Maria Ouspenskaya

Maria Ouspenskaya (russisch Мария Успенская/Marija Uspenskaja; * 29. Juli 1876 in Tula; † 3. Dezember 1949 in Los Angeles) war eine US-amerikanische Bühnen- und Filmschauspielerin und Schauspiellehrerin russischer Abstammung.

Leben und Werk

Maria Ouspenskaya wollte zuerst Opernsängerin werden und studierte klassischen Gesang am Konservatorium von Warschau, schrieb sich aber später an der renommierten Adashjew-Akademie für Drama in Moskau ein. Zuerst reiste sie mit Wandertheatern durch die russische Provinz, bis sie ein Engagement am Tschechow-Künstlertheater Moskau annahm.

Dort feilte sie unter der Anleitung von Konstantin Sergejewitsch Stanislawski an ihrer Darstellungskunst. Zwischen 1915 und 1922 wirkte die Schauspielerin in eingen russischen Stummfilmen mit, bevor sie ihrer 1922 nach einem Gastspiel des „Künstlertheaters“ in den USA nicht mehr zurückkehrte. Schon 1924 holte Richard Boleslawski, ein Studien- und Schauspielerkollege aus Moskauer Zeiten, Ouspenskaya an die von ihm kurz zuvor gegründete Schauspielschule American Laboratory Theatre in New York – kurz „The Lab“ genannt. Bis 1929 unterrichtete Ouspenskaya hier neben ihrer Theaterkarriere junge Mimen in der von Stanislawski übernommenen „Methode“.

Im Jahre 1932 begründete Maria Ouspenskaya die noch heute bestehende School of Dramatic Art in New York. Um diesem ehrgeizigen Projekt aus einer schweren Finanzkrise zu helfen, nahm sie 1936 ihre erste Rolle in Hollywood an. Sie spielte unter der Regie von William Wyler in Zeit der Liebe, Zeit des Abschieds. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von Sinclair Lewis, in dem Maria Ouspenskaya bereits auf der Bühne gespielt hatte. Für ihre Darstellung erhielt sie eine Nominierung für den Oscar als beste Nebendarstellerin. Drei Jahre später wurde sie für ihren Auftritt in Ruhelose Liebe erneut in dieser Kategorie nominiert.

Zu ihren bekanntesten Auftritten gehören Maria Walewska neben Greta Garbo und Charles Boyer sowie Ihr erster Mann an der Seite von Vivien Leigh. Am 3. Dezember 1949 starb Maria Ouspenskaya in Los Angeles an den Folgen eines Wohnungsbrandes.

Eine von Maria Ouspenskayas letzten Schülerinnen an der New York School of Dramatic Art war Anne Bancroft (1931-2005), die spätere Ehefrau von Regisseur und Schauspieler Mel Brooks. In seiner Horrorfilmparodie Dracula – Tot aber glücklich tritt Anne Bancroft als weissagende Zigeunerin nach dem Vorbild der Maleva auf und heißt ebenfalls Ouspenskaya.

Literatur