Komsomol

Komsomol war die Jugendorganisation der KPdSU. Das Wort Komsomol ist die Abkürzung von "Vsjesoyusni Leninski Kommunistitscheski Soyus Molodjoschi" (Коммунистический союз молодёжи- Kommunistischer Verband der Jugend), auf deutsch "Leninscher Kommunistischer Jugendverband der Sowjetunion". Die sowjetische Massenorganisation wurde am 29. Oktober 1918 gegründet und hatte damals 22.000 Mitglieder.

Sie nahm sowohl am Bürgerkrieg als auch an den Industrialisierungs- und Kollektivierungskampagnen der späten 1920er und 1930er Jahre teil.

In den 1970er und 1980er Jahren waren etwa 40 Millionen Menschen im Alter von 14 bis 28 Jahren Komsomolzen. Nach dem gescheiterten Augustputsch konservativer kommunistischer Militärs gegen Michail Gorbatschow vom 19. August 1991 wurde der Komsomol verboten.

Höchstes Organ des Komsomol war der Komsomolkongress, der das Zentralkomitee wählte, welches die Tätigkeiten zwischen den Kongressen leitete. 1987 richtete der 20. Kongress sich mit Ansätzen von kapitalistischen Experimenten als erste der sowjetischen Massenorganisationen neu aus.

Außerdem betrieb der Komsomol das Jugend-Reisebüro Sputnik und gab die Tageszeitung Komsomolskaja Prawda und die Zeitschriften Komsomolskaja Shisn (Komsomol-Leben) und Molodoj Kommunist (Junger Kommunist) heraus.

Der Komsomol war Mitglied des Weltbundes der Demokratischen Jugend (WBDJ) und des Internationalen Studentenbundes (ISB).

Für jüngere Kinder und Jugendliche war dem Komsomol die Pionierorganisation Wladimir Iljitsch Lenin angegliedert.

Nach dem Vorbild des Komsomols haben die meisten Parteien in Russland eine Jugendorganisation. Die Jugendfraktion der Präsidenten-Partei "Einiges Russland" beispielsweise heißt seit 2005 Die Unseren.