Marcus Iunianus Iustinus

Junianus Justinus (Marcus Iunianus Iustinus) war ein römischer Geschichtsschreiber. Wann er gelebt hat ist nicht genau bekannt. In der Regel wird das 2. oder 3. Jahrhundert angenommen, wenngleich einige Forscher auch die Zeit um 390 in Erwägung zogen (so etwa Ronald Syme).[1]

Von seiner Lebensgeschichte ist nichts bekannt. Er ist der Autor des Historiarum Philippicarum libri XLIV, einem Werk, das nach seiner Aussage im Vorwort eine Sammlung der wichtigsten Passagen der umfangreichen Historiae pilippicae des Pompeius Trogus aus der Zeit des Kaisers Augustus sein soll.

Das Werk des Trogus ist verloren, aber die prologi oder Zusammenfassungen des Textes durch Plinius der Ältere und andere sind erhalten geblieben. Obwohl das Hauptthema bei Trogus der Aufstieg und Fall der makedonischen Monarchie ist, erlaubte sich Justinus mitunter eine beachtliche Freiheit an Abschweifungen, und erzeugte so teilweise eher eine kapriziöse Anthologie statt eines gleichmäßigen Auszugs aus dem Werk des Trogus.

Dennoch enthalten seine Historiarum libri viele wertvolle Informationen. Der Stil, obwohl weit davon entfernt, perfekt zu sein, ist klar und gelegentlich sogar elegant. Das Werk wurde im Mittelalter viel benutzt, als der Autor manchmal mit Justin dem Märtyrer verwechselt wurde.

Übersetzungen

  • Otto Seel (Übers.): Pompeius Trogus. Weltgeschichte von den Anfängen bis Augustus. Zürich 1972.
  • John C. Yardley, Waldemar Heckel: Justin: Epitome of the Philippic History of Pompeius Trogus. Vol. I, Books 11-12: Alexander the Great. Oxford 1997.

Quellen

  1. John Yardley "Justin and Pompeius Trogus", S.4 mit Verweis auf das "Oxford Classical Dictionary" (1996)

Literatur

  • Otto Seel: Eine römische Weltgeschichte. Erlangen 1972.
  • John C. Yardley: Justin and Trogus. A Study of the Language of Justin's Epitome of Trogus. Toronto 2003.
Wikisource: Marcus Iunianus Iustinus – Quellen und Volltexte (Latein)

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