„Martin Kocher“ – Versionsunterschied

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'''Martin Georg Kocher''' (* [[13. September]] [[1973]] in [[Salzburg]])<ref>[https://medienportal.univie.ac.at/uniview/professuren/cv/artikel/univ-prof-mag-dr-martin-kocher/ Univ.-Prof. Mag. Dr. Martin Kocher] auf medienportal.univie.ac.at, abgerufen am 18. April 2020</ref> ist ein [[Österreich|österreichischer]] [[Ökonom]], [[Hochschullehrer]] und [[parteiloser]] [[Politiker]]. Er soll am 11. Jänner 2021 von [[Bundespräsident (Österreich)|Bundespräsident]] [[Alexander Van der Bellen]] – in der Nachfolge von [[Christine Aschbacher]] – als (von der [[Österreichische Volkspartei|ÖVP]] nominierter) [[Bundesministerium für Arbeit, Familie und Jugend|Bundesminister für Arbeit, Familie und Jugend]] in der [[Bundesregierung Kurz II]] [[Angelobung|angelobt]] werden. Die Agenden für Familie und Jugend, die Christine Aschbacher ebenfalls wahrnahm, sollen jedoch dem Bundeskanzleramt angeschlossen und in den Wirkungsbereich von Bundesministerin [[Susanne Raab]] übertragen werden.<ref>{{Internetquelle |autor=ORF at/Agenturen red |url=https://orf.at/stories/3196743/ |titel=Neuer Arbeitsminister vorgestellt: IHS-Chef Kocher ersetzt Aschbacher |werk=[[ORF.at]] |datum=2021-01-10 |abruf=2021-01-10}}</ref>
'''Martin Georg Kocher''' (* [[13. September]] [[1973]] in [[Salzburg]])<ref>[https://medienportal.univie.ac.at/uniview/professuren/cv/artikel/univ-prof-mag-dr-martin-kocher/ Univ.-Prof. Mag. Dr. Martin Kocher] auf medienportal.univie.ac.at, abgerufen am 18. April 2020</ref> ist ein [[Österreich|österreichischer]] [[Ökonom]], [[Hochschullehrer]] und [[parteiloser]] [[Politiker]]. Seit dem 11. Jänner 2021 ist er Bundesminister für Arbeit der [[Österreich|Republik Österreich]] ([[Bundesregierung Kurz II]]).


Martin Kocher ist seit 2017 [[Professor]] für ''Verhaltensökonomik mit Anwendungen in der Wirtschaftspolitik Österreichs'' am Institut für [[Volkswirtschaftslehre]] und am Vienna Center for Experimental Economics der [[Universität Wien]] und war von 2016 bis 2021 Direktor des [[Institut für Höhere Studien|Instituts für Höhere Studien]] (IHS).
Martin Kocher ist seit 2017 [[Professor]] für ''Verhaltensökonomik mit Anwendungen in der Wirtschaftspolitik Österreichs'' am Institut für [[Volkswirtschaftslehre]] und am Vienna Center for Experimental Economics der [[Universität Wien]] und war von 2016 bis 2021 Direktor des [[Institut für Höhere Studien|Instituts für Höhere Studien]] (IHS).

Version vom 11. Januar 2021, 14:12 Uhr

Martin Georg Kocher (* 13. September 1973 in Salzburg)[1] ist ein österreichischer Ökonom, Hochschullehrer und parteiloser Politiker. Seit dem 11. Jänner 2021 ist er Bundesminister für Arbeit der Republik Österreich (Bundesregierung Kurz II).

Martin Kocher ist seit 2017 Professor für Verhaltensökonomik mit Anwendungen in der Wirtschaftspolitik Österreichs am Institut für Volkswirtschaftslehre und am Vienna Center for Experimental Economics der Universität Wien und war von 2016 bis 2021 Direktor des Instituts für Höhere Studien (IHS).

Leben

Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Innsbruck wurde er dort 2002 promoviert. Seine Habilitation folgte 2007, wieder in Innsbruck. Bereits vor Abschluss der Habilitation warb er als Forschungsgruppenleiter Drittmittel ein, unter anderem über die Österreichische Nationalbank und die Raiffeisen-Landesbank Tirol. Als Gastwissenschaftler verbrachte er zwei Jahre an der Universität von Amsterdam.

2010 wurde er Professor an der Universität von East Anglia, die er jedoch bald verließ, um einen Ruf an der Ludwig-Maximilians-Universität München anzunehmen. Dort war er bereits Studiendekan und Dekan der Volkswirtschaftlichen Fakultät und ist Direktor des Münchner Labors für experimentelle Wirtschafts- und Sozialforschung (MELESSA), welches aus der Exzellenzinitiative hervorging.

Seit 2011 ist Kocher als Affiliate (Visiting) Professor der Universität Göteborg zugehörig. 2014–2016 war er Adjunct Professor an der Queensland University of Technology im australischen Brisbane.

Seine Forschungsgebiete liegen im Wesentlichen auf dem Gebiet der Verhaltensökonomik, der experimentellen Wirtschaftsforschung und der Wirtschaftspsychologie.

Ab 1. September 2016 leitete er das Institut für Höhere Studien (IHS).[2]

Im Juni 2020 wurde Kocher als Nachfolger von Gottfried Haber zum Präsidenten des Fiskalrats bestellt.[3][4]

Forschung

Martin Kocher ist einer der aktivsten Forscher auf dem Gebiet der experimentellen Wirtschaftsforschung in Deutschland. Er belegte 2013 den 12. Rang im Handelsblattranking für deutschsprachige Ökonomen unter 40 und wurde im selben Jahr von der FAZ auf Platz 38 der einflussreichsten deutschsprachigen Ökonomen gewählt.[5] Seine Aufsätze wurden in namhaften Zeitschriften veröffentlicht, wie dem American Economic Review oder Management Science.

In seiner Forschung beschäftigt sich Martin Kocher mit zahlreichen Themen aus dem Gebiet der experimentellen Verhaltensökonomik. So veröffentlichte er beispielsweise Arbeiten zum Einfluss von Zeitdruck auf individuelle Entscheidungen[6] oder die Entwicklung von Präferenzen bei Kindern und Heranwachsenden.[7] Auf dem Gebiet der Sportökonomik zeigte Kocher beispielsweise mit seinem Koautoren Matthias Sutter, dass Schiedsrichter häufig zugunsten der Heimmannschaft urteilen, wenn diese zurückliegt.[8]

Auszeichnungen

Martin Kocher erhielt folgende Auszeichnungen, Preise und Ehrungen:

  • Preis der Nationalökonomischen Gesellschaft für den besten Beitrag eines jungen Ökonomen (2000)
  • Beste Dissertation der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck (2003)
  • Preis des Fürstentums Liechtenstein für Forschung (2003)
  • Preis der Stadt Innsbruck für Forschung (2003)
  • Bayerischer Preis für exzellente Lehre (2013)

Herausgeberschaften

Martin Kocher ist seit 2013 Mitherausgeber des Journal of Behavioral and Experimental Economics und von 2008 bis 2015 war er Mitherausgeber des Journal of Economic Psychology.[9]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Martin Kocher, J. Pahlke, S. Trautmann: Tempus fugit: Time pressure in risky decisions. Management Science 59 (10), 2013, S. 2380–2391.
  • M. Sutter, Martin Kocher, D. Rützler, S. Trautmann: Impatience and uncertainty: experimental decisions predict adolescents' field behavior. American Economic Review 103 (1), 2013, S. 510–531.
  • M. Sutter, S. Haigner, Martin Kocher: Choosing the stick or the carrot? Endogenous institutional choice in social dilemma situations. Review of Economic Studies 77 (4), 2010, S. 1540–1566.

Einzelnachweise

  1. Univ.-Prof. Mag. Dr. Martin Kocher auf medienportal.univie.ac.at, abgerufen am 18. April 2020
  2. Andreas Sator: Neuer IHS-Chef Martin Kocher: Ökonom mit Freude am Experimentieren. In: Wirtschaftspolitik. 1. Juli 2016. Auf DerStandard.at, abgerufen am 25. Januar 2019.
  3. IHS-Chef Martin Kocher wird Präsident des Fiskalrats. In: DerStandard.at. 24. Juni 2020, abgerufen am 24. Juni 2020.
  4. Blümel: Martin Kocher wird Präsident des Fiskalrats. 24. Juni 2020, abgerufen am 24. Juni 2020.
  5. F.A.Z.-Ökonomenranking: Die einflussreichsten Ökonomen im Gesamt-Ranking. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung – Wirtschaftswissen. 5. September 2013, Auf FAZ.net, abgerufen am 25. Januar 2019.
  6. Zeitdruck im Job: 20.000 Blitzentscheidungen pro Tag. In: Wirtschaftswoche – Trends. Auf Wiwo.de, abgerufen am 25. Januar 2019.
  7. Peter Brors: Porträtserie Jugend forscht: Martin Kocher – Der Vertrauensmann. In: Handelsblatt – Nachrichten. 11. Januar 2009. Auf Handelsblatt.com, abgerufen am 25. Januar 2019.
  8. Urs Willmann: Der zwölfte Mann – Endlich bewiesen: Fußball-Schiedsrichter pfeifen ungerecht. In: Zeit Online – Sport. 5. Juni 2003. Auf Zeit.de, abgerufen am 25. Januar 2019.
  9. Curriculum Vitae Martin G. Kocher, PDF-Datei auf ihs.ac.at