Liste der Stolpersteine in Bad Salzungen

Die Liste der Stolpersteine in Bad Salzungen enthält alle Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Projekts von Gunter Demnig in der thüringischen Stadt Bad Salzungen verlegt wurden. Mit ihnen soll an Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden, die in Bad Salzungen lebten und wirkten.

Stolpersteine

In Bad Salzungen wurden 16 Stolpersteine an fünf Adressen verlegt.

Stolperstein Inschrift Verlegeort Name, Leben
HIER WOHNTE
BERTA EISEMANN
GEB. MÜHLFELDER
JG. 1886
[...]
[...]
Michaelisstraße 7
Berta Eisemann geb. Mühlfelder wurde am 31. August 1886 im thüringischen Bauerbach geboren. Ihre Eltern waren Emanuel Mühlfelder und Babette geb. Hanauer. Sie heiratete am 6. November 1907 in Ritschenhausen den Kaufmann Max Eisemann aus Bad Salzungen (1876––1931). Das Paar bekam zwei Töchter, Ruth (geb. am 23. August 1908) und Vera (geb. am 07. Juni 1910). Ihr Ehemann und dessen Brüder Moritz und Julius Eisemann hatten die Firma „Gebrüder Eisemann“ gegründet und gemeinsam ein großes Wohnhaus mit Verkaufsräumen in der Bahnhofstraße 1 erworben. Dort boten sie Herrenmode, Weißwaren und Wäsche an. Max und Berta Eisemann waren die ersten, die in das Haus in der Bahnhofstraße einzogen. Dort kamen auch die beiden Töchter zur Welt. Nachdem Julius 1924 verstorben war und Moritz Eisemann mit seiner Frau weggezogen war, führte Max Eisemann das Geschäft allein weiter, unterstützt von seiner Ehefrau. Am 5. Mai 1931 starb Max Eisemann und die Witwe war nunmehr allein verantwortlich für das Geschäft. Sie wurde von den Töchtern unterstützt und von Verwandten im Ort. 1934 heiratete die ältere Tochter Walter Jacobsohn –(1906–1975) aus Berenburg. Die Nacht der Novemberpogrome 1938 war auch für die Familie Eisemann eine einschneidende Zäsur, denn die gesamte Familie wurde in „Schutzhaft“ genommen. Zwar wurden die Frauen am nächsten Tag wieder freigelassen, doch Schwiegersohn Walter Jacobsohn und Großcousin Moses Eisemann, die beide im Hause lebten, wurden in das KZ Buchenwald verschleppt. Nach ihrer Rückkehr verließen die beiden Männer schleunig Bad Salzbungen, Moses Eisemann ging nach Bauerbach zurück, seinen Geburtsort, Walter Jacobsohn emigrierte mit Ehefrau in die USA. Auch Berta Eisemann und ihre zweite Tochter strebten die Ausreise an, sie scheiterte mutmaßlich an der Tuberkulose-Erkrankung der Tochter.

Bełżyce KORREKT Ghetto Bełżyce, Lublin Voivodeship, Poland (Holocaust) ––1942)

Ruth und Walter Jacobsohn konnten sich den Vereinigten Staaten etablieren. Sie hatten einen Sohn, Noah, und zumindest einen Enkelsohn, Marcel. Walter Jacobson starb im April 1975 in New Jersey, seine Frau im Oktober 2000 in Kalifornien, konkret in Laguna Hills im Orange County.

Am Markt 16
Elfried Eisemann (1921 - ???)
Am Markt 16
Emil Eisemann (1882 -– 1942)
Am Markt 16
Jette Eisemann geb. Hauschild (1889 -– 1942)
Michaelisstraße 7
Vera Eisemann besuchte ebenso wie ihre Schwester die Realschule.
HIER WOHNTE
IDA HOFMANN
GEB. KATZ
JG. 1876
DEPORTIERT 1943
THERESIENSTADT
TOT 21.4.1944
Ratsstraße 20
Ida Hofmann geb. Katz (1876-1944)
HIER WOHNTE
BELLA WEINMANN
GEB. HOFMANN
JG. 1907
DEPORTIERT 1942
BELZYCE
ERMORDET
Ratsstraße 20
Bella Weinmann geb. Hofmann (1907 –- 1942)
HIER WOHNTE
BENNO WEINMANN
JG. 1883
DEPORTIERT 1942
BELZYCE
ERMORDET
Ratsstraße 20
Benno Weinmann (1883-–1942)
HIER WOHNTE
INGE WEINMANN
JG. 1937
DEPORTIERT 1942
BELZYCE
ERMORDET
Ratsstraße 20
Inge Weinmann (1937 -– 1942)

Verlegungen

Bereits 1995 wurde ein Denkmal errichtet, welches „den Opfern der Vertreibung" gewidmet ist.

  • 11. August 2009
  • 31. Juli 2012

Am Markt 16 Elfried Eisemann (1921 - ???)

Am Markt 16 Emil Eisemann (1882 -– 1942)

Am Markt 16 Jette Eisemann, geb. Hauschild (1889 -– 1942)

Michaelisstraße 7 Vera Eisemann (1910 -– 1942)

Ratsstraße 9 Klara Frank, geb. Eisemann (1884 -– 1942)

Ratsstraße 9 Willy Frank (1887 -– 1942)


  • XXX Ida Hofmann

Nappenplatz 3 Julie Koeppl (1881 –- 1942)

Nappenplatz 3 Mathilde Koeppl (1880 –- 1941)

Nappenplatz 3 Sophia Koeppl (1882 -– 1942)

Nappenplatz 3 Hilda Loeb, geb. Stein (1885 -– 1942)

Nappenplatz 3 Hugo Gabriel Loeb (1876 –- 1938)

  • Ratsstraße 20: Bella Weinmann, Benno Weinmann, Inge Weinmann

finanziert von der Belegschaft der Stadtverwaltung Bad Salzungen finanziert von der Wartburg - Sparkasse Ratsstraße 20 finanziert vom 1. TSV Bad Salzungen 1990 e. V. finanziert vom Verein der Freunde und Förderung des Gymnasiums Bad Salzungen e. V. finanziert vom Stadtrat der Stadt Bad Salzungen finanziert vom Rotary – Club Bad Salzungen finanziert von Förderverein und Freundeskreis der 1. Stadtschule e. V. finanziert von Christa und Wolfram Schmidt finanziert von Herrn Jens Klische finanziert von Herrn Frank Kuschel finanziert von Herrn Hartmut Ruck finanziert von Herrn Wolfgang Graichen finanziert vom Autohaus Hess finanziert von Frau Dr. Renate Tischer und Kristin Theres Tischer finanziert von Herrn Dr. Dietrich Graichen

Einzelnachweise



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