Michael Wagmüller

Michael Wagmüller (* 14. April 1839 in Regensburg; † 1898 in München) war ein deutscher Bildhauer.

Leben

Michael Wagmüller besuchte die Gewerbeschule in München, lernte ein Jahr lang die Anfangsgründe der Kunst bei dem Bildhauer Anselm Sickinger (1807-73) und trat 1854 als Schüler von Professor Max von Widnmann in die Akademie ein. 1860 begann er selbständig zu arbeiten, hatte aber anfangs nur geringen Erfolg und griff sogar aus Mangel än Beschäftigung in der Plastik eine Zeitlang zur Genremalerei, bis er wieder den Auftrag auf zwei Büsten und zwei allegorische Frauengestalten für ein Münchener Schulgebäude erhielt. 1868 machte er eine Reise nach London, die ihm dort reiche Beschäftigung in Porträtbüsten zuführte, so dass er bis 1873 diese Reise jährlich wiederholte. In die nächsten Jahre fallen auch mehrere reizende Genrefiguren, z. B.:

  • ein Mädchen, das vor einer Eidechse erschrickt,
  • ein Mädchen nach einem Schmetterling haschend (1871),
  • ein Brunnenmodell und der seiner Zeit viel besprochene Entwurf zu einem Nationaldenkmal, welchem es nicht an Phantasie und Schwung, aber an dem der Würde des Gegenstands angemessenen Charakter fehlte.
  • Ebenso geistvoll, aber auch ebenso naturalistisch wie diese Werke sind auch seine Porträtbüsten, z.B. die von Justus von Liebig (1873) oder
  • des Komponisten Franz Lachner u. a., die ebenfalls eine starke Hinneigung zum malerischen Element und zu unruhiger Draperie haben.

Die letzten Jahre waren fast ausschließlich mit Arbeiten für König Ludwig II. unzugängliches, einsames Schloss Linderhof im bayrischen Gebirge und mit dem Modell für eine Statue Justus von Liebigs ausgefüllt, bestimmt für den Maximiliansplatz in München. 1872 wurde er Ehrenmitglied der dortigen Akademie.


Vorlage:Meyers ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890

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