Joker (Comicfigur)

Wachsfigur des Joker in Anlehnung an die Darstellung durch Jack Nicholson
Figur des Joker in Anlehnung an die Darstellung durch Heath Ledger
Joker im Film Suicide Squad (Dreharbeiten)

Der Joker (englisch The Joker) ist eine fiktive Figur, die überwiegend in Comics des Verlages DC, einer Tochtergesellschaft von Time Warner, auftritt. Daneben war der Joker auch schon in Romanen, Zeichentrickserien und -filmen, Realdarsteller-Serien und -filmen, sowie in Computer- und Konsolenspielen zu sehen, die auf den Comics von DC basieren. Überwiegend ist die Figur als Erzfeind der Comicfigur Batman bekannt.

Der Name „Joker“ bezieht sich einerseits auf den Joker als Spielkarte und andererseits den hierauf abgebildeten Hofnarren.

Die Figur des Jokers wurde in einer Rohfassung von dem Assistenzzeichner Jerry Robinson ersonnen und nachträglich von Bob Kane und Bill Finger überarbeitet und debütierte in US-Batman #1 von 1940. Sie basiert in ihren Grundzügen auf der Figur des Gwynplaine, dargestellt vom expressionistischen Darsteller Conrad Veidt aus dem Film The Man Who Laughs von 1928.

Figurenbiografie

Zur Herkunft des Jokers und seinem bürgerlichen Namen gibt es keine einheitliche Version. Einige jüngere Batman-Geschichten, die nach der 1989er Kinoverfilmung entstanden, in welcher dem Joker der bürgerliche Name Jack Napier gegeben wurde, greifen Jack als seinen Vornamen auf, lassen dabei jedoch seinen Nachnamen offen. In anderen Filmen, Serien und Geschichten werden die Bezüge auf seinen wahren Namen jedoch einfach ausgelassen. In der 2017/18 erschienenen achtteiligen Geschichte Batman: White Knight, die allerdings den Charakter einer Elseworlds-Geschichte hat, lautet der reale Name ebenfalls Jack Napier.[1]

Die Entstehung des Schurken Joker mit dem charakteristischen Aussehen wird meistens auf einen Unfall zurückgeführt, bei dem er in einen Behälter mit Chemikalien gefallen ist, wodurch seine Haut ausbleichte, seine Haare grün und seine Lippen sich rot verfärbten und sich seine Gesichtszüge zu einem ewigen Grinsen verformten. Erstmals wurde die Ursprungsgeschichte 1951, rund elf Jahre nach dem ersten Auftreten des Jokers, in US-Detective Comics #168 geschildert.

Eine zweite Ursprungsgeschichte basiert darauf, dass der Joker und seine Mutter in der Kindheit des Jokers vom Vater des Öfteren misshandelt wurden. Eines Tages befindet sich der Vater wiederholt in einem solchen Wutanfall und tötet die Mutter des Jokers mit einem Messer. Nach dieser Tat dreht sich der Vater um und schaut seinem weinenden Sohn ins Gesicht und fragt warum dieser denn so traurig gucke. Danach geht er auf ihn zu und schneidet ihm das Grinsen des Jokers ins Gesicht, indem er in die rechte und linke Wange des Jungen schneidet. Dies lässt den Joker zu einem Wahnsinnigen werden. Die grünen Haare, den roten Mund und das weiße Gesicht setzt er durch Schminke auf.

Als eine der grundlegenden Ursprungsgeschichten wird das Graphic Novel Batman: Lächeln, bitte! (engl.: Batman: The Killing Joke) angesehen. Hier bricht der Joker aus Arkham Asylum aus und man sieht in mehreren Rückblenden seine Geschichte. Der Joker war ein schlechter Comedian, der sich auf einen Einbruch in einer Chemiefabrik einließ. Er trägt eine rote Maske, wodurch er für das GCPD als Rädelsführer dasteht. Da er durch die Maske nicht gut sehen konnte und durch das Erscheinen Batmans gehetzt wurde, stolpert er in ein Chemikalienbad. Nachdem er aus dem Bad steigt und seine Maske abnimmt, spiegelt sich sein weißes Gesicht mit den roten Lippen in einer Pfütze. Er fängt daraufhin an hemmungslos zu lachen. Diese Ursprungsgeschichte zeigt, wie sehr Batman und der Joker miteinander verknüpft sind.[2]

In US-Justice League #50 spricht Green Lantern am Ende des Heftes Batman auf den Möbius-Stuhl an. Dieser verrät demjenigen, der auf ihm sitzt alle Geheimnisse des Universums. Er fragt Batman, wie die Antwort auf die Frage, wer der Joker sei, ausgefallen ist. Darauf sagt Batman „Er gab mir keinen Namen“. Die Antwort des Stuhls lautete nämlich „der Joker ist nicht eins, sondern drei!“

Erscheinungsbild

Der Joker ist ein Meisterkrimineller, der ein Clown-ähnliches Erscheinungsbild besitzt: Er ist ein ca. 1,80 m großer, hagerer Mann mit einem kreideweißen Gesicht, schwarz umrahmten Augenlidern, grünen Haaren und blutroten Lippen, die zu einem teuflischen Grinsen verzogen sind. Er trägt zumeist einen violetten Anzug mit Schwalbenschwanz, gelegentlich auch einen violetten Hut oder Mantel. Am Anzug steckt des Öfteren eine Blume, die Säure verspritzen kann. Dazu hat er oft einen Stock mit Knauf, manchmal ist im Stock ein Degen versteckt. Gerne verwendet er auch PENG-Pistolen, welche in ihrer Funktion tödlich sind. Im Film The Dark Knight wird jedoch ausgesagt, dass er lieber ein Messer benutzt, da er es genießt, den Schmerz des Opfers zu spüren, weshalb er auch eines in seinen Schuhen eingebaut hat. Sein Markenzeichen (Visitenkarte) ist meistens eine Joker-Karte, die er bei Verbrechen meist an dem Tatort hinterlässt.[2]

Charakterisierung

In den späteren 1940er Jahren, in den 1950er und 1960er Jahren wurde die Figur als ein alberner Spaßvogel charakterisiert, der seine Umwelt mit infantilen Streichen piesackt, ohne dabei wirklich gefährlich zu sein.

Im Gegensatz dazu porträtierten die frühesten Batman-Geschichten der beginnenden 1940er Jahre sowie die große Mehrheit der neueren Batman-Interpretationen seit den 1970er Jahren den Joker als einen gewalttätigen Irren, der aus purer Freude mordet. In dieser Interpretation der Figur ist der Joker der Urheber von zwei zentralen Tragödien in Batmans Leben, namentlich der Ermordung von Batmans Sidekick Jason Todd, dem zweiten Robin, und der Querschnittlähmung von Barbara Gordon (Batgirl/später Oracle).

In der medialen Rezeption der Figur wirkten die Schauspieler Cesar Romero in den 1960er Jahren und Jack Nicholson in den späten 1980er Jahren (Batman-Film von 1989) sowie Mark Hamill (Batman: The Animated Series) in den frühen 1990er Jahren stilbildend. Das American Film Institute setzte den Joker in Nicholsons Interpretation bei einem Ranking auf Platz 45 der besten 50 Kinoschurken aller Zeiten. Das Wizard Magazine, das Fachorgan der amerikanischen Comicindustrie, setzte den Joker auf Platz 1 der 100 besten Schurken aller Zeiten. 2008 trat der Joker im Batman-Film The Dark Knight erneut als Schurke auf, gespielt von Heath Ledger, der für seine Darstellung postum den Oscar erhielt.

Charakterisierungswandel

Während seiner ersten Auftritte, beginnend mit Batman #1 war der Joker ein eher durchschnittlicher Massenmörder in der Manier der Dick-Tracy-Widersacher, der außer einem bizarren Aussehen, das dem Schalk des Kartenspiels nachempfunden war, wenig Absurdes vorzuweisen hatte. Er hinterließ die Leichen seiner Opfer, die er in der Regel mit einem geheimnisumwitterten „Jokergas“ (manchmal Smilex genannt) umbrachte, mit einem deformierten Grinsen im Gesicht.

Die Pläne, den Joker in einer Backup-Story in Batman #1 sterben zu lassen, wie es für Comic-Schurken zu dieser Zeit üblich war, wurden im letzten Augenblick auf Drängen des DC-Editors Whitney Ellsworth revidiert, der die Figur für zu gelungen hielt, um sie so einfach aufzugeben.

Bei seinen ersten zwölf Auftritten bis 1942 tötete der Joker nahezu drei Dutzend Personen und konnte am Ende der meisten Geschichten seinem Gegner Batman entkommen – wiewohl es stets aussah, als ob er bei seinen Fluchtversuchen ums Leben gekommen sei.

Die Wende kam 1943 mit der Geschichte „Joker Walks the Last Mile“ (US-Detective Comics #64), in der der Joker scheinbar auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet wird. Nach seiner Rückkehr war der Joker harmloser als jemals zuvor: Der Verlag hatte in der Zwischenzeit entschieden, dass nur noch One-Issue-Figuren töten dürfen sollten, damit Batman in seinem Unvermögen, solche wiederkehrenden Schurken wie Joker oder den Pinguin zu bestrafen, nicht als Versager erscheinen würde.

Als sich die Batman-Comics im Laufe der Zeit in ihrem Ton immer weiter verharmlosten, wurde der Joker zu einem ungefährlichen Ärgernis degradiert. Der Joker wurde schnell zum beliebtesten Batman-Schurken und trat bis in die Mitte der 1950er Jahre mit extremer Regelmäßigkeit auf. In den späten 1950ern wurde die Figur spärlicher eingesetzt und verschwand in den Sechzigern zeitweise sogar gänzlich.

1973 wurde die Figur von dem Kreativteam Dennis O’Neil und Neal Adams in US-Batman #251 in der Geschichte „The Joker’s Five Way Revenge“ neu belebt und generalüberholt. Dieser neue Joker war ein mordlustiger Irrer, der aus Launen heraus tötet und den „battle of wits“ mit Batman genießt. Diese Art der Annäherung an den Charakter ist seither die vorherrschende. Steve Englehart hat die Figur um weitere den Charakter definierende Züge bereichert. In den 1970er Jahren brachte die Figur es schließlich sogar auf eine neunteilige Serie, in der er es mit verschiedenen Helden und Schurken zu tun bekam. In sieben dieser neun Ausgaben begeht der Joker Morde.

In Alan Moores Geschichte „The Killing Joke“ aus dem Jahr 1988 schießt der Joker Barbara Gordon alias Batgirl nieder, die seither im Rollstuhl sitzt und als Figur Oracle auftritt.

Eine umfangreiche Veränderung erfuhr die Figur schließlich in den 1990er Jahren, als dem Joker mit Harley Quinn, einer verrückten ehemaligen Psychologin, die ein Harlekinkostüm trägt, eine Assistentin und gelegentliche Geliebte zur Seite gestellt wurde. Die Beziehung ist eine Hassliebe der extremen Art: So neigt der Joker dazu Harley zu beleidigen, zu verletzen und versucht sie sogar gelegentlich zu töten. Ungeachtet dessen kehrt diese immer wieder zu ihm zurück.

In den neuen Batmancomics von Grant Morrison wird der Joker als ein „Superschizophrener“ bezeichnet, der sich jedes Mal selbst neu „erschaffen“ kann. Dies erscheint als logische Antwort der Autoren darauf, dass der Joker eine der Figuren im Bat-Universum ist, die über die Jahrzehnte die meisten Veränderungen durchlaufen hat.

Nach dem Tod von Batman verbündete sich der Joker kurzweilig mit der Bat-Familie um sich so des Mörders von Batman (Doktor Hurt) leichter zu entledigen. Dies konnte er nur machen indem er sich verkleidete, er trug einen schwarzen Hut und Mantel und eine weiße Maske. Nachdem er Doktor Hurt umgebracht hatte, offenbarte er Nightwing sein Geheimnis und kam nach Arkham.

Mit dem Start in das neue DC-Universum durchlief der Joker einen weiteren Wandel, er ließ sich vom Puppenmacher das Gesicht herunterschneiden und verschwand. Nach kurzer Zeit trat er als eine Art Monster auf, er hatte sich das Gesicht nur mit Klammern zusammengesteckt. Diesmal war sein Ziel, die gesamte Bat-Familie zu töten. In der Bathöhle kommt es schließlich zum Endkampf, bei dem der Joker in eine Schlucht stürzt.

Der Joker in anderen Medien

Batman Fernsehserie (1966–1968)

Joker-Darsteller Cesar Romero

In der comedyhaften Batman-Fernsehserie der 1960er Jahre wurde der Joker in 18 Episoden und einem Film, Batman hält die Welt in Atem, von Cesar Romero dargestellt. Er war ein harmloser Ulk-Charakter. Sein Markenzeichen ist ein gackerndes Lachen. Den einzigen Bezugspunkt zu seinem Vorleben bildet eine Bemerkung Batmans, der Joker sei früher Hypnotiseur gewesen.

Batman: The Animated Series

Die Zeichentrickserie Batman (Batman: The Animated Series) wartete mit einer anderen Ursprungsgeschichte auf (in der Folge Beware the Creeper und dem Film Batman und das Phantom): Hier erscheint der Joker als ein ehemaliger Auftragsmörder einer Verbrechensorganisation, der beim Versuch, eine Chemiefabrik auszurauben, seinen Unfall in altbekannter Weise erleidet. In der Serie war der Joker der am häufigsten auftretende Schurke, wodurch das Prestige des Jokers als Batmans Erzfeind gestärkt wurde. Synchronisiert wurde der Joker im Original von dem Schauspieler Mark Hamill (ausnahmsweise auch von Michael McKean). Hamill erlangte Kultstatus durch seine Rolle als Luke Skywalker. Bei der Darstellung des Lachens versuchte Hamill dem Charakter des Jokers gerecht zu werden: Sein Lachen ist sowohl hoch als auch tief und wirkt durch seine Ungehemmtheit „wie ein Musikinstrument, auf dem nur er spielen kann“.

Wie in den Comics ist der Joker der Animated-Serie von Batman besessen und brennt darauf, diesen zu ermorden. Er besitzt eine Art von Selbstbewusstsein, über das die anderen Figuren nicht verfügen, als ob er sich seiner eigenen Fiktivität bewusst sei. In der Animated-Series ist der Joker die einzige Figur, die direkt in die Kamera spricht.

Batman of the Future

In dem Animated-Film Batman of the Future – Der Joker kommt zurück, einem in der Zukunft angesiedelten Abenteuer, das sich um Terry McGinnis, den Batman der nächsten Generation dreht, kehrt der vom Joker-Gift infizierte Tim Drake als eine Zukunftsvariante des Jokers zurück. Dabei spielt auch die Jugendgang der Jokerz, deren Mitglieder die Nachfolge des Jokers angetreten haben, eine Rolle. Diese Gruppe tritt auch häufig in der zugehörigen Serie Batman of the Future auf.

The Batman

Der Schauspieler Kevin Michael Richardson lieh einem dezidiert anderen Joker in der Serie The Batman seine Stimme. Der Joker in dieser Reihe ist ein athletischer, rotäugiger Mann mit einem deutlich wilderen Äußeren als der Joker in den anderen Versionen: Er besitzt eine lange Zottelmähne und läuft meist barfüßig herum. Seine Stimme wechselt zwischen tief und schrill. Joker hat immer zwei Helfer bei sich, Punch und Judy, die als stumme, geschminkte Muskelprotze dargestellt werden. Er bezeichnet Batman gelegentlich als Spielverderber und ist trotz seines Wahns ein kriminelles Genie, so dass er zum Beispiel den Polizisten Ethan Benneth gegen seinen Chef auflehnt und ihn unabsichtlich in Clayface verwandelt.

In dem Animated-Film The Batman vs. Dracula wird der Joker bei der Plünderung eines Grabmals von dem Vampirfürsten gebissen und in einen Vampir verwandelt. Batman konnte schließlich ein Heilmittel entwickeln, mit dem er den Joker am Ende des Films „heilte“. Wie üblich kam der besiegte Schurke nach Arkham.

Batman (1989)

Jack Nicholson, Joker-Darsteller in Batman

Der Batman-Film von 1989 (Regie: Tim Burton) präsentierte eine neue Entstehungsgeschichte des Jokers. Hier ist der Joker – dargestellt von Jack Nicholson – anders als in den Comics in die Ereignisse verwickelt, die den Entwicklungsgang von Bruce Waynes Batman bewirkten: Er ist der Mann, der die Eltern des jungen Bruce Wayne ermordete und so Waynes Kreuzzug gegen das Verbrechen in Gang setzte (in den Comics war der Mörder ein Mann namens Joe Chill, während Joker keinerlei Beziehung zu Batman besaß). In dem Film heißt der Joker mit eigentlichem Namen Jack Napier, eine Anspielung auf das Wort jackanapes ('Naseweis'). Napier ist die narzisstische, rechte Hand von Carl Grissom, dem König der Unterwelt von Gotham City. Eine Affäre zwischen Napier und Alicia Hunt, Grissoms Freundin, bewegt den eifersüchtigen Kriminellen dazu, seinem Handlanger eine Falle zu stellen. Napier erhält von Grissom den Auftrag, in die Axis-Chemicals-Fabrik einzubrechen. Über dieses Vorhaben informiert Grissom seinen Verbindungsmann bei der Polizei, Carl Eckhardt, der eine Überraschungsrazzia in der Fabrik durchführt. Aufgrund des überraschenden Eingreifens Batmans und Commissioner Gordon schlägt Grissoms Plan jedoch fehl: Napier tötet Eckhardt, wird dann jedoch durch einen Querschläger im Gesicht getroffen und stürzt in ein Auffangbecken voller Chemikalien.

Napier überlebt sein „Säurebad“, ist aber nach einem vermasselten Versuch, sein Gesicht mit den Mitteln der plastischen Chirurgie wiederherzustellen, mit einem „ewigen Lächeln“ geschlagen: sein Lächeln ist fortan unablöslich im Gesicht fixiert. Napier nimmt – seinem entstellten Äußeren geschuldet – den Namen Joker an, ermordet Grissom und übernimmt dessen kriminelles Imperium. Daraufhin nimmt er eine gewalttätige und chaotische Verbrechensserie auf, um Batman, der nach seiner Auffassung zu viel Presseaufmerksamkeit erhält, zu überbieten. Nach einer Reihe von ergebnislos verlaufenden Kämpfen stirbt der Joker im Zweikampf mit Batman, als er vom Dach der Gotham Cathedral, dem Schauplatz des Showdowns, in die Tiefe stürzt.

The Dark Knight (2008)

Heath Ledger, Joker-Darsteller in The Dark Knight

Im Sommer 2008 kam The Dark Knight, die Fortsetzung von Christopher Nolans Batman Begins, in die Kinos. Joker stellt den „Hauptschurken“ des Films dar. Gespielt wurde er von Heath Ledger, der kurz nach Beendigung der Dreharbeiten verstarb. Hier bleiben Herkunft und Hintergrundgeschichte des Jokers ungewiss, Andeutungen verraten aber, dass sein permanentes Grinsen auf Schnittwunden an den Mundwinkeln zurückzuführen ist (Glasgow Smile). Zu ihrer Entstehung erzählt er zwei verschiedene Geschichten, was bei näherem Betrachten schlüssig scheint, da beide Narben verschiedene Charakteristika aufweisen: Zum einen habe ihm sein Vater im Alkoholrausch ein „Lächeln“ ins Gesicht zaubern wollen, zum anderen wollte er seiner von Gangstern entstellten Frau seine Liebe beweisen und fügte sich die Narben selbst zu, woraufhin sie ihn verließ. Der Drehbuchautor Jonathan Nolan wies darauf hin, dass vermutlich keine der beiden Entstehungsgeschichten wahr seien.[3] Dazu hat er schulterlange, grün gefärbte Haare und gelbe Zähne.

Der Joker ist in The Dark Knight weniger ein Krimineller, sondern ein Wahnsinniger, der an multiplen Geisteskrankheiten leidet. An Geld ist er nicht interessiert, vielmehr tötet und zerstört er aus reiner Freude und um Gotham City ins Chaos zu stürzen. Als Bruce Wayne sich darüber Gedanken machte, woran der Joker interessiert sein könnte, sagte ihm sein Butler Alfred Pennyworth: „Einige Menschen wollen die Welt einfach nur brennen sehen.“ Daneben verschafft es ihm Vergnügen, gesetzestreue Menschen in extreme Situationen zu bringen, in denen sie beginnen, unmoralisch zu handeln. Er versieht zwei Personenfähren mit Bomben, an Bord der einen Fähre sind unschuldige Bürger und die andere transportiert verurteilte Kriminelle, und gibt den Zünder den Passagieren der jeweils anderen Fähre. Wer zuerst die andere Fähre bis Mitternacht in die Luft sprengt, darf überleben, ansonsten sterben alle Passagiere. Den Bezirksstaatsanwalt Harvey Dent bringt er durch die Ermordung von dessen Freundin zu einem mörderischen Rachefeldzug gegen die für ihn dafür verantwortlich gemachten Polizisten. Harvey Dent wird dann zu Two-Face und versucht auf einem persönlichen Rachefeldzug die korrupten Polizisten zu finden, die seine Freundin entführt hatten. Der Joker bezweckt damit, einen aus dem Dreigestirn (Batman, Gordon, Dent) auf ein kriminelles Niveau zu holen. Anders als im Film von 1989 überlebt der Joker am Ende, er wird nur von der Polizei festgenommen.

Heath Ledger bekam posthum den Oscar als bester Nebendarsteller. Ursprünglich war geplant, den Joker auch im dritten Teil der Reihe, The Dark Knight Rises, als Wiederholungsgegner auftreten zu lassen. Aufgrund von Ledgers Tod wurden diese Pläne jedoch wieder verworfen und man setzte stattdessen Bane als Schurken im nächsten Film ein.

Suicide Squad (2016)

Im Film Suicide Squad spielt Jared Leto den Joker

Im neuen Film Suicide Squad wird der Joker von Jared Leto verkörpert. Er soll vom Joker aus dem Comic The Dark Knight Returns inspiriert sein, zudem geblichene Haut haben (keine Schminke) und somit der Joker-Comicversion ähnlicher sein.[4] In dem Trailer zu Suicide Squad besitzt er jedoch Tattoos, was zu vielen Theorien der Fans führte. Eine davon ist, dass der Joker der ehemalige zweite Robin Jason Todd ist.[5]

Videospiele

Der Joker trat in diversen Batman-Computer- und Konsolenspielen auf. So z. B. in Batman Vengeance (synchronisiert von Mark Hamill) oder Arkham Asylum sowie in dessen Nachfolgern Batman: Arkham City, Batman: Arkham Knight und Batman: Arkham Origins. Auch tritt er im Crossover-Kampfspiel Mortal Kombat vs. DC Universe und im Spiel DC Universe Online auf. Außerdem ist er ein spielbarer Charakter in Injustice: Gods Among Us und in Injustice 2.

Werbung

2001 und 2002 trat der Joker in verschiedenen Werbeclips für General Motors auf, die OnStar, ein Sicherheitssystem, über das die Wagen von General Motors verfügen, anpriesen. Dargestellt wurde der Joker in diesen Werbefilmen von Curtis Armstrong.

Bücher

Der Roman The Further Adventures of the Joker, herausgegeben von Martin H. Greenberg, versammelte einundzwanzig, teils makabere, teils alberne Kurzgeschichten über den „Clownprinzen“. In seinem Roman Golden House persifliert Salman Rushdie den amerikanischen Präsidenten Donald Trump in der Figur des Jokers.

Oper

In Calixto Bieitos Fidelio Inszenierung an der Bayerischen Staatsoper (2010) trägt der Minister die Züge des Jokers und schießt den Florestan im Moment von dessen Befreiung nieder, der jedoch zum Schlussduett durch die Macht der Liebe seiner Gattin Leonore wieder zum Leben erweckt wird.

Variationen

In der Reihe Tangent Comics veröffentlichte 1997 der Verlag Tangent eine Geschichte um eine weibliche Variante des Jokers (Tangent Comics: The Joker).

Literatur

  • Beatty Scott u. a.: Die DC Comics Enzyklopädie. Panini Verlags GmbH, Stuttgart März 2005, 1. Auflage, ISBN 978-3-8332-1213-0, S. 160–161 (Joker)
  • Joker Anthologie. Panini Comics, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-95798-353-4 (18 Comics aus der Zeit von 1940 bis 2013 mit redaktionellen Erläuterungen)

Einzelnachweise

  1. Deutsche Ausgabe: Batman: Der Weiße Ritter Softcover (= DC Black Label #1), Panini Comics, März 2019, ISBN 978-3-7416-0984-8.
  2. a b Deutsche Ausgabe u. a.: Batman: Killing Joke – Ein tödlicher Witz (= DC Paperback #98), Panini Comics, Januar 2017.
  3. www.batmannews.de: Infos zur Hintergrundgeschichte (Memento vom 13. Februar 2010 im Internet Archive).
  4. 5 Big Reveals About Jared Leto’s Joker In Suicide Squad. In: www.cinemablend.com. 13. März 2015, abgerufen am 18. Februar 2016 (englisch).
  5. What Are The Chances The Joker Actually Turns Out To Be Robin? In: www.cinemablend.com. 17. August 2015, abgerufen am 18. Februar 2016 (englisch).