„KONTAKTE-KOHTAKTbI“ – Versionsunterschied

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{{Infobox gemeinnützige Organisation
| Non-profit_nameName = KONTAKTE-KOHTAKTbI e.V.<br />Verein für Kontakte zu Ländern der ehemaligen Sowjetunion
| Non-profit_logoLogo = [[Datei:Logo KONTAKTE-KOHTAKTbI.jpg|200px|Logo des Vereins]]
| Non-profit_typeRechtsform = [[Verein]]
| founded_date Gründungsdatum = 1990
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'''Kontakte-Контакты e.V. – Verein für Kontakte zu Ländern der ehemaligen Sowjetunion''' ist ein gemeinnütziger [[Verein]] mit humanitären Zielen.
Aus einer Hilfe für die Opfer der [[Katastrophe von Tschernobyl|Kraftwerkskatastrophe von Tschernobyl]] entstand eine Partnerschaft des Vereins im Bereich der [[Onkologie|Kinderonkologie]], die in einer multizentrischen Studie die Therapie für leukämiekranke Kinder verbessert.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/gesundheit/leukaemie-mit-einer-krebstherapie-im-gepaeck-von-berlin-nach-moskau/1367474.html "Mit einer Krebstherapie im Gepäck von Berlin nach Moskau"] Der Tagesspiegel, vom 10. November 2008</ref>
Zudem setzt sich der Verein für überlebende [[Liste von Opfern des Nationalsozialismus|Opfer des NS-Regimes]] ein, darunter für ehemalige [[Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges#Sowjetische Soldaten in deutscher Gefangenschaft|sowjetische Soldaten in deutscher Kriegsgefangenschaft]]<ref>[http://www.deutschlandradiokultur.de/kontakte-in-die-vergangenheit.1001.de.html?dram:article_id=245798 www.deutschlandradiokultur.de: Kontakte in die Vergangenheit], abgerufen am 27. Februar 2014</ref>.
 
'''Kontakte-Контакты e.V. – Verein für Kontakte zu Ländern der ehemaligen Sowjetunion''' ist ein gemeinnütziger [[Verein]] mit humanitären Zielen.
Der Verein wurde 1990 zunächst unter dem Namen „Deutsch-Sowjetische Kontakte“ gegründet. Derzeitiger Vorsitzender ist Gottfried Eberle, ehrenamtlicher Geschäftsführer ist der Vereinsgründer Eberhard Radczuweit. Dem Beirat des Vereins gehören Persönlichkeiten wie [[Peter Jahn]], [[Jutta Limbach]], [[Lothar C. Poll]], [[Hilde Schramm]] und [[Wolfram Wette]] an.
Aus einer Hilfe für die Opfer der [[KatastropheNuklearkatastrophe von Tschernobyl|Kraftwerkskatastrophe von Tschernobyl]] entstand eine Partnerschaft des Vereins im Bereich der [[Onkologie|Kinderonkologie]], die in einer multizentrischen Studie die Therapie für leukämiekranke Kinder verbessert.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/gesundheit/leukaemie-mit-einer-krebstherapie-im-gepaeck-von-berlin-nach-moskau/1367474.html "Mit„Mit einer Krebstherapie im Gepäck von Berlin nach Moskau"Moskau“] Der Tagesspiegel, vom 10. November 2008</ref>
Zudem setzt sich der Verein für überlebende [[Liste von Opfern des Nationalsozialismus|Opfer des NS-Regimes]] ein, darunter für ehemalige [[Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges#Sowjetische Soldaten in deutscherdeutschem GefangenschaftGewahrsam|sowjetische Soldaten in deutscher Kriegsgefangenschaft]]<ref>[http://www.deutschlandradiokultur.de/kontakte-in-die-vergangenheit.1001.de.html?dram:article_id=245798 www.deutschlandradiokultur.de: Kontakte in die Vergangenheit], abgerufen am 275. Februar 20142024</ref>.
 
Der Verein wurde 1990 zunächst unter dem Namen „Deutsch-Sowjetische Kontakte“ gegründet. Derzeitiger Vorsitzender ist Gottfried Eberle, ehrenamtlicher Geschäftsführer istwar langjährig der Vereinsgründer [[Eberhard Radczuweit]] (1941–2017).<ref>{{Internetquelle Dem| Beiratautor=Karl desGrünberg Vereins| gehörenurl=http://www.tagesspiegel.de/berlin/eberhard-radczuweit-geb-1941/20594110.html Persönlichkeiten| wietitel=Berlin: Eberhard Radczuweit (Geb. 1941) | werk=[[PeterDer JahnTagesspiegel|tagesspiegel.de]], | datum=2017-11-17 |abruf=2024-01-31}}</ref> Dem Beirat des Vereins gehören [[JuttaPeter LimbachJahn]], [[Lothar C. Poll]], [[Hilde Schramm]] und [[Wolfram Wette]] an.
 
== Ziele und Aktivitäten ==
Ein Ziel des Vereins ist unter anderem die materielle und ideelle Anerkennung des Leids [[Sowjetische Kriegsgefangene|sowjetischer Soldaten inKriegsgefangener]] deutscher Kriegsgefangenschaft während desim [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten WeltkriegsWeltkrieg]]. Dazu setzt er sich aktiv für Überlebende in Ländern[[Nachfolgestaaten der ehemaligen [[Sowjetunion]] ein.<ref name="Zeitonline">{{Internetquelle |autor=Christia Staas |url=https://www.zeit.de/2010/25/Zweiter-Weltkrieg-Russische-Gefangene|titel="Mir fehlen die Worte" Verfolgt und vergessen: 5,7 Millionen sowjetische Soldaten gerieten nach 1941 in deutsche Gefangenschaft. Ein Berliner Verein hilft den letzten Überlebenden|werk= Zeit Online|datum=2010-06-17|abruf=2024-02-05}}</ref>
Mehr als die Hälfte der rund 5,7 Millionen sowjetische Soldaten in deutscher Kriegsgefangenschaft war während der Gefangenschaft in [[Kriegsgefangenenlager|Kriegsgefangenen-]], [[Konzentrationslager|Konzentrations-]] oder [[NS-Zwangsarbeit|Zwangsarbeitslagern]] aufgrund der Rassen- und Eroberungspolitik des NS-Regimes ums Leben gekommen. Die Behandlung der sowjetischen Gefangenen durch die deutsche [[Wehrmacht]] und andere Stellen war ein bewusster Verstoß gegen internationale Bestimmungen, da sie nicht nach den [[Genfer Konventionen]] behandelt wurden. Die Überlebenden, die zum großen Teil massive physische und psychische Schäden erlitten, wurden in der ehemaligen Sowjetunion zeitweise diskriminiert<ref>siehe zum Beispiel das Interview mit der Mitarbeitern Sibylle Suchan-Floß von Kontakte-KOHTAKTbI zur Frage der Entschädigung sowjetischer Zwangsarbeiter und Kriegsgefangener: [http://www.mt-online.de/lokales/minden/6871301_Heute_gibt_es_nur_noch_rund_4000_Ueberlebende.html ''Heute gibt es nur noch rund 4000 überlebende Kriegsgefangene''.] In: Mindener Tageblatt vom 11. Juli 2012, abgerufen am 28. Februar 2014</ref>. Der Verein arbeitet eng mit zahlreichen Organisationen auf nationaler und internationaler Ebene zusammen. Zu nennen ist zum Beispiel die [[Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“]]. Gemeinsam mit dem [[Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst|Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst]] gab der Verein Bücher unter anderem mit Briefen ehemaliger sowjetischer Kriegsgefangener heraus. Diese<ref>[http://www.kontakte-kontakty.de/deutsch/ns-opfer/freitagsbriefe/index.php "Freitagsbriefe": Briefe ehemaliger sowjetischer Kriegsgefangener]</ref> werden auch als Unterrichtsmaterial genutzt.<ref>[http://www.uni-bielefeld.de/geschichte/regionalgeschichte/themenneu/1900-2000/Erinngerungen_Kriegsgefangenschaft_in_Briefen/Q23_Biographische_Infos_Briefe_Kriegsgefangene.pdf Unterrichtsmaterial der Universität Bielefeld] auf www.uni-bielefeld.de, abgerufen am 27. Februar 2014</ref> Außerdem konzipiert und organisiert der Verein auch Ausstellungen zum Thema.<ref>[http://asta.tu-berlin.de/russenlager_ausstellung Ausstellung mit Begleitprogramm an der TU Berlin, 2011: „‚Russenlager‘ und Zwangsarbeit – Bilder und Erinnerungen sowjetischer Kriegsgefangener“]</ref>
 
Mehr als die Hälfte der rund 5,7 Millionen sowjetischesowjetischen Soldaten in deutscher KriegsgefangenschaftKriegsgefangenen war währendin der Gefangenschaft indeutschen [[Kriegsgefangenenlager|Kriegsgefangenen-]], [[Konzentrationslager|Konzentrations-]] oder [[NS-Zwangsarbeit|Zwangsarbeitslagern]] aufgrund der Rassen- und Eroberungspolitik des [[NS-RegimesRegime]]s ums Leben gekommen. Die Behandlung der sowjetischen Gefangenen durch die deutsche [[Wehrmacht]] und andere Stellen warverstießen einbei bewussterder VerstoßBehandlung gegender internationalesowjetischen Bestimmungen,Gefangenen dabewusst siegegen nicht nach dendie [[Genfer Konventionen]] behandeltund wurdenweitere internationale Bestimmungen. Die Überlebenden, die zum großen Teil massive physische und psychische Schäden erlitten, wurden innach derihrer ehemaligenRückkehr in die Sowjetunion zeitweiseteils massiv diskriminiert<ref>siehe zum Beispiel das Interview mit der Mitarbeitern Sibylle Suchan-Floß von Kontakte-KOHTAKTbI zur Frage der Entschädigung sowjetischer Zwangsarbeiter und Kriegsgefangener: [http://www.mt-online.de/lokales/minden/6871301_Heute_gibt_es_nur_noch_rund_4000_Ueberlebende.html ''Heute gibt es nur noch rund 4000 überlebende Kriegsgefangene''.] In: Mindener Tageblatt vom 11. Juli 2012, abgerufen am 285. Februar 20142024</ref>. Der Verein arbeitet eng mit zahlreichen Organisationen auf nationaler und internationaler Ebene zusammen. Zu nennen ist zum Beispiel die [[Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“]]. Gemeinsam mit dem [[Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst|Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst]] gab der Verein Bücher unter anderem mit Briefen ehemaliger sowjetischer Kriegsgefangener heraus. Diese<ref>[{{Webarchiv|url=http://www.kontakte-kontakty.de/deutsch/ns-opfer/freitagsbriefe/index.php "Freitagsbriefe"|wayback=20140225203810 |text=„Freitagsbriefe“: Briefe ehemaliger sowjetischer Kriegsgefangener] }}</ref> werden auch als Unterrichtsmaterial genutzt.<ref>[http://www.uni-bielefeld.de/geschichte/regionalgeschichte/themenneu/1900-2000/Erinngerungen_Kriegsgefangenschaft_in_Briefen/Q23_Biographische_Infos_Briefe_Kriegsgefangene.pdf Unterrichtsmaterial der Universität Bielefeld] auf www.uni-bielefeld.de, abgerufen am 27. Februar 2014</ref> Außerdem konzipiert und organisiert der Verein auch Ausstellungen zum Thema.<ref>[http://asta.tu-berlin.de/russenlager_ausstellung Ausstellung mit Begleitprogramm an der TU Berlin, 2011: „‚Russenlager‘ und Zwangsarbeit – Bilder und Erinnerungen sowjetischer Kriegsgefangener“]</ref>
2006 richtete der Verein eine [[Petition]] an den [[Bundestag|Deutschen Bundestag]] mit dem Ziel, die so genannten "Russenlager" der Wehrmacht als Haftstätten anzuerkennen, deren unmenschliche Haftbedingungen mit denen von Konzentrationslagern vergleichbar waren.<ref>[http://www.gedenkstaettenforum.de/nc/aktuelles/einzelansicht/news/ein_kohtaktbi_appell/ Erinnerung an die Petition bei gedenkstaettenforum.de]</ref> Eine Antwort erhielt der Verein auf diese Petition nicht.<ref>[http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/17/17245.pdf Deutscher Bundestag, Sitzung am 12.Juni 2013, Redner Stefan Schwartze verweist auf die noch nicht bearbeitete Petition von KONTAKTE-KOHTAKTbl, S. 31195]</ref>
Eine zweite Petition mit dem Titel „Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts – Anerkennung des von sowjetischen Kriegsgefangenen im Zweiten Weltkrieg in deutscher Kriegsgefangenschaft erlittenen Unrechts“<ref>[https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2014/_02/_03/Petition_49326.nc.html Petition an den Deutschen Bundestag lfd. Nr. 49326 „Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts – Anerkennung des von sowjetischen Kriegsgefangenen im Zweiten Weltkrieg in deutscher Kriegsgefangenschaft erlittenen Unrechts“, Mitzeichnungsfrist vom 17. Februar bis 19. März 2014]</ref> reichte der Verein im Februar 2014 ein, nachdem das Thema Anfang des Jahres unter anderem aufgrund der Rede des [[Bundestagspräsident]]en [[Norbert Lammert]] zum [[Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus|Holocaust-Gedenktag]] am 27. Januar 2014 vor dem Deutschen Bundestag<ref> {{Webarchiv|text=27. Januar 2014 – Rede zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus: Prof. Dr. Norbert Lammert |url=http://www.bundestag.de/bundestag/praesidium/reden/2014/001.html |wayback=20140227134635 |archiv-bot=2018-04-18 10:58:14 InternetArchiveBot }}</ref> erneut in die Medien gelangte.
Die Petition entsprach einem Antrag der Bundestagsfraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen vom Juni 2013, der von der damaligen Regierungskoalition abgelehnt worden war.<ref>[http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/140/1714056.pdf Beschlussempfehlung und Bericht zum Antrag der SPD- und Grünen-Fraktion(PDF)]</ref>
Der Vorschlag wird unter anderem von dem Berliner Historiker [[Wolfgang Benz]] unterstützt.<ref>[http://www.mdr.de/fakt/kriegsgefangene102.html ARD, Magazin FAKT, Sendung vom 7. Januar 2014: "Historiker für Entschädigung sowjetischer Kriegsgefangener"], Bericht auf mdr.de, abgerufen am 23.&nbsp;Mai 2016</ref>
 
2006 richtete der Verein eine [[Petition]] an den [[Bundestag|Deutschen Bundestag]] mit dem Ziel, die sosogenannten genannten "Russenlager"„Russenlager“ der Wehrmacht als Haftstätten anzuerkennen, deren unmenschliche Haftbedingungen mit denen von Konzentrationslagern vergleichbar waren.<ref>[http://www.gedenkstaettenforum.de/nc/aktuelles/einzelansicht/news/ein_kohtaktbi_appell/ Erinnerung an die Petition bei gedenkstaettenforum.de]</ref> Eine Antwort erhielt der Verein auf diese Petition nicht.<ref>[http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/17/17245.pdf Deutscher Bundestag, Sitzung am 12. Juni 2013, Redner Stefan Schwartze verweist auf die noch nicht bearbeitete Petition von KONTAKTE-KOHTAKTbl, S. 31195]</ref>
Seit 1991 fördert der Verein mit Spendengeld die multizentrische Studie „Moskau-Berlin-Protokoll“ (ALL-MB) für Patienten, die von der häufigsten Krebserkrankung im Kindesalter betroffen sind, der [[Akute lymphatische Leukämie|akuten lymphoblastischen Leukämie]] (ALL). Anfangs starben auf dem Gebiet der Sowjetunion über 90 % der ALL-Patienten, heute liegt die Überlebenswahrscheinlichkeit bei 80 % der 700 leukämiekranken Kinder, die pro Jahr nach dem MB-Protokoll therapiert werden. Nach Auswertung von rund 3000 ALL-MB-Patientendaten bisheriger MB-Therapieprotokolle soll im November 2014 auf einer Konferenz aller 50 beteiligten onko-hämatologischen Zentren in Russland, Belarus, Usbekistan und Armenien ein neues Design des „Moskau-Berlin-Protokolls“ zwecks Therapieoptimierung beschlossen werden.
Eine zweite Petition mit dem Titel „Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts – Anerkennung des von sowjetischen Kriegsgefangenen im Zweiten Weltkrieg in deutscher Kriegsgefangenschaft erlittenen Unrechts“<ref>[https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2014/_02/_03/Petition_49326.nc.html Petition an den Deutschen Bundestag lfd. Nr. 49326 „Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts – Anerkennung des von sowjetischen Kriegsgefangenen im Zweiten Weltkrieg in deutscher Kriegsgefangenschaft erlittenen Unrechts“, Mitzeichnungsfrist vom 17. Februar bis 19. März 2014]</ref> reichte der Verein im Februar 2014 ein, nachdem das Thema Anfang des Jahres unter anderem aufgrund der Rede des [[Bundestagspräsident]]en [[Norbert Lammert]] zum [[Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus|Holocaust-Gedenktag]] am 27. Januar 2014 vor dem Deutschen Bundestag<ref> {{Webarchiv|text=27. Januar 2014 – Rede zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus: Prof. Dr. Norbert Lammert |url=http://www.bundestag.de/bundestag/praesidium/reden/2014/001.html |wayback=20140227134635 |archiv-bot=2018-04-18 10:58:14 InternetArchiveBot }}</ref> erneut in die Medien gelangte.
Die Petition entsprach einem Antrag der Bundestagsfraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen vom Juni 2013, der von der damaligen Regierungskoalition abgelehnt worden war.<ref>[http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/140/1714056.pdf Beschlussempfehlung und Bericht zum Antrag der SPD- und Grünen-Fraktion(PDF)]</ref>
Der Vorschlag wird unter anderem von dem Berliner Historiker [[Wolfgang Benz]] unterstützt.<ref>[http://www.mdr.de/fakt/kriegsgefangene102.html ARD, Magazin FAKT, Sendung vom 7. Januar 2014: "Historiker„Historiker für Entschädigung sowjetischer Kriegsgefangener"Kriegsgefangener“], Bericht auf mdr.de, abgerufen am 23.&nbsp;Mai 2016</ref>
 
Seit 1991 fördert der Verein mit Spendengeld die multizentrische Studie „Moskau-Berlin-Protokoll“ (ALL-MB) für Patienten, die von der häufigsten Krebserkrankung im Kindesalter betroffen sind, der [[Akute lymphatische Leukämie|akuten lymphoblastischen Leukämie]] (ALL). Anfangs starben auf dem Gebiet der Sowjetunion über 90 % der ALL-Patienten, heute liegt die Überlebenswahrscheinlichkeit bei 80 % der 700 leukämiekranken Kinder, die pro Jahr nach dem MB-Protokoll therapiert werden. Nach Auswertung von rund 3000 ALL-MB-Patientendaten bisheriger MB-Therapieprotokolle soll im November 2014 auf einer Konferenz aller 50 beteiligten onko-hämatologischen Zentren in Russland, Belarus, Usbekistan und Armenien ein neues Design des „Moskau-Berlin-Protokolls“ zwecks Therapieoptimierung beschlossen werden.
Unter anderem brachte der Verein deutsche und russische Lehrer und Schüler zu einer „Demokratie-Erziehung“ in Ost und West als Voraussetzung einer [[Humanismus|humanistischen Gesellschaft]] zusammen. 1998 begann dazu eine Partnerschaft zwischen Kontakte-Контакты e.V. und der staatlichen Moskauer Experimentalschule „[[Schule der Selbstbestimmung]]“. Er pflegt auch sonstigen kulturellen Austausch.
 
Unter anderem brachte der Verein deutsche und russische Lehrer und Schüler zu einer „Demokratie-Erziehung“ in Ost und West als Voraussetzung einer [[Humanismus|humanistischen Gesellschaft]] zusammen. 1998 begann dazu eine Partnerschaft zwischen Kontakte-Контакты e.V. und der staatlichen Moskauer Experimentalschule „[[Schule der Selbstbestimmung]]“. Er pflegt auch sonstigen kulturellen Austausch. Seit 2013 unterstützt er die Initiative von [[Peter Jahn]] für die Errichtung eines ''Gedenkortes für die Opfer der NS-Lebensraumpolitik'' in Berlin.<ref>http://www.gedenkort-lebensraumpolitik.de/perspektive/</ref>
 
2018/19 führt der Verein das Projekt ''Memory-Wiki – Auf den Spuren der Erinnerung an „vergessene“ NS-Opfer in der Ukraine, Russland und Deutschland'' in Kooperation mit der [[Universität Bremen]], der [[Nationale Oles-Hontschar-Universität Dnipro|Nationalen Universität Dnjepropetrowsk „Oles Hontschar“]], der [[Südliche Föderale Universität|Südlichen Föderalen Universität Rostow am Don]] und der [[Wirtschaftshochschule Moskau]] durch.<ref>{{Internetquelle | url=http://kontakte-kontakty.de/jugend-und-bildungsprojekte/ | autor= | titel=Jugend- und Bildungsprojekte - KONTAKTE-KOHTAKTbI е.V. | werk= | hrsg=kontakte-kontakty.de | datum= | seiten= | archiv-url= | archiv-datum= | abruf=2024-02-05| format= | sprache= | kommentar= | zitat= | offline= }}</ref>
 
== Auszeichnungen ==
* 2002 würdigte die [[Internationale Liga für Menschenrechte (Berlin)|Internationale Liga für Menschenrechte]] mit der Verleihung der [[Carl-von-Ossietzky-Medaille]] an den Vereinsgründer Eberhard Radczuweit und seine Mitarbeiterin Marina Schubarth die Aktivitäten des Vereins.<ref>[http://ilmr.de/2002/verleihung-der-carl-von-ossietzky-medaille-2002-an-eberhard-radczuweit-und-marina-schubarth Internationalen Liga für Menschenrechte, Berlin: Verleihung der Carl-von-Ossietzky-Medaille 2002 an Eberhard Radczuweit und Marina Schubarth, August, 2002]</ref>
* 2003 zeichneten der [[regierender Bürgermeister von Berlin|regierende Bürgermeister von Berlin]], [[Klaus Wowereit]], und der Oberbürgermeister der Berliner Partnerstadt Moskau, [[Juri Michailowitsch Luschkow|Juri M. Luschkow]], Eberhard Radczuweit mit dem "Abzeichen„Abzeichen für die Verdienste um die Entwicklung der Partnerschaftsbeziehungen zwischen Berlin und Moskau"Moskau“ aus.<ref> {{Webarchiv|text=Berliner Rathaus aktuell: Moskauer Tage in Berlin – Auszeichnungen für Verdienste um die Partnerschaft |url=http://www.berlin.de/rbmskzl/rathausaktuell/archiv/2003/07/03/13540/ |wayback=20140228200301 |archiv-bot=2018-04-18 10:58:14 InternetArchiveBot }}</ref>
* 2011 war Eberhard Radczuweit für den [[taz -Panter -Preis]] der [[taz Panter Stiftung]] nominiert.<ref>[httphttps://www.taz.de/!117377/ Nominierte 2011 für den taz Panter Preis: Eberhard Radczuweit – Gegen das Vergessen]</ref>
* 2013 wurde der Verein für sein Projekt "Kriegsgefangene"„Kriegsgefangene“ mit dem Stiftungspreis der Dr. [[Viktor Freiherr von Fuchs|Viktor von Fuchs]] Stiftung ausgezeichnet.<ref>[{{Webarchiv|url=http://www.kontakte-kontakty.de/deutsch/verein/aktuelles.php |wayback=20140301075141 |text=Preis für das Projekt "Kriegsgefangene"]„Kriegsgefangene“ }}.</ref>
* 2013 zeichnete die FIR ([[Fédération Internationale des Résistants]]) Eberhard Radczuweit mit dem Michel Vanderborgt Award 2013 aus.<ref> {{Webarchiv|text=Archivlink |url=http://www.antifasiszta.org/index.php/fir-news/43-winner-of-the-michel-vanderborght-award-2013 |wayback=20140714171328 |archiv-bot=2018-04-18 10:58:14 InternetArchiveBot }}</ref>
* 2017 erhielt Eberhard Radczuweit den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.<ref>https://www.berliner-woche.de/schoeneberg/c-leute/verdienstorden-fuer-eberhard-radczuweit_a125181</ref>
* 2017 wurde der Verein mit dem [[Marion-Samuel-Preis]] ausgezeichnet.
 
==Literatur: Vom Verein herausgegeben oder beteiligt ==
== Einzelnachweise ==
* ''Schule und Demokratie : Seminare in Moskau und Berlin / ein Projekt von Kontakte-Kontakty. e&nbsp;.V.&nbsp;, Berlin und der Wissenschaftlich-Pädagogischen Vereinigung Schule der Selbstbestimmung, Moskau.'', Kontakte-Kontakty e.V., Berlin 1999.
<references />
* ''Zwangsarbeit. Begegnungen mit "Ostarbeitern"„Ostarbeitern“'', Berlin 2003, ISBN 3-00-010586-7.
 
* Nickel, Lars: ''"Russenlager"Nach und60 Zwangsarbeit.Jahren: BilderErinnerungen und Erinnerungenehemaliger sowjetischer Kriegsgefangener''., Kontakte-Kontakty e.&nbsp;V.&nbsp;, Berlin 20112005.
== Vom Verein herausgegebene Literatur ==
* ''Ich werde es nie vergessen. Briefe sowjetischer Kriegsgefangener 2004-20062004–2006''. Hrsg. vom Verein "KONTAKTE„KONTAKTE-KONTAKTY"KONTAKTY“ e.&nbsp;V&nbsp;., Verein für Kontakte zu Ländern der Ehemaligen Sowjetunion in Kooperation mit dem [[Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst|Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst]], Chr. Links Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-86153-439-6.
* ''Schule und Demokratie : Seminare in Moskau und Berlin / ein Projekt von Kontakte-Kontakty. e.V., Berlin und der Wissenschaftlich-Pädagogischen Vereinigung Schule der Selbstbestimmung, Moskau.'', Kontakte-Kontakty e.V., Berlin 1999.
* Stratievski, Dmitri: ''Zu Gast in Wolgograd: Begegnungen mit ehemaligen sowjetischen Kriegsgefangenen''. Kontakte-Kontakty e.&nbsp;V.&nbsp;, Berlin 2008.
* ''Zwangsarbeit. Begegnungen mit "Ostarbeitern"'', Berlin 2003, ISBN 3-00-010586-7.
* Nickel, Lars: ''Nach„Russenlager“ 60und Jahren:Zwangsarbeit. ErinnerungenBilder ehemaligerund Erinnerungen sowjetischer Kriegsgefangener'',. Kontakte-Kontakty e.&nbsp;V&nbsp;., 2005Berlin 2011.
* Florian Wieler, Frédéric Bonnesoeur (Vorstand Kontakte-Kontakty e.&nbsp;V.), Hrsg.&nbsp;: ''Verbrannte Dörfer. Nationalsozialistische Verbrechen an der ländlichen Bevölkerung in Polen und der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg.'' Metropol-Verlag, 2024, ISBN 978-3-86331-732-4.
* ''Ich werde es nie vergessen. Briefe sowjetischer Kriegsgefangener 2004-2006''. Hrsg. vom Verein "KONTAKTE-KONTAKTY" e.V., Verein für Kontakte zu Ländern der Ehemaligen Sowjetunion in Kooperation mit dem Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst, Chr. Links Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-86153-439-6.
* Stratievski, Dmitri: ''Zu Gast in Wolgograd: Begegnungen mit ehemaligen sowjetischen Kriegsgefangenen''. Kontakte-Kontakty e.V., Berlin 2008.
* Nickel, Lars: ''"Russenlager" und Zwangsarbeit. Bilder und Erinnerungen sowjetischer Kriegsgefangener''. Kontakte-Kontakty e.V., Berlin 2011.
 
== Weblinks ==
* [http://www.kontakte-kontakty.de/ Homepage KONTAKTE-KOHTAKTbI]
* Christian Staas: [http://www.zeit.de/2010/25/Zweiter-Weltkrieg-Russische-Gefangene »Mir fehlen die Worte«] (Bericht über die Tätigkeit), in: [[Die Zeit]] Nr. 25/2010 vom 21. Juni 2010.
* [http://learning-from-history.de/Lernen-und-Lehren/content/4086 Über die Erinnerungsarbeit durch die „Freitagsbriefe“] bei learning-from-history.de
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Coordinate|NS=52.485867|EW=13.359702|type=landmark|region=DE-BE}}
{{Normdaten|TYP=k|GND=10057970-X|LCCN=no2005023116|VIAF=145200484}}
 
{{SORTIERUNG:Kontakte}}

Aktuelle Version vom 19. Februar 2024, 03:05 Uhr

KONTAKTE-KOHTAKTbI e.V.
Verein für Kontakte zu Ländern der ehemaligen Sowjetunion
Logo
Rechtsform Verein
Gründung 1990
Sitz Berlin
Schwerpunkt Völkerverständigung, Opferhilfe
Aktionsraum Deutschland, Länder der ehemaligen Sowjetunion
Umsatz 925.533 Euro (2022)
Mitglieder ca. 300
Website kontakte-kontakty.de

Kontakte-Контакты e.V. – Verein für Kontakte zu Ländern der ehemaligen Sowjetunion ist ein gemeinnütziger Verein mit humanitären Zielen. Aus einer Hilfe für die Opfer der Kraftwerkskatastrophe von Tschernobyl entstand eine Partnerschaft des Vereins im Bereich der Kinderonkologie, die in einer multizentrischen Studie die Therapie für leukämiekranke Kinder verbessert.[1] Zudem setzt sich der Verein für überlebende Opfer des NS-Regimes ein, darunter für ehemalige sowjetische Soldaten in deutscher Kriegsgefangenschaft[2].

Der Verein wurde 1990 zunächst unter dem Namen „Deutsch-Sowjetische Kontakte“ gegründet. Derzeitiger Vorsitzender ist Gottfried Eberle, ehrenamtlicher Geschäftsführer war langjährig der Vereinsgründer Eberhard Radczuweit (1941–2017).[3] Dem Beirat des Vereins gehören Peter Jahn, Lothar C. Poll, Hilde Schramm und Wolfram Wette an.

Ziele und Aktivitäten

Ein Ziel des Vereins ist unter anderem die materielle und ideelle Anerkennung des Leids sowjetischer Kriegsgefangener im Zweiten Weltkrieg. Dazu setzt er sich aktiv für Überlebende in Nachfolgestaaten der Sowjetunion ein.[4]

Mehr als die Hälfte der rund 5,7 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen war in deutschen Kriegsgefangenen-, Konzentrations- oder Zwangsarbeitslagern aufgrund der Rassen- und Eroberungspolitik des NS-Regimes ums Leben gekommen. Die deutsche Wehrmacht und andere Stellen verstießen bei der Behandlung der sowjetischen Gefangenen bewusst gegen die Genfer Konventionen und weitere internationale Bestimmungen. Die Überlebenden, die zum großen Teil massive physische und psychische Schäden erlitten, wurden nach ihrer Rückkehr in die Sowjetunion teils massiv diskriminiert[5]. Der Verein arbeitet eng mit zahlreichen Organisationen auf nationaler und internationaler Ebene zusammen. Zu nennen ist zum Beispiel die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“. Gemeinsam mit dem Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst gab der Verein Bücher unter anderem mit Briefen ehemaliger sowjetischer Kriegsgefangener heraus. Diese[6] werden auch als Unterrichtsmaterial genutzt.[7] Außerdem konzipiert und organisiert der Verein auch Ausstellungen zum Thema.[8]

2006 richtete der Verein eine Petition an den Deutschen Bundestag mit dem Ziel, die sogenannten „Russenlager“ der Wehrmacht als Haftstätten anzuerkennen, deren unmenschliche Haftbedingungen mit denen von Konzentrationslagern vergleichbar waren.[9] Eine Antwort erhielt der Verein auf diese Petition nicht.[10] Eine zweite Petition mit dem Titel „Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts – Anerkennung des von sowjetischen Kriegsgefangenen im Zweiten Weltkrieg in deutscher Kriegsgefangenschaft erlittenen Unrechts“[11] reichte der Verein im Februar 2014 ein, nachdem das Thema Anfang des Jahres unter anderem aufgrund der Rede des Bundestagspräsidenten Norbert Lammert zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar 2014 vor dem Deutschen Bundestag[12] erneut in die Medien gelangte. Die Petition entsprach einem Antrag der Bundestagsfraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen vom Juni 2013, der von der damaligen Regierungskoalition abgelehnt worden war.[13] Der Vorschlag wird unter anderem von dem Berliner Historiker Wolfgang Benz unterstützt.[14]

Seit 1991 fördert der Verein mit Spendengeld die multizentrische Studie „Moskau-Berlin-Protokoll“ (ALL-MB) für Patienten, die von der häufigsten Krebserkrankung im Kindesalter betroffen sind, der akuten lymphoblastischen Leukämie (ALL). Anfangs starben auf dem Gebiet der Sowjetunion über 90 % der ALL-Patienten, heute liegt die Überlebenswahrscheinlichkeit bei 80 % der 700 leukämiekranken Kinder, die pro Jahr nach dem MB-Protokoll therapiert werden. Nach Auswertung von rund 3000 ALL-MB-Patientendaten bisheriger MB-Therapieprotokolle soll im November 2014 auf einer Konferenz aller 50 beteiligten onko-hämatologischen Zentren in Russland, Belarus, Usbekistan und Armenien ein neues Design des „Moskau-Berlin-Protokolls“ zwecks Therapieoptimierung beschlossen werden.

Unter anderem brachte der Verein deutsche und russische Lehrer und Schüler zu einer „Demokratie-Erziehung“ in Ost und West als Voraussetzung einer humanistischen Gesellschaft zusammen. 1998 begann dazu eine Partnerschaft zwischen Kontakte-Контакты e.V. und der staatlichen Moskauer Experimentalschule „Schule der Selbstbestimmung“. Er pflegt auch sonstigen kulturellen Austausch. Seit 2013 unterstützt er die Initiative von Peter Jahn für die Errichtung eines Gedenkortes für die Opfer der NS-Lebensraumpolitik in Berlin.[15]

2018/19 führt der Verein das Projekt Memory-Wiki – Auf den Spuren der Erinnerung an „vergessene“ NS-Opfer in der Ukraine, Russland und Deutschland in Kooperation mit der Universität Bremen, der Nationalen Universität Dnjepropetrowsk „Oles Hontschar“, der Südlichen Föderalen Universität Rostow am Don und der Wirtschaftshochschule Moskau durch.[16]

Auszeichnungen

Literatur: Vom Verein herausgegeben oder beteiligt

  • Schule und Demokratie: Seminare in Moskau und Berlin / ein Projekt von Kontakte-Kontakty e .V. , Berlin und der Wissenschaftlich-Pädagogischen Vereinigung Schule der Selbstbestimmung, Moskau. Kontakte-Kontakty e.V., Berlin 1999.
  • Zwangsarbeit. Begegnungen mit „Ostarbeitern“, Berlin 2003, ISBN 3-00-010586-7.
  • Nach 60 Jahren: Erinnerungen ehemaliger sowjetischer Kriegsgefangener, Kontakte-Kontakty e. V. , 2005.
  • Ich werde es nie vergessen. Briefe sowjetischer Kriegsgefangener 2004–2006. Hrsg. vom Verein „KONTAKTE-KONTAKTY“ e. V ., Verein für Kontakte zu Ländern der Ehemaligen Sowjetunion in Kooperation mit dem Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst, Chr. Links Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-86153-439-6.
  • Stratievski, Dmitri: Zu Gast in Wolgograd: Begegnungen mit ehemaligen sowjetischen Kriegsgefangenen. Kontakte-Kontakty e. V. , Berlin 2008.
  • Nickel, Lars: „Russenlager“ und Zwangsarbeit. Bilder und Erinnerungen sowjetischer Kriegsgefangener. Kontakte-Kontakty e. V ., Berlin 2011.
  • Florian Wieler, Frédéric Bonnesoeur (Vorstand Kontakte-Kontakty e. V.), Hrsg. : Verbrannte Dörfer. Nationalsozialistische Verbrechen an der ländlichen Bevölkerung in Polen und der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg. Metropol-Verlag, 2024, ISBN 978-3-86331-732-4.

Einzelnachweise

  1. „Mit einer Krebstherapie im Gepäck von Berlin nach Moskau“ Der Tagesspiegel, vom 10. November 2008
  2. www.deutschlandradiokultur.de: Kontakte in die Vergangenheit, abgerufen am 5. Februar 2024
  3. Karl Grünberg: Berlin: Eberhard Radczuweit (Geb. 1941). In: tagesspiegel.de. 17. November 2017, abgerufen am 31. Januar 2024.
  4. Christia Staas: "Mir fehlen die Worte" Verfolgt und vergessen: 5,7 Millionen sowjetische Soldaten gerieten nach 1941 in deutsche Gefangenschaft. Ein Berliner Verein hilft den letzten Überlebenden. In: Zeit Online. 17. Juni 2010, abgerufen am 5. Februar 2024.
  5. siehe zum Beispiel das Interview mit der Mitarbeitern Sibylle Suchan-Floß von Kontakte-KOHTAKTbI zur Frage der Entschädigung sowjetischer Zwangsarbeiter und Kriegsgefangener: Heute gibt es nur noch rund 4000 überlebende Kriegsgefangene. In: Mindener Tageblatt vom 11. Juli 2012, abgerufen am 5. Februar 2024
  6. „Freitagsbriefe“: Briefe ehemaliger sowjetischer Kriegsgefangener (Memento vom 25. Februar 2014 im Internet Archive)
  7. Unterrichtsmaterial der Universität Bielefeld auf www.uni-bielefeld.de, abgerufen am 27. Februar 2014
  8. Ausstellung mit Begleitprogramm an der TU Berlin, 2011: „‚Russenlager‘ und Zwangsarbeit – Bilder und Erinnerungen sowjetischer Kriegsgefangener“
  9. Erinnerung an die Petition bei gedenkstaettenforum.de
  10. Deutscher Bundestag, Sitzung am 12. Juni 2013, Redner Stefan Schwartze verweist auf die noch nicht bearbeitete Petition von KONTAKTE-KOHTAKTbl, S. 31195
  11. Petition an den Deutschen Bundestag lfd. Nr. 49326 „Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts – Anerkennung des von sowjetischen Kriegsgefangenen im Zweiten Weltkrieg in deutscher Kriegsgefangenschaft erlittenen Unrechts“, Mitzeichnungsfrist vom 17. Februar bis 19. März 2014
  12. 27. Januar 2014 – Rede zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus: Prof. Dr. Norbert Lammert (Memento vom 27. Februar 2014 im Internet Archive)
  13. Beschlussempfehlung und Bericht zum Antrag der SPD- und Grünen-Fraktion(PDF)
  14. ARD, Magazin FAKT, Sendung vom 7. Januar 2014: „Historiker für Entschädigung sowjetischer Kriegsgefangener“, Bericht auf mdr.de, abgerufen am 23. Mai 2016
  15. http://www.gedenkort-lebensraumpolitik.de/perspektive/
  16. Jugend- und Bildungsprojekte - KONTAKTE-KOHTAKTbI е.V. kontakte-kontakty.de, abgerufen am 5. Februar 2024.
  17. Internationalen Liga für Menschenrechte, Berlin: Verleihung der Carl-von-Ossietzky-Medaille 2002 an Eberhard Radczuweit und Marina Schubarth, August, 2002
  18. Berliner Rathaus aktuell: Moskauer Tage in Berlin – Auszeichnungen für Verdienste um die Partnerschaft (Memento vom 28. Februar 2014 im Internet Archive)
  19. Nominierte 2011 für den taz Panter Preis: Eberhard Radczuweit – Gegen das Vergessen
  20. Preis für das Projekt „Kriegsgefangene“ (Memento vom 1. März 2014 im Internet Archive).
  21. Archivlink (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)
  22. https://www.berliner-woche.de/schoeneberg/c-leute/verdienstorden-fuer-eberhard-radczuweit_a125181

Koordinaten: 52° 29′ 9,1″ N, 13° 21′ 34,9″ O