kirchenfragen]]: [[Werner Eggerath]], [[Hans Seigewasser]], [[Klaus Gysi]], [[Kurt Löffler]]
* das [[Staatliches Komitee für Körperkultur und Sport|Staatliche Komitee für Körperkultur und Sport]]
* das [[Staatliches Komitee für Körperkultur und Sport|Staatliche Komitee für Körperkultur und Sport]]
* das [[Amt für Preise]] unter Staatssekretär im Ministerrang [[Walter Halbritter]],
* das [[Amt für Preise]] unter Staatssekretär im Ministerrang [[Walter Halbritter]],
* die [[Staatliche Zentralverwaltung für Statistik]] (SZS): [[Arno Donda]] seit 1963
* die [[Staatliche Zentralverwaltung für Statistik]] (SZS): [[Arno Donda]] ab 1963
* das [[Deutsches Amt für Maß und Gewicht|Amt für Standardisierung, Messwesen und Warenprüfung]] (ASMW)
* das [[Deutsches Amt für Maß und Gewicht|Amt für Standardisierung, Messwesen und Warenprüfung]] (ASMW)
* das [[Amt für Industrielle Formgestaltung]] (AiF): [[Martin Kelm]] seit 1972
* das [[Amt für Industrielle Formgestaltung]] (AiF): [[Martin Kelm]] ab 1972
* das [[Amt für Jugendfragen]] (u.&nbsp;a. [[Johannes Keusch]])
* das [[Amt für Jugendfragen]] (u.&nbsp;a. [[Johannes Keusch]])
* das [[Staatssekretariat für Berufsbildung]] (ab 1970, zuvor ab 1966 Staatliches Amt für Berufsausbildung): Bodo Weidemann ab 1968
* das [[Staatliches Amt für Atomsicherheit und Strahlenschutz|Staatliche Amt für Atomsicherheit und Strahlenschutz]] (SAAS)
* das [[Staatliches Amt für Atomsicherheit und Strahlenschutz|Staatliche Amt für Atomsicherheit und Strahlenschutz]] (SAAS)


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Version vom 2. Juli 2024, 17:57 Uhr

Sitz des Ministerrates war von 1955 bis 1990 das Alte Stadthaus in Berlin. Die Stelle, an der das DDR-Wappen hing, ist gut zu erkennen
Gruppenbild des Ministerrates der DDR im Juni 1981

Der Ministerrat der DDR war ab November 1950 die Regierung der DDR. Dieser war laut Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik das höchste exekutive Organ des Staates und wurde ausschließlich aus der SED und den mit ihr im „Demokratischen Block“ vereinten Parteien gebildet. 1950 bestand der Rat aus 18 Mitgliedern, 1989 gehörten ihm 39 Mitglieder an.

Aufbau

Der Ministerrat im politischen System der DDR

Der Ministerrat war im Machtgefüge der DDR nur eine nachrangige Instanz zum Absegnen von Beschlüssen und Gesetzentwürfen der SED-Führung. Zum einen verfügte die DDR-Regierung wie auch die Regierung der Bundesrepublik in den Anfangsjahren nur über eine eingeschränkte Souveränität. Besonders bezüglich der Außenbeziehungsfragen waren die Entscheidungsmöglichkeiten sehr eingegrenzt und die Regierung der DDR unterstand direkt der Sowjetischen Kontrollkommission.

Das eigentliche Machtzentrum in der DDR war das Politbüro des ZK der SED mit seinen Sekretariaten.[1] Es kontrollierte Partei und Regierung. Welche Rolle ihm zukam, verdeutlicht ein Beschluss des Sekretariats des Politbüros vom 17. Oktober 1949:

„Gesetze und Verordnungen von Bedeutung, Materialien sonstiger Art, über die Regierungsbeschlüsse herbeigeführt werden sollen, weiterhin Vorschläge zum Erlaß von Gesetzen und Verordnungen müssen vor ihrer Verabschiedung durch die Volkskammer und die Regierung dem Politbüro bzw. Sekretariat des Politbüros zur Beschlußfassung übermittelt werden.“[2]

Zudem wurden im Juni 1950 im Zentralkomitee der SED Abteilungen gebildet, die den Ressorts der Ministerien entsprachen. Diese Fachabteilungen im Zentralkomitee der SED waren die eigentlichen Entscheidungszentren.[3] Der Ministerrat wurde von einem Vorsitzenden (bis 1958 Ministerpräsident) geleitet. Es gab zwei 1. Stellvertretende Vorsitzende und neun weitere Stellvertretende Vorsitzende. Zusammen mit einigen Fachministern bildeten sie das Präsidium des Ministerrats. Das Präsidium bereitete sämtliche Entscheidungen in Absprache mit den zuständigen Abteilungen des Zentralkomitees (ZK) der SED und dem SED-Politbüro vor. Die Sekretäre und Abteilungsleiter im ZK der SED konnten den Ministern Anweisungen erteilen.

Langjährige erste Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates waren Alfred Neumann (1968–1989) und Werner Krolikowski (1976–1988), beide Mitglieder des Politbüros des ZK der SED. Alfred Neumann war schon zuvor unter Ulbricht Vorsitzender des Volkswirtschaftsrates. Weitere Stellvertretende Vorsitzende des Ministerrates waren jeweils führende Vertreter der vier Blockparteien.

Dem Ministerrat gehörten ebenfalls der Vorsitzende der Staatlichen Plankommission, der Präsident der Staatsbank der DDR und etliche Staatssekretäre, die meist selbst Leiter von Ämtern beim Ministerrat waren, an. Alle Mitglieder des Ministerrates – also auch die Minister – wurden von der Volkskammer für jeweils fünf Jahre gewählt. Das Präsidium war das Arbeitsorgan zwischen den wöchentlichen Sitzungen des Ministerrates. Diese fanden regelmäßig mittwochs zur Durchführung der Beschlüsse der Politbürositzung beim ZK der SED vom Dienstag statt. Im zentralistischen Staatsaufbau der DDR waren dem Ministerrat als weitere Verwaltungsebenen die Räte der Bezirke und die Räte der Stadt- und Landkreise nachgeordnet.

Vom Büro des Ministerrates wurde auch das Gesetzblatt der Deutschen Demokratischen Republik herausgegeben. Seit 1983 wurde beim Ministerrat der elektronische „Zentrale Kaderdatenspeicher“ (ZKDS) der DDR geführt. Außerdem bestand beim Ministerrat das Presseamt, das regierungsamtliche Verkündungen erließ und für die Akkreditierung der ausländischen Journalisten in der DDR zuständig war. Sein langjähriger Leiter war Kurt Blecha.

Dienstsitz des Ministerrats war von 1950 bis 1953 der frühere Preußische Landtag, ab 1961 das frühere Alte Stadthaus in Berlin-Mitte in der Klosterstraße 47. Die Ministerien hatten eigene Gebäude in Berlin. Im Haus der Ministerien in der Leipziger Straße nahe der Berliner Mauer waren die Fachministerien der Wirtschaftszweige zusammengefasst.

Ministerpräsidenten bzw. Vorsitzende des Ministerrates

Die Ministerpräsidenten (bis 1958) bzw. Vorsitzenden des Ministerrates (ab 1958) waren:

Nr.Name (Lebensdaten)BildAmtsantrittEnde der AmtszeitPartei
1Otto Grotewohl (1894–1964)7. Oktober 194921. September 1964SED
2Willi Stoph (1914–1999)24. September 19643. Oktober 1973SED
3Horst Sindermann (1915–1990)3. Oktober 19731. November 1976SED
4Willi Stoph (1914–1999)1. November 19767. November 1989SED
5Hans Modrow (1928–2023)13. November 198911. April 1990SED/PDS
6Lothar de Maizière (* 1940)12. April 19902. Oktober 1990CDU

Leiter des Büros des Ministerrates waren:

Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates

Ministerien

Die Ministerien und Minister waren:

Ministerien

Name des MinisteriumsMinister (Partei)RegierungszeitKabinett
Auswärtige AngelegenheitenGeorg Dertinger (CDU)1949–1953
Lothar Bolz (NDPD)1953–1965
Otto Winzer (SED)1965–1975
Oskar Fischer (SED)1975–1990
Markus Meckel (SPD)1990Regierung de Maizière
Lothar de Maizière (CDU)1990Regierung de Maizière
Bauwesen (bis 1958: Aufbau)Lothar Bolz1949–1953
Heinz Winkler1953–1958
Ernst Scholz1958–1963
Wolfgang Junker1963–1989
Gerhard Baumgärtel1989–1990
Axel Viehweger1990
FinanzenHans Loch (LDPD)1949–1955
Willy Rumpf (SED)1955–1966
Siegfried Böhm (SED)1966–1980
Werner Schmieder (SED)1980–1981
Ernst Höfner (SED)1981–1989
Uta Nickel (SED-PDS)1989–1990Regierung Modrow
Walter Siegert (SED-PDS)1990Regierung Modrow
Walter Romberg (SPD)1990Regierung de Maizière
Werner Skowron (CDU)1990Regierung de Maizière
VerkehrswesenHans Reingruber (Kulturbund der DDR)1949–1953
Erwin Kramer (SED)[4]1954–1970
Otto Arndt (SED)[4]1970–1989
Heinrich Scholz[4]Herbst 1989
Herbert Keddi (SED-PDS)1989–1990Regierung Modrow
Horst Gibtner (CDU)1990Regierung de Maizière
Post- und FernmeldewesenFriedrich Burmeister (CDU)1949–1963
Rudolph Schulze (CDU)1963–1989
Klaus Wolf (CDU)1989–1990Regierung Modrow
Emil Schnell (SPD)1990Regierung de Maizière
KulturJohannes R. Becher (SED)1954–1958†
Alexander Abusch (SED)1958–1961
Hans Bentzien (SED)1961–1965
Klaus Gysi (SED)1966–1973
Hans-Joachim Hoffmann (SED)1973–1989
Dietmar Keller (SED-PDS)1989–1990Regierung Modrow
Herbert Schirmer (CDU)1990Regierung de Maizière
Landwirtschaft

1963–1968 Landwirtschaftsrat;
1968–1971 Rat für Landwirtschaft und Nahrungsgüterwirtschaft[5]

Ernst Goldenbaum (DBD)1949–1950
Paul Scholz (DBD)1950–1952
Wilhelm Schröder (DBD)1952–1953
Hans Reichelt (DBD)1953
Paul Scholz (DBD)1953–1955
Hans Reichelt (DBD)1955–1963
Karl-Heinz Bartsch (SED)1963
Georg Ewald (SED)1963–1973
Heinz Kuhrig (SED)1973–1982
Bruno Lietz (SED)1982–1989
Hans Watzek (DBD)1989–1990Regierung Modrow
Peter Pollack1990Regierung de Maizière
Volksbildung
(bis 1950 Volksbildung und Jugend;
ab 1989: Bildung und Jugend)[6]
Paul Wandel (SED)1949–1952
Elisabeth Zaisser (SED)1952–1954
Fritz Lange (SED)1954–1958
Alfred Lemmnitz (SED)1958–1963
Margot Honecker (SED)1963–1989
Günther Fuchs (SED)1989
Hans-Heinz Emons (SED-PDS)1989–1990Regierung Modrow
Hoch- und FachschulwesenErnst-Joachim Gießmann (SED)1967–1970
Hans-Joachim Böhme (SED)1970–1989
Wissenschaft und TechnikHerbert Weiz (SED)1974–1989
Peter-Klaus Budig (LDPD)1989–1990Regierung Modrow
Gesundheitswesen
(bis 1950: Arbeit und Gesundheitswesen)
Luitpold Steidle (CDU)1949–1958
Max Sefrin (CDU)1958–1971
Ludwig Mecklinger (SED)1971–1988
Klaus Thielmann (SED)1989–1990Regierung Modrow
Jürgen Kleditzsch (CDU)1990Regierung de Maizière
GeologieManfred Bochmann1974–1989[7]
Umweltschutz und Wasserwirtschaft
(ab 1990: Umwelt- und Naturschutz,
Reaktorsicherheit und Energie)
Werner Titel (DBD)1971†
Hans Reichelt (DBD)1972–1990
Peter Diederich1990Regierung Modrow
Karl H. Steinberg (CDU)1990Regierung de Maizière
Handel und VersorgungKarl Hamann1949–1952
Curt Wach1953–1959
Curt-Heinz Merkel1959–1963
Gerhard Lucht1963–1965
Günter Sieber1965–1972
Gerhard Briksa1972–1989
Manfred Flegel1989–1990
AußenhandelGeorg Ulrich Handke1949–1952
Kurt Gregor1952–1954
Heinrich Rau1955–1961
Julius Balkow1961–1965
Horst Sölle1965–1986
Gerhard Beil1986–1990
JustizMax Fechner (SED)1949–1953
Hilde Benjamin (SED)1953–1967
Kurt Wünsche (LDPD)1967–1972
Hans-Joachim Heusinger (LDPD)1972–1989
Kurt Wünsche (LDPD)1989–1990Regierung Modrow
Regierung de Maizière

Ministerien der bewaffneten Organe

Name des MinisteriumsMinister (Partei)RegierungszeitKabinett
Ministerium des Innern (MdI)
(siehe Volkspolizei, Kampfgruppen)
Karl Steinhoff (SED)1949–1952
Willi Stoph (SED)1952–1955
Karl Maron (SED)1955–1963
Friedrich Dickel (SED)1969–1989
Lothar Ahrendt (SED)1989–1990Regierung Modrow
Peter-Michael Diestel (DSU/CDU)1990Regierung de Maizière
Ministerium für Staatssicherheit
1953–1955 Staatssekretariat für Staatssicherheit
seit 1989 Amt für Nationale Sicherheit
Wilhelm Zaisser (SED)1950–1953
Ernst Wollweber (SED)1953–1957
Erich Mielke (SED)1957–1989
Wolfgang Schwanitz (SED-PDS)1989–1990Regierung Modrow
Ministerium für Nationale Verteidigung
ab 1990: Ministerium für Abrüstung und Verteidigung
Willi Stoph (SED)1956–1961
Heinz Hoffmann (SED)1961–1985†
Heinz Keßler (SED)1985–1989
Theodor Hoffmann (SED)1989–1990Regierung Modrow
Rainer Eppelmann (DA/CDU)1990Regierung de Maizière

Industrieministerien

Neben den in jeder Regierung üblichen Ressorts war der Ministerrat geprägt durch eine Vielzahl von Industrieministerien, die ab 1950 eingerichtet wurden. Die Staatliche Plankommission war ein zentrales Organ des Ministerrats („Planträger 1. Stufe“), um die Arbeit der einzelnen Industrieministerien („Planträger 2. Stufe“) zu koordinieren. 1958[8] wurden die Industrieministerien aufgelöst und 1961[8] im neu gegründeten Volkswirtschaftsrat (VWR) zusammengeführt. Vorsitzender des VWR war Alfred Neumann (SED). Diese Organisationsänderungen geschahen im Zuge der Einführung des Neuen Ökonomischen Systems der Planung und Leitung (NÖSPL). Der VWR wurde 1965 wieder abgeschafft und es wurden erneut einzelne Industrieministerien eingerichtet. Diese unterstanden wie zuvor der Staatlichen Plankommission.

Name des MinisteriumsMinister (Partei)Regierungszeit
Erzbergbau, Metallurgie und KaliKurt Fichtner1966–1967
Kurt Singhuber1967–1989
Elektrotechnik und ElektronikOtfried Steger1965–1982
Felix Meier1982–1989
Kohle und Energie (bis 1973 Grundstoffindustrie)Klaus Siebold1965–1979
Wolfgang Mitzinger1979–1989
Chemische IndustrieSiegbert Löschau1965–1966
Günther Wyschofsky1966–1989
Glas- und KeramikindustrieKarl Bettin1971–1972
Werner Greiner-Petter1972–1983
Karl Grünheid1983–1989
MaterialwirtschaftAlfred Neumann1965–1968
Erich Haase1968–1971
Manfred Flegel1971–1974
Wolfgang Rauchfuß1974–1989
Werkzeug- und VerarbeitungsmaschinenbauRudi Georgi1973–1989
Maschinen- und FahrzeugbauGünther Kleiber1973–1986
Gerhard Tautenhahn1986–1989
Karl Grünheid1989–1990
Schwermaschinen- und AnlagenbauGerhard Zimmermann1965–1981
Rolf Kersten1981–1986
Hans-Joachim Lauck1986–1989
Kurt Singhuber1989–1990
LeichtindustrieWilhelm Feldmann (NDPD)1950–1958
Johann Wittik (SED)1965–1972
Karl Bettin (SED)1972–1978
Werner Buschmann (SED)1978–1989
Gunter Halm (NDPD)1989–1990
Bezirksgeleitete Industrie und LebensmittelindustrieErhard Krack1965–1974
Udo-Dieter Wange1974–1989

Den Ministerien gleichgestellte Kommissionen

Name der Stelle im MinisterratMinister (Partei)RegierungszeitKabinett
Staatliche PlankommissionHeinrich Rau (SED)1950–1952
Bruno Leuschner (SED)1952–1961
Karl Mewis (SED)1961–1963
Erich Apel (SED)1963–1965†
Gerhard Schürer (SED)1965–1989
Minister und Vorsitzender des Komitees
der Arbeiter-und-Bauern-Inspektion
Fritz Lange1948–1958
Ernst Wabra1958–1961
Hans Jendretzky1961–1963
Heinz Matthes1953–1977
Albert Stief1977–1989
Leiter des PresseamtesFritz Beyling1953–1958
Kurt Blecha1958–1989
Wolfgang Meyer1989–1990Kabinett Modrow

Andere Regierungsstellen des Ministerrates

Außerdem waren dem Ministerrat direkt unterstellt selbstständige Staatssekretariate und Zentral-Ämter, unter anderem

In einigen Fällen fungierten deren Leiter als Mitglieder des Ministerrates.

Neue Ministerien ab 1989/1990

Name des MinisteriumsMinisterParteiRegierungszeitKabinett
Wirtschaft (ab 1989)Christa LuftSED/PDS1989/1990Kabinett Modrow
Gerhard PohlCDU1990Kabinett de Maizière
Gunter HalmBFD1990 kommissarischKabinett de Maizière
Tourismus (ab 1989)Bruno BenthienLDPD1989/1990Kabinett Modrow
Arbeit und Löhne (ab 1989) /
Arbeit und Soziales (ab 1990)
Hannelore MenschSED/PDS1989/1990Kabinett Modrow
Regine HildebrandtSPDab April 1990Kabinett de Maizière
Jürgen KleditzschCDUab August 1990 kommissarischKabinett de Maizière
Familie und Frauen (ab März 1990)Christa SchmidtCDU1990Kabinett de Maizière
Kirchenfragen (ab 1989)Lothar de MaizièreCDUbis März 1990Kabinett Modrow
Bildung und WissenschaftHans Joachim MeyerCDU1990Kabinett de Maizière

Siehe auch

Commons: Ministerrat der DDR – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Akten des Ministerrates im Bundesarchiv.

Einzelnachweise

  1. Andreas Malycha, Peter Jochen Winters: Die SED: Geschichte einer deutschen Partei. Beck, München, ISBN 3-406-59231-7, S. 67, 70, 205, 211.
  2. Siegfried Suckut, Parteien in der SBZ/DDR 1945–1952. Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn 2000. ISBN 3-89331-384-2, S. 83.
  3. Andreas Malycha, Peter Jochen Winters: Die SED: Geschichte einer deutschen Partei. Beck, München, ISBN 3-406-59231-7, S. 78, 190. siehe auch Dierk Hoffmann, Otto Grotewohl (1894–1964): Eine politische Biographie. Veröffentlichungen zur SBZ-/DDR-Forschung im Institut für Zeitgeschichte, Oldenbourg, München, ISBN 3-486-59032-4, S. 392.
  4. a b c gleichzeitig Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn
  5. Organisation, Aufgaben und Entwicklung der zentralen staatlichen Organe der Land- und Forstwirtschaft 1945–1990. Bundesarchiv, abgerufen am 22. Mai 2024.
  6. davor: Deutsche Zentralverwaltung für Volksbildung
  7. Helmut Müller-EnbergsBochmann, Manfred. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  8. a b Behördengeschichte der DDR (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive). In: Das Bundesarchiv. Artikel vom 13. April 2010. Website des Bundesarchivs. Abgerufen am 11. Oktober 2011.