Löschgruppenfahrzeug 10/6

LF 10/6

LF 10/6

Fahrzeugdaten

Besatzung: 0/1/8
Feuerlöschpumpe: FPN 10/1000
Tragkraftspritze: Nur mit Zusatzbeladung "D" - PFPN 10-1000 (TS 8/8)
Löschwasser: min. 600 Liter Liter
Schaummittel: 120 Liter Liter
Löschpulver: - Kilogramm
Zul. Gesamtmasse: 7.500 kg / 10.500 kg Kilogramm
Antrieb: Straße/Allrad

Das Löschgruppenfahrzeug 10/6 (Abkürzung: LF 10/6) ist das kleinste Löschgruppenfahrzeug der deutschen Feuerwehren, das in der aktuellen DIN-Norm vorgesehen ist. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung des noch weit verbreiteten LF 8/6. Es gibt keine wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden Fahrzeugen, sie werden lediglich unterschiedlich bezeichnet, da beim LF 8/6 die Nennförderleistung der Pumpe nach deutscher Norm angegeben wurde (800 l/min bei 8 bar) beim LF 10/6 jedoch wird die Leistung nach neuer EN Norm angegeben (1000 l/min bei 10 bar). Insofern besteht der Unterschied primär nur in der Benennung der Fahrzeuge. Das LF 10/6 führt aber unter anderem auch mehr Schaummittel mit.

Aufgaben

  • Brandbekämpfung (insbesondere auch im Erstangriff)
  • Wasserförderung
  • Technische Hilfeleistungen kleineren Umfangs

Kurzbezeichnungen und Funkrufnamen

LF10/6 Feuerwehr Hannover FF-Wettbergen

Wie bei allen Feuerwehrfahrzeugen (in Deutschland) werden auch bei Löschgruppenfahrzeugen die Haupteigenschaften in einer Kombination aus Buchstaben und Zahlen beschrieben. Hierbei bedeuten

  • LF = Löschgruppenfahrzeug
  • Zahl vor dem Strich = Förderleistung der Pumpe von 1000 l/min bei 10 bar
  • Zahl nach dem Strich = Größe des Löschwasserbehälters: 600 l

Da die Funkrufnamen von Bundesland zu Bundesland variieren, siehe Taktische Kennungen bei Feuerwehr und Rettungsdienst

Ausrückeordnungen

Da LF 10/6 oft bei kleineren Feuerwehren vertreten sind, rückt es oft allein oder gemeinsam mit den anderen dort vorhandenen Fahrzeugen zu allen denkbaren Einsätzen aus, bei dem das Fahrzeug zum Nutzen ist. Überwiegend ist es dennoch zur Brandbekämpfung gedacht. Es kann allerdings auch zu sonstigen Einsätzen als First-Responder oder als zusätzliche Unterstützung alarmiert werden.

Technik

Normung

Das LF 10/6 ist in DIN 14530, Teil 5 genormt.

Technischer Aufbau

Ein LF 10/6 verfügt über eine Feuerlöschkreiselpumpe FPN 10/1000 mit einer Mindestförderleistung von 1000 l/min bei 10 bar (oft schafft diese Pumpe jedoch bedeutend mehr) und einem Wassertank mit mindestens 600 l bis maximal 1000 l nutzbarem Inhalt, wodurch auch die Ausstattung mit einer Schnellangriffseinrichtung ermöglicht wird.

Im Normalfall sind drei Sitzplätze in der Mannschaftskabine entgegen der Fahrtrichtung so eingerichtet, dass der Angriffstrupp bereits während der Alarmfahrt die Atemschutzgeräte anlegen kann, was im Einsatz wertvolle Zeit spart.

Feuerwehrtechnische Beladung

Auf dem LF 10/6 befindet sich eine umfangreiche feuerwehrtechnische Beladung zur Brandbekämpfung sowie zusätzlich eine Beladung zur technischen Hilfeleistung kleineren Umfangs. Hierzu gehören ein Generator mit Beleuchtungsgeräten, eine Motorsäge und bei einigen Feuerwehren auch ein hydraulischer Rettungssatz. Somit kann das LF 10/6 auch zu Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen als erstes Fahrzeug ausrücken.

Geschichte

Prinzipiell ist ein LF 10/6 ein LF 8/6. Die Norm wurde (auch wegen der Vereinheitlichung in der EU) angepasst und läuft mit einer Übergangsphase aus. Während das LF 8/6 nur in der Allradversion über 9,5 t zul. Gesamtgewicht ausgeführt wurde, ist dieses beim LF 10/6 weggefallen. Hinzu kommt die Möglichkeit, beim LF 10/6 ein eingebauten Lichtmast und eine Heckwarneinrichtung anzubringen. Die Beladungsliste wurde auf die heutigen Erfordernisse angepasst. Zum Beispiel gehört heute ein 5 kg Kohlendioxidlöscher, zwei B-Druck- und vier C-Druckschläuche mehr, 4 x 2 m FuG und mehr Schaummittel dazu. Früher gab es das LF 8/6 nur mit Zusatzbeladung Technische Hilfe (incl. Strom und Tauchpumpe), TS und Schiebleiter als Ergänzung. Heute kann man zwischen mehreren genormten abgestimmten Paketen wählen. Das wären: Motorsäge (A), Strom (B), Beleuchtung (C), TS (D), Schiebleiter (E), Gerätesatz Absturzsicherung (F), Technische Hilfeleistung (G), Wasserschaden (H), Überdrucklüfter (I). So kann man ganz individuell sein Löschfahrzeug bestücken. Das zul. Gesamtgewicht beträgt 10,5 t, weshalb die Fahrerlaubnisklasse C (CE) zum Führen des Fahrzeugs benötigt wird.

Mittlerweile kann man mancherorts allerdings feststellen, dass durch die Auflastung vom Vorgänger LF 8/6 mit 9,5 t auf nun 10,5 t in der Allradversion auch ein Löschgruppenfahrzeug 16 oder ein Tanklöschfahrzeug 16/25 durch ein LF 10/6 ersetzt werden.


Alle Angaben sind nur die Normangaben, viele Fahrzeuge haben eine weitaus größere Beladung. ZB haben manche ein LF 10/6, und nennen es Hausintern HLF, weil es weitere Gegenstände zur TH hat.




Beladung

LF 10/6 der FF Frankenhardt - auf Bild: Geräteräume
LF 10/6 der FF Frankenhardt - auf Bild: Heckgeräteraum
LF 10/6 der FF Frankenhardt - auf Bild: Geräteräume
Gruppe Teil nach Anzahl
1 Schutzkleidung und Schutzgerät
Warnkleidung (Weste) DIN EN 471 9
Pressluftatmer ohne Atemanschluss DIN EN 137 4
Atemanschluss (Vollmaske; Klasse 3) DIN EN 136 9
Kombinationsfilter A2B2E2K2P3 DIN EN 141 9
2 Löschgerät
Kübelspritze A10, gefüllt DIN 14405 1
Tragbarer Feuerlöscher 6 kg ABC-Pulver; DIN EN 3 1
Tragbarer Feuerlöscher 5 kg Kohlendioxid; DIN EN 3 1
Kombinationsschaumrohr M4/S4-B DIN EN 3 1
Zumischer Z4 R DIN EN 3 1
Ansaugschlauch D 1500 DIN EN 3 1
Schaummittelbehälter 20 (m. für Brandklasse B geeignetem Schaummittel DIN EN 3 6
3 Schläuche, Armaturen und Zubehör
Druckschlauch B-5-K DIN 14811-1 1
Druckschlauch B-20-K DIN 14811-1 14
Druckschlauch C52-15-K DIN 14811-1 12
Schnellangriffseinrichtung DIN 14817-1 1
Saugschlauch A-1500-K DIN 14810 4
Saugkorb A DIN 14362-1 1
Saugschutzkorb A (Draht) 1
Standrohr 2B DIN 14375-1 1
Sammelstück A-2B DIN 14355 1
Verteiler BV oder BK DIN 14345 1
Übergangsstück A-B DIN 14343 1
Übergangsstück B-C DIN 14342 2
Übergangsstück C-D DIN 14341 1
Stützkrümmer SK DIN 14368 1
Strahlrohr BM DIN 14365-1 1
Strahlrohr CM DIN 14365-1 3
Strahlrohr CM für Schnellangriffseinrichtung DIN 14365-1 1
Mehrzweckleine DIN 14920 2
Seilschlauchhalter 1600 DIN 14828 3
Schlauchbrücke 2B-H oder vergleichbar DIN 14820-1 3
Schlauchtragekorb C DIN 14827 4
Kupplungsschlüssel ABC DIN 14822-2 3
Schlüssel B (für Überflurhydrant) DIN 3223 1
Schlüssel C (für Unterflurhydrant) DIN 3233 1
Paar Schachthaken (mit Kette) 1
4 Rettungsgerät
Steckleiter aus Leichtmetall oder Holz 4-teilig DIN EN 1147 Bbl 1 1
Feuerwehrleine FL 30-KF oder FL 30-H DIN 14920 4
Beutel für Feuerwehrleine DIN 14921-F-T 4
Gurtmesser 1
Nothammer 1
5 Sanitätsgerät- und Wiederbelebungsgerät
Krankentrage N DIN 13024-1 1
oder Krankentrage K DIN 13024-2 1
Krankenhausdecke etwa 1900 mm x 1400 mm 1
Schutzhülle wiederbenutzbar für Krankenhausdecke 1
Verbandkasten K DIN 14142 1
6 Beleuchtungs-, Signal- und Fernmeldegerät
Handscheinwerfer Ex-100 mit Batterie und Lampen DIN 14642 1
Handlampe 3
Warndreieck StVZO 2
Warnleuchte StVZO 1
Verkehrswarngerät mit beidseitigem Lichtaustritt 4
oder Leitkegelleuchte 4
Winkerkelle beleuchtet, beidseitig leuchtend 1
Verkehrsleitkegel voll reflektierend, etwa 500 mm hoch 4
Handsprechfunkgerät 2-m TR BOS 4
7 Arbeitsgerät
Bindestrang 2 m lang, 8 mm Durchmesser 6
Einreißhaken 2,5 m lang DIN 14851 1
Mulde DIN 14060 1
Rundschlinge aus Polyester, Tragfähigkeit größer 4000 kg, Nutzlänge 4 m DIN EN 1492-2 1
Schäkel ähnlich Form C, Nenngröße 3; Beanspruchung bis 10 kN, verzinkt DIN 82101 2
8 Handwerkzeug und Messgerät
Brechstange 700 DIN 14853 1
Werkzeugkasten 1
Feuerwehraxt FA DIN 14900 1
Axt B 2 SB-A DIN 7294 1
Bügelsäge BX oder BY DIN 20142 1
Bolzenschneider (Schneidleistung mind. 9 mm) 1
Spaten 850, jedoch mit Griffstiel CY 900 nach DIN 20152 DIN 20127 1
Dunghacke mit Stiel, etwa 1400 mm lang 1
Stechschaufel 5 mit Stiel, etwa 1300 mm lang nach DIN 20151 DIN 20121 1
Stoßbesen mit Stiel, etwa 1400 mm lang 2
9 Sondergerät
Abgasschlauch passend zum Fahrzeug DIN 14572 1
Unterlegkeil 380 2
Abschleppseil für 3500 kg, 5 m lang, m. rotem Warntuch 1
Ölbindemittel Typ 1, geeignet zur Aufnahme von etwa 40 l Öl 1
Behälter, wiederverwendbar, für Ölbindemittel 1

Zusätzlich kann noch Zusatzbeladung im Rahmen der Gewichtsreserven des Fahrgestells verlastet werden. Die Norm sieht hierfür Zusatzmodule, zum Beispiel für die technische Hilfeleistung vor. Aber auch Türöffnungswerkzeug (Ziehfix, Türöffnungsbleche, Federkörner), Suchscheinwerfer, First-Responder-Ausrüstung (Beatmungsbeutel, Defibrillator) und ähnliches können mitgeführt werden.

Siehe auch

Feuerwehrfahrzeuge in Deutschland, Portal:Feuerwehr, Portal:Hilfsorganisationen/Themenliste Feuerwehr

Ähnliche Fahrzeuge: LF 8/6, LF 8, TSF-W

Literatur